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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Trump - Müssen wir uns fürchten?



lowcut
16.01.2017, 14:13
Am 20. Januar wird Donald Trump neuer Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Wird er Amerika in den nächsten vier (acht?) Jahren wieder groß machen oder wird er der letzte amerikanische Präsident? Viele Fragen sind noch unbeantwortet oder muss man sich stellen bei all den sinnlosen oder vielleicht doch sinnvollen Tweets von Donald.
Wird die USA aus der NATO austreten? Würde Trump einen Krieg mit China wegen Taiwan riskieren? Wird es einen Handelskrieg zwischen EU und den USA geben? Wird der Rassismus in Trumps Amerika bald wieder en vogue? Ist der nächste amerikanische Präsident nur eine russische Marionette? Wird Kalifornien die Unabhängigkeit anstreben?

Welche Folgen haben die Antworten für die Amerikaner und für uns?

slowcar
16.01.2017, 14:44
Wird er Amerika in den nächsten vier (acht?) Jahren wieder groß machen oder wird er der letzte amerikanische Präsident?
Beides nicht. Durchaus für möglich halte ich eine Rezession und damit eine Weltwirtschaftskrise.


Wird die USA aus der NATO austreten?
Nein, das halte ich nur für Aufbläherei.


Würde Trump einen Krieg mit China wegen Taiwan riskieren?
Nein. Allerdings könnte er sicherlich allerlei andere Reaktionen von China provozieren mit der äusserst unsensiblen Art.


Wird es einen Handelskrieg zwischen EU und den USA geben?
Eher zwischen den USA und China. Wobei das dann die ganze Weltwirtschaft ins Chaos stürzt. Wobei sich die Wirtschaftspolitik auch durchaus als reine heiße Luft entpuppen kann a la "1000 Jobs in den USA gehalten".


Wird der Rassismus in Trumps Amerika bald wieder en vogue?
Nein, das ist er immer geblieben. Es ist wieder en vogue seine rassistischen Gedanken frei rauszuposaunen. U.a. durch viele kleine Zirkel in Sozialen Netzwerken ist die Kontrollfunktion der gesellschaftlichen Moral zusammengebrochen.


Ist der nächste amerikanische Präsident nur eine russische Marionette?
Nö, das gehört in den Bereich der Verschwörungstheorien. Sicherlich hat der russische Hack die Wahl beeinflusst, verloren haben die Demokraten aber auch ganz aus eigener Kraft. Trump ist ein Buddy von Putin und zu doof seine Privatmeinung aus der Weltpolitik herauszuhalten. Dass er sich von russischen Prostituierten bepinkeln lässt ist ganz witzig aber nicht besonders relevant (selbst wenn es stimmt).


Wird Kalifornien die Unabhängigkeit anstreben?



Welche Folgen haben die Antworten für die Amerikaner und für uns?
Für alle wohl eine große Gefahr einer weltweiten Wirtschaftskrise. Die hier in Europa durch den Brexit nicht gerade unwahrscheinlicher wird.
Minderheiten im Generellen leiden jetzt schon unter dem geänderten Klima, in den USA natürlich noch viel konkreter. Und Stichwort Klima, da könnten die USA auch viel kaputt machen (wobei weltweit viel zu wenig getan wird).
Als Superreicher kann man sich dagegen freuen, gibt noch mehr Geld.

Und um die Titelfrage zu beantworten: Ja, wir müssen uns fürchten. Es reicht eventuell eine Beleidigung auf Twitter um einen Atomkrieg auszulösen, schon das ist für mich Anlass zur Sorge. Die USA sind die letzte Supermacht und alles was dort passiert hat auch auf unser Leben hier großen Einfluss.

Ford
16.01.2017, 18:11
Eine Wirtschaftskrise wird nicht wegen Trump kommen, sondern weil die kapitalistische Wirtschaft nun einmal in Zyklen verläuft. Nicht nur bei der öffentlichen, sondern auch bei der privaten Verschuldung wurde in den letzten Jahren ein ganz großes Rad gedreht. Nicht nur im Westen, China hat eine gewaltige und besorgniserregende Kreditexpansion in den letzten Jahren erlebt. Irgendwann werden die exzessiven Schulden konsolidiert, sei es, weil die Schuldner sie nicht mehr bedienen können oder weil die Gläubiger unruhig werden. Und dann kommt die Krise.

gubbel
16.01.2017, 22:23
Auf ganz simpler Geostrategischer Ebene gesehen kann Ich mir eigentlich nichts logischeres Vorstellen als sich Neuauszurichten und eine Annäherung mit Russland gegen China anzustreben :logisch
Klingt jedenfalls besser als ständige Russophobie und sich dabei und damit bei China verschulden :p

Übrigens würde Ich als Ami zwar Trump innenpolitisch fürchterlich finden aber als Ausländer finde Ich haben wir noch mal Glück gehabt. Obamas destabilisieren Säkularer Diktatoren und Bewaffnung aller möglichen Salafisten war schlimm genug aber Hillary ist der Ober-Hawk. Die hätte noch die US Luftwaffe in Konflikt mit den Russen in Syrien gebracht und dann ginge es los...
Eine Nato Aussöhnung mit Russland ist auch und gerade für Deutschland gut.

lowcut
17.01.2017, 07:25
Ich hoffe mal das Slow recht hat. Es ist ja nicht so das in den USA alles mehrfach durchgekaut wird bevor es eine Entscheidung gibt. Es wird im Vorfeld ein Tweet mit dem Ergebnis erstellt und dann diskutiert :P

@Ford Politische Gegebenheiten können die wirtschaftlichen Zyklen stärker oder schwächer in beide Richtungen ausschlagen lassen. Das es kommt wissen wir, aber wie es kommt weiß keiner.

