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Thema: Bundestagswahl 2013

  1. #421
    Erfahrener Benutzer
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    Zitat Zitat von BrainDamage Beitrag anzeigen
    Jetzt fangen die auch noch mit den Steuererhöhungen an. Das kommt davon, wenn im Bundestag nur Linksparteien am Start sind.
    Das überrascht nicht. In einer Großen Koalition ist damit immer zu rechnen.

  2. #422
    Erfahrener Benutzer Avatar von MΞSSIΛS
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    Zitat Zitat von Sare Beitrag anzeigen
    Dazu verdrängen diese Subventionen "anständig" zahlende Firmen aus dem Markt.
    Ich wollte mir ja noch ein paar Argumente aufsparen, falls Brain da wirklich nochmal drueber diskutieren will.

    Zitat Zitat von BrainDamage Beitrag anzeigen
    Ich finde es unanständig, denen, die kaum oder nur geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, den Weg in den Arbeitsmarkt mit einem nationalen Mindestlohn zusätzlich zu versperren und zu erschweren. Wer glaubt, daß die bestehenden Jobs im Niedriglohnsektor bestehen blieben, wenn wir einen Mindestlohn von 10 Euro por Stunde hätten, irrt. Schon deswegen, weil, wie sare richtig beschrieben hat, die Arbeitsplätze entweder ganz wegfallen oder zumindest die Preise für die Dienstleistungen steigen, so daß das nominal höheren Einkommen nicht zu einer zusätzlichen Kaufkraf' führt. Da halte ich regionale und branchenspezifische Vereinbarungen für deutlich sinnvoller. Soweit ein Mißbrauch erfolgt, kann der bereits jetzt sanktioniert werden.
    Ach, findest Du, ja?

    Ich habe nicht gesagt, dass ich dieser Meinung bin. Bitte miss mich doch am Gesagten. Wenn diese Jobs ohne die Aufstockung von Hartz IV oder anderen Subventionen am Arbeitsmarkt keine Chance haetten, dann muss man sich den Arbeitsmarkt auch bereinigen lassen. MMn waere das Subventionsgeld dann in entsprechenden Umschulungen dieser Leute weitaus sinnvoller angelegt. Ich halte nichts davon, Prozesse am Markt kuenstlich mit Subventionen aufhalten zu wollen, zumal man damit auch nur Zeit kauft und das Problem nie am Schopfe packt, um mal im Frisoesenslang zu bleiben. Desweiteren habe ich nie von 10.- EUR gesprochen. Wenn man hier im Bereich von 8.- EUR landen wuerde, waere das sicher fuer den Markt absolut vertretbar.
    Es gibt Leute, die haben einen Horizont in Form eines Kreises mit dem Radius Null,
    und diesen nennen sie dann ihren Standpunkt.

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  3. #423
    Statler & Waldorf Avatar von BrainDamage
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    Zitat Zitat von MΞSSIΛS Beitrag anzeigen
    Ich habe nicht gesagt, dass ich dieser Meinung bin.
    Wo soll ich sowas geschrieben haben?

    Soweit Du darauf verweist, der Arbeitsmarkt müsse sich ggf. bereinigen lassen, finde ich das halt zynisch. Erst recht, wenn dann die Leute, statt zu arbeiten, auf der Couch landen und vollends in die Sozialkassen gehen.

    Und was sollen Umschulungen denn flächendeckend bringen? Wir reden doch hier nicht vom gescheiterten Blackberry-Softwareentwickler, der mal eben auf iOS oder Android umschult, sondern über im wesentlichen Geringqualifizierte, deren Zugang zum Arbeitsmarkt erheblich erschwert ist. Vorsichtig gesagt. Leute, die noch nicht einmal einen Hauptschulabschluß stemmen konnten mal eben umzuschulen, dürfte schwierig sein.

