Bestimmt... mach du ruhig... :D
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Eine ganz große Empfehlung: The Neptune Diaries
Diese kostenlos auf itch.io verfügbare Visual Novel lässt den Spieler in die Rolle eines jungen Kommissars schlüpfen, der zum Neptun reist, um eine krimineller Aktivitäten verdächtigte Gruppe zu infiltrieren - und dabei jemanden kennen lernt. Ein schöner SciFi-Thriller mit toller Musik und einem wunderbaren pulp sci fi-Ambiente,...
... dem das Entwicklerteam auseinanderbrach und der damit ein Ende fand. Zu schade.
Nachdem ich vor zwei Jahren schon mal erfolglos versucht hatte, Witcher 2 zu spielen, habe ich mir zu Weihnachten einen günstigen Controller und Witcher 3 GOTY im Steam Sale für nen 10er gekauft. War eine ganz hervorragende Entscheidung!
Mit den vielen Zwischensequenzen ist das Spiel fast, als ob man noch mal ein paar Stündchen Netflix nachlegt. Wobei die Charakterisierungen im Spiel nochmal etwas besser sind als in der Serie, habe ich den Eindruck. Kann natürlich auch damit zusammenhängen, dass man die Entscheidungen selbst treffen darf :)
Mit Controller spielt es sich jedenfalls viel angenehmer als per Maus+Tastatur, macht es meinem alten Hirn wohl einfacher, sich die Tastenbelegungen zu merken. Fange jetzt erst mal mit den zwei Erweiterungen an, irgendwann gucke ich dann ob ich das 2er mit dem Controller auch in den Griff kriege, soll ja doch etwas hakeliger sein.
Witzig, bei mir war es ähnlich: Witcher 2 nicht durchgespielt (warum keine Ahnung), Wichter 3 grandios. Vor allem fand ich das Kartenspiel immer wieder toll! :love Gwent hieß es... :D
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(Dieses Bild stammt von der Steam-Seite.)
Tatsächlich habe ich vor zwei Wochen einmal das Streamen ausprobiert. Ich hielt es nämlich für eine lustige und performativ-künstlerische Sache, den Valentinstag damit zu krönen, die als "not a dating sim, but a rejection simulator" angepriesene Visual Novel Class of '09 vor leeren Rängen zu präsentieren.
Für mich erwies sich das Spiel als tiefgründiger als gedacht (kannte nur die Demo), eben aus mehr als einer einfachen Anreihung vermeintlicher 'Prinzen', und ich frage mich, inwieweit sich Thema und Aussage erst mit dem Schaffensprozess hereinflocht.
Ist meiner Meinung nach eine Empfehlung. Mein Hauptkritikpunkt wäre, dass ich für dieses Spiel den Manga-Stil als unpassend empfinde.
Da gab es noch ein anderes Spiel, das ich interessant fand und deswegen darüber sprechen möchte: die Visual Novel Bloom for me.
Weil es sich bei dem Protagonisten um einen gloomy teenager handelt, setzt sie auf hochstilisierte Bilder.
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Sie sehen alle so aus: Generische Visual Novel-Hintergründe, in sehr viel Schwarz getaucht und mit einem durchgehenden weißen Wabern/Rauschen versehen.
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Nur Protagonist und Love Interest stechen heraus. Es sieht toll aus,...
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... doch ich war froh, dass das Spiel nur eine halbe Stunde dauerte, denn ab diesem Punkt fing die Hochstilisierung an, mir vollkommen auf die Nerven zu gehen.
Diesen Bogen - dass jener Stil für mich erst, aber nur kurz funktionierte - fand ich interessant zu erleben.
Gestern schloss ich VA-11 Hall-A: Cyberpunk Bartender Action ab. In dieser Visual Novel schlüpft man in die Rolle eines Barkeepers, mit Drinks auf Wunsch nach Rezept und führt Gespräche mit einigen bunten Gästen...
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... und, nun, ich mochte es.
Joey Wheeler war einer meiner Lieblingscharaktere aus Yu-Gi-Oh!, und das war eine Figur, die zwar oft als comic relief eine Menge Blödsinn machte, aber in den nötigen Momenten auch eine ernste und mitfühlende Seite ans Licht bringen konnte; und so fühlen sich viele Charaktere dieses Spiels, dieses "Cyberpunk-Herrn Lehmanns" an,...
... auch wenn die zahlreichen Referenzen an das sich als unselig erweisende Spiel "YIIK" desselben Publishers mich gegen den Strich reiben und mich dafür sensibilisieren, dass auch dieses Spiel gelegentlich etwas zu sehr an den eigenen Fürzen schnuffelt.
