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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : US-Wahl: Obama oder Romney?



BrainDamage
06.11.2012, 17:54
ich finde es schon ziemlich erstaunlich, welcher Hype um die Präsidenten-Wahl in den USA gemacht wird. Weder können wir das Ergebnis beeinflussen noch sollte man die Bedeutung überschätzen. Eine Welt, die 8 Jahre Bush überstanden hat, wird sowohl mit Obama als auch mit Romney leben können.

Das hier bei SPON (http://www.spiegel.de/politik/ausland/obama-gegen-romney-amerikaner-wollen-im-wahlkampf-belogen-werden-a-865258.html) ist allerdings mit das treffendste, was ich seit langem über die Wahl gelesen habe. Wie es Obama geschafft hat, vom quasi Heiligen und Messias, der die großen Linien vorgibt, sich im täglichen Klein-Klein zu verlieren. Eine Art Guttenberg in erfolgreicher. Viel Fassade in Potemkin. Umso erstaunlicher, daß die Deutschen ihn mit einer SED-Gedächtnis-Quote von 90% wählen würden.

Mal schauen, was die Ticker morgen hergeben. Heute abend gibt es, wen es interessiert, einen kleinen Aufgalopp zur Wahl bei Lanz. Unter anderem dabei der Steinhöfel, ein ausgewiesener Obama-Hasser und wegen seiner umgänglichen Art bekannt. Das dürfte weder drei Stunden dauern noch so langweilig werden.

Sare
06.11.2012, 17:55
Umso erstaunlicher, daß die Deutschen ihn mit einer SED-Gedächtnis-Quote von 90% wählen würden.

Auch hier nochmal: Jeder Europäer, der halbwegs bei Verstand ist, würde JEDEN Demokraten wählen, wenn die Alternative Republikaner sind. :sz

BrainDamage
06.11.2012, 17:58
Auch hier nochmal: Jeder Bürger der Deutschen Demokratischen Republik, der halbwegs bei Verstand ist, würde JEDEN Sozialisten wählen, wenn die Alternative Westdeutsche sind. :sz

Ford
06.11.2012, 18:02
Das schon, Sare, aber aus deutscher/europäischer Sicht schien es mir selten so egal, wer in den USA Präsident wird. Die außenpolitischen Unterschiede sehe ich als nicht besonders ausgeprägt an und Obama hat in der Euro-Frage nicht unbedingt eine besonders deutschfreundliche Position (was seine hohen Zustimmungswerte hierzulande schon etwas befremdlich macht). Ich selbst könnte mit Romney gut leben. Wenn ich Amerikaner wäre, sähe das natürlich aus. Gottseidank bin ich es nicht. :D

Ich gehe heute Nacht von einem Sieg Obamas aus. Sein Vorsprung in Ohio als wichtigstem Swing State ist seit längerer Zeit deutlich und stabil. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das kippt. Und viel mehr braucht er dann auch gar nicht neben den ganzen demokratischen Bastionen. Romney hatte halt nur das kurze Momentum nach der ersten TV-Debatte. Das war's. Das ständige mediale Beharren darauf, wie eng doch alles sei, halte ich für Quatsch. Eng war's vielleicht vor einem Monat, aber jetzt eher nicht mehr.

BrainDamage
06.11.2012, 18:10
Das schon, Sare, aber aus deutscher/europäischer Sicht schien es mir selten so egal, wer in den USA Präsident wird.

Eben. Es ist ja nicht so, daß Deutschland in den letzten 4 Jahren massiv durch unseren Freund Barack profitiert hätte. Wie uns Romney schaden soll, sehe ich ebensowenig. Er ist genausowenig Teufel wie Obama heilig ist.

Dennoch glaube ich schon, daß es eine knappe Kiste wird, wenn auch mit dem besseren Ausgang für Obama.

weasel
06.11.2012, 18:43
Ich hoffe, daß Obama gewinnt und würde ihn lieber wählen als Romney, einfach schon dehalb, weil Obama vermutlich einen Intelligenzquotienten über 65 hat im Vergleich zu Mitt...

Ich denke aber auch, daß viele Deutsche Obama wählen würden, hat zumindest bei politisch halbwegs interessierten ein paar spezifische deutsche Hintergründe, die nichts mit deutschen Vorteilen der Wahl zu tun haben. In einem Land, wo die gesetzliche Krankenversicherung das normalste der Welt ist, kann man sich heutzutage z.B. schwer vorstellen, daß ein Präsident, der das einführen möchte in seinem Land als Nazi oder Faschist beschimpft wird. Zudem gibt es in Amerika bei jeder Wahl eine Alternative, die jedem Deutschen (zumindest wohl meiner Generation) von Kind auf im Politikunterricht ausgetrieben ("Wer nicht wählt, wählt rechts"): das Nicht-Wählen. In den USA gibt es kein Verhältniswahlrecht, sondern Mehrheitswahlrecht und daher heißt Nicht-Wählen etwas ganz anderes. Das Nicht-Wählen eine Wahl gegen die Demokratie ist, sieht man in den USA z.T. daher ganz anders. (netter Artikel dazu hier: USA erklärt (http://usaerklaert.wordpress.com/2012/10/18/warum-nicht-wahlen-in-den-usa-nicht-so-problematisch-ist-rechnerisch-zumindest/)

achja und der vergleich mit der ddr hinkt... in den usa wirst du einfach vor der wahl aus ominösen gründen aus der wählerliste entfernt, zb. wegen parktickets :fft ob sozialisten in der ddr wählen mehr mit gesundem menschenverstand oder angst zu tun hat, kommt wohl auf die definition von ersterem an...

Ford
06.11.2012, 19:32
Ich glaube nicht, dass Romney einen niedrigen IQ hat. Vermute eher das Gegenteil. :sz


Zudem gibt es in Amerika bei jeder Wahl eine Alternative, die jedem Deutschen (zumindest wohl meiner Generation) von Kind auf im Politikunterricht ausgetrieben ("Wer nicht wählt, wählt rechts"): das Nicht-Wählen. In den USA gibt es kein Verhältniswahlrecht, sondern Mehrheitswahlrecht und daher heißt Nicht-Wählen etwas ganz anderes. Das Nicht-Wählen eine Wahl gegen die Demokratie ist, sieht man in den USA z.T. daher ganz anders. (netter Artikel dazu hier: USA erklärt (http://usaerklaert.wordpress.com/2012/10/18/warum-nicht-wahlen-in-den-usa-nicht-so-problematisch-ist-rechnerisch-zumindest/)
Das hat sich in der Zwischenzeit ja auch schon stark relativiert. Bei der letzten Bundestagswahl lag die Wahlbeteiligung nur noch bei gut 70 %, bei den US-Präsidentschaftswahlen bei gut 61 %. 9 Prozent Unterschied sind schon noch beachtlich, aber mit Blick auf die langfristigen Trends nicht mehr viel. Gerade bei den Wählern unserer Generation scheint der Exorzismus wenig gefruchtet zu haben. Die Wahlbeteiligung bei den jungen Leuten lag nämlich hierzulande auch gerade einmal bei um die 60 %. Gut möglich, dass es bei der nächsten Wahl wieder etwas mehr Wähler sein werden, aber die Alternativlosigkeit bei den Angeboten der Parteien scheint der vermeintlichen Bürgerpflicht, wählen zu gehen, langsam das Wasser abzugraben. Trotz allem ist von 'radikalen' Parteien nichts zu sehen, selbst wenn unser Wahlsystem ihnen gegenüber freundlicher ist als das der USA. Die einzige radikale Partei, die in Deutschland eine Außenseiterchance hat, mal über die 5 % zu kommen, ist die NPD. Ehrlich gesagt, fällt es mir allerdings schwer, diese als ernsthaft radikal einzustufen, gerade mit Blick auf die USA. Es gibt Strömungen bei den Republikanern, deren Programm mir weitaus radikaler scheint als alles, was die NPD anzubieten hat.


achja und der vergleich mit der ddr hinkt... in den usa wirst du einfach vor der wahl aus ominösen gründen aus der wählerliste entfernt, zb. wegen parktickets :fft ob sozialisten in der ddr wählen mehr mit gesundem menschenverstand oder angst zu tun hat, kommt wohl auf die definition von ersterem an...
Da es in der DDR nur eine Einheitsliste ohne Gegenkandidaten gab, ist diese Diskussion eher müßig. ;)

MΞSSIΛS
06.11.2012, 19:45
Die Krux an der Sache ist ja, dass die Stimmen der Bevoelkerung eher marginal sind. Wichtig sind die Stimmen der Wahlmaenner, dem Electoral College. Wenn Obama mehr als 270 Stimmen hat, ist das Ding in Sack und Tueten, auch, wenn Romney mehr Stimmen aus der Bevoelkerung inne hat. Ich favorisiere daher mal Obama.

