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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Abtreibung



gubbel
09.01.2017, 18:43
Wenn man sich als Atheist ethisch verhalten will kommen glaub Ich nur 2 Sichtweisen in Betracht:
1. Man erlaubt sie bis zu dem Zeitpunkt an dem der Embryo ein Gehirn entwickelt weil dieser erst dann als Mensch gelten kann.
(Dieser Zeitpunkt ist scheinbar garnicht so eindeutig zu ermitteln (https://de.wikipedia.org/wiki/Gehirnentwicklung_beim_Menschen):gruebel)

2. Man erlaubt es bis zu dem Zeitpunkt an dem der Embryö allein lebensfähig wäre weil er zwar auch vorher ein recht auf Leben hat aber kein Recht im Leben des Körpers der Frau. So wie Ich auch nicht dauerhaft meine Arme um dich schlingen dürfte solte eine bizzare Krankheit das überlebenswichtig für mich machen.
(Rechtslage danach in den Inderlanden, bins einschließlich der 21. Woche. Deutschland: bis einschließlich 12.)

JIG
09.01.2017, 19:31
Gibt es zZt eine Abtreibungsdebatte in D?

1. Was macht ein Gehirn schuetzenswert? Ist ja nun nicht so, dass Babys Individualitaet, Charakter oder Persoenlichkeit haben. Tierschuetzer argumentieren gerne mit intelligenten Schweinen. Ist das so abstrus?

2. Da die Medizin immer besser darin wird Fruehchen am Leben zu erhalten, muessen wir davon ausgehen, dass irgendwann Abtreibung wieder verboten wird?

gubbel
09.01.2017, 19:37
Ja aber bei 2 könnte man eingeleitete Frühgeburt als Möglichkeit nach dem Zeitpunkt haben. Es gibt quasi kein Recht auf Abtreibung an sich sondern nur darauf den Embryö aus seinem Körper zu haben.

Ford
09.01.2017, 21:21
Bin für eher laxe Regelungen, würde es selbst aber nicht über das Herz bekommen, jemanden zur Abtreibung zu raten oder diese zu forcieren. Grenzfälle könnten es sein, wenn das das Kind absehbar mit schweren Behinderungen zur Welt kommt. Wobei ich gar nicht weiß, in welchem Entwicklungsstadium man das feststellen kann.

JIG
09.01.2017, 23:38
Das kommt auf die Behinderung an.

tankovaya
10.01.2017, 12:02
Trisonomie 21 von Anfang an, glaube ich.

Meiner Meinung nach soll man abtreiben können, so lang es für die Frau mit überschaubaren Risiken verbunden ist. Selbst im 9. Monat. Ist ja nicht so, dass es zu wenig Menschen gäbe. Und Vergewaltiger soll man ruhig kastrieren dürfen. So ein wenig Sharia könnten wir wohl auch gebrauchen.


:messi

Dudjän
10.01.2017, 18:11
Als Atheist würde ich keiner Abtreibung zustimmen. Aber ich würde mir nicht anmaßen das für andere zu entscheiden.

weasel
11.01.2017, 13:28
Hier mein Forderungskatalog:

- (wieder) besserer Aufklärungs- und Sexualkundeunterricht an Schulen (verpflichtend für alle SchülerInnen)
- Kostenübernahme für Verhütungsmittel durch die Krankenkassen u.a. für Pille, Spirale, Implanon, Dreimonatsspritzen, Diaphragma etc.
- Abkopplung der Beratung für Schwangere mit Abtreibungswunsch von kirchlich oder anderweitig motiviert finanzierten Beratungsstellen und durchgängige Schaffung unabhängiger, staatlich finanzierter Beratungsstellen
- Kostenübernahme der Krankenkasse für die "Pille danach"
- eine Abtreibungsgesetzgebung ähnlich der in der Niederlanden eingeführten Gesetzgebung (Abbruch in der Regel bis zur 22. SSW möglich)

tankovaya
11.01.2017, 15:33
:top

JIG
11.01.2017, 20:59
Ja. Unbegreiflich warum trotz einer ziemlich sekulaeren Gesellschaft in D die Kirchen immer noch soviel politisches Gewicht haben.