@Gubbel Es könnte darauf hinauslaufen, das sich die USA Russland annähert und Europa in die Arme der Chinesen treibt.

Ich finde den Kommentar von Sonia Seymour Mikich vom WDR auf Tagesschau.de nicht schlecht. Eine Kreuzung aus Nero und Dagobert Duck (http://www.tagesschau.de/kommentar/mikich-trump-101.html) :)

Louis
18.01.2017, 22:11
Das Problem an Trump ist schlicht, dass wir einfach nicht genau wissen, welchen Trump wir bekommen werden. Er galt ja lange Zeit als ein wenn überhaupt dann eher liberaler, pragmatischer Kopf. Auf den Parteitagen der Republikaner musste er sich ja gegenüber dem Vorurteil verteidigen, viel zu wenig republikanisch zu sein. Im Wahlkampf hat er dann eben den Populisten ausgepackt, aber auch dahinter steckte ja wenig politisches Konzept, abgesehen von ein paar Schlagbegriffen wie "Mauer" oder "Obamacare weg!" oder "Folter ist gut!".

Sein Kabinett und das Regierugsumfeld hat er jetzt mit Leuten besetzt, die sich zum Teil deutlich widersprechen. Verteidigungsminister Mattis, Außenminister Tillerson und Stabschef Priebus liegen teilweise diametral gegenüber in ihren Ansichten zur Außen- und Sicherheitspolitik. Und konsequenterweise auch zu dem, was Trump von sich gegeben hat. Tillerson hat bei den jüngsten Anhörungen das Hohelied auf die Nato, Europa und den Kampf gegen den Klimawandel gesungen. War das jetzt alles nur Schall und Rauch und wird ein Präsident Trump solche Ansichten einkassieren, oder darf er das tatsächlich durchsetzen? Man weiß es nicht.

Es heißt, Trump sei auch als Geschäftsmann jemand gewesen, der ohne eine übergeordnete Ideologie an die Dinge heranging. Ein einziger überzeugender Auftritt eines Beraters konnte seine Meinung in einer Sache ändern, wenn derjenige überzeugende, kluge Dinge gesagt hat. Aktuell wirkt es fast so, als wolle er genauso fortfahren, das würde die zum Teil recht unterschiedlichen Ansichten im Kabinett erklären. Er will möglichst viele Berater, und unter denen wählt er dann aus, je nach Situation. Streng genommen gibt es ja in der Politik auch relativ wenig Richtig und Falsch. Was falsch oder richtig wird, wird vor allem durch deine Weltanschauung, deine Ideologie oder deine Unterstützung für bestimmte Bevölkerungsgruppen bestimmt. Wenn all das dir völlig egal ist, dann kann man auch mal so, mal so Politik machen.

Insofern glaube ich tatsächlich, welche Politik da am Ende herauskommt, wissen wir erst nach dem 20. Januar.

Klar ist für mich, dass Trump eine in höchstem Maße narzisstische Persönlichkeit ist, und er völlig außerstande ist, Dinge zu interpretieren, ohne sie komplett auf sich selbst zu beziehen. Das ist in meinen Augen seine größte Schwäche. Auf jegliche Art von Kritik reagierte er bislang mit Kanonen auf Spatzen. Wie lächerlich er sich damit macht, als Präsident der USA Journalisten zu verhöhnen, Schauspieler zu beschimpfen oder Twitter-Gezänk vom Zaun zu brechen, ist ihm scheinbar bis heute nicht bewusst. Ich kann nicht glauben, dass das alles geplante Masche ist. Damit wird er sich aber sowohl innenpolitisch als auch außenpolitisch enorme Stolpersteine in den Weg legen.

Was von den USA außenpolitisch letztlich zu erwarten ist... keine Ahnung. Tendenziell eine Nation, die vor allem auf ihren eigenen Vorteil schaut und Isolationismus gut findet. In jedem Fall eine Präsidentschaft, die Spaß darin hat, gewisse Dinge mal probeweise auf den Kopf zu stellen, um zu sehen, was herauskommt. Ich finde das, bis zu einem gewissen Maße, gar nicht so furchterregend. Wenn Europa mal damit konfrontiert wird, dass es sich nicht komplett auf die USA verlassen kann... warum nicht? Vielleicht hilft das Europa sogar, ein paar Dinge mehr selbst anzuschieben, und im besten Fall sogar an Profil zu gewinnen. Wenn die Chinesen plötzlich in "undenkbarer Weise" mit dem Thema Taiwan herausgefordert werden - warum nicht? Es schadet gar nichts, China mal zu zeigen, dass es auch anders geht, als immer nur Menschenrechte anmahnen und "Dialog" zu machen, aber dann doch die dicken Deals zu unterzeichnen. Wobei ich ja befürchte, dass Taiwan in diesem Fall ohnehin nur ein Casino-Chip für Trump ist. Es gehörte ja offenbar zu seiner Verhandlungsmasche, bereits geschlossene Deals nochmal komplett aufzudröseln, um dem Verhandlungspartner Schrecken einzujagen. Er könnte also jetzt denken, dass man genau das auch außenpolitisch machen kann: Einfach mal alles in Frage stellen, um am Ende das Beste für die USA herauszuholen. Und dann wäre Taiwan am Ende völlig egal.