    Wie ich oben schon geschrieben habe, habe ich nichts gegen einen Mindestlohn als solchen. Aber bitte schön von den Tarifparteien ausgehandelt, auf Region oder Branche, aber nicht als allgemein verbindlichen, bundesweiten Satz.
    Damit haben allerdings alle Minderheitenanliegen zunächst einen schweren Stand - für Akteure, die sich bei der Mehrheitsgewinnung schwer tun, traditionell ein Riesenärgernis. (Fleischhauer)

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  4. #424
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    Was waere denn Deine Alternative zu dieser Bereinigung?
    Diese Leute stetig zu 50% aus Steuergeldern zu finanzieren, kann es doch aber nun auch nicht sein. Da halte ich eine begrenzte 100%-Loesung in der diese Leute umgeschult werden fuer nachhaltiger. Wenngleich ich wahrlich nicht sehe, dass nach der Einfuehrung des Mindestlohns nun alle Daemme brechen und mit einer Flut neuer Arbeitslosen zu rechnen ist. Sowas halte ich fuer Hysterie, die genau dann zum Einsatz kommt, wenn die Argumente ausgehen. Die Leute werden naemlich auch gebraucht auf dem Markt. Das ist alles andere als eine Einbahnstrasse.
    Es gibt Leute, die haben einen Horizont in Form eines Kreises mit dem Radius Null,
    und diesen nennen sie dann ihren Standpunkt.

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  5. #425
    Statler & Waldorf Avatar von BrainDamage
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    Kein flächendeckender, gesetzlicher Mindestlohn. sondern, wie geschrieben, Mindestlöhne nach Branchen bzw. Regionen. Wenn man dem Link von kronic folgt

    Zitat Zitat von kronic Beitrag anzeigen
    Hier übrigens ein Überblick über die derzeitigen Branchenmindestlöhne: http://www.mindestlohn.de/hintergrun...mindestloehne/
    sieht man, daß dies im wesentlichen funktioniert. Die fehlenden Branchen, in denen es notwendig ist, müßten noch nachlegen. Soweit die Löhne zu niedrig sind, wäre mit negativer Einkommensteuer auszugleichen. Bei Mißbrauch des verhandelten Mindestlohns, sprich Festsetzung unangemessen niedriger Mindestlöhne durch die Tarifpartner, wäre der Mindestlohn durch regulatorischen Eingriff anzupassen.

    Umfang der negativen Einkommensteuer würde sich im wesentlichen aus einem "Abstandsgebot" zu Hartz IV ergeben.
    Damit haben allerdings alle Minderheitenanliegen zunächst einen schweren Stand - für Akteure, die sich bei der Mehrheitsgewinnung schwer tun, traditionell ein Riesenärgernis. (Fleischhauer)

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  6. #426
    Schaermt von Jim
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    Zitat Zitat von sucinum Beitrag anzeigen
    Gerade Wohnraum ist aber eh ein komisches Beispiel. Eine Immobilie zu errichten oder zu renovieren kostet grundsätzlich überall das selbe, Unterschiede gibt es hauptsächlich beim Preis des Grundstücks. Natürgemäß bauen Kapitalanleger mit maximaler Rendite, also nicht unbedingt in Nasenbärenhausen, sondern dort, wo es ein solides Mietpreisniveau hat. Eine Mietpreiserhöhung kann also durchaus auch eine Verbesserung des Wohnraums (und Aufträge für das Baugewerbe, also Arbeitsplätze) bedeuten. Was auch ein kleines Beispiel von vielen ist, wie höhere Mindestlöhne die Wirtschaft ankurbeln können.
    Führt jetzt vom Thema ab, aber so einfach ist das nicht. Die Hürden für eine Baugenehmigung sind gerade in urbanen Bereichen enorm. Mal eben neue Mietwohnungen dazubauen ist weitaus schwieriger, als man es sich selbst für Deutschland vorstellt.