Und es mag in D vielleicht nicht relevant sein, aber in den USA wird die Gesundheit der Frau als Anliegen schnell in die "anderweitig motiviert" Schublade, die atheistisch links-liberale natuerlich, gesteckt.

gubbel
12.01.2017, 11:37
Gibt es zZt eine Abtreibungsdebatte in D?

1. Was macht ein Gehirn schuetzenswert? Ist ja nun nicht so, dass Babys Individualitaet, Charakter oder Persoenlichkeit haben. Tierschuetzer argumentieren gerne mit intelligenten Schweinen. Ist das so abstrus?

Wenn man danach geht ist man halt auch schnell bei T4 :sz
Kann also doch nur darum gehen ab wann man den Embryo als Mensch mit Menschenrechten bewerten kann, und da wäre die Entstehung des Hirns bzw. das Feststellen von Hirnaktivität ein logischer Punkt.


Hier mein Forderungskatalog:

- (wieder) besserer Aufklärungs- und Sexualkundeunterricht an Schulen (verpflichtend für alle SchülerInnen)
- Kostenübernahme für Verhütungsmittel durch die Krankenkassen u.a. für Pille, Spirale, Implanon, Dreimonatsspritzen, Diaphragma etc.
- Abkopplung der Beratung für Schwangere mit Abtreibungswunsch von kirchlich oder anderweitig motiviert finanzierten Beratungsstellen und durchgängige Schaffung unabhängiger, staatlich finanzierter Beratungsstellen
- Kostenübernahme der Krankenkasse für die "Pille danach"

Ja das sollte eigentlich selbstverständlich sein :japan


- eine Abtreibungsgesetzgebung ähnlich der in der Niederlanden eingeführten Gesetzgebung (Abbruch in der Regel bis zur 22. SSW möglich)

Warum genau? In den Niederlanden ist ja wie eingangs erwähnt die dann eigenständige Lebensfähigkeit die dahinter stehende Begründung.
In Deutschland ist es mit dieser konfusen Regelung der eigentlichen Illegalität aber dann Straffreiheit ja eigentlich auch bis zur 22. möglich. Nur der Arzt muss innen Knast... :duck

weasel
12.01.2017, 23:47
Warum genau? In den Niederlanden ist ja wie eingangs erwähnt die dann eigenständige Lebensfähigkeit die dahinter stehende Begründung.

Ich sehe das pragmatisch und "Lebensfähigkeit außerhalb des Mutterleibes" finde ich ein pragmatisches Kriterium. Außerdem denke ich 22 Wochen lassen doch genug Zeit für eine durchdachte Entscheidung. Entstehung des Gehirns/Gehirnaktivität habe ich keine Hintergrunginfos (und bin zu faul nachzulesen). Ab wann "funktioniert" ein Gehirn, ab wann ist man damit auch eine Person mit Menschenrechten? Finde ich schwierig so zu argumentieren. Da kommt man doch wieder in den Bereich Bewussteseinsbildung und so.

JIG
13.01.2017, 02:15
Die Wissenschaft wird irgendwann in der Lage sein eine befruchtete Eizelle ausserhalb des Koerpers heranwachsen zulassen. Fuer mich kein Grund dieser Zelle Menschenrechte zuzusprechen.

Dudjän
13.01.2017, 07:30
Es ist ja auch nur ein Menschenrecht nicht mehre.
Nur das auf Leben. Also Art 3 und den nochnichtmal ganz. Weil frei ist es ja nun nicht gerade.
Ich finde da die bestehende Regelung gar nicht so verkehrt. Beruflich durfte ich schon einige junge Frauen begleiten die vor dieser Entscheidung standen. Es war gut das es Beratung gibt die wirklich auch neutral war. Die Zeitspanne war immer lang genug aber es war gut das es sie gab, so war das aufschieben nicht möglich.