Die außenpolitische Gefahr sehe ich am ehesten darin, dass Trump so erratisch reagiert, und die Welt so sehr aus der Sicht des "gewieften Spielers" sieht, dass er am Ende in irgend eine Krise hineinstolpert, die er dann selbst noch durch große Töne und Zampano-Gehabe befeuert. Und am Ende fliegen doch noch Raketen, obwohl Trump doch eigentlich nur möglichst smart pokern wollte.

Entgegen des Klischees hat der US-Präsident ja gar nicht so viel Macht, weil er in höchstem Maße vom Parlament abhängig ist. Innenpolitisch könnten also selbst überzeugte Republikaner so einiges einkassieren, wenn sie endlich mal wieder ihr Rückgrat finden. Außenpolitisch aber hat Trump natürlich im Kriegsfall das gesamte erschreckende Arsenal der USA zur Verfügung.

slowcar
19.01.2017, 10:26
Ein einziger überzeugender Auftritt eines Beraters konnte seine Meinung in einer Sache ändern, wenn derjenige überzeugende, kluge Dinge gesagt hat. Aktuell wirkt es fast so, als wolle er genauso fortfahren, das würde die zum Teil recht unterschiedlichen Ansichten im Kabinett erklären. Er will möglichst viele Berater, und unter denen wählt er dann aus, je nach Situation.
Das würde in einer Autokratie auch sicherlich so ablaufen. Wie Du unten schreibst, sooo viel Macht hat der Präsident dann doch nicht - zumindest wenn denn auch aus den eigenen Reihen mal Wiederstand käme.



Streng genommen gibt es ja in der Politik auch relativ wenig Richtig und Falsch. Was falsch oder richtig wird, wird vor allem durch deine Weltanschauung, deine Ideologie oder deine Unterstützung für bestimmte Bevölkerungsgruppen bestimmt. Wenn all das dir völlig egal ist, dann kann man auch mal so, mal so Politik machen.
Das hört sich für mich ziemlich zynisch an wenn es um Menschenrechte geht. Oder um 18mio Menschen denen die Krankenversicherung wieder entzogen werden soll, etwas das ich nur sehr schwer fassen kann als jemand der mit universeller Krankenversicherung aufgewachsen bin. Als unterste Grundlinie gibt es Verfassung und Menschenrechtscharta.


Sein Kabinett und das Regierugsumfeld hat er jetzt mit Leuten besetzt, die sich zum Teil deutlich widersprechen.
Nicht zu vergessen mit seinen grössten Spendern, egal wie öffentlich inkompetent. Betty DeVos z.B.
Und es gibt auch einige Gemeinsamkeiten, z.B. dass es gerne sehr Reiche sind.


Die außenpolitische Gefahr sehe ich am ehesten darin, dass Trump so erratisch reagiert, und die Welt so sehr aus der Sicht des "gewieften Spielers" sieht, dass er am Ende in irgend eine Krise hineinstolpert, die er dann selbst noch durch große Töne und Zampano-Gehabe befeuert. Und am Ende fliegen doch noch Raketen, obwohl Trump doch eigentlich nur möglichst smart pokern wollte.
Sein "smartes Pokern" war in der Vergangenheit vor allem dadurch geprägt das Recht des Stärkeren durchzusetzen. Wenn ein Lieferant seine Rechnung nicht durchsetzen konnte wurde er eben nicht bezahlt, die Trump University war ein Scam der gezielt Dumme und Verzweifelte ausgenommen hat und nicht an Schwarze zu vermieten war auch so ein Grundsatz.


Entgegen des Klischees hat der US-Präsident ja gar nicht so viel Macht, weil er in höchstem Maße vom Parlament abhängig ist. Innenpolitisch könnten also selbst überzeugte Republikaner so einiges einkassieren, wenn sie endlich mal wieder ihr Rückgrat finden. Außenpolitisch aber hat Trump natürlich im Kriegsfall das gesamte erschreckende Arsenal der USA zur Verfügung.
Das ist ja eine Hoffnung die man an vielen Stellen liest. Und die übersieht dass ein nicht unbedeutender Teil der Republikanischen Abgeordneten während der Tea Party Revolution durch die ganz aussen Rechts ersetzt wurde. Das sind die Republikaner die jegliche Kompromisse mit Obama ablehnten und das Land lieber in den Staatsbankrott gingen liessen (wenn auch "nur" für eine Woche). Da war es ja völlig egal wenn ihre eigenen Ziele auf die Agenda gesetzt wurden. In diese Leute jetzt Hoffnung zu setzen ist doch seeeeehr verzweifelt.