Ich mag Valhalla, es funktioniert für mich und ich finde es besser als "Coffee Talk", aber ich bin froh, dass mich keine Story zu einem tieferen Blick zwingt, denn ich würde es nicht verteidigen wollen.
Nachdem mich der Freitag völlig einschneite und ich mich davon bis heute nicht erholte, versumpfte ich am folgenden Tag vor einer Victoria II-Kampagne mit den Osmanen. Ich könnte sie Feldforschung nennen, aber das wäre beschönigend.
Ich endete nach siebzig Jahren, als meine AE verschwand und gleichzeitig die möglichen Ziele ausgingen.
Europa blieb unspannend.
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In Afrika konnte ich mich ausbreiten.
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Ich expandierte ausschließlich auf Kosten unzivilisierter Staaten. Die Osmanen zeigten derweil meine Schwächen als Spieler: Technologisch konnte ich aufholen und einen guten Weg einschlagen, doch die Industrie bleibt unspektakulär, die Finanzen klemmen und bei den Reformen konnte ich kaum etwas erreichen. Es gelang mir auch noch nicht, irgendeinen Weltkrieg für mich zu nutzen, und so kam ich auch nur auf Großmachtsrang 6.
Aber noch ein paar Worte zu KI-Burgund: Die damit einhergehende Schwächung Frankreichs lässt scheinbar einen niederländischen Wiedervereinigungskrieg wahrscheinlicher werden, der hier zu einem erfolgreichen Ende kam. Burgund selbst blieb eher passiv; es nutzte einmal aus, dass die Ostschweiz von Baden annektiert wurde, um die Westschweiz wiederanzugliedern, es nutzte unlängst Italiens Vereinigung zur Eroberung des Nordwestens (beides mit meiner nicht benötigten symbolischen Hilfe) und es kolonisierte ein Stück Westafrika. Zwischenzeitlich belegte es den achten Großmachtsrang. Das ist zwar mehr als nichts, aber nicht wirklich begeisternd.
Bei meiner nächsten Partie wagte ich mich an Griechenland, um Byzanz zu formen.
Ich konnte den Knopf tatsächlich erst 1918 n. Chr. drücken - und es gibt Gründe, das herauszuzögern.
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Der Weg dahin verlief wie so oft bei kleineren Nationen: Ich begann als Teil der Sphäre Großbritanniens, erhielt dadurch ein Bündnis und ließ diese Angriffskriege im Nahen Osten und Südostasien führen, um über Kolonien an die nötigen Soldatenbevölkerungen für eine echte Armee zu kommen.
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Es dauerte recht lange, bis das Spiel kippte, und da ich nie wirklich mächtig wurde, konnte ich auch nur einen Weltkrieg für mich nutzen. Kurz vor Ende des Spiels sammelte ich deshalb Sizilien zum Vollpreis ein, um wenigstens noch irgendetwas zu bekommen...
... aber eine interessante Partie. Über weite Strecken besaß ich keinerlei Armee, da diese eh nichts bewirkt hätte, konnte deshalb auf sämtliche Steuern der Mittelschicht verzichten... und versuchte, über Schwerpunkte Krisen zu erhitzen, ohne dass sich das für mich auch nur einmal auszahlte.
(Burgund trat derweil dominanter auf und eroberte Teile Frankreichs sowie Norditaliens, ehe der Wind drehte und es zerrissen wurde. Derweil ging es Österreich recht gut - und diese erschufen auch eine Süddeutsche Union.)
Ich bitte um Entschuldigung dafür, dass es still um mich wurde. An meinem Mod brannte ich soweit aus, bis mich allein schon der Gedanke daran erschöpfte, an ihm weiterzuarbeiten, und seitdem schiebe ich die Entscheidung darüber vor mich her, wie es weitergeht.
Ich könnte und möchte aber über einige Spiele sprechen, die ich seitdem spielte.
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Da gab es Lenna's Inception, eine Hommage an (S)NES-Zelda-Spiele, in der man in die Rolle einer (umbenennbaren) Lehrerin schlüpft, die erst dem Helden "Lance" ein Tutorial geben soll und letztlich selbst dessen Aufgabe übernehmen muss, die Welt zu retten. Ein Spiel mit tollem Soundtrack, auf Kontroller optimierte Bedienung (was für mich an der Tastatur weniger toll ausfiel)...
... und doch war ich froh, das Spiel als Teil eines Bundles statt als Vollpreispodukt erworben zu haben, da der Unterschied zwischen "Hommage" und "Klon" sich recht gering anfühlen kann.