@ Brain

Natuerlich ist der Mann kein Heiliger und diese Stilisierung zu einem solchen voellig abwegig. Obama, Amerika und auch der Rest der Welt haben sich einfach aneinander berauscht, was dann auch die Erwartungen in absurde Spaehren katapultierte. Der Mann ist in erster Linie Mensch und in zweiter Linie Politiker. Wer da mehr hineininterpretiert hat selbst Schuld, wenn er schlussendlich enttaeuscht wird. Und da sind wir wieder bei der eigenen Fahigkeit Dinge zu abstrahieren. :nana
Dennoch ist er ein verdammt guter Politiker und Oekonom. Letzteres wird zwar immer in Zweifel gezogen, aber ich halte mich da nun mal lieber an Fakten, als an Polemik.

MΞSSIΛS
06.11.2012, 19:49
Ich glaube nicht, dass Romney einen niedrigen IQ hat. Vermute eher das Gegenteil. :sz


:hadrian

Echt jetzt?

BrainDamage
06.11.2012, 19:51
Ich hoffe, daß Obama gewinnt und würde ihn lieber wählen als Romney, einfach schon dehalb, weil Obama vermutlich einen Intelligenzquotienten über 65 hat im Vergleich zu Mitt...

Abgesehen davon, daß ich es sehr bezweifle, daß Romney weniger intelligent sein soll als Obama, geschweige denn debil, finde ich es für die deutsche Auseinandersetzung mit dem Thema durchaus bezeichnend, wie diese geführt wird.

Zum Thema Wahlbeteiligung verweise ich auf kronic. Auch wenn das allgemeine Dogma war, daß eine geringe Wahlbeteiligung die radikalen Ränder (rechts und links) stärken würde, die ihre Wählerschaft besser mobilisieren würden, ging die abnehmende Wahlbeteiligung nciht damit einher, daß die Ränder deswegen gestärkt worden wären. Soweit die NPD zum Teil in Landesparlamente einzog, hatte das ja nichts mit der Wahlbeteiligung zu tun. In den USA spitzt sich das halt mit einem "entweder-oder" zu, ob man wählt oder nicht.

Und der DDR-Vergleich rührte aus den Zustimmungsraten in Deutschland zu Obama und nicht aus den Wahlpraktiken in den USA, wie die Wahlkreise zugeschnitten sind oder wie Wähler torpediert werden.


Dennoch ist er ein verdammt guter Politiker und Oekonom. Letzteres wird zwar immer in Zweifel gezogen, aber ich halte mich da nun mal lieber an Fakten, als an Polemik.

Woran sich das mit der guten Politik festmacht, sehe ich aber in der Konsequenz nicht. Er hat vieles angeschoben in seiner Amtszeit, hat aber auch vieles liegengelassen, zum Teil auch deswegen, weil ihm die Tea-Party-Radikalinskis mit einer Totalverweigerung haben auflaufen lassen. Aber seine Bilanz ist nun nicht gerade richtig fett. Ok, er hat Osama gekillt.

Und seine Bilanz als Ökonom ist ja nun auch nicht so berauschend. Hätte er nicht die Lehman-Pleite mit all ihren Folgen als Erblast übernommen, wäre es sicher einfacher gewesen. Aber welches der Probleme, die damit einhergingen, hat er denn gelöst? Als ob die Finanzindustrie in irgendeiner Weise reguliert sei.

weasel
06.11.2012, 19:53
Ich glaube nicht, dass Romney einen niedrigen IQ hat. Vermute eher das Gegenteil. :sz

da werden wir wohl so schnell keinen beweis für das eine oder andere finden :sz (oder doch? internet? ^^) ich halte ihn eben für einen dämlichen, irren idioten. (mit der betonung auf irre)

zu der gruppe der jungen leute mit knapp 60% wahlbeteiligung gehörte ich 2009 übrigens nicht mehr... ;)

Ford
06.11.2012, 19:53
:hadrian

Echt jetzt?
Sicher bin ich mir halt auch nicht. :P

Ich würde mich totlachen, wenn Electoral College und Popular Vote wie 2000 unterschiedlich ausgehen würden. :D

MΞSSIΛS
06.11.2012, 19:57
@ Wahlbeteiligung

Wenn Ihr da schon die falschen Schluesse draus zieht, moechte ich zumindest darauf hinweisen, dass jeder Amerikaner, der ueber 18 Jahre alt ist und waehlen moechte, sich vorab registrieren lassen muss, da es in den USA keine Meldebehoerde gibt. Dies ist der massgebliche Grund fuer die niedrige Wahlbeteiligung in den Staaten.

MΞSSIΛS
06.11.2012, 19:59
da werden wir wohl so schnell keinen beweis für das eine oder andere finden :sz (oder doch? internet? ^^) ich halte ihn eben für einen dämlichen, irren idioten. (mit der betonung auf irre)

:love:top


Sicher bin ich mir halt auch nicht. :P

Ich würde mich totlachen, wenn Electoral College und Popular Vote wie 2000 unterschiedlich ausgehen würden. :D

Joa. :D

Spaceman
06.11.2012, 20:02
Ich würde mich totlachen, wenn Electoral College und Popular Vote wie 2000 unterschiedlich ausgehen würden. :D

Eigentlich sehe ich dabei das Problem nicht.

Ford
06.11.2012, 20:08
Tja, legal ist es sicher. Über die Legitimation eines Präsidenten, dessen Gegenkandidat mehr Stimmen erreicht hat, kann man trefflich streiten, finde ich.

MΞSSIΛS
06.11.2012, 20:11
Woran sich das mit der guten Politik festmacht, sehe ich aber in der Konsequenz nicht. Er hat vieles angeschoben in seiner Amtszeit, hat aber auch vieles liegengelassen, zum Teil auch deswegen, weil ihm die Tea-Party-Radikalinskis mit einer Totalverweigerung haben auflaufen lassen. Aber seine Bilanz ist nun nicht gerade richtig fett. Ok, er hat Osama gekillt.

Und seine Bilanz als Ökonom ist ja nun auch nicht so berauschend. Hätte er nicht die Lehman-Pleite mit all ihren Folgen als Erblast übernommen, wäre es sicher einfacher gewesen. Aber welches der Probleme, die damit einhergingen, hat er denn gelöst? Als ob die Finanzindustrie in irgendeiner Weise reguliert sei.

