Während in Frankfurt die IAA zu Ende ging, eine Erkältung mich gepackt hatte und die Arbeit mich von der wärmenden Sitzschale fernhielt (oder vom nicht minder wärmenden Betonstück mit meinem Namen darauf), musste sich Offenbach der Stunde Eins nach dem Schock stellen: Die Aktion "Zeig' Rassismus die Rote Karte" zog an den Fanscharen vorbei, während mit Zweibrücken der nächste Aufsteiger den heimischen Rasen bestieg. Der wahre Schock war jedoch ein anderer: Mit Fabian Bäcker fiel der nächste Stammspieler verletzt aus und kehrte bis zum heutigen Tag nicht zurück - mehr als nur der Ausfall des Vize-Kapitäns, sondern ein Stich ins Herz, war "Fabi" es doch gewesen, der die Euphorie der jungen Mannschaft und den Einklang mit den Fans am Deutlichsten vorlebte. So erhielt die erste Garnitur einen weiteren Abrieb... und, ach, Offenbach besitzt nur eine starke erste Garnitur.
"Kein Sieg gegen Zweibrücken", sollte die Webseite vermelden, doch nicht einmal das erhoffte Unentschieden trat ein.
Kickers Offenbach: SVN Zweibrücken: 0:2
Nach dem Spiel sollte Zweibrückens Trainer etwas ähnliches sagen, was auch aus Baunatal zu hören war: Dass eine Traditionsmannschaft mitsamt Traditionsumfeld nämlich auch eine frische, junge Aufsteigermannschaft zu Höchstleistungen anspornen kann. Die erste Halbzeit erinnerte wohl frappierend an die Baunatal-Begegnung, man wurde von dem Wollen des Gegners überrascht und fing sich in den ersten zwanzig Minuten zwei Tore. In der zweiten Halbzeit drehte dann der Wind und Offenbach dominierte, doch da die Tore nicht fielen, änderte sich nichts.
Zwei Namen kann ich noch nennen, da sie wohl die Sorgenkinder dieser Saison sind und gegen Zweibrücken zur Halbzeit ausgewechselt wurden: Stefano Maier und Klaus Gjasula. Letzterer muss Matthias Schwarz als Sechser ersetzen, was ihm manchmal gelingt und manchmal nicht, ersterer ist Innenverteidiger, der bislang nur als Außenverteidiger ranmusste, wobei ich mich an kein gutes Spiel von ihm erinnern kann. Allerdings fehlt es dem Kader an Breite, wie bemerkt.
Einen letzten Namen könnte ich noch nennen: Christian Telch, Ex-OFC-Außenverteidiger unter Wolf und van Lent, wechselte nach einem Jahr in Essen zu Zweibrücken und spielte durch. Ich hoffe, die Fans waren nett zu ihm, er hat sich nichts zuschulden kommen lassen.