    Zitat Zitat von BrainDamage Beitrag anzeigen
    Erst recht, wenn dann die Leute, statt zu arbeiten, auf der Couch landen und vollends in die Sozialkassen gehen.
    Ich finde letzteres humaner als Leute dauerhaft zu Löhnen arbeiten zu lassen, von denen sie nicht leben können. Meine Intuition sagt mir, dass dies bei den meisten der Fall ist. Für einen niedrigeren Wiedereinstieg ins Berufsleben gäbe es andere Instrumente.

    Ist Scheuerl das bayerische Wort für Bescheuert? Meine Fresse, Leute gibts. : picard

  7. #427
    summ summ summ Avatar von Dudjän
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    Das Problem das es kaum jobs für so richtig niedrig qualifizierte gibt löst auch kein mindestlohn die gibt es nicht genug ob mit oder ohne.
    Aber jemand der Arbeitet muss genug verdienen das sehen aber unterm strich alle hier so. Arbeit die gemacht werden muss werden auch gemacht werden wenns mehr lohn gibt es muss ja weiter gehen und und wird dann wohl auch bezahlt werden müssen.
    Generell denke ich das es gut wäre wenn in einer klassischen familie nur einer arbeiten müsste um die familie zu ernähren, dann hätten wir auch keine Kinderarmut
    da pan a los que tiene hambre da hambre a justicia a los que tienen pan

  8. #428
    Erfahrener Benutzer Avatar von MΞSSIΛS
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    @ Brain
    Ok, lassen wir das mal als Konsens gelten


    Zitat Zitat von Sare Beitrag anzeigen
    Führt jetzt vom Thema ab, aber so einfach ist das nicht. Die Hürden für eine Baugenehmigung sind gerade in urbanen Bereichen enorm. Mal eben neue Mietwohnungen dazubauen ist weitaus schwieriger, als man es sich selbst für Deutschland vorstellt.
    Auch da haetten wir mit Per wieder unsere Chance gehabt. Der haette doch alles wieder um Handumdrehen privatisiert, um sich danach als Robin Hood gegen die enormen Mietpreissteigerungen in Szene zu setzen.
    Es gibt Leute, die haben einen Horizont in Form eines Kreises mit dem Radius Null,
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  9. #429
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    Zitat Zitat von BrainDamage Beitrag anzeigen
    Wie ein Mindestlohn, der für Ost und West, Stadt und Land gilt, funktionieren soll, bleibt das Geheimnis von Sozialromantikern wie Dir. Selbst bei Hartz IV hast Du über das Wohngeld eine regionale Steuerung.
    Mit flächendeckenden Tarifverträgen hat Westdeutschland jehrzehntelang sehr gute Erfahrungen gemacht. Bei perferkter Mobilität wie Beamen hätte ein Marktprozess das Ergebnis, dass die Löhne überall gleich sind. Ein flächendeckender Tarifvertrag liefert eine funktionale Äquivalenz. Bei einem Mindestlohn sollte es genauso sein. Eine Differenzierung wäre vieleicht bei Ostdeutschland sinnvoll, aber eine derartige Ausnahme sollte zeitlich begrenzt sein.

    Zitat Zitat von BrainDamage Beitrag anzeigen
    Und wir reden hier über die Löhne für Un- oder Geringqualifizierte sowie Dienstleistungsbranchen, in denen die Wertschöpfung gelinde gesagt gering ist. Wenn man für eine Vollzeitstelle insoweit pro Monat Arbeitnehmerbrutto(!) EUR 1.690 bezahlen will, kann sich jeder, der nicht vollkommen verblendet ist, vorstellen, was mit diesen Jobs passiert.
    Die Zuordnung einer objektiven Wertschöpfung ist in der Regel gar nicht möglich, die Festsetzung ist schlichtweg Willkür. Die Lohnbildung richtet sich in einer Marktwirtschaft nach Knappheit der jeweiligen Qualifikation. Nun ist es so, dass Geringqualifizierte im Aufschwung am stärksten profitieren, im Abschwung werden sie aber auch als erste entlassen, denn ihre Aufgaben können dann auch unterausgelastete Höherqualifizierte übernehmen. Außerhalb von Vollbeschäftigung gibt es für Geringqualifizierte jedoch keine echte Knappheit, sie sind beliebig ersetztbar und die Löhne könnte man daher beliebig drücken. Ein Mindestlohn nimmt das Ergebnis von Vollbeschäftigung vorweg. Das Beschäftigungsniveau hängt im Wesentlichen nicht von der Lohnstrukur ab, sondern vom Niveau der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage und das lässt sich am besten über die Geldpolitik steuern.