Du weist doch sehr genau, dass man als amerikanischer Praesident nur 2 Jahre von einer Legislaturperiode hat, um die Mammutprojekte anzugehen. Danach fehlen einfach die Senatssitze. Auch weiss der polit. Aufgeklaerte, dass Obama mit 2 Kriegen (durch Reps initialisiert) ins Amt gerufen wurde. Wenig spaeter folgte dann die Wirtschaftskrise, welche Ihre Ursachen nicht zuletzt bei den Reps hat. Bush's Vorgaenger, Clinton (ein Demokrat :nana) hat naemlich juengst noch vorgemacht, wie man einen ausgeglichenen Staatshaushalt hinbekommt, sprich schwarze Zahlen schreibt. Trotz all dieser Widrigkeiten brauchte Obama nur ein Drittel von Bush's Etat, um die Dinge am Laufen zu halten. Wenn das nicht fuer ihn spricht, was bitte dann?

weasel
06.11.2012, 21:44
Jemand der Dinge sagt wie,
“Some gays are actually having children born to them,’’ he declared. “It’s not right on paper. It’s not right in fact. Every child has a right to a mother and father.’’
(Boston Globe (http://bostonglobe.com/news/politics/2012/10/24/mitt-romney-overruled-state-agency-and-rejected-new-birth-certificates-for-children-born-gay-parents/TqOHBb99V98H6nGQqUQrjO/story.html))
der mag vielleicht ein gemäßigter Republikaner sein, ist aber in meinem Weltverständnis dennoch nicht wählbar.

http://www.youtube.com/watch?v=0rQ7s7NKql8&feature=youtu.be
Oder auch etwas aktueller:
New York Times 2012 (http://www.nytimes.com/2012/05/10/us/politics/romney-reaffirms-opposition-to-marriage-or-similar-for-gay-couples.html)

(Und ja, ich bin auch für steuerrechtliche Gleichsetzung gleichgeschlechtlicher Paare in Deutschland.)

wisthler
06.11.2012, 21:50
Der wichtigste Grund gegen Romney wurde noch gar nicht genannt!
Wer Alkohol ablehnt, dem kann ich nicht vertrauen. :nie

weasel
06.11.2012, 21:51
:D:top

Sare
07.11.2012, 00:35
Das schon, Sare, aber aus deutscher/europäischer Sicht schien es mir selten so egal, wer in den USA Präsident wird.

Mir auch, aber zum Glück ist Europa vor allem gesellschaftlich doch ein Stückchen weit entfernt vom republikanischem Weltbild.

Wie Romney privat ticket, ist auch unerheblich, die politische Linie, die er vertritt, finde ich einfach widerlich.

MΞSSIΛS
07.11.2012, 00:54
Sehe ich eigentlich so wie kronic.

Nachdem ich jetzt im Hotel mehrere Tage die demokratische Berichterstattung von CNN gesehen habe, gefällt mir Romney mittlerweile richtig gut. Er hat meiner Meinung nach nicht diesen aggressiven Ton wie Obama, er ist eigentlich recht moderat und pragmatisch und irgendwie traue ich ihm hinsichtlich der Wirtschaft mehr zu als Obama. Außerdem hat Obama es nicht geschafft das republikanische Repräsentantenhaus für sich zu gewinnen, was Clinton eben noch geschafft hat. Das liegt sicherlich auch an der Tea Party. Ich denke aber, dass ein moderater Republikaner mit einem demokratischen Senat besser zurechtkommt als Obama mit dem republikanischen Repräsentantenhaus. Wieauchimmer... es wäre schon ein Wunder, wenn Romney gewinnt.

So ein Quatsch, Gandholf. Das war ein Machtpoker, den Clinton damals fuer sich entschieden hat. Gewonnen hat er da keinen. Die haben den gehasst wie die Pest. Also bitte.


Jemand der Dinge sagt wie,
“Some gays are actually having children born to them,’’ he declared. “It’s not right on paper. It’s not right in fact. Every child has a right to a mother and father.’’
(Boston Globe (http://bostonglobe.com/news/politics/2012/10/24/mitt-romney-overruled-state-agency-and-rejected-new-birth-certificates-for-children-born-gay-parents/TqOHBb99V98H6nGQqUQrjO/story.html))
der mag vielleicht ein gemäßigter Republikaner sein, ist aber in meinem Weltverständnis dennoch nicht wählbar.

http://www.youtube.com/watch?v=0rQ7s7NKql8&feature=youtu.be
Oder auch etwas aktueller:
New York Times 2012 (http://www.nytimes.com/2012/05/10/us/politics/romney-reaffirms-opposition-to-marriage-or-similar-for-gay-couples.html)

(Und ja, ich bin auch für steuerrechtliche Gleichsetzung gleichgeschlechtlicher Paare in Deutschland.)

:top


Mir auch, aber zum Glück ist Europa vor allem gesellschaftlich doch ein Stückchen weit entfernt vom republikanischem Weltbild.

Wie Romney privat ticket, ist auch unerheblich, die politische Linie, die er vertritt, finde ich einfach widerlich.

Dito. :japan

slowcar
07.11.2012, 00:54
Fefe hat ne gute Beobachtung dazu:
http://blog.fefe.de/?ts=ae6740fa

MΞSSIΛS
07.11.2012, 00:58
Gerade als ich mich fragte, wann Slow endlich mal wieder einen seiner tollen Blogs postet. Und tadaaa....:D

Sare
07.11.2012, 01:13
:lach

Cephi
07.11.2012, 02:21
Der Typ bei der ARD eben... "Auch hier siehts gut aus... 56 zu 43... ... ...für Obama siehts gut aus."
Zu wenig. Zu spät. :D

Ford
07.11.2012, 02:38
Laut Exit-Poll liegt Obama in Ohio mit 51 zu 48 % vorne. In Florida steht es nach 25 % ausgezählten Stimmen auch 51 zu 48. Dann kann man wohl zu Bett gehen. ;)

edit: Nun ist Romney allerdings in Florida vorne. :snicker

Cephi
07.11.2012, 03:15
Der arme... Jetzt kann er die Stimmen von Washington D.C. nicht "eintragen", weil es zu klein ist um es auf dem Touchscreen zu treffen... :lach

MΞSSIΛS
07.11.2012, 06:50
Congrats, Mr. President! :troet

MΞSSIΛS
07.11.2012, 07:07
+++ Romney erkennt Niederlage nicht an ++++++ 5.57 Romney erkennt Niederlage nicht an +++

Mitt Romney erkennt die Wahlniederlage nach einem US-Fernsehbericht noch nicht an. Er habe den Staat Ohio noch nicht verloren gegeben, meldete der Sender NBC. Üblicherweise gestehen die Verlierer bei US-Wahlen ihre Niederlage innerhalb kurzer Zeit ein.

Was fuer eine Witzfigur. :rofl

Tronde
07.11.2012, 08:35
Wieso? Der Unterschied war ja relativ gering. Auch Kerry hat es nicht eingestanden...und Gore hat es, und hat es wieder zurückgenommen...

Ford
07.11.2012, 13:28
Naja, also insgesamt ist es dann doch der erwartet deutliche Sieg Obamas geworden. Obama hat fast alle Swing States geholt. Florida geht nun mit hoher Wahrscheinlichkeit auch an Florida, sodass er an die 130 Wahlmännerstimmen mehr haben dürfte als Romney.

Die Demokraten verteidigen den Senat und die Republikaner das Repräsentantenhaus. Hat sich also überhaupt nichts geändert. Wird weiter viel Streit geben, auf der anderen Seite des Teiches. :hahm

Tronde
07.11.2012, 14:10
Ich denke auch das Florida mit Florida geht. Vielleicht kommt auch noch Flo RIDA dazu..:p

MΞSSIΛS
07.11.2012, 15:19
Wieso? Der Unterschied war ja relativ gering. Auch Kerry hat es nicht eingestanden...und Gore hat es, und hat es wieder zurückgenommen...

Zu diesem Zeitpunkt haette selbst Ohio (18 Stimmen, Obama hatte da schon 290) keinen Unterschied mehr gemacht.

sucinum
07.11.2012, 18:58
Innerhin hat "Team Rape" ordentlich verloren: http://jezebel.com/5958480/team-rape-lost-big-last-night?utm_source=lifehacker.com&utm_medium=recirculation&utm_campaign=recirculation

MΞSSIΛS
07.11.2012, 19:29
Fuer alle Romney Fans, die sich die Niederlage noch nicht eingestehen koennen. :snicker


http://www.youtube.com/watch?v=HcxQA7ewvt0

Louis
08.11.2012, 01:42
Ist denn mittlerweile endlich mal klar, wie Florida gewählt hat?

