Man könnte auch reparieren statt wegwerfen :sz
Ich habs mir nun doch noch zuende angeschaut :sz
Welche Motivation hat der Engländer uns Deutsche zu überzeugen?
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Man könnte auch reparieren statt wegwerfen :sz
Ich habs mir nun doch noch zuende angeschaut :sz
Welche Motivation hat der Engländer uns Deutsche zu überzeugen?
Engländer sind grundsätzlich schlechte/böse Menschen... :mies
:meister
Engländerinnen sind hübscher als ihr Ruf, gerade wenn man auf hell und sommersprossig steht :top
Allein dieseer Satz zeigt mir, dass Du bis jetzt noch nicht verstanden hast, worum es eigentlich geht. Deshalb erspare ich mir auch eine Antwort auf den restlichen Teil Deiner Aussage. Nur mal als Denkanstoss: Nach Deiner Logik koennte ich auch noch Italien ziehen, um dort deutsches Hartz IV zu beantragen. Bei dem Versuch, dieses zu realisieren, wuensche Dir jetzt schon viel Erfolg. :top
Das ist korrekt. Dann erklaere mir doch mal, warum unsere Millarden nicht bei den Menschen in Griechenland ankommen. :nana
Darum geht es.
Darum geht es nicht.
Weil der boese Englaender erkannt hat, dass der Lissaboner Vertrag ein einziges Papier fuer eine Verfassung zu einer Diktatur darstellt. Diese Erkenntnis ist leider immer noch nicht bei allen durchgerastet. Bislang gibt es in Deutschland leider nur eine Partei, die diese Missstaende oeffentlich anprangert. Aber diese besteht leider nur aus einer Horde Professoren, die ohnehin nicht waehlbar sind, da es sich hier um eine gebildete Kaste von Besserwissern handelt. Es lebe das Professor-Bashing! :applaus
PS: Der utopische Englaender ist leider nicht in jedem Bereich so scharfsinnig. So kann ich seinen Standpunkt ueber der Regulierung des Finanzsektors leider nicht zustimmen. Lt. ihm wurde der Banksektor uebereguliert. :hadrian Offensichtlich leben wir da in unterschiedlichen Welten, da in meiner Welt, nach der der Aufhebung der Goldbindung, massiv dereguliert wurde. Naja, da deswegen ist er ja auch Englaender geworden. :sz
Aussehen wird allgemein überbewertet.
Mit tapatalk ist es blöd sich Zitate rauszutippen.
Das die hilfe nicht da ankommt wo sie hingehört prangere ich ja auch an :sz
Das es nur einen heilsbringer gibt halte ich hingegen für dämlich
Die Kirche faehrt damit seit ueber 2000 Jahren ganz hervorragend. ;)
Aber mal ernsthaft: Diese Aussagen vom einzigen Heilsringer oder die Vorwuerfe der ultimativen Wahrheit sind doch nun wahrlich Hahnebuechen. Vor allem dann, wenn dies keiner der Beschuldigten propagiert und man sich die offensichtliche Fehlentwicklung der derzeitigen Politik anschaut. Zudem woillen wir mal nicht vergessen, welche Politik sich als "alternativlos" verkauft.
Jeder behauptet doch das sein weg der einzig wahre ist ob merkel der heini da und dein penis lüpke :sz
Nein, die Partei ist nicht wählbar, weil entweder gezielt oder wenn nicht dieses, dann doch gedankenlos mit rechtsgerichteten Wahlwerbeanspielungen auf Stimmensammlung gegangen wird. Ist es gezielt, dann lege ich das bestenfalls als ein "der Zweck heiligt die Mittel" und damit als nicht tragbar aus. Ist es gedankenlos, dann schreckt mich das unfassbare Unverständnis von ausgesendeten Zeichen insbesondere ab, weil ich der Meinung bin, daß diese studierten Leute es BESSER wissen sollten. Aussagen wie "Grundsätzlich ist es gut, wenn jemand uns wählt und nicht die NPD" (http://www.handelsblatt.com/politik/...n/8209858.html) halte ich für großen Bullshit, den Lucke entweder selbst glaubt oder bestenfalls als verfehlte Defensive von sich gibt. (Den Schmarrn den der FDP Döring dazu gesagt hat, lassen wir mal außen vor, der verhält sich innerhalb seiner Absaufenden Partei hier als mindesntens ebenso populistisch.)
