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So wird die Karte dann so aussehen:
Anhang 22673
Die dunkelroten Gebiete besitzt Burgund von Anfang an, die ockerfarbenen gelten als Kerngebiete - es handelt sich dabei um die ehemaligen Gebiete des Arelat sowie das Herzogtum Bourgogne.
In Savoyen konnte ich die Grenzen nicht ganz umsetzen, aber sie kommen von Verhältnis und Möglichkeiten an die erstrebten heran. (Lustigerweise liegen die beiden namensgebenden Städte, Annecy und Chambery, im französisch/burgundisch gebliebenen Drittel.)
Bei den Gebieten funktioniert die Mechanik übrigens auf folgende Weise: Ein Kerngebiet auf einem Teilstück genügt, um die gesamte Region per Rückeroberung einzusammeln, solange es sich nicht um die Hauptstadtregion handelt. Diese bekommt man erst zuletzt - und um die zurückerobern zu können, muss sie ganz aus Kerngebieten bestehen.
Das heißt:
... Die Bourgogne lässt sich in einem hapsen, dasselbe gilt für die Krümel Nizza und Rest-Savoyen.
... Das Aostatal kann ich erst nutzen, sobald Italien neu entstand und die Hauptstadt wechselte.*
... Die Schweiz muss erst den Osten abtreten, ehe ich mich um den Westen kümmern kann.*
*: Also hoffentlich. Ich führte zwar einige Tests aus, aber ich kann nicht versprechen, dass es auch sicher so funktioniert.
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Die Flaggen und Victoria II (5/5)
Dies ist die Flagge des faschistschen Burgund - und, ach, was investierte ich für eine Zeit herein.
Anhang 22674
Bei dem Symbol handelt es sich um eine schematische Darstellung der Heiligen Lanze (ohne Goldmantel), da ja über Burgund nach Deutschland kam und als Zeichen für burgundische, historische Kraft verwendet werden kann. Es war mir auch wichtig, sie so weit zu vereinfachen, dass sie sich schnell auf Häuserwände schmieren lässt.
Darüber hinaus orientierte ich mich an historischen französischen faschistischen Parteien wie etwa dem Rassemblement national populaire und deren Kantigkeit.
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Just for fun
Die Heilige Lanze war meine erste und dritte Wahl. Dazwischen versuchte ich mich an dem Symbol der "Helmkelche" und kam hier an.
Anhang 22675
Dieses faschistische Burgund hätte ich stärker auf die Nibelungen berufen und mit seinem Zeichen an jene Szene aus dem Nibelungenlied erinnert, in der die in der brennenden Halle eingeschlossenen Burgunder ihren Durst mit dem Blut der Gefallenen löschten. Als ihr Zeichen wünschte ich mir einen umgedrehten Ritterhelm, verbunden mit der unteren Hälfte eines Kelches...
... und ich finde, ich bekam genau das hin, was ich wollte. Nur wirkt dies zu sehr wie das Markenzeichen eines Weinanbaugebiets - oder höchstens wie eine Reversnadel einer rechtsnationalen Interessenvertretung. Dies schmiert man nicht auf Häuserwände, und man stürmt auch nicht dem Träger einer solchen Flagge in Straßenkämpfe herein. (Meine Alternative zur Heiligen Lanze wäre noch ein Wolf gewesen, der zwar ebenfalls den Anspruch plumper Kraft kommuniziert hätte, aber bei dem sich seine Anhänger bloß auf einen Vers in der Edda berufen hätte, in dem Kriemhild/Gudrun ihre Brüder mit einem Wolfshaar vor drohender Gefahr warnt.)
Burgunds Startbeziehungen
* Burgund befindet sich von Anfang an in Frankreichs Sphäre (mit einem Beziehungswert von 50, da recht angespannt).
* Burgund besitzt herzliche Beziehungen zu Österreich und einen Beziehungswert von 25.