Edit:

The fantasy that the Republican Congress might serve as a check on Trump’s power is just that — a fantasy. Congress does have considerable authority, but mostly regarding those things that they agree with Trump about: slashing taxes on the wealthy, gutting environmental regulations, pretending climate change doesn’t exist, overturning Obamacare, appointing very conservative judges. [...] Keep in mind that in those areas where Trump departs from traditional Republican positions, such as those regarding trade and international security, Congressional power is much weaker. Trump can start a trade war or provoke an international crisis just by tweeting executive orders from the White House.
Aus einem Essay, America America (http://blog.lareviewofbooks.org/essays/america-america/)

Sare
19.01.2017, 19:52
Trumps Narzissmus sehe ich als große Schwäche, ansonsten bin ich gespannt. Allein die Reaktionen aus Hollywood waren die Wahl aber wert. :D


Oder um 18mio Menschen denen die Krankenversicherung wieder entzogen werden soll, etwas das ich nur sehr schwer fassen kann als jemand der mit universeller Krankenversicherung aufgewachsen bin.


So wird es in deutschen Medien gerne dargestellt. Genau wie "alle illegalen Mexikaner ausweisen". Die vollständigen "Zitate" finde ich bei diesen beiden Sachverhalten aber gar nicht so verkehrt:
* Obamacare wird bestehen bleiben, bis ein besseres System (die Ausgestaltung von Obamacare muss wohl sehr ineffizient und teuer sein) installiert wurde. Danach wird es abgeschafft.
* Er will alle "kriminellen" illegalen Mexikaner ausweisen. Für den Rest will er idealerweise eine Lösung finden, wie sie legal dort leben können.

Mich nervt es ein wenig, dass ich ihn in solchen Punkten ständig verteidigen muss, aber die hiesige Berichterstattung ist halt mau.


egal wie öffentlich inkompetent.

Wenn das ein Kriterium für Ministerposten wäre, müsste man auch in D einige streichen...



Und es gibt auch einige Gemeinsamkeiten, z.B. dass es gerne sehr Reiche sind.

Bevorzugt mit Goldman Sachs im Lebenslauf. :japan
Bisschen sehr platt formuliert: Ne Horde Investmentbanker soll künftig Politik für die abgehängten Armen machen. :lach

lowcut
19.01.2017, 20:10
So wird es in deutschen Medien gerne dargestellt. Genau wie "alle illegalen Mexikaner ausweisen". Die vollständigen "Zitate" finde ich bei diesen beiden Sachverhalten aber gar nicht so verkehrt:
* Obamacare wird bestehen bleiben, bis ein besseres System (die Ausgestaltung von Obamacare muss wohl sehr ineffizient und teuer sein) installiert wurde. Danach wird es abgeschafft.
* Er will alle "kriminellen" illegalen Mexikaner ausweisen. Für den Rest will er idealerweise eine Lösung finden, wie sie legal dort leben können.

Mich nervt es ein wenig, dass ich ihn in solchen Punkten ständig verteidigen muss, aber die hiesige Berichterstattung ist halt mau.

Wobei er die Aussagen erst nach seiner Wahl relativiert hat um dann wieder um zu schwenken. Es hängt wohl eher davon ab wie er geschlafen hat oder welcher Berater ihn gerade bearbeitet hat.




Bevorzugt mit Goldman Sachs im Lebenslauf. :japan
Bisschen sehr platt formuliert: Ne Horde Investmentbanker soll künftig Politik für die abgehängten Armen machen. :lach

Das ist eine interessante Kombi. Ob es was bringt bezweifle ich erst mal.

Ford
20.01.2017, 23:30
Ich habe vor Trump im Grunde keine Angst, weil ich ihn nicht für einen Ideologen halte. Das wäre vermutlich ein bisschen anders, wenn ich selbst Amerikaner wäre. Innenpolitisch steht ja einiges auf dem Spiel. Die neue Bildungsministerin z.B. verspricht nichts Gutes. Aber nach den internationalen Einmischungen der letzten Präsidenten mag etwas Isolationismus zur Abwechslung nicht verkehrt zu sein. Außenpolitisch müssen Deutschland und die EU-Staaten nun aber aufpassen. Entweder man hat Angst vor Putin und fährt weiter die harte Linie, dann wird man die USA brauchen, denn von ein paar Bundeswehrpanzern wird sich Putin nicht beeindrucken lassen. Oder man sucht den Ausgleich mit Putin, dann kann auch mehr Distanz zu Trump wagen. Ich weiß nicht, ob man in Berlin schon begriffen hat, dass Distanz zu beiden gleichzeitig große Gefahren birgt, wenn man so ein kleines Ländchen wie Deutschland ist.