Diese Einstellung gibt den Rechtgerichteten noch die Möglichkeit, sich unter dem Deckmantel der konservativen, angesehenen Partei politisch stärker einzubringen und einen rechtsdrift zu bewirken. Die AfD eigent sich dazu insbesondere gut, weil Sie offenbar von Wählern, die sich mit rechtsgerichtetem Gedankengut anfreunden können, als rechts von CDU/CSU gesehen wird.
Das sagt natürlich nichts darüber aus wie rechtsgerichtet sie tatsächlich ist, jedoch viel über ihre z.T. selbstproduzierte Außenwirkung. Die Studie der Heinrich Böll Stiftung zur AfD läßt eine abschließemde Bewertung noch offen (http://www.berliner-zeitung.de/polit...,24587308.html und http://www.boell.de/de/2013/10/10/st...sche-tendenzen).
Die gesamte Studie gibt es hier: http://www.boell-nrw.de/downloads/AF...NA_HBS_NRW.pdf
Hier wird sehr deutlich gemacht, daß die AfD durchaus als rechtspopulistisch gesehen werden kann. Dabei werden Direktvergleiche mit verfassungsfeindlichen Parteien NICHT geltend gemacht und auch die EU-Ablehnung wird hier nicht per se als solche herangezogen. Es wird hier explizit danach gefragt, inwiefern sozio-ökonimische Ideen (als z.B. Abschaffung des Euro oder Ausschluß Griechenlands aus der Eurozone etc.) als kulturalisiert dargestellt werden. Im übrigen wird der AfD in diesem zusammenhang eine "wohlstandschauvinistische Positionierung" (Studie S. 91/93) attestiert.
Daß die AfD zur Zeit durchaus als rechtspopulistisch gesehen werden kann, ergibt sich erster Linie aus dem Zusammenspiel diverser Faktoren.
Daß dir meine Kritik an der AfD nicht gefällt, ist mir schon klar und ich gehe ehrlich gesagt davon aus, daß wir diesen Punkt nicht vernünftig ausdiskutieren werden können. Schon allein deshalb, weil sich unsere politischen Meinungen hier diametral gegenüberstehen. Und ich sowohl Dich als auch mich so einschätze, daß wir von unseren Meinungen nicht abzubringen sind.
Aber meine Kritik an der AfD ist ganz sicher _nicht_ daraus begründet, daß sie als "Professorenpartei" abzulehen ist, weil das besserwisserische Schmocks sind...
Vergiss nicht, dass bei der AfD mittlerweile Gesocks wie der Henkel den Laden lenken.
Ich dachte, der ist Gründungsmitglied und Oberfinanzier - schon seit für immer und überhaupt? :look
Und mir wird hier fehlende Diskussionskultur vorgeworfen. :cool
@Weasel
Sehr richtig, wir sind beide nicht vom Gegenteil zu ueberzeugen, zumindest momentan nicht. Ich verspreche Dir aber heute schon eines: Falls sich der Vorwurf der rechtsextremistischen Politik jemals durch Beweise bestaetigen sollte, werde ich sofort meine "Propaganda" einstellen. ;)
In Deinem Post ist mehrmals die Rede davon, dass die AfD als rechtspopulistisch angesehen werden kann. Das stimmt natuerlich. Jedoch kann ich jede andere Partei ebenso sehen, wenn mir der Sinn danach steht. Bislang, und das ist ein Fakt, sind diesbzgl. keinerlei Beweise fuer eine solche Behauptung erbracht worden. Vielmehr begruenden sich solche Thesen nur auf Vermutungen, Mutmassungen und subjektiven Sichtweisen. Fuer mich ergibt sich da eher ein Bild der konstruierten Meinungsmache, welche sogar von unserem Bundespraesidenten vorangetrieben wird. Das dies hoechst undemokratisch ist, was teilweise im Umgang mit Parteien passiert, die sich nicht als bloeckendes Stimmvieh instrumentalisieren wollen, sollte selbst Parteigegnern sauer aufstossen. Falls ich damit unrecht habe, kannst Du mir jederzeit entsprechende Beweise vorlegen.