Dudjän
08.11.2012, 05:11
Wurde da nicht dieses jahr wieder beschissen?

slowcar
08.11.2012, 08:46
http://a.asset.soup.io/asset/3861/7722_b27f_400.jpeg

BrainDamage
08.11.2012, 14:41
Du weist doch sehr genau, dass man als amerikanischer Praesident nur 2 Jahre von einer Legislaturperiode hat, um die Mammutprojekte anzugehen. Danach fehlen einfach die Senatssitze. Auch weiss der polit. Aufgeklaerte, dass Obama mit 2 Kriegen (durch Reps initialisiert) ins Amt gerufen wurde. Wenig spaeter folgte dann die Wirtschaftskrise, welche Ihre Ursachen nicht zuletzt bei den Reps hat. Bush's Vorgaenger, Clinton (ein Demokrat :nana) hat naemlich juengst noch vorgemacht, wie man einen ausgeglichenen Staatshaushalt hinbekommt, sprich schwarze Zahlen schreibt. Trotz all dieser Widrigkeiten brauchte Obama nur ein Drittel von Bush's Etat, um die Dinge am Laufen zu halten. Wenn das nicht fuer ihn spricht, was bitte dann?

Ach komm, das ist doch teilweise Käse. Clinton, den ich für einen tollen Präsident halte, profitierte extrem durch die New Economy und das Feuer, das die Reps in der Reagan-Zeit entfacht haben. War halt nur ein Strohfeuer, das mit dem Platzen der NE erlosch. Zudem gab es mit dem "Millenium" eine Sonderkonjunktur. Das ändert selbstverständlich nichts daran, daß Clinton viele richtige Entscheidungen getroffen hat.

Bush, den ich für einen ausgewiesenen Schwachkof halte, kam mit der aufziehenden Wirtschaftskrise ins Amt und hatte dann mit 9/11 das Vergnügen. Den Krieg im Irak hat er sich ausgesucht, aber den Krieg in Afghanistan war ja nun kein Bush-Ding, sondern allgemein gewollt, sei es bei den Demokraten in den USA oder auch in Europa.

Diese beiden Kriege hat Obama übernommen. Gleiches gilt für die Wirtschaftskrise. Für die Krise sehe ich die Reps nicht in der Alleinverantwortung, erst recht nicht, da die Krise im wesentlichen auf einer Grundidee der Demokraten beruht, alle in die eigenen 4 Wände zu bekommen. Die Finanzindustrie hat das dann mit ihren ABS erst möglich gemacht, indem durch eine Vielzahl schlechter Schuldner eine Triple-A-Produkt geschaffen werden konnte. Die Zauberer.

Und was hat denn Obama groß auf die Kette bekommen? Die 2. Hälfte seiner Amtszeit haben die Reps z.T. blockiert, insbesondere diese Tea-Party-Schwachköpfe, aber in der 1. Hälfte hatte Obama noch die Mehrheit in allen Kammern und erst aufgrund seiner Politik hat er 2010 die Mehrheit im Repräsentantenhaus verloren.

Nur weil Obama viele Ideen hatte, heißt das noch nicht, daß seine Amtszeit eine Erfolgsgeschichte gewesen wäre. Außenpolitisch hat er wenig hinbekommen, angefangen mit der groß angelegten Aussöhnung mit den islamistischen Ländern. Innenpolitisch ist das Haushaltsdefizit ebensowenig im Griff wie die Staatsverschuldung. Klimawandel läuft ebenso unter ferner liefen wie die Regulierung der Finanzindustrie. Soweit er angetreten ist, um das Land wieder zu einen, ist er auch gescheitert, was nicht nur an ihm liegt, sondern auch an der Fundamentalopposition der Tea-Party, aber nichts daran ändert, daß der Erfolg ausgeblieben ist.

Was mich eigentlich stört, das sollte mein Eingangspost deutlich machen, ist das verzerrende Bild, das über den Ozean transportiert wird. Die Reps sind böse und die Demokraten heilig. Romney ist ein Vollpfosten und Obama der Messias. Und dieses Bild verdanken wir auch der heimischen Presse, die genau die Klischees bedient, die unserer Erwartungshaltung entsprechen. Und hieraus ergeben sich plötzlich Zustimmungsraten von 90%, die wenig Anschein von einer demokratischen Meinungsbildung haben, sondern an die Zustimmungsquoten des Politbüros erinnern.Wer sich die Lanz-Sendung angetan hat, wird anhand des Hansens erkannt haben, daß in der europäischen Presse Obama glorifiziert und Romney abqualifiziert wird, was jedoch mit der amerikanischen Realität wenig zu tun hat. Und Hansen steht als Obama-Fan und Kolumnist der Zeit nicht unter dem Generalverdacht, Interessen der Reps zu bedienen.

Verstehe mich nicht falsch, ich hätte auch bei Obama das Kreuz gemacht, hätte aber auch mit Romney leben können. Obama ist halt ein wenig links von der (amerikanischen) Mitte, Romney ein wenig rechts davon. Das hätte alles nicht den Untergang des Abendlandes bedeutet. Dennoch geht mir die Einseitigkeit in der Berichterstattung und der öffentlichen Meinung ziemlich auf den Senkel. Wenn sogar ein intelligenter Mensch wie weasel den einen Kandidaten unreflektiert als grenzdebil darstellt, dann finde ich, läuft es mit der öffentlichen Wahrnehmung falsch.


Gerade als ich mich fragte, wann Slow endlich mal wieder einen seiner tollen Blogs postet. Und tadaaa....:D

:lach:top


Naja, also insgesamt ist es dann doch der erwartet deutliche Sieg Obamas geworden. Obama hat fast alle Swing States geholt. Florida geht nun mit hoher Wahrscheinlichkeit auch an Florida, sodass er an die 130 Wahlmännerstimmen mehr haben dürfte als Romney.

Die Demokraten verteidigen den Senat und die Republikaner das Repräsentantenhaus. Hat sich also überhaupt nichts geändert. Wird weiter viel Streit geben, auf der anderen Seite des Teiches. :hahm

Eigentlich hätten sich die die Wahl gleich sparen können. Wenn ich bedenke, daß der Wahlkampf nach allgemeinen Schätzungen irgendwas bei 3 Mrd. gekostet hat, bleibt nur der: :roll.

sucinum
08.11.2012, 14:46
Eigentlich hätten sich die die Wahl gleich sparen können. Wenn ich bedenke, daß der Wahlkampf nach allgemeinen Schätzungen irgendwas bei 3 Mrd. gekostet hat, bleibt nur der: :roll.

Ach, das klingt jetzt viel, ist aber auch nicht teurer als ne Snickers-Werbekampagne.

juelZ
08.11.2012, 16:08
Ach, das klingt jetzt viel, ist aber auch nicht teurer als ne Snickers-Werbekampagne.
Da werden allerdings auch mehr Inhalte rübergebracht.

Hier (http://elections.nytimes.com/2012/results/president/exit-polls) ist noch eine interessante Statistik der NYT, welche Bevölerungsgruppe den jeweiligen Kandidaten gewählt hat.

Louis
08.11.2012, 17:01
Was mich eigentlich stört, das sollte mein Eingangspost deutlich machen, ist das verzerrende Bild, das über den Ozean transportiert wird. Die Reps sind böse und die Demokraten heilig. Romney ist ein Vollpfosten und Obama der Messias. Und dieses Bild verdanken wir auch der heimischen Presse, die genau die Klischees bedient, die unserer Erwartungshaltung entsprechen. Und hieraus ergeben sich plötzlich Zustimmungsraten von 90%, die wenig Anschein von einer demokratischen Meinungsbildung haben, sondern an die Zustimmungsquoten des Politbüros erinnern.Wer sich die Lanz-Sendung angetan hat, wird anhand des Hansens erkannt haben, daß in der europäischen Presse Obama glorifiziert und Romney abqualifiziert wird, was jedoch mit der amerikanischen Realität wenig zu tun hat. Und Hansen steht als Obama-Fan und Kolumnist der Zeit nicht unter dem Generalverdacht, Interessen der Reps zu bedienen.

Verstehe mich nicht falsch, ich hätte auch bei Obama das Kreuz gemacht, hätte aber auch mit Romney leben können. Obama ist halt ein wenig links von der (amerikanischen) Mitte, Romney ein wenig rechts davon. Das hätte alles nicht den Untergang des Abendlandes bedeutet. Dennoch geht mir die Einseitigkeit in der Berichterstattung und der öffentlichen Meinung ziemlich auf den Senkel. Wenn sogar ein intelligenter Mensch wie weasel den einen Kandidaten unreflektiert als grenzdebil darstellt, dann finde ich, läuft es mit der öffentlichen Wahrnehmung falsch.