Vielleicht beginnt jetzt tatsächlich eine Postglobalisierungsära. Man sollte aber nicht vergessen, dass diese gewaltige ökonomische Umwälzungen verursacht hat - nicht nur gut. Die große Globalisierungskritik kam doch immer von links. Vielleicht findet man ja auch einen angemessenen deutschen/europäischen Weg, der z.B. endlich mal dafür sorgt, dass die Exzesse in der deutschen Leistungsbilanz/beim Kapitalexport angegangen werden. Dafür halte ich aber unsere Eliten leider zu verbohrt. Dann werden wir halt bestraft. Tja.

Aber für alle Angsthasen gibt's ja noch eine versöhnliche Botschaft: Wenn Trump wirklich so katastrophal ist, wie alle prophezeien, dann werden die Demokraten schon 2018 Repräsentantenhaus und Senat erobern. Und dann ist Trump genau so eine lahme Ente wie Obama die letzten sechs Jahre. Überhaupt Obama. Ist nicht ein versöhnlicher Ausblick, dass Obama, der mächtigste Mann der Welt, in acht Jahren im Grunde nichts erreicht hat?

Wovon ich jetzt schon erschöpft bin, ist die permanente mediale Befeuerung, Trump hier, Trump da, obwohl er ja erst jetzt im Amt ist. Ich frage mich, ob man sich irgendwann wieder einkriegen wird.

Dudjän
21.01.2017, 09:00
Natürlich kriegen die ( gemeint sind vermutlich die Medien?)sich wieder ein.

lowcut
21.01.2017, 12:20
Obamacare ist schon auf dem absteigenden Ast.


Auf Twitter veröffentlichten Priebus sowie Trumps Sprecher Sean Spicer und das offizielle Konto des US-Präsidenten Bilder von Trump, wie dieser im Büro des Weißen Hauses sitzt. Demnach unterschrieb er dort das Dekret gegen die Gesundheitsreform seines Vorgängers Barack Obama. Darin gab er allen staatlichen Stellen die Erlaubnis, "Obamacare" nicht anzuwenden oder die Reform zu verzögern, sollte sie eine "finanzielle Belastung" darstellen. Quelle (http://www.n-tv.de/politik/Trump-gibt-Obamacare-zum-Abschuss-frei-article19609847.html)

Louis
22.01.2017, 18:59
Das würde in einer Autokratie auch sicherlich so ablaufen.

Selbstverständlich. Was ist denn eine Firma anderes als eine Autokratie? Der Geschäftsführer bestimmt, wo es langgeht, schließlich geht es am Ende auch um seinen Kopf.


Das hört sich für mich ziemlich zynisch an wenn es um Menschenrechte geht. Oder um 18mio Menschen denen die Krankenversicherung wieder entzogen werden soll, etwas das ich nur sehr schwer fassen kann als jemand der mit universeller Krankenversicherung aufgewachsen bin. Als unterste Grundlinie gibt es Verfassung und Menschenrechtscharta.

Auf "Menschenrechte" kann sich vermutlich jeder (mal abgesehen von den ganz brutalen Diktatoren) einigen, aber was genau heißt das denn? Ist den Menschenrechten am besten gedient, wenn man in eine Diktatur einmarschiert, oder versenkt man dadurch ein stabiles Gefängnis in ein mörderisches Chaos? Auf genau diese Art und Weise kannst du fast sämtliche politischen Probleme durchdeklinieren. Trump erzählt ja auch jedem, dass er die Gesundheitsversorgung "besser" machen will. Und je nachdem, in welchem Stadium du dich befindest, kann man durchaus fragen, ob eine teure Vollkasko-Rundum-Versicherung besser für dich ist, als eine flexible, private Versicherung. Selbst wenn du arm bist (aber gesund).


Nicht zu vergessen mit seinen grössten Spendern, egal wie öffentlich inkompetent. Betty DeVos z.B.
Und es gibt auch einige Gemeinsamkeiten, z.B. dass es gerne sehr Reiche sind.

Es gab heute in der FAS Kommentare von diversen deutschen Unternehmern, die in den USA aktiv sind. Einige erklärten, prinzipiell habe Trump da schon ein paar sehr schlaue Leute drin (wenn sie sich durchsetzen können), und einer sagte, ihm mache diese Regierung aus Reichen und Investoren Angst, weil er nicht ausschließen würde, dass die vielleicht auch mal ein ausländisches Unternehmen gezielt schlecht reden, weil sie (oder ihre verlängerten Arme) vorher auf fallende Kurse gewettet haben. Was ich eine recht bemerkenswerte Aussage fand.


Sein "smartes Pokern" war in der Vergangenheit vor allem dadurch geprägt das Recht des Stärkeren durchzusetzen.

Ich meinte den Begriff nicht positiv, sondern erstmal völlig wertneutral. Manchmal mag es in der Außenpolitik zum Wohl der Weltgemeinschaft natürlich sogar positiv sein, wenn jemand auch am Verhandlungstisch das Recht des Stärkeren durchsetzen kann. Die UN sind ja theoretisch "die Stärkeren", aber häufig ziemlich zahnlos.

Völlig fraglos ist aber auch, dass da jemand an die Macht gekommen ist, der völlig anders Politik machen wird, nämlich sehr viel mit Drohungen, Gepolter, Druckmitteln und möglichst an sich selbst denkend. (Man mag jetzt natürlich einwenden, dass die USA schon immer sehr viel an sich selbst gedacht, das aber häufig hinter hehren Reden versteckt haben). Und was genau das auslösen wird, weiß der Himmel. Ich fürchte ja eher, so insgesamt nichts Gutes.