* Burgund besitzt herzliche Beziehungen zu Großbritannien und einen Beziehungswert von 25.
* Burgund besitzt herzliche Beziehungen zu Preußen und einen Beziehungswert von 0.
* Die burgundischen Startbeziehungen zum Königreich Sardinien belaufen sich auf -100.
* Die burgundischen Startbeziehungen zur Schweiz belaufen sich auf -100.
* Die Beziehungen zum Königreich beider Sizilien beginnen bei 50.
Ich möchte damit die Lage umsetzen, in der sich Burgund seit der schrillen Rhetorik des "Wunderkönigs" und der unsichtbaren Rettung durch die Großmächte befindet. Ansonsten sorgen Jahre außenpolitischer Unsichtbarkeit dafür, dass kaum jemand wie wirklich mag und kaum jemand sie wirklich hasst.
Das Königreich Burgund und das Herzogtum Nizza in den Jahren 1849 bis 1858
Wie in den meisten anderen Ländern Europas sollte auch in Burgund die Wiederherstellung der Ordnung auch mit einem halben Schritt zurück verbunden sein, indem man etwa das allgemeine Wahlrecht beibehält, aber das passive Wahlrecht an gewisse Bedingungen knüpft und durch Wahlkreiseinteilung zu tricksen versucht. Dazu versucht die Regierung, die in den Vordergrund gerückte Soziale Frage auf patriarchale Art durch gesetzliche Regelungen und eine eigene Version der Nationalwerkstätten zu lösen. Die durch Frankreichs Transformation von der Zweiten Republik zum Zweiten Kaiserreich unter Napoleon III. einhergehende Spannung hält sich derweil in Grenzen, da sich beide Staaten inzwischen ein ganzes Stück auseinanderlebten und der neue Staat zwar im Krimkrieg und in Übersee aktiv wird, aber gegenüber seinen Nachbarn recht ruhig agiert.
Stattdessen erlebt das Königreich Burgund die faktische Neuerwerbung, das eilig zum Herzogtum erhobene Nizza, als Unruheherd: Die vermutlich schon vorher in ihren Sympathien gespaltenen Einwohner müssen erleben, wie nicht nur der neue Herzog Karl I. eine absolutistische Herrschnaft nach dem Stil seiner Heimat durchsetzen will, sondern auch Scharen von Burgundern vorwiegend aus der Provence in das Land einfallen, die den Anschluss schon auszuleben scheinen. Dies zieht nahezu umgehend auch Königin Louisa in den Konflikt herein, die mit vier kleinen Kindern bereits reichlich Auslastung besitzt.
Als im Jahr 1854 n. Chr. Herzog Karl einem Anschlag zum Opfer fällt, übernimmt Louisa für den gemeinsamen sechsjährigen Sohn die Regentschaft, bricht mit dessen Kurs und fügt dort auch die burgundische Verfassung ein. Nach einigen Versuchen, die Personalunion lebensfähig zu gestalten, fällt in Lyon die Entscheidung, die Scharade zu beenden und das Herzogtum einzuverleiben, was eine Eingliedung in den Teil der Provence bedeutet, da die burgundischen Ansprüche auch als "Rückkehr zur Provence" verkauft wurden. Abseits von Sardinien sollte sich der Protest in Grenzen halten.
Ich nehme an, dass das Königreich Burgund im Krimkrieg neutral bleibt und höchstens durch Versorgung und Transport der alliierten Truppen wirtschaftlich zu profitieren weiß. Mit der Zusammenarbeit Frankreichs mit Sardinien ziehen allerdings dunkle Wolken auf.
Die Parteien nach 1848 n. Chr.
Mit den Umwälzungen des Jahres 1848 n. Chr. treten neue Parteien ins Licht, während sich alte wandeln.
Reaktionär: Wiedervereinigungspartei
Sie ist die einzige, wie weiterbesteht. (Sie bleibt bis zum Spielende.)