Mitte rechts gibts ja hier nicht mehr, alles rechts von der Mitte ist nun entweder rechtspopulistisch oder rechtsextrem. Die AfD hat immer wieder Sätze in ihren Programmen, die aus dem Zusammenhang gerissen (naja auch so) sehr dämlich klingen. Diese werden von den Medien natürlich herausgefischt. Da die AfD dies vorher weiß, könnte sie sich da geschickter anstellen. Aber dann auch noch ne überforderte Sprecherin in Talkshows schicken, die sowas nicht diskutieren kann/möchte.
Mit dem ersten Satz führst Du die Diskussion selbstverständlich ad absurdum. Ich sage hier "kann", weil dieses "kann" aus wissenschafftlich untersuchbaren Fakten ableite und nicht aus verkürzenden SPON Artikeln und aufgeregten FDP Zitaten. Es steht hier für "kann auf Untersuchungen basierend". Beweise für rechtspopulistische Tendenzen findest Du zu Hauf in der von mir genannten Studie eines Forschers in diesem Fachgebiet der Uni Düsseldorf, in Auftrag gegeben durch die Heinrich Böll Stiftung. Die Stiftung ist (sonst wäre es absurd, das Gutachten in Auftrag zu geben) linksgerichtet. Die Studie ist durchaus sehr differenziert und geht mit dem vorhandenen Material meiner bescheidenen Meinung nach wissenschaftlich korrekt um.
Deshalb ist darin auch nicht die Rede von rechtsradikal, rassisstisch oder ähnlichem, sondern von rechtspopulistischen Tendenzen, die derzeit eine Momentaufnahme des vorhandenen Materials darstellen.
Und damit werde ich mich aus diesem Thread verabschieden, denke ich.
Es waere schoen, wenn Ihr die Massststabe, die Ihr bei der AfD ansetzt, auch mal bei anderen Parteien anwenden wuerdet. Ich bin mir sicher, dass ALLE Parteien in irgendeiner Richtung populistische Tendenzen aufweisen und diese sich durch eine Heinrich Boell Stiftung belegen lassen. Das sich lediglich die AfD damit auseinandersetzen muss, ist ein Beispiel fuer die antidemokratischen Handhabungen, die derzeit in Deutschland salonfahig gemacht werden.
wir reden hier aber auf dein bestreben hin über die AfD :sz und nicht über die anderen unwählbaren parteien, habe das ja auch schon genannt das alle ihre ideen als die Lösung sehen. ob nun alternativlos oder es gibt nur einen weg is dabei ja egal.
wo?
ich glaube da bin ich schon drauf eingeganen.... aber wie hilft die afd den den griechischen sogen. kleinen mann?
worum geht es den? sag mal, nicht das ich ausversehen ein thema anschneide über das wir gar nicht reden
Ach Dude...
Demnach darf ich also Eure Vorwuerfe nicht auf andere Parteien ueberragen, um aufzuzeigen, wie subjektiv das Bashing teilweise ist??? Wenn Demokratie schon in unserem Kleinklein nicht funktioniert, wie vermessen ist es dann, dies auf europaeischer Ebene vorauszusetzen?!
Ach Messi....
übertrage meine vorwüre gerne :sz aber jammer nicht rum. wie gemein doch immer alle sind und wie ungerecht es doch ist das die retter der nation einfach missverstanden und ungehört bleiben.
so bin jetzt ein paar euros ausgeben....
Jammern tue ich nur ueber Verblendung und Ignoranz. :)
Genau. Hau das Zeug raus, solange er noch als Zahlungsmittel akzeptiert wird. :D
Wieso? Ich habe doch nun indirekt zugestanden, dass eine Tendenz zum Populismus subjektiv herausgelesen werden kann. Um jedoch die Idiotie dahinter etwas auszuleuchten, habe ich gefordert, andere Parteien ebenfalls auf diese Vorwuerfe hin zu untersuchen. Nur wird man im Umkehrschluss dafuer nur wieder belaechelt. :einsam :lach
Das passt ganz gut hier hin. Achtung!!!! Es handelt sich hierbei jedoch um einen Prof. Dr. und (Brain moege mir verzeihen) auch noch um einen Anwalt. :un
Dude wird es sicher zu lang werden, aber ich werde mich trotzdem immer wieder gern von jedem sachkundigen Kindergaertner korrigieren lassen.
http://www.youtube.com/watch?v=FaNxq...re=c4-overview
Ohne Worte...