:top

Ich wundere mich auch ein wenig, wie glühend Messias Obama verehrt. :sz

Letztlich haben sich die beiden Kandidaten nur in einem Punkt wirklich unterschieden, und das ist das interne Staatsmodell, das uns als Europäern im Grunde völlig egal sein kann. Für uns als Deutsche hat es nämlich keinerlei Auswirkungen, ob es in Amerika "mehr Bundesstaat" oder "weniger Bundesstaat" gibt. Außenpolitisch tritt Obama gemäßigter auf, als es Bush tat, allerdings ist das kein großes Kunststück. Europa hat er in den vergangenen vier Jahren übrigens mehr oder weniger unbeachtet gelassen. Davon abgesehen hat Obama weder Guantanamo geschlossen, noch hat er sonderlich die Kriegsführung verändert. Er hat halt ein etwas besseres Gespür für multilaterale Institutionen. Letztlich wählen Bürger aber den Kandidaten, der für sie ganz persönlich das Beste rausholt, und nicht den Kandidaten, den das Ausland will. Wir lassen uns ja auch nicht von den Griechen reinreden, wer Bundeskanzler werden soll und wählen dann den, der die beste deutsche Außen- und Wirtschaftspolitik für die Weltgemeinschaft macht.

Wären wir alle Amerikaner, wären hier im Forum sicherlich einige gefrustet über Obamas eher magere Wirtschaftsbilanz und würden sagen: "Okay, er hat dies und das geschafft, und er hatte eine Bürde durch die Bush-Jahre, ABER... es war trotzdem nicht genug und wir hätten uns mehr erhofft."

Selbstverständlich würde ich auch Obama wählen, und ich fand auch seine Rede, die er nach dem Wahlsieg gehalten hat, unglaublich beeindruckend, und habe mir gewünscht, ein deutscher Wahlsieger würde mal so perfekt und überlegt und gleichzeitig mitreißend frei reden, aber man ist immer fein raus, wenn man wählen kann, ohne tatsächlich in dem Land leben zu müssen. Bei der französischen Präsidentschaftswahl konnte ich auch gemütlich nach persönlicher Ideologie wählen, ohne dass es mich hätte kümmern müssen, was das tatsächlich für meine Steuern, meinen Lebensstil und meine Ausgaben bedeutet...

MΞSSIΛS
08.11.2012, 18:46
Ach komm, das ist doch teilweise Käse. Clinton, den ich für einen tollen Präsident halte, profitierte extrem durch die New Economy und das Feuer, das die Reps in der Reagan-Zeit entfacht haben. War halt nur ein Strohfeuer, das mit dem Platzen der NE erlosch. Zudem gab es mit dem "Millenium" eine Sonderkonjunktur. Das ändert selbstverständlich nichts daran, daß Clinton viele richtige Entscheidungen getroffen hat.

Ok, einigen wir uns darauf, dass Clinton von Reagan profitiert hat und Obama durch Bush vorbelastet wurde. Das es in einer Demokratie nach einem Regierungswechsel immer Verlierer und Profiteure gibt, dass weiss sicher auch jeder Ruetli-Schueler. So what?



Bush, den ich für einen ausgewiesenen Schwachkof halte, kam mit der aufziehenden Wirtschaftskrise ins Amt und hatte dann mit 9/11 das Vergnügen. Den Krieg im Irak hat er sich ausgesucht, aber den Krieg in Afghanistan war ja nun kein Bush-Ding, sondern allgemein gewollt, sei es bei den Demokraten in den USA oder auch in Europa.

Klar. Sehe ich auch so. Dann lass uns, um das Bild deutlicher zu machen, einfach den unsinnigen Irakkrieg diskutieren. Und als Bush das Ruder uebernommen hat, florierte die Wirtschaft noch und er fand einen ausgeglichenen Staatshaushalt vor. Alles andere ist eine glatte Fehldarstellung.



Diese beiden Kriege hat Obama übernommen. Gleiches gilt für die Wirtschaftskrise. Für die Krise sehe ich die Reps nicht in der Alleinverantwortung, erst recht nicht, da die Krise im wesentlichen auf einer Grundidee der Demokraten beruht, alle in die eigenen 4 Wände zu bekommen. Die Finanzindustrie hat das dann mit ihren ABS erst möglich gemacht, indem durch eine Vielzahl schlechter Schuldner eine Triple-A-Produkt geschaffen werden konnte. Die Zauberer.

Ich sagte nie etwas von Alleinverantwortung. Ich sagte: "nicht zuletzt." Ich fange nur keinen weiteren Krieg an, der Milliarden verschlingt, wenn ich den Gerichtsvollzieher schon mit einem "Du" begruessen kann.



Und was hat denn Obama groß auf die Kette bekommen? Die 2. Hälfte seiner Amtszeit haben die Reps z.T. blockiert, insbesondere diese Tea-Party-Schwachköpfe, aber in der 1. Hälfte hatte Obama noch die Mehrheit in allen Kammern und erst aufgrund seiner Politik hat er 2010 die Mehrheit im Repräsentantenhaus verloren.

Die Wirtschaft ist seit Obama konstant gewachsen, wenn auch nur langsam. Ebenso die Zahl der Arbeitsplaetze. Er hat 500.000 neue Jobs geschaffen, wenngleich er persoenlich mehr propagiert. Die Industrie ist zurueckgekommen, vor allem die wichtigen Autohersteller in Detroit. Auch der Export zieht wieder an. Der Dow Jones legte zwischen 2009 und 2012 um knapp 68 % zu. Soviel dazu. Natuerlich lief das Konjunkturpaket ueber neue Verschuldung, aber so ist das System in Amerika nun mal aufgebaut, da kann ein Romney auch nix dran aendern. Ich moechte einen von den Kritikern sehen, der mit solchen Belastungen und Baustellen aehnliches als erster schwarzer Praesident geschafft haette. Ich moechte mir den Gegenwind gar nicht vorstellen, mit dem Obama allein auf Grund seiner Hautfarbe zu kaempfen hatte. Der Mann hat eine 2. Amtszeit verdient, da gibt es ganz nix dran zu ruetteln.



Nur weil Obama viele Ideen hatte, heißt das noch nicht, daß seine Amtszeit eine Erfolgsgeschichte gewesen wäre. Außenpolitisch hat er wenig hinbekommen, angefangen mit der groß angelegten Aussöhnung mit den islamistischen Ländern. Innenpolitisch ist das Haushaltsdefizit ebensowenig im Griff wie die Staatsverschuldung. Klimawandel läuft ebenso unter ferner liefen wie die Regulierung der Finanzindustrie. Soweit er angetreten ist, um das Land wieder zu einen, ist er auch gescheitert, was nicht nur an ihm liegt, sondern auch an der Fundamentalopposition der Tea-Party, aber nichts daran ändert, daß der Erfolg ausgeblieben ist.

Siehe oben. Was Du da gerade anlegst ist der Messias-Massstab. Ich dachte, wir wollten realistisch bleiben?
Natuerlich hat der Mann zu viel versprochen. Nur, welcher Politiker tut das nicht? Wer das glaubt, der haengt auch am 24. seine Socke an den Kamin.



Was mich eigentlich stört, das sollte mein Eingangspost deutlich machen, ist das verzerrende Bild, das über den Ozean transportiert wird. Die Reps sind böse und die Demokraten heilig. Romney ist ein Vollpfosten und Obama der Messias. Und dieses Bild verdanken wir auch der heimischen Presse, die genau die Klischees bedient, die unserer Erwartungshaltung entsprechen. Und hieraus ergeben sich plötzlich Zustimmungsraten von 90%, die wenig Anschein von einer demokratischen Meinungsbildung haben, sondern an die Zustimmungsquoten des Politbüros erinnern.Wer sich die Lanz-Sendung angetan hat, wird anhand des Hansens erkannt haben, daß in der europäischen Presse Obama glorifiziert und Romney abqualifiziert wird, was jedoch mit der amerikanischen Realität wenig zu tun hat. Und Hansen steht als Obama-Fan und Kolumnist der Zeit nicht unter dem Generalverdacht, Interessen der Reps zu bedienen.