Ich war besonders begeistert vom letzten Level. Dann besitzt man ein Item, mit dem man Glitche erzeugen kann, und auf diese Weise Rätsel lösen zu müssen, ist neu.
Fazit: Ein solides Spiel.
Da die Schach-Mode des Lockdowns auch mich in den Bann zog, brachte mich ein kleines Spiel zum Schmunzeln: Chess is stupid. Daran schlüpft man in die Rolle eines Spielers, der sich nach einer Nacht voller Blunders unvorhergesehen auf einem Schachbrett wiederfindet - mit einer Wumme.
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Ein sehr unterhaltsames kleines (und kostenloses) Spiel. Ihr findet es hier: Link
Damen hinterlassen übrigens eine Lebenspunkt-Heilung, nachdem man sie besiegt - und deshalb kann es von Vorteil sein, gegnerischen Bauern die Umwandlung zu erlauben.
Dann unternahm ich ein "Österreich zu Großdeutschland"-Spiel, wobei sich die Vereinigung erst im Jahr 1930 vollzog.
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Dabei musste ich feststellen, dass es Österreich tatsächlich schwerfällt, Kolonialpunkte zusammenzukratzen, besonders wenn man wieder einmal zu Spielbeginn in Nordafrika wildert. So hatte ich zwar einen tollen Start, konnte ihn aber nicht nutzen.
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In diesem Spiel kam es auch dazu, dass ich weite Teile auf Staatskapitalismus verbrachte und mir dabei meine eigene Industrie aufbauen musste. Diese funktionierte auch deutlich besser als das Freihandergebnis der KI, aber Himmel, sorgt das für eine Arbeit.
ps: In dieser Partie nutzte ich aus, dass auch Österreich den "Nationalen Vereinigungs"-Kriegsgrund nutzen und dabei besetzte deutsche Gebiete einsammeln kann - Elsass-Lothringen, Schleswig-Holstein, und später eine Reihe von Polen, Polen-Litauen und Litauen, die die KI auf Preußens Kosten entließ. Die verschobene Grenze in Polen konnte ich derweil unbeeinflusst von Preußen erben.
Als zweites Spiel des Ukraine bundles schloss ich Arcade Spirits ab, eine nette kleine Visual Novel in einer Welt, in der der Videospielcrash nicht stattfand und Arcades als kulturelles Phänomen erhalten blieben.
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Mir stand der Sinn nach einer "Story und Dating"-VN, und genau als diese erwies es sich auch. Solide, und darin abnickbar.
Schließlich legte ich mir Doki Doki Literature Club Plus zu, als es mit dickem Rabatt zu bekommen war, und... nun...
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... ich muss gestehen, es fühlt sich ein wenig wie eine Tragödie an: Vor Jahren protestiert Dan Salvado gegen die Künstlichkeit von Visual Novel-Waifu-Archetypen, indem er sie aufbricht und mit lebensnäheren Schülerinnen mit psychischen Problemen kreuzt. Dieses Spiel erweist sich allerdings als unerwartet erfolgreich, und seine Fallstudien verwandeln sich in beliebte Waifu-Ikonen. Er bleibt an dem Projekt kleben und ergänzt Jahre später das Grundspiel mit einer Reihe von Fanfictions rund um diese Charaktere...
Der Unterschied ist in meinen Augen ebenso spürbar wie verständlich: Natürlich möchte er nicht zu den alten VN-Archetypen zurückkehren, aber er knüpft auch nicht an den lebensnahen Schülerinnen an. Stattdessen erweisen sich die Texte eher als ein "My little Pony", als ein "Friendship is Lit", in denen sie eine Vertrautheit miteinander an den Tag legen, die ihnen in der später spielenden Grundhandlung fehlt... aber auch das ergibt irgendwie Sinn: Die Charaktere erhalten eine Heimat, wie man sie ihnen wünschen könnte.
DDLC erwies sich nicht grundlos als Meilenstein, und ich stellte erneut fest, welche gute Arbeit dahintersteckte. Das Addon liest sich hingegen wie eine Fanfiction, die es nicht gebraucht hätte, aber als Gegenstand selbst interessant wirkt.
Kleines Spiel, auf das ich stieß: Bonnie's Bakery (gratis hier zu bekommen).
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Backe für deine tierischen Kunden, liefere ihre Bestellungen aus... und das war's. Süßes, kurzes Spiel, ganz bestimmt ohne irgendeine Form dunklen Twists.