    Zitat Zitat von BrainDamage Beitrag anzeigen
    Die Besteuerung von Kapitaleinkommen halte ich zwar auch für zu niedrig, aber Kapital ist halt ein recht flüchtiges Gut. Frei nach Steinbrück: lieber 25% von x als 0% von nix.
    Wie flüchtig Kapital sein kann hängt vom jeweiligen Regelwerk ab. Ich bin da nicht ganz so pessimistisch wie du es andeutest, denn die Fluchtmöglichkeiten innerhalb eines Währungsraum sind menschengemacht und können geändert werden. Vor allem gilt es bei der Besteuerung nicht selbst einen Wettlauf nach unten zu starten wie es Deutschland unter Schröder getan hat. Als Resultat dessen nimmt die relative Bedeutung der Arbeitseinkommensbesteuerung natürlich zu.

    Zitat Zitat von BrainDamage Beitrag anzeigen
    Der Unfug hat uns in den 90ern zum kranken Mann in Europa gemacht.
    Nein, aber so wird es gerne dargestellt. Anfang der 1990er gab es zwei eng zusammenhängende Fehler. Die Löhne in Ostdeutschland waren zu hoch und stiegen zu schnell auf Westniveau an. Das Lohnniveau muss sich aber am Produktivitätsniveau der jeweiligen Region oriertieren. Ostdeutschland war als Resultat der falschen Löhne weniger wettbewerbsfähig. Ein weiteres Problem war die restriktive Geldpolitik. Auf Grund der Umstände der Wiedervereinigung wäre es nicht verkehrt gewesen vorübergehend eine etwas höhere Inflation zu akzeptieren, sodass nach Ausschöpfen der Beschäftigungspotentiale in Westdeutschland auch in Ostdeutschland ein Beschäftigungsboom einsetzen könnte. Besser wäre es natürlich gewesen das Problem direkt bei der Lohnpolitik zu lösen.

    Zitat Zitat von BrainDamage Beitrag anzeigen
    Kannst ja mal aktuell in Frankreich nachfragen, es heißt, die hätten ähnliche Ideen. Aber Riesenprobleme.
    Innerhalb eines Währungsraum hat der jeweils weniger wettbewerbsfähige Teil das Nachsehen, zuerst wird dort investiert, wo bei vergleichbarer Qualität billiger produziert weden kann. Aber vor ~2007 war die Wirtschaftsentwicklung in Frankreich nicht schlechter als in Deutschland, eher im Gegenteil. Bei Investionen und Beschäftigungsaufbau schnitten sie deutlich besser ab.

    Zitat Zitat von BrainDamage Beitrag anzeigen
    Insgesamt finde ich es schon erstaunlich, wie man ein Wirtschaftsmodell, welches in den Mittelmeerländern krachend gescheitert ist und sich in den 80ern und 90ern auch in D als nicht tragfähig erwiesen hat, als Vorbild für D darstellen will.
    Mein Wirtschaftsmodell unterscheidet sich erheblich von dem der Mittelmeerländer oder dem Deutschlands der 1980er oder 1990er. Es errinert mehr an das Deutschlands um 1970.

    Zitat Zitat von BrainDamage Beitrag anzeigen
    Apropos Zielinflation, die Inflation hat die unangenehme Eigenschaft, sich im Zweifel nicht an irgendwelche Ziele zu halten, die man sich im stillen Kämmerlein ausdenkt.
    Der Zusammenhang zwischen Lohnstückkosten und Inflation ist recht stabil. Kritisch ist es die Entwicklungs der Lohnstückkosten an die Zielinflation anzupassen. Das wirkt selbststabilisierend.