Verstehe mich nicht falsch, ich hätte auch bei Obama das Kreuz gemacht, hätte aber auch mit Romney leben können. Obama ist halt ein wenig links von der (amerikanischen) Mitte, Romney ein wenig rechts davon. Das hätte alles nicht den Untergang des Abendlandes bedeutet. Dennoch geht mir die Einseitigkeit in der Berichterstattung und der öffentlichen Meinung ziemlich auf den Senkel. Wenn sogar ein intelligenter Mensch wie weasel den einen Kandidaten unreflektiert als grenzdebil darstellt, dann finde ich, läuft es mit der öffentlichen Wahrnehmung falsch.

Ich verurteile diese Verklaerung genau wie Du und habe diese auch nie fuer mich angenommen. Wie gesagt, ich halte mich an Fakten, nicht an Polemik. Und ... natuerlich kann es nur einen Messias geben. :smug

MΞSSIΛS
08.11.2012, 18:52
:top

Ich wundere mich auch ein wenig, wie glühend Messias Obama verehrt. :sz


Ich verehre nur einen noch lebenden Politiker, und das ist Helmut.
Ich hoffe, bei dem o.a. ist auch etwas fuer Dich dabei, damit Du meinen Standpunkt besser nachvollziehen kannst.

BrainDamage
08.11.2012, 19:15
Nochmal: ich halte diese Obama-Verehrung in Deutschland für grotesk. Um es mal ein wenig überspitzt zu formulieren, wird durch die Medien eine Art Gehirnwäsche betrieben, so daß alle Deutschen der Meinung sind, allein mit Obama würde die Sonne auch in der westlichen Welt aufgehen.

Warum Obama zwingend eine 2. Amtszeit "verdient" hat, sehe ich nicht. Nur weil er schwarz ist? Oder Demokrat? Oder so sportlich auf das Podium springen kann? Letztlich hängt mMn die Frage, was er verdient hat, von seinen Leistungen ab. Und da sehe ich viel Soll und wenig Ist, zumindest so wenig Ist, daß daraus nicht zwingend auf eine Wiederwahl geschlossen werden könnte.

Das spricht alles nicht FÜR Romney, sondern allenfalls gegen Obama. Obama ist ein begnadeter Redner, was er auch mit seiner Siegesrede wieder einmal eindrucksvoll bewiesen hat. Ob er über die großen Linien der Politik auch Leistung im politischen Alltag erbringt, muß er noch beweisen. Ich finde es gut, daß er mit der Wiederwahl Gelegenheit hat, es zu beweisen. Aber deswegen muß ich nicht zum Hail to Obama ansetzen.

Und es ist ja wohl eine Fehldarstellung, zu behaupten, Bush habe den Laden bei florierender Wirtschaft und ausgeglichenem Haushalt übernommen. Bush ist im Januar 2001 angetreten. Die New-Economy-Blase ist 2000 geplatzt. Und dann kam 9/11. Auch wenn Bush ein Dösbaddel ist, ist ein gemachtes Bett dann schon etwas anderes.

Und Dein Obama-Dow-Jones-Hurra-Argument ist ja nun auch ziemlich durchsichtig. Auf den ersten Blick ist die Wertsteigerung natürlich beeindruckend, allerdings waren die Aktienmärkte im Januar 2009 infolge der Lehman-Pleite ausgebombt.

Sare
08.11.2012, 20:19
Ich freue mich für alle halbwegs sozial eingestellten Amerikaner, dass weiterhin ein Demokrat an der Macht ist.

MΞSSIΛS
08.11.2012, 21:14
Und es ist ja wohl eine Fehldarstellung, zu behaupten, Bush habe den Laden bei florierender Wirtschaft und ausgeglichenem Haushalt übernommen. Bush ist im Januar 2001 angetreten. Die New-Economy-Blase ist 2000 geplatzt. Und dann kam 9/11. Auch wenn Bush ein Dösbaddel ist, ist ein gemachtes Bett dann schon etwas anderes.

:hahm

Bei allem Respekt (und Du weisst, dass Du den bei mir inne hast), Brain, aber ich weiss nicht, wo Du in diesem Fall Deine Quellen hast. Dieser ausgeglichene Haushalt wurde sogar beschlossen. Und das sogar auf massives hinwirken der Reps. Dennoch ist es eine Sache es zu beschliessen und eine andere es umzusetzen. Und umgesetzt hat er es - das ist ein Fakt.

BrainDamage
09.11.2012, 11:03
Welcher Haushalt? Der von Bush, über den ich rede? Oder einer von Obama, über den Du zu reden scheinst?

Unabhängig davon halte ich nichts von dem Erblast-Argument. Obama hatte mit den Kriegen, der Finanzkrise und der Lehman-Pleite unweigerlich eine Erblast. Aber das hatten andere auch, wie Bush, der an die Macht kam, als die NE-Blase platzte und sich kurze Zeit später mit der Krise im Zusammenhang von 9/11 auseinandersetzen durfte.

Und nochmal einen Schritt weiter: ich hätte auch Obama gewählt. Aber er hat sicher keine Erfolgsbilanz vorgewiesen, die eine Wiederwahl zwingend gemacht hätte. Immerhin ist er als Amtsinhaber gegen einen eher schwachen Kandidaten wie Romney nur knapp (nach popular vote) wiedergewählt worden. Und diese Obama-Verehrung in Deutschland finde ich, wie Fleischhauer bei SPON zutreffen adjektiviert, infantil. Ob Obama nur als erster schwarzer Präsident in die Geschichte eingeht, oder als unabhängig hiervon "großer" Präsident, wird abzuwarten bleiben. Bisher ist er mMn nur ersteres.:sz

Louis
09.11.2012, 11:29
Und diese Obama-Verehrung in Deutschland finde ich, wie Fleischhauer bei SPON zutreffen adjektiviert, infantil.

Ich hab den SPON-Artikel jetzt nicht gelesen, aber die Obama-Verehrung ist aus meiner Sicht sehr leicht erklärbar, weil die überwältigend überwiegende Zahl der Deutschen eben amerikanische Politik nur "von außen" mitbekommen. Von den genauen Verhandlungen zwischen Obama und dem Kongress weiß doch hierzulande niemand etwas. Dass er da bisweilen möglicherweise gar nicht so geschickt und kompromissbereit aufgetreten ist, ist hier niemandem bekannt. Was hierzulande ankommt, sind doch nur die groben Themen, die Überschriften sozusagen.

Und da ist für die Deutschen die Sichtweise der Demokraten halt traditionell näher, als die der Republikaner. Diese Idee vom "schwachen Bundesstaat" und dem Bürger, der für sich selbst sorgt, ist in Deutschland weit außerhalb jeglicher Konsensgemeinschaft. Dann wirf noch diverse gesellschaftspolitische Vorstellungen der Republikaner mit in den Topf (Rolle der Religion, Waffengesetze, etc.) und es ist völlig klar, warum die Deutschen im Normalfall dem demokratischen Kandidaten zujubeln.

Hinzu kommt noch, dass Obama zum ersten Mal seit langem wieder ein Präsident ist, der aus einem urbanen Milieu kommt, das uns als Europäer sowieso eher vertraut scheint, als die amerikanische Prärie, aus der Bush und Clinton stammen. Da kommt ja ganz schnell auch der gute, alte deutsche Arroganzdünkel auf, wenn solche "amerikanischen Hinterwäldler" gewählt werden, und man kann sich als deutscher Bildungsbürger wunderbar bestätigt fühlen, dass die wahre Zivilisation halt doch in Weimar und Frankfurt liegt, und nicht in Washington.

Nimm das alles zusammen, und solche "Kleinigkeiten" wie eine teilweise schlecht gemanagte Politikgestaltung oder völkerrechtswidrige Drohnenangriffe auf Pakistan spielen plötzlich halt keine Rolle mehr.