Ich weiss ja nicht, ob du den Artikel gelesen hast oder einfach nur gepostet... Nach deiner Logik die du mir hier unterstellst hätte die Schwedin, schwedische Sozialleistungen in Deutschland beantragen müssen, wenn ich dein Beispiel mit Italien heranziehe. Nunmal ist Sie in Deutschland und wollte Hartz4 bekommen. Wenn Du in Italien bist würde es um deren Grundsicherung gehen, die du als Deutscher dort beantragst und nicht um Hartz4.
just for Info:
Italien
Für arbeitslose Italiener unter 50 Jahren gibt es sechs Monate lang 50 Prozent des alten Gehalts und für den siebten Monat 40 Prozent - danach bekommen sie nichts mehr. Für ältere Arbeitslose gibt es die Hilfe drei Monate länger - höchstens 40 Prozent des alten Gehalts bis zum neunten und 30 Prozent im zehnten Monat. Kritisiert wird häufig, dass Italien rund 40 Prozent des Volkseinkommens für laufende Kosten ausgebe und kein Sicherungssystem für Arbeitslose habe. Außerdem, so Kritiker, fielen wirklich arme Italiener stets durchs Raster.
Schweden
Auch in Schweden war die Arbeitslosenversicherung lange freiwillig und in A-Kassen organisiert. Das System wurde im vergangenen Herbst modifiziert, um Arbeitslose zu mehr Flexibilität anzuhalten. Die Kassen finanzieren sich jetzt stärker über Beiträge. Arbeitslose Schweden können nun nur noch mit Zusatzversicherungen die ersten 200 Tage lang 80 Prozent ihres früheren Bruttoeinkommens erreichen. Die Bezugsdauer ist auf 300 Tage beschränkt worden.
(quelle rp-online)
Ob man deren System gut oder schlecht findet sei dahingestellt. Ich finde allerdings deine Überheblichkeit gegenüber gewissen Personen indiskutabel und nur weil deren Argumentation, nicht deiner Meinung entspricht bzw deinem gewünschten Möchtegernniveau, kann man sich dennoch mit diesen Auseinandersetzen. Es gibt auch die Möglichkeit diejenigen mit deinem Verständnis des Themas zu konfrontieren, falls dein Diskussionspartner in dieser illustren Runde dich evtl. falsch versteht.
schönen Abend noch :)
Indiskutabel ist auch Deine Auffassungsgabe. :hmpf
Und konstruktive Sachen wie Wiesels Posts gehen in eurer Fehde unter, es nervt halt, von allen Seiten.
@Sare kannst mir glauben oder nicht ich hatte vor mich einfach zu unterhalten, ist leider nicht möglich. Schade.
Daran haben hier ALLE eine Aktie. Ich geniesse hier nur noch das letzte Todesroecheln. Klingt traurig? Ist traurig.
Nur habe ich mich laengst damit abgefunden, dass dieses Forum ein weiterer Fehlschlag ist. Das moegen einige hier noch nicht sehen, aendert aber an der Tatsache nichts.
Du Guter! Du Hundekuchenguter!
Nur um nochmal aufzuzeigen, wer sich heute wie nur unterhalten wollte...
Bildungslücke? Penis Lübke = Heinrich Lübke
Man man :rolleye
:lach
Es wird immer besser.