    Zitat Zitat von Sare Beitrag anzeigen
    Justanick, nix für ungut, aber Du erinnerst mich an Lehrer, die ein Buch zu einem Thema gelesen haben und danach meinen, sie seien Koryphäen auf dem Gebiet.
    Es war mehr als ein Buch.

    Zitat Zitat von Sare Beitrag anzeigen
    Deutsche Geldpolitiker sind überwiegend um Geldwertstabilität bemüht, im angelsächsischen Raum wird eher versucht, auf die Konjunktur einzuwirken.
    Und deswegen fällt Deutschland seit etwa 1980 gegenüber den USA zurück. Auf das Ende von Bretton Woods haben Deutschland und Europa bisher keine gute Antwort gefunden. Ein Fokus auf Geldwertstabilität hemmt das reale Wachstum und verursacht einen Anstieg der Arbeitslosigkeit.

    Zitat Zitat von Sare Beitrag anzeigen
    Niedrige Zinsen mitsamt niedrigeren Preisen heute sorgen dafür, dass lieber heute konsumiert wird, anstatt für zukünftigen Konsum zu sparen. Ob die Bevölkerung langfristig dadurch "gewinnt", sei mal dahingestellt.
    Wozu soll sparen von Geld gut sein? Es ist dann gut, wenn die Verschuldungsdynamik des Unternehmenssektor (mehr als) stark genug ist die Ersparnisse aufzusaugen. Aber wenn die Nachfrage schwach ist werden die Unternehmen nur wenig investieren und sich dafür verschulden.

    Zitat Zitat von Sare Beitrag anzeigen
    Für mich sorgt die mittlerweile überall hohe Staatsverschuldung dafür, dass durch die Einnahmen erstmal Zinsen und Zinseszinsen bedient werden müssen und so nicht für sinnvollere Zwecke zur Verfügung steht und dass die Politik erpressbar seitens der Geldgeber geworden ist.
    Das ist auch einer dieser Konstruktionsfehler der Währungsunion. Lösen kann man es dadurch, dass die jeweiligen Notenbanken die Staaten direkt finanzieren. Auf Grund der Größenordnung der Staatsverschuldung könnte man das nicht vollständig von heute auf morgen tun, das wäre dann doch etwas zu viel Kreditschöpfung.
    Zumindest theoretisch interessant wäre es wenn die EZB deutsche Staatsanleihen aufkauft und so alle anderen potentiellen Käufer ausbootet, ähnlich wie zur Zeit in Japan. Was machen dann die anderen potentiellen Käufer mit ihrer ungenutzten Liquidität?

    Zitat Zitat von BrainDamage Beitrag anzeigen
    [...], muß das Geld, das manche Politiker so gerne ausgeben, erstmal von jemandem verdient werden.
    Das ist so nicht ganz richtig. Damit es nominales Wirtschaftswachstum gibt muss es Kreditschöpfung geben. Das vom jeweiligen Kreditempfänger ausgebene Geld wurde von niemandem durch Arbeit oder ähnliches verdient.

    Zitat Zitat von sucinum Beitrag anzeigen
    Wobei ich jetzt auch nicht von 10€ Mindestlohn gereredet habe, ich halte irgendwas im Bereich 8,- € für realistischer.
    10€ wären nicht zu viel. Das liegt knapp über unseren westlichen Nachtbarn und deutlich unterhalb der Schweiz.

    Zitat Zitat von sucinum Beitrag anzeigen
    Steigern kann man das immer noch, zu viel auf einmal ist sicher sinnvoll.
    Fehlt hier ein nicht? Eine gewisse zeitliche Staffellung wäre nicht verkehrt, sodass das allgemeine Lohn- und Preisgefüge sich anpassen kann.