Das ist ja eine Hoffnung die man an vielen Stellen liest. Und die übersieht dass ein nicht unbedeutender Teil der Republikanischen Abgeordneten während der Tea Party Revolution durch die ganz aussen Rechts ersetzt wurde. Das sind die Republikaner die jegliche Kompromisse mit Obama ablehnten und das Land lieber in den Staatsbankrott gingen liessen (wenn auch "nur" für eine Woche). Da war es ja völlig egal wenn ihre eigenen Ziele auf die Agenda gesetzt wurden. In diese Leute jetzt Hoffnung zu setzen ist doch seeeeehr verzweifelt.

Totalopposition aus Prinzip ist natürlich immer besonders leicht, wenn du eh in der Opposition bist, und das Blame Game spielen kannst. Jetzt sind sie aber an der Macht, und die Wähler fordern von ihren Abgeordneten auch gewisse Dinge ein. Und nach einem halben Jahr oder Jahr kann ich mir schon vorstellen, dass konservativ-religiöse Wähler ihrem lokalen Repräsentanten mächtig Dampf machen, wenn der Präsident nicht in ihrem Sinne handelt. (Ob das jetzt wiederum so super ist, ist eine andere Frage.)

Die spannende Frage wird sicherlich auch ganz generell sein, wie sich das Machtverhältnis Trump vs. Parlamentarier entwickelt. Aktuell scheinen viele ja regelrecht eingeschüchtert, weil sie Angst haben, von einem Tweet ins Bodenlose gestampft zu werden. Das ist natürlich dann überhaupt keine gute Sache.

Die Inauguration-Rede war jedenfalls insgesamt ein ziemlich düsteres Vorzeichen. Wenn du noch nicht mal an dem einen Tag, an dem es dir gestattet ist, ein wenig visionär, staatsmännisch und erhaben rüberzukommen, schaffst, eine Rede zu halten, in der du nicht wieder populistisch auf alles draufhaust, düstere Szenarien beschreibst und diktatorhafte "Heute übernimmt zum ersten Mal in der Geschichte das Volk die Macht!"-Slogans rausknallst... Immerhin kann man sagen, er bleibt sich treu, und versucht erst gar nicht, jemand anderer zu sein, als er ist. Spannenderweise empfanden seine Wähler es offenbar ja als großartige und inspirierende Rede. Zeigt halt nochmal krass den Bruch in der Gesellschaft auf. Die kommentieren ja auch die aktuellen Demonstrationen als "Diese Frauen sind gar keine echten amerikanischen Frauen, sondern einfach nur weinerliche Verlierer!" Das wird echt noch lustig. "Lustig".

Louis
22.01.2017, 19:05
Wovon ich jetzt schon erschöpft bin, ist die permanente mediale Befeuerung, Trump hier, Trump da, obwohl er ja erst jetzt im Amt ist. Ich frage mich, ob man sich irgendwann wieder einkriegen wird.

"News is, what's different."

Trump hat bislang geschickt alle Register bedient, um komplett anders und damit besonders nachrichtenwürdig zu sein. Und natürlich hat es ja auch eine gewisse Relevanz und ist ein Gesprächsthema, wenn da jemand ins Weiße Haus einzieht, der ein paar bislang scheinbar eherne Gesetze, die auch uns betreffen, komplett negieren könnte (Nato, EU-Unterstützung, Freihandel, etc.) oder der sich gleich auch aktiv in die politische Debatte einmischt, und erklärt, Merkel mache katastrophale Politik, weil sie diese vielen tausend Terroristen ins Land lasse.

Klar, man könnte das auch einfach ignorieren. Hätten sich die US-Medien daran geschlossen gehalten, gäbe es heute keinen Präsident Trump. Dessen Wahlkampf bestand ja zu einem Teil gerade darin, als bunter Papagei stundenweise gratis Fernseh-Werbung zu bekommen. Aber da ist der Zubeißreflex wohl einfach zu hoch - sowohl bei den Medien selbst, als auch beim Publikum.

Ford
22.01.2017, 19:22
http://www.zeit.de/2017/02/afd-bitterfeld-fluechtlinge-kapitalismus-arbeiterstadt/komplettansicht

Hat gar nichts direkt mit Trump zu tun, aber die beschriebenen Umstände sind m.E. ein wichtiger Teil der Erklärung für Phänomene wie Trump, AfD & Co.

Bin persönlich immer noch der Meinung, dass die alle keine Chancen hätten, wenn sich die Parteien der Mitte und der Linken nicht gefühlt in erster Linie mit Identitätspolitik beschäftigen würden.

slowcar
22.01.2017, 22:04
Die UN sind ja theoretisch "die Stärkeren", aber häufig ziemlich zahnlos.
A Propos UN:

A recent bill introduced in the House is known as the American Sovereignty Restoration Act of 2017. The purpose of the Bill as stated is:
To end membership of the United States in the United Nations.
https://www.govtrack.us/congress/bills/115/hr193/text

Da geht es um den kompletten Rückzug aus der UN, inklusive des Hauptquartiers, der Beteiligung an Friedensmissionen, Stopp sämtlicher Zahlungen, Auhebung der Diplomatischen Immunität, Austritt aus der WHO...
Die meisten "Bills" werden natürlich nicht beschlossen, trotzdem interessant wer da jetzt alles aus den Löchern kommt.