Mal abgesehen davon, dass der Autor in der Disziplin eher unbedeutend ist, mit über 50 Jahren weder eine Dissertation noch eine Publikation in einer der wichtigen Fachzeitschriften der Disziplin hat, wird aus dem Fazit doch eines recht deutlich: Ein Problem liegt darin, dass es schlicht keine politische Alternative in diesem Land gibt, wenn man die ganze Europolitik, die wir seit 20 Jahren betreiben, für grundlegend falsch und wohlstandsfeindlich hält, und wenn man grundsätzlich die Konsequenz der Europäisierung für die Demokratie und auch für die Volkswirtschaft, samt Einwanderung, kritisch betrachtet, und eben genau kein Angebot bekommt, das man wählen kann, ohne gleichzeitig "rechtspopulistisch" ankreuzen zu müssen. Das ist doch das Problem in unserem Land. Keine der etablierten Parteien hat diese Probleme überhaupt auf dem Schirm. Stattdessen verlieren sich insbesondere Union, SPD, Grüne, FDP und Grüne, mit Abstrichen auch die Linke, in mantrahaften Bekenntnissen, dass Europa ja nur gut sei, in jederlei Hinsicht. Ich könnte an dieser Stelle wahrscheinlich ein Dutzend Dinge aufzählen, die in letzter Zeit auf EU-Ebene entschieden worden und gegen jeden gesunden Menschenverstand sind, ohne dass Du oder ich auch nur den Hauch einer Einflussmöglichkeit darauf hätten, weil nun einmal im Rat der EU Mehrheitsentscheidungen in fast allen Politikbereichen die Regel sind und es im Zweifelsfall völlig egal ist, wie sich die Bundesregierung positioniert. Tendenziell gibt es vom Europäischen Parlament, kennst Du Deine Abgeordneten mit Namen?, immer Zustimmung zu allen Entscheidungen, die europäische Kompetenzen ausweiten. Um Sinnhaltigkeit geht es da selten, nur den Selbsterhaltungstrieb von Institutionen. Und auch über das EU-Demokratiedefizit gibt es in der Politikwissenschaft wenig Diskussion. Unter den bedeutsamsten Vertretern der Disziplin ist es fast unstrittig, dass die Europäisierung mit Demokratieabbau einhergeht. Das sollte man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Noch ein Punkt, den ich im Fazit der Studie bemerkenswert finde: Die AfD ist also marktradikal. Das ist spannend, denn wenn in den letzten Jahrzehnten etwas Marktradikalität bewirkt hat, dann die Europäische Union. Das politikwissenschaftliche Stichwort hierfür lautet "negative Integration", anders gesagt, die Vollendung des Binnenmarkts samt seiner vier Freiheiten durch Abbau zwischenstaatlicher tarifärer und nicht-tarifärer (Handels-)Hemmnisse. Wenn Druck auf nationale Volkswirtschaften und insbesondere auch auf den Sozialstaat entsteht, dann über den Binnenmarkt. Gerade in der politikwissenschaftlichen Literatur gibt es dafür Unmengen an Beispielen. Einer der bedeutendsten Politikwissenschaftler unserer Tage, wenn nicht der bedeutendste, ist sogar schriftlich on record mit der Aussage, Deutschland müsse den Europäischen Gerichtshof konsequent ignorieren, wenn es die Eckpfeiler seines Sozialstaats verteidigen wolle. Wie krass soll die Aussage eines Fachvertreters noch werden? Das nur mal als Beispiel in welchem Ausmaß Marktradikalität ausgerechnet "aus Europa" kommt, dem lieben Schlaraffenland, das unser aller Wohlstand fördert.
Nebenbei stehen wir gerade, was Marktradikalität betrifft, vor einem neuen Quantensprung mit der transatlantischen Freihandelszone. Alles ausgehandelt von unseren ganz normalen, zentristischen, also nicht marktradikalen Parteien und ihren Compagnons auf europäischer Ebene. Nach allem, was ich davon lese, werden die Wohlstandsgewinne da sehr asymmetrisch zwischen den USA und Europa verteilt sein. Aber, hurra, der freie Markt. Aber die AfD ist dann marktradikal. Sowas nennt sich Doppelstandard und wird, m.E., bewusst vom Autor der Studie ausgeblendet.
Wenn ich das Fazit des Beitrags lese, fällt ein weiterer Doppelstandard auf. Wohlstandschauvinismus, interessante Wortschöpfung. Der ist anscheinend schlecht, wenn er nationalstaatlich gefasst wird. Was betreibt denn die EU? Doch nicht etwa Wohlstandschauvinismus ggü. Afrika und allen Entwicklungsländern? Die Vokabel ist einfach völliger Quatsch. In der Politik geht es um Interessen. Wenn sich europäische Interessen anders darstellen als die außereuropäischer Staaten, ist das alles super, aber eine Nummer tiefer, zwischen europäischen Staaten, soll das nicht genauso manifest sein? Was für ein Unfug. Es gibt massive politische und ökonomische Interessenkonflikte zwischen Ländern wie Deutschland und z.B. Griechenland. Wer das nicht wahrhaben und benennen kann, der leidet schlicht an Realitätsverlust.