Reaktionär (2): Henristenpartei
Hierbei handelt es sich um Anhänger des gestürzten "Wunderkönigs" Heinrich VI., die dessen Abdankung rückgängig machen und das Burgund der volksfernen Elitenherrschaft und aggressiven Töne wiederaufleben lassen wollen. (Diese Bewegung zerschlägt sich nach dem Tod Henris im Jahr 1883 n. Chr.)
Sie steht für...
* Protektionismus
* Laissez Faire
* Pluralismus
* Limitierte Staatsbürgerschaft
* Jingoismus
Konservativ (3): Reformierte Parlamentspartei
Die Parlamentspartei bleibt sich selbst treu, sieht allerdings die Notwendigkeit eines stärkeren staatlichen Einflusses auf die Wirtschaft. (Ihr Ende bleibt erst einmal offen.)
Sie steht für...
* Protektionismus
* Staatskapitalismus
* Pluralismus
* Residenz
* Pro-Militär
Konservativ (4): Königinnenpartei
Die Anhänger der Königin integrieren das Herzogtum Nizza in ihren Blick und bemühen sich darum, diesem den Übergang zu ermöglichen. Darüber hinaus bleibt sie auf dem Kurs des alten Burgunds. (Diese Bewegung besteht bis zum Tod der Königin im Jahr 1864 n. Chr.)
Sie steht für...
* Protektionismus
* Interventionismus
* Pluralismus
* Volle Staatsbürgerschaft
* Pro-Militär
Liberal (2): Großprovence-Lobbygruppe
Die provencalische Lobby orientiert sich ebenfalls stark nach Nizza und bemüht sich darum, dieser die Eingliederung zu erleichtern. (Ihr Ende bleibt vorerst offen.)
Sie steht für...
* Freihandel
* Interventionalismus
* Säkularismus
* Volle Staatsbürgerschaft
* Pro-Militär
Liberal (3): Vanilla-Liberale Partei
Im Zuge der Bewegung zu mehr staatlicher Planung entsteht auch in Burgund eine "echte" liberale Partei, die sich für die Freiheit des Marktes und der Menschen einsetzt. (Sie besteht bis zum Spielende.)
Sie steht für...
* Freihandel
* Laissez Faire
* Pluralismus
* Begrenzte Staatsburgerschaft
* Anti-Militär
Anarcholiberal: Republikanisch-demokratische Partei
Den burgundischen Anarcholiberalen geht es vorwiegend darum, Monarchie und Hofstaat hinter sich zu lassen und einen neuen Staat im Geiste der Französischen Revolution zu errichten. (Sie bestehen bis Spielende.)
Sie stehen für...
* Interventionismus
* Protektionismus
* Säkularisation
* Volle Staatsbürgerschaft
* Anti-Militär
Sozialistisch: Gemäßigter Sozialistenflügel
Innerhalb der Arbeiterbewegung sollte ebenfalls ein Streit darüber bestehen, wie sehr man sich auf einen grundsätzlich reformbereiten, aber von Eliten geführten Staat einlassen möchte. Die gemäßigte Gruppe ist weniger auf Krawall gebürstet. (Sie besteht bis zum Spielende.)
Sie steht für...
* Protektionismus
* Staatskapitalismus
* Pluralismus
* Begrenzte Staatsbürgerschaft
* Anti-Militär
Sozialistisch (2): Radikaler Sozialistenflügel
Der radikale Flügel blickt mehr in Richtung Weltrevolution und möchte den Staat grundlegender verändern. (Er besteht bis zum Spielende.)
Er steht für...
* Protektionismus
* Staatskapitalismus
* Säkularisation
* Volle Staatsbürgerschaft
* Pazifismus
Kommunistisch: Seidenspinnend-Kommunistische Vanilla-Partei
Die kommunistische Partei Burgunds folgt stark den üblichen Vorbildern (und besteht bis zum Spielende).