JIG
23.01.2017, 19:16
http://www.zeit.de/2017/02/afd-bitterfeld-fluechtlinge-kapitalismus-arbeiterstadt/komplettansicht

Hat gar nichts direkt mit Trump zu tun, aber die beschriebenen Umstände sind m.E. ein wichtiger Teil der Erklärung für Phänomene wie Trump, AfD & Co.

Bin persönlich immer noch der Meinung, dass die alle keine Chancen hätten, wenn sich die Parteien der Mitte und der Linken nicht gefühlt in erster Linie mit Identitätspolitik beschäftigen würden.
http://www.newstatesman.com/2017/01/stop-saying-identity-politics-caused-trump

gubbel
23.01.2017, 20:59
And they[the claimy that identity politics caused Trump] are now repeated ad nauseam by anyone wanting to sound profound: what if, like, Black Lives Matter are the real racists, yeah?

Das wer A sagt auch B sagt is hier aber ein ganz schöner non sequitur :sz
Keine Lust das weiter zu lesen wenn die ganze Argumentation so ist.

gubbel
23.01.2017, 21:15
Politisches System:
Wir haben ne ähnlich starke Gewaltenteilung zwischen Exekutive und Legislative wie in den USA aber anders...
Erstmal ein unicamerales Parlament dass nach "Preferential voting" nach Australischem Vorbield gewählt wird (Reine Parteienwahl, keine Direktwahl. Sperrklausel: 3%). Es gibt regionale Parlamente für Regionale Angelegenheiten aber keine 2. Kammer für Regionen/Länder/Staaten.
Statt nem Präsident gibt es ein 5-Personen Exekutivcomitee das mit simpler Mehrheit entscheidet, es gibt dabei echte Enthaltungen die nicht wie Nein zählen. Gewählt werden sie ringsrum alle 2 Jahre für 10 Jahre. Wiederwahlen sind dabei unbegrenzt möglich und weil Ich mitlerweile der Meinung bin dass term limits undemokratisch sind. Diese Mitglieder werden direkt gewählt und können aber müssen nicht Mitglied des Parlaments oder überhaupt einer Partei sein. Ganz normales Mehrheitswahlrecht im ganzen Land und kein Electorate oder sowas, wieder Preferential Voting zwischen den Kandidaten. Unterschriften von 10% der Wahlberechtigten Bevölkerung nötig um zu Kandidieren (zu viel?).
Ansonsten aber Rechtssystem eher wie in Deutschland als wie in den USA.
Das gilt sowohl für Straf- und Zivilrecht als auch für Verfassungsrecht, also sind BGH und Verfassungsgericht 2 verschiedene Gerichte und Verfassungsbeschwerden können direkt von jedem eingereicht werden.

I got high :/

Louis
24.01.2017, 11:11
Es geht schon los: Während die Dems noch damit beschäftigt ist, sich über Lügen auf Pressekonferenzen zu ereifern, das administrative Chaos der ersten Tage zu beschreiben, und darüber diskutieren, was das Dekret zum ACA bedeutet, melden sich schon die ersten Stimmen von rechts, und weisen darauf hin, dass Trump seine toughen Wahlversprechen noch nicht eingelöst hat.

http://www.thedailybeast.com/articles/2017/01/23/donald-trump-has-already-broken-promises-on-immigration.html

(Wobei man berücksichtigen muss, dass Daily Beast sich in der Vergangenheit recht deutlich dem Clinton-Lage zugerechnet hat, vielleicht waren die auch gezielt auf der Suche nach solchen "Misstönen von rechts").

Was sich aber schon nach drei Tagen im Amt abzeichnet, sind interne Machtkämpfchen zwischen den bewusst von Trump initiierten Fraktionen: Conway vs. Spicer, Priebus vs. Bannon (siehe oben), Kushner gegen Conway, und überhaupt gegen jeden, der ihm seinen Einfluss streitig machen will. Und in die Rechnung sind jetzt die starken Minister wie Tillerson und Mattis noch gar nicht eingerechnet. Wobei das natürlich auch Trumps Plan war und prinzipiell keine schlechte Idee sein muss, wenn du verschiedene dominante und von sich selbst überzeugte Menschen im Wettstreit hast. Mal sehen, ob das in der Realität auch so für ihn aufgeht. Aktuell sieht es eher aus wie Hahnenkampf.

lowcut
24.01.2017, 15:54
Wenn das mal keine alternativen Fakten sind. :p

JIG
24.01.2017, 19:32
Das wer A sagt auch B sagt is hier aber ein ganz schöner non sequitur :sz
Keine Lust das weiter zu lesen wenn die ganze Argumentation so ist.
Dann bist du halt nicht die richtige Zielgruppe.

weasel
24.01.2017, 21:06
Identity politics caused Trump ist halt die Ausrede, die sich die neo-Rechten und neo-Faschisten zurecht dichten, damit niemand sieht wes Geistes Kind sie wirklich sind. Hätten doch die Schwulen halt mal nicht das Recht auf Eheschließung gefordert, dann wären sie jetzt auch nicht in der Kritik...