Zuwanderung ist das nächste Stichwort. Kein Mensch kann mir erzählen, dass jede Art von Zuwanderung wohlstandsfördernd ist. Nach welchen Kriterien sind denn die viel zitierten Roma, kaum gebildet, ohne jede deutsche Sprachkenntnis, wohlstandsfördernd? Es tut mir leid. Es hat für mich nichts mit Rechtspopulismus zu tun, die Frage aufzuwerfen. Es geht hier auch nicht um Asyl, sondern um Wohlstand. Zuwanderer, die nicht aus Gründen politischer Verfolgung kommen, wollen ihren Wohlstand erhöhen. Im Gegenzug finde ich es nicht illegitim, danach zu fragen, ob sie auch den gesamtwirtschaftlichen Wohlstand erhöhen. Die Realität ist folgende: Außerhalb des europäischen Binnenmarktes steuert jedes Land Zuwanderung auf die ein oder andere Art und Weise. Es ist auch falsch, wie im FR-Artikel weiter oben behauptet, dass sich Zuwanderung nicht verhindern ließe. Dafür gibt’s doch auch Gegenbeispiele. Man ist nur nicht bereit, die dafür notwendigen, in erster Linie polizeilichen, Instrumente einzusetzen. Das ist nicht rechtsradikal oder rechtspopulistisch, sondern der Normalfall.
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich halte die Europolitik für verfehlt. Darüber sind sich global mittlerweile fast alle Ökonomen einig. Uneinig ist man sich über die Lösung. Mir persönlich liegt eine Lösung näher, die mir, meiner Familie, meinen Freunden, auch den Sofalümmeln, mittel- und langfristig mehr Wohlstand beschert und ich gebe im Umkehrschluss zu: Es interessiert mich nicht wahnsinnig, was am anderen Europas interessiert. Ich möchte nicht für eine Idee zahlen. Gezahlt hat die Menschheit schon genug für Ideen. Ich weiß aber sehr wohl, und das wissen anscheinend unsere Europolitiker nicht, dass die dortigen Umstände ökonomisch unhaltbar sind. Ähnliches gilt für den Binnenmarkt. Es macht einen riesigen Unterschied, einen Binnenmarkt mit Ländern, die alle auf einem ökonomischen Niveau sind, zu haben und einen, der Ländern mit extremen Wohlfahrtsunterschieden zu haben. In der EU erstrecken sich die Unterschiede mittlerweile zwischen globalen ökonomischen Spitzenreitern und de facto Schwellenländern. Ich kann auch aus meiner eigenen Forschungsarbeit (Dissertation) berichten, dass etwa im Bereich Humankapital/Forschung die Unterschiede einfach gigantisch sind. Um es anders zu formulieren: In der sog. Peripherie sieht es katastrophal aus. Das passt nicht zusammen. Und wenn die letzten 30 Jahre, für die ich Daten habe, ein Indikator sind, dann nur so viel: Die Unterschiede sind nicht geringer geworden und es spricht nichts dafür, dass sie es werden.
Ich will als Bürger und Demokrat auch mehr Mitspracherecht über politische Entscheidungen, die mich und uns betreffen, haben. Schon eine Rückkehr zur nationalen Dominanz in der Gesetzgebung würde den demokratischen Charakter unseres Gemeinwesens verbessern, ganz ohne direkte Demokratie, die nach Meinung des Autors der Studie, eine "taktische" Forderung der neuen Rechten sei. Die neuesten politikwissenschaftlichen Befunde besagen, dass 40 % der nationalen Gesetzgebung auf EU-Vorgaben zurückgehen, je nach Politikfeld zwischen 0 und 90 %. Gerade dieser Gesetzgebungsprozess ist aber nun einmal weniger demokratisch als der nationale. Und auf absehbare Zeit wird es auch nie sein können, weil auf europäischer Ebene etwas fehlt, was auf nationaler Ebene da ist: nämlich der gemeinsame Demos. Dazu kommt das Wirken der europäischen Rechtsprechung, die den Vermarktlichungseffekt produziert, und die gemeinsame Geldpolitik.
Für mich ist klar: Wir brauchen einen Kurswechsel. Und das Problem ist folgendes: CDU, CSU, FDP, SPD, Grüne, Linke bieten das nicht an. Mit Ausnahme der Linken sind das die Parteien, die für all das verantwortlich sind. Ein Kurswechsel ist weder angekündigt, noch zu erwarten. Und jetzt noch einmal die Frage: Wen soll man denn wählen, wenn man der Alternativlosigkeit mit guten Gründen nicht zustimmt?