Wahrscheinlich kommt noch erschwerend hinzu, dass Obama halt mit seinen brillianten Reden und seinem gesamten Auftreten eine so unglaubliche Faszination entfaltet, und man sich einfach wünscht, dieser Mann würde die amerikanische Politik in seine sanften Hände nehmen, und sie genau dahin tragen, wo er es sich vorstellt. Dummerweise ist die Realität halt meistens deutlich gnadenloser, komplizierter und kälter, und umzäunt von Sachzwängen, unvorhergesehenen Problemen, Detailfragen und politischen Kompromissforderungen. :sz

weasel
09.11.2012, 11:37
Wahrscheinlich kommt noch erschwerend hinzu, dass Obama halt mit seinen brillianten Reden und seinem gesamten Auftreten eine so unglaubliche Faszination entfaltet, und man sich einfach wünscht, dieser Mann würde die amerikanische Politik in seine sanften Hände nehmen, und sie genau dahin tragen, wo er es sich vorstellt. Dummerweise ist die Realität halt meistens deutlich gnadenloser, komplizierter und kälter, und umzäunt von Sachzwängen, unvorhergesehenen Problemen, Detailfragen und politischen Kompromissforderungen. :sz

which reminds me of....

http://www.youtube.com/watch?v=Q_sSmCnA5fc

MΞSSIΛS
09.11.2012, 19:02
Welcher Haushalt? Der von Bush, über den ich rede? Oder einer von Obama, über den Du zu reden scheinst?

Ich meine den Machtwechsel von Clinton zu Bush. Dieser ausgeglichene Haushalt wurde beschlossen und von Clinton umgesetzt. Wir meinen dasselbe.

BrainDamage
10.11.2012, 09:20
Daten (http://www.staatsverschuldung.de/usadef.htm)

Mit dem Antritt von Bush bricht es ab, wie gesagt, weil die Blase platzte, die Clinton die Überschüsse bescherte, und 9/11 kam. :sz Und Obama hat die Finanzkrise geerbt. So kann sich jeder seine Ausrede basteln.

MΞSSIΛS
11.11.2012, 03:15
Daten (http://www.staatsverschuldung.de/usadef.htm)

Mit dem Antritt von Bush bricht es ab, wie gesagt, weil die Blase platzte, die Clinton die Überschüsse bescherte, und 9/11 kam. :sz Und Obama hat die Finanzkrise geerbt. So kann sich jeder seine Ausrede basteln.

Nicht ganz. Unter Bush bzw. Mr. Finanzmogul himself, Alan Greenspan, hat man die Folgen der New Economy, beguenstigt durch die Niedrigzinspolitik (Leitzinssenkungen auf 1,0 % :donk), geradewegs in die naechste Blase gelenkt. Die Resultate der hedonischen Finanzpolitik Amerikas spueren wir noch heute. Der koksende Christ und sein kryptischer Maestro hatten wesentlich mehr Sprengkraft, als jede Massenvernichtungswaffe.

Ganz ehrlich, ich weiss nicht, ob Obama das Ding schaukeln kann. Aber ich verfolge die Politik in den Staaten nun schon seit Jahren und ich sehe einfach keine Alternative. Der einzige Republikaner, der mMn eine wuerdige Alternative zu Obama darstellen wurde, ist Rudy Giuliani. Aber der hat gleichgeschlechtliche Partnerschaften und Abtreibungsrechte befuerwortet und ist somit fuer den sozial-konservativen Teil der Reps ganz und gar nicht waehlbar. :snicker

Dudjän
11.11.2012, 08:39
Is das nicht ein bisschen wie beim Kanzler der wiedervereinigung? Zur rechten Zeit auf dem richtigen Stuhl.

Spaceman
11.11.2012, 17:21
which reminds me of....

http://www.youtube.com/watch?v=Q_sSmCnA5fc

"Like, totally..." was so awesome!

BrainDamage
12.11.2012, 19:00
Nicht ganz. Unter Bush bzw. Mr. Finanzmogul himself, Alan Greenspan, hat man die Folgen der New Economy, beguenstigt durch die Niedrigzinspolitik (Leitzinssenkungen auf 1,0 % :donk), geradewegs in die naechste Blase gelenkt. Die Resultate der hedonischen Finanzpolitik Amerikas spueren wir noch heute. Der koksende Christ und sein kryptischer Maestro hatten wesentlich mehr Sprengkraft, als jede Massenvernichtungswaffe.

Ganz ehrlich, ich weiss nicht, ob Obama das Ding schaukeln kann. Aber ich verfolge die Politik in den Staaten nun schon seit Jahren und ich sehe einfach keine Alternative. Der einzige Republikaner, der mMn eine wuerdige Alternative zu Obama darstellen wurde, ist Rudy Giuliani. Aber der hat gleichgeschlechtliche Partnerschaften und Abtreibungsrechte befuerwortet und ist somit fuer den sozial-konservativen Teil der Reps ganz und gar nicht waehlbar. :snicker

Das ist richtig. Allerdings muß man das auch im Zusammenhang sehen. Immerhin hat Alan in den 90ern jede Krise mit der Geldschleuse bekämpft, Rußland, Asien oder LTCM. Die Börsen brachen ein, Greenspan hob sein gütiges Händchen und prompt hatte man Kaufkurse. Das war wohl auch die Idee, nachdem die eine Blase platzte und die Türme fielen. Daß Greenspan mit jedem Krisenmanagement zugleich die Basis für die nächste - größere - Krise legte, hat man damals geflissentlich übersehen.

Unabhängig davon war der Ausgangspunkt, daß Du die Wiederwahl Obamas wegen der von ihm geerbten Finanzkrise als zwingend angesehen hast. Ich halte die Konsequenz nicht für notwendig, da er sich am Ende seiner 1. Amtszeit nicht auf simples "Bush-Bashing" verlegen kann und andere auch einen "schweren Start" in die Amtszeit hatten.

Auf jeden Fall bin ich gespannt, was er in seiner zweiten Amtszeit bringen wird, zumal er nicht mehr um eine Wiederwahl fürchten muß und deswegen freier entscheiden kann.

Und mit wem die Reps in 5 Jahren antreten werden, bleibt abzuwarten. Nachdem sie es mit zwei moderaten Kandidaten wie Romney und McCain nicht geschafft haben, kann ich mir gut vorstellen, daß die einen Hardliner auspacken werden. Die Vorwahlen mit dem Santorum dürften einen Vorgeschmack gegeben haben.

MΞSSIΛS
13.11.2012, 05:44
Das ist richtig. Allerdings muß man das auch im Zusammenhang sehen. Immerhin hat Alan in den 90ern jede Krise mit der Geldschleuse bekämpft, Rußland, Asien oder LTCM. Die Börsen brachen ein, Greenspan hob sein gütiges Händchen und prompt hatte man Kaufkurse. Das war wohl auch die Idee, nachdem die eine Blase platzte und die Türme fielen. Daß Greenspan mit jedem Krisenmanagement zugleich die Basis für die nächste - größere - Krise legte, hat man damals geflissentlich übersehen.

Ich stelle seinen Sachverstand keineswegs infrage, nur seine Methoden. Das Fatale an der Sache ist, dass die EZB nun genau denselben Mist kopiert - Entschuldung der Haushalte ueber die Inflation. Grds. bin ich der Sache gar nicht so abgeneigt, aber diese Methode birgt eine riesige Gefahr, naemlich dann, wenn die Zinsen fuer die Staatsanleihen steigen. D.h., wenn Deutschland irgendwann mal sein AAA-Rating verliert, explodieren unsere Kosten und dann haben wir eine Hyperinflation wie in den '30ern. Momentan sieht das alles noch rosig aus, bei 0,3%, aber wie schnell sowas schief gehen kann haben wir in den USA gesehen.



Unabhängig davon war der Ausgangspunkt, daß Du die Wiederwahl Obamas wegen der von ihm geerbten Finanzkrise als zwingend angesehen hast. Ich halte die Konsequenz nicht für notwendig, da er sich am Ende seiner 1. Amtszeit nicht auf simples "Bush-Bashing" verlegen kann und andere auch einen "schweren Start" in die Amtszeit hatten.