Zu Bitterfeld... Dass die deutschen Parteien der ach so mittigen Mitte viel versäumt haben, will ich hier gar nicht in Abrede stellen und ich kreide ihnen das auch an. (Insbesondere der SPD) Aber dennoch muss ich nicht eine Partei mit Mitgliedern wählen, die offen faschistisches Gedankengut streuen und sich dafür als Verteidiger des kleinen Mannes feiern lassen. Frei nach dem Motto, "Das wird man doch wohl noch sagen dürfen! Prost!" Ja, kannste sagen. Aber dann biste halt ein Nazi. Sorry, aber wer Flüchtlingen den Status des Menschseins abspricht und es auch so meint, hat mein Verständnis nicht. Zwischen (nachvollziehbarem) Neid und gehörigem Frust aus jahrelanger Armut und Menschenhass gibt es schon noch Unterschiede.

gubbel
24.01.2017, 21:59
Dann bist du halt nicht die richtige Zielgruppe.


https://www.youtube.com/watch?v=yeaTAWVcKFc
ja... :sz

JIG
25.01.2017, 22:51
Identity politics caused Trump ist halt die Ausrede, die sich die neo-Rechten und neo-Faschisten zurecht dichten, damit niemand sieht wes Geistes Kind sie wirklich sind. Hätten doch die Schwulen halt mal nicht das Recht auf Eheschließung gefordert, dann wären sie jetzt auch nicht in der Kritik...


Zu Bitterfeld... Dass die deutschen Parteien der ach so mittigen Mitte viel versäumt haben, will ich hier gar nicht in Abrede stellen und ich kreide ihnen das auch an. (Insbesondere der SPD) Aber dennoch muss ich nicht eine Partei mit Mitgliedern wählen, die offen faschistisches Gedankengut streuen und sich dafür als Verteidiger des kleinen Mannes feiern lassen. Frei nach dem Motto, "Das wird man doch wohl noch sagen dürfen! Prost!" Ja, kannste sagen. Aber dann biste halt ein Nazi. Sorry, aber wer Flüchtlingen den Status des Menschseins abspricht und es auch so meint, hat mein Verständnis nicht. Zwischen (nachvollziehbarem) Neid und gehörigem Frust aus jahrelanger Armut und Menschenhass gibt es schon noch Unterschiede.
:top

slowcar
26.01.2017, 10:09
The Economist hat die USA in ihrem Ranking von "Full Democracy" auf "Flawed Democracy" heruntergestuft.


The downgrade was not a consequence of Donald Trump, states the report. Rather, it was caused by the same factors that led Mr Trump to the White House: a continued erosion of trust in government and elected officials, which the index measures using data from global surveys. In total, it incorporates 60 indicators across five broad categories: electoral process and pluralism, functioning of government, political participation, democratic political culture and civil liberties.

http://www.economist.com/blogs/graphicdetail/2017/01/daily-chart-20

Deutschland ist (noch) deutlich im ersten Teil und relativ stabil, vermutlich ändert sich das mit dem Stärker werden der AfD aber noch.

Spaceman
26.01.2017, 10:29
Deutschland ist (noch) deutlich im ersten Teil und relativ stabil, vermutlich ändert sich das mit dem Stärker werden der AfD aber noch.

Sowas ändert sich nicht aufgrund einer stärkeren AfD. Sowas ändert sich höchstens Aufgrund der Reaktionen der restlichen Politik und Gesellschaft auf eine stärkere AfD. Siehe Horst, und so...

weasel
26.01.2017, 18:32
Siehe Horst, und so...
Der Mann regt mich so dermaßen auf, da könnt ich mir schon fast ne Sachertorte in den Kühlschrank stellen, nur für alle Fälle. Dabei bin ich eigentlich gegen Verschwendung von Lebesmitteln.

killafonzy
30.01.2017, 01:14
Der Mann regt mich so dermaßen auf, da könnt ich mir schon fast ne Sachertorte in den Kühlschrank stellen, nur für alle Fälle. Dabei bin ich eigentlich gegen Verschwendung von Lebesmitteln.

die würde da doch nicht lange stehen :D ich hör dich doch schon hapsen :rofl

weasel
30.01.2017, 12:03
Das stimmt natürlich, Stressessen.

Spaceman
30.01.2017, 12:12
Hoffe ja, dass die CSU bei der Bundestagswahl abkackt. Kann mir gut vorstellen, dass Seehofers Fanboy-tum für Trump und zu Guttenberg Returns auch für viele Konservative in Bayern das Fass zum überlaufen bringt...

gubbel
31.01.2017, 21:32
17640

Trump doing good? :gruebel

Sare
01.02.2017, 21:31
Und in D sind wir immer noch bei "Haschisch spritzen"... :(