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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wehrmachtssoldaten im O-Ton



slowcar
09.04.2011, 12:45
Auf SpOn:
http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/22555/abhoerprotokolle.html

:hahm

DerGerhard
09.04.2011, 13:30
Buch ist schon bestellt :cool

Passt ganz gut zu meinen innerfamiliären Recherchen (längerer Hintergrund). War da im März nochmal bei meiner Verwandschaft in Süddeutschland. Da war der Großonkel aufeinmal auch bei der "Großdeutschland". Die haben denn halt auch mal ein paar Juden zusammengetrieben. Wird sonst nicht so drüber gesprochen, warum auch, fragt ja keiner.
Aber bei der Waffen-SS wusste man es ja...

Mighty Kurt
09.04.2011, 15:25
Auf SpOn:
http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/22555/abhoerprotokolle.html

:hahm
Was erwartest du? Krieg ist die Hölle :un.
Man kann den Hass, der notwendig ist, um andere Menschen kaltblütig umzubringen, nicht einfach so unter Kontrolle halten, dass irgendwie bestimmte Grenzen gesetzt und eingehalten werden.

DerGerhard
09.04.2011, 19:03
Bezeichnend aber auch die Kommentare des Bomberpiloten zu Beginn des Polenfeldzugs. Am ersten Tag tats ihm noch leid, wenn die Bombenlast neben dem Bahnhof auch die Stadt traf. Am zweiten Tag dann eigentlich schon egal und am dritten hat er sich gefreut, wenns so richtig gekracht hat.
Das ist dann schon ne recht schnelle Entwicklung, zudem eben nicht im direkten Gefecht.
Auch die Trennlinie zwischen Ost- und Westfront, im Ursprung auf ideologischer Grundlage, deutet auf ein zusätzliches Muster außerhalb des üblichen ("Is halt Krieg") psychologischen Killerprofils im Krieg begründet :kiff
Siehe aktuell die Stryker Brigade in Afg. Die führt halt Krieg wie wir damals in Russland.

Mighty Kurt
09.04.2011, 19:28
Klar, der Krieg verroht einfach. Manche mehr, manche weniger, immer im Zshg. damit wie sich der Krieg darstellt. In Frankreich waren "wir" ja schnell durch, aber ein Gegner, der sich hartnäckig wehrt wie die Russen, erzeugt Frust und Wut und dadurch verroht man mehr und schneller. Dass die Propaganda von "minderwertigen Menschen" im Osten ihren Teil dazu beigetragen hat, dass deren Leben tatsächlich als entbehrlicher gesehen wurde, ist wahrscheinlich ebenso richtig. Es ist knallhart und nimmt einen auch immer etwas mit, wenn man sowas tatsächlich hört und liest, aber verwunderlich ist es eigentlich nicht.

slowcar
09.04.2011, 20:27
Der Krieg im Osten war als Vernichtungskrieg geplant und wurde auch so durchgeführt. Das ist auch einer der wichtigsten Unterschiede zu Kriegsverbrechen die in anderen Kriegen, oder auch im WK2 auf Seiten der Alliierten, begangen wurden: Die Absicht dazu.

Geschichtsblog: Der Zweite Weltkrieg, Teil 2/5: Der europäische Kriegsschauplatz 1939-1941 (http://geschichts-blog.blogspot.com/2011/03/der-zweite-weltkrieg-teil-25-der.html)

Bei dem schnellen deutschen Vormarsch in die russischen Weiten geschahen indessen zwei bemerkenswerte Dinge. Erstens begrüßte die Bevölkerung vielerorts, besonders in Weißrussland und in der Ukraine, die Wehrmacht als Befreier vom Joch der stalinistischen Herrschaft. Das Gedankenspiel, welche Wendung der Krieg genommen hätte wenn man mit ihnen kooperiert und so millionenstarke Verbündete gewonnen hätte ist müßig. Hitler war nicht gekommen, um Alliierte zu finden und gegen Stalin zu nutzen und die Sowjetunion in kleine Staaten zu zerlegen, die man dann als Sicherheitsglacis gegen den verbliebenden sowjetischen Rumpfstaat hätte verwenden können. Eine solche Handlung hätte einen rationalen Oberbefehl mit einem Blick für politische Realitäten und dem Verlangen nach etwas Konkretem erfordert. Beides hatte Hitler nicht. Er wollte das Land brechen, seine Bewohner ermorden oder zu willenlosen Heloten im Dienste der deutschen "Herrenrasse" herabstufen. Eine Partnerschaft, egal wie ungleich, war völlig unvorstellbar. Es brauchte nicht lange, bis die Weißrussen und Ukrainer das verstanden und begannen, die Wehrmacht als Partisanen bis aufs Blut zu bekämpfen.

Mighty Kurt
09.04.2011, 23:01
Wobei man immer die politische und die militärische Sphäre trennen muss (auch wenn die natürlich eng miteinander verwoben waren, völlig klar). Politisch war der Krieg als Vernichtungskrieg geplant, aber vielen Soldaten war das entweder nicht oder nur unterbewusst klar. Ich denke, es hätte mehr Widerstand/Widerwillen gegeben, wenn diese Doktrin wirklich allen expliziert worden und bewusst gewesen wäre. Rädchen in diesem Vernichtungswerk waren sie alle natürlich trotzdem, aber zumeist eben auch nicht viel mehr ... was die Sache nicht viel besser macht. Es geht mir hier nur um die historische Differenzierung.

Spaceman
17.05.2011, 14:37
http://www.youtube.com/watch?v=FGj56PLYUSI