    Zitat Zitat von MΞSSIΛS Beitrag anzeigen
    Wenn diese Jobs ohne die Aufstockung von Hartz IV oder anderen Subventionen am Arbeitsmarkt keine Chance haetten, dann muss man sich den Arbeitsmarkt auch bereinigen lassen. MMn waere das Subventionsgeld dann in entsprechenden Umschulungen dieser Leute weitaus sinnvoller angelegt. Ich halte nichts davon, Prozesse am Markt kuenstlich mit Subventionen aufhalten zu wollen, zumal man damit auch nur Zeit kauft und das Problem nie am Schopfe packt, um mal im Frisoesenslang zu bleiben.
    :

    Zitat Zitat von BrainDamage Beitrag anzeigen
    Soweit die Löhne zu niedrig sind, wäre mit negativer Einkommensteuer auszugleichen.
    Das ist mit der Einschränkung sinnvoll, dass die Stundenlöhne hoch genug sein müssen. Übrig blieben dadurch also die Fälle, wo Arbeitsfähigkeit oder Arbeitsangebot eingeschränkt sind. Ein Mindestlohn sollte gegen relative Armut schützen, gegen absolute Armut gibt Sozialleistungen.

    Zitat Zitat von Dudjän Beitrag anzeigen
    Das Problem das es kaum jobs für so richtig niedrig qualifizierte gibt löst auch kein mindestlohn die gibt es nicht genug ob mit oder ohne.
    Der Trick liegt darin, die gesamte Nachfrage nach Arbeitskräften zu erhöhen. Dann können besser Qualifizierte sich auf ein Gebiet spezialisieren und einfache Tätigkeiten werden deligiert.

  10. #430
    Berater Minion Avatar von killafonzy
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    Ich will mich ja eigentlich nicht zum Thema Mindestlöhne auslassen. Was mich persönlich aber richtig nervt sind zB die Arbeitsverträge von unseren Cleanern im Hotel, die durch eine Reinigunngsfirma angestellt sind. Dank der Liste die ja hier irgendwo gepostet wurde (Danke nochmal) kann man ja sehen welchen Stundenlohn diese armen Teufel ja bekommen. Allerdings ist die Art der Erfüllung einer Arbeitsstunde, die die Männer und Frauen dort Malochen etwas anders geregelt, als die reele Zeitstunde.
    Was möchte ich damit sagen? Es sieht nämlich so aus das die Arbeiter pro Zimmer, 15 Minuten bei einem Bleibezimmer und 20 Minuten für ein Abreisezimmer, berechnet bekommen. Somit sind 4 Bleiben oder 3 Abreisezimmer gleich 1 Arbeitsstunde, das dies nicht der tatsächlichen Zeitstunde also 60Minuten nahe kommt, da man nur mal am Wochenende in die Zimmer von Gästen schauen muss, kann es auch mal sein das die Cleaner für 40Minuten Zimmer reinigen, halt nur 20Minuten bezahlt bekommen. Da das Hotel nur die gereinigten Zimmer bezahlt und nicht den Mitarbeiter ist da auch kein Extra zu erwarten für den Cleaner. Die Reinigungsfirma sieht auch nur die Zimmer die der jeweilige Cleaner zu reinigen hatte aber nicht die Zeit, denn die Interessiert diese nicht, da sie ja vorgegeben ist.
    Ich finde diese Missstände sollte man ersteinmal versuchen gesetzlich in den Griff zu bekommen, bevor man anfängt über Mindestlöhne im generellen Nachzudenken, bzw einen bestimmten Satz festzulegen, da eine Arbeitsstunde nicht gleichbedeutend sein muss mit einer Zeitstunde. Da Arbeitgeber in genau diesem Bereich sehr erfinderisch sind, sollte man dort auch einhalt für neue tolle Erfindungen, des Zeitmanagments bzw Zeitberechnungsmanagments, bieten.
    Zitat Zitat von wisthler Beitrag anzeigen

    Ich bin nämlich ungeschickt und bin trotzdem nicht hochbegabt.
    http://spielersofa.de/attachment.php...794380&thumb=1

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