Sie steht für...
* Protektionismus
* Planwirtschaft
* Säkularisation
* Volle Staatsbürgerschaft
* Pro-Militär
Das verlängerte Todesjahrzehnt 1858 - 1871 n. Chr.
Erschreckenderweise muss ich, als Betreiber des Flamingolands, festhalten: Selbst wenn es das Königreich Burgund bis hierher schaffte und sich entgegen der Wahrscheinlichkeit zu einem lebensfähigen Staatengebilde heranwuchs, nehme ich trotzdem an, dass bei beibehaltener Restwelt an dieser Stelle wohl seine Reise endete. Sowohl die italienische als auch die deutsche Vereinigung geben einfach viel zuviele Gelegenheiten für Kuhhändel, und anders als bei der Schweiz oder Belgien besteht hier kein kollektiver Konsens über dessen Unberührbarkeit - und noch nicht einmal ein zuverlässiger Nachtwächter. Ich müsste also extra verwinkelte Pfade finden, damit weder Sardinien noch Preußen Frankreich erlauben, sich zum Ausgleich für einen Machtgewinn an Burgund sattzufressen...
... und dass es sich nacheinander mit Österreich und Preußen gegen (Sardinien und?!) Frankreich verbündet und beide Kriege erfolgreich besteht, wäre dann doch sehr gewagt.
Ich möchte deshalb davon ausgehen, dass Napoleon III. in dem Gefühl, Burgund eigentlich schon sicher für sich gewonnen zu haben, dem Vorbild seines Onkels nach bonapartidischen Klientelstaaten nacheifert und das Königreich Burgund zwar ordentlich einschnürt, aber nie tranchiert.
In diesem Fall erweitert sich die Absprache des Jahres 1858 n. Chr. zwischen Frankreich und Sardinien zum Dreibund, in dem Frankreich nun die beiden kleinen Mächte gegeneinander ausspielen und sie in größerer Form ("Italien nördlich des Kirchenstaats") aufzieht, um mehr Kompensation einfordern zu können. Nach dem Sieg im Waffengang des folgenden Jahres übernimmt Sardinien-Piemont größere Gebiete und tritt im Gegenzug Rest-Savoyen mit dem Aostatal an Burgund als auch die Insel Sardinien an Frankreich ab.
In den folgenden Jahren kommt es zu halb-peinlichen Gesprächen darüber, Kaiser Napoleons III. Sohn, Napoléon Eugène (geboren 1856 n. Chr.), mit Königin Louisas ältester Tochter, Margaretha Maria (geboren 1847 n. Chr.), zu verloben, um Burgund eine ähnlich gute Partie zu erlauben wie Piemont. (Im Jahr 1859 n. Chr. wurde der französische Prinz Napoleon Josef mit der Tochter des italienischen Königs vermählt.) Ich möchte annehmen, dass sie zu einem Abschluss kommen, auch wenn ich damit zum ersten Mal historische Vermählungen überschreibe.
Das Königreich Burgund bleibt bei der mexikanischen Intervention außen vor, muss sich jedoch mit dem plötzlichen Tod der Königin Louisa am 1. Februar 1864 aufgrund einer Krankheit auseinandersetzen. Sie wird von ihrem fünfzehnjährigen Sohn Robert abgelöst, der als König Robert I. den Thron ersteigt. Mit ihm endet die Herrschaft des Zweigs Bourbon-Burgund und geht an Bourbon-Parma über.
In dem Gefühl, Burgund als sicheren Hinterhof bereits gewonnen zu haben, steht nun das Königreich als Kompensationsobjekt zwischen Napoleon III. und Bismarck außer Frage, wodurch die Spannungen mitsamt Luxemburgkrise und Emser Depesche auch hier eintreten. Am deutsch-französischen Krieg nimmt Burgund als Verbündeter Frankreichs teil und folgt diesem in die Niederlage.