Das war nicht "der" Grund, nur einer. Primaer hatte er wesentlich mehr Gegenwind als Bush, der eben kein Schwarzer ist. Und die Hautfarbe spielt in Amerika immer noch eine immense Rolle. Wenn ich vor der Wahl stehen wuerde, mein jetziges Leben weiter zu fuehren oder der erste schwarze Praesident (von dem einige immer noch Glauben er waere Moslem :roll) der USA zu werden, dann waere ich der Erste, der auf den Fame scheissen wuerde.



Auf jeden Fall bin ich gespannt, was er in seiner zweiten Amtszeit bringen wird, zumal er nicht mehr um eine Wiederwahl fürchten muß und deswegen freier entscheiden kann.

Und mit wem die Reps in 5 Jahren antreten werden, bleibt abzuwarten. Nachdem sie es mit zwei moderaten Kandidaten wie Romney und McCain nicht geschafft haben, kann ich mir gut vorstellen, daß die einen Hardliner auspacken werden. Die Vorwahlen mit dem Santorum dürften einen Vorgeschmack gegeben haben.

:top
So sehe ich das auch. Aber vorerst haben sie ja erstmal mit sich selbst zu tun. Insbesondere Romney, der nun vor den Truemern seiner Karriere steht. Wie der blanke Hohn klingen da Obama's Worte, er wuerde sich nun schnellstmoeglich mit Romney zusammen setzen, um gemeinsam polit. Aspekte zu diskutieren. :snicker

Tronde
13.11.2012, 10:32
Und mit wem die Reps in 5 Jahren antreten werden, bleibt abzuwarten. Nachdem sie es mit zwei moderaten Kandidaten wie Romney und McCain nicht geschafft haben, kann ich mir gut vorstellen, daß die einen Hardliner auspacken werden. Die Vorwahlen mit dem Santorum dürften einen Vorgeschmack gegeben haben.

Und dann wird wieder ein Großteil in Deutschland auf den Demokraten hoffen - und manche werden dies dann wieder kritisieren. Wieso sie dies aber kritisieren bleibt dann aber unklar:)

slowcar
13.11.2012, 10:53
Obama wird den Dialog suchen müssen, ich hoffe das bringt bei den Republikanern die eher gemässigten wieder etwas nach Vorne.
Romney war mMn auch kein allzu moderater Kandidat (eine eigene Linie hat er ja eher nicht, ausser reich sein), und hat mit Ryan nochmal streng rechts aussen mitgenommen.
Insofern sehe ich die Wahlniederlage auch als eine Niederlage für die Tea Party - fragt sich was die dann machen wenn sie sich innerparteilich nicht durchsetzen können.

BrainDamage
13.11.2012, 12:15
Ich stelle seinen Sachverstand keineswegs infrage, nur seine Methoden. Das Fatale an der Sache ist, dass die EZB nun genau denselben Mist kopiert - Entschuldung der Haushalte ueber die Inflation. Grds. bin ich der Sache gar nicht so abgeneigt, aber diese Methode birgt eine riesige Gefahr, naemlich dann, wenn die Zinsen fuer die Staatsanleihen steigen. D.h., wenn Deutschland irgendwann mal sein AAA-Rating verliert, explodieren unsere Kosten und dann haben wir eine Hyperinflation wie in den '30ern. Momentan sieht das alles noch rosig aus, bei 0,3%, aber wie schnell sowas schief gehen kann haben wir in den USA gesehen.

Das war nicht "der" Grund, nur einer. Primaer hatte er wesentlich mehr Gegenwind als Bush, der eben kein Schwarzer ist. Und die Hautfarbe spielt in Amerika immer noch eine immense Rolle. Wenn ich vor der Wahl stehen wuerde, mein jetziges Leben weiter zu fuehren oder der erste schwarze Praesident (von dem einige immer noch Glauben er waere Moslem :roll) der USA zu werden, dann waere ich der Erste, der auf den Fame scheissen wuerde.

:top
So sehe ich das auch. Aber vorerst haben sie ja erstmal mit sich selbst zu tun. Insbesondere Romney, der nun vor den Truemern seiner Karriere steht. Wie der blanke Hohn klingen da Obama's Worte, er wuerde sich nun schnellstmoeglich mit Romney zusammen setzen, um gemeinsam polit. Aspekte zu diskutieren. :snicker

Ob Romney vor Trümmern steht, glaube ich nicht. Wenn ja, dann werden das ziemliche goldene sein. Richtig ist aber durchaus, daß er sein politisches Ziel nicht erreicht hat.

Der Gegenwind für Obama war stark, da stimme ich Dir zu. Und seine Hautfarbe, sein (vermeintlicher) Glaube und die haarsträubenden Zweifel an seinem Geburtsort zeigen, daß gegen ihn weniger wegen seiner Inhalte, sondern mehr wegen seiner Person opponiert wurde. Das wußte er aber im Vorwege. Und wer die Hitze nicht aushält, hat in der Küche nichts zu suchen. War es nicht ein amerikanisches Sprichwort, daß über die Größe eines Präsidenten seine zweite Amtszeit entscheidet?:look Wenn ja, dann kann er jetzt liefern.

Zweifel an der Methode Greenspan sind mMn durchaus angebracht. Die Konsequenzen habe wir in den letzten Jahren erlebt. Mich macht nur nervös, daß Ben die gleiche Rezeptur verwendet. Zumindest ist es den Amerikanern gelungen, auch wenn es wie Hohn klingt, die Inflation durch ihre Geldpolitik in eine Vermögensinflation durch steigende Immobilienpreise und Aktienkurse zu kanalisieren, ohne daß hiervon die Verbraucherpreise betroffen gewesen wären. Das haben wir dann 2008 alle teuer bezahlt. Und noch halten sich ja auch hier die Verbraucherpreise einigermaßen im Rahmen. Am langen Ende wird man aber kaum umhinkommen, die Staatsschulden durch Inflation zu entwerten. Wie sollen die denn sonst von ihren Schuldenbergen runterkommen, und da schließe ich D ein. Weder können die so nachhaltig sparen noch die Einnahmen nachhaltig steigern. Bei dem Stunt darf dann aber nichts schiefgehen, eine kontrollierte Inflation gibt es nicht bzw. ist nur sehr schwer zu erreichen.


Und dann wird wieder ein Großteil in Deutschland auf den Demokraten hoffen - und manche werden dies dann wieder kritisieren. Wieso sie dies aber kritisieren bleibt dann aber unklar:)

Egal, woher das Orakel kommt, sei es aus Delphi, sei es von anderswo, es bleibt rätselhaft.:roll


Obama wird den Dialog suchen müssen, ich hoffe das bringt bei den Republikanern die eher gemässigten wieder etwas nach Vorne.
Romney war mMn auch kein allzu moderater Kandidat (eine eigene Linie hat er ja eher nicht, ausser reich sein), und hat mit Ryan nochmal streng rechts aussen mitgenommen.
Insofern sehe ich die Wahlniederlage auch als eine Niederlage für die Tea Party - fragt sich was die dann machen wenn sie sich innerparteilich nicht durchsetzen können.

Romney war alles andere als ein Kandidat der Tea Party. Der war in seiner Zeit als Governeur moderat (s. Gesundheitssystem), hat in den Vorwahlen einen Schwenk nach rechts gemacht, um dann zur eigentlichen Wahl wieder in der Mitte zu fischen. Die Tea Party hätte diesen Texaner, dem das 4. Ministerium nicht einfiel, Wurzelzwerg-Bachman oder die Schönheitskönigin aus Alaska gewollt, aber bestimmt nicht Romney.

slowcar
25.11.2012, 18:01
Ganz interessanter Bericht über den Elite-Nachwuchs der Tea Party:
Ein College mit 90% homeschooled irren Radikalen
http://www.zeit.de/2012/46/USA-Evangelikale-Elite-College/komplettansicht

sucinum
26.11.2012, 02:08
Unglaublich, wie viele Daten Obama über seine Wähler gesammelt hat und wie geschickt die genutzt wurden: http://www.motherjones.com/politics/2012/10/harper-reed-obama-campaign-microtargeting

MΞSSIΛS
26.11.2012, 09:22
Was glaubst Du, was die mit den $1,5 Mrd. machen?