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Gamestar 87%
Daniel Matschijewsky: Ich komme nicht umhin, laufend über die erzählerische Wucht von The Witcher 2 zu staunen. Wie es seine Geschichte präsentiert, den Figuren Leben einzuhauchen vermag und mir mit Geralt einen gleichermaßen greif- wie nachvollziehbaren Helden an die Hand gibt, ist großartig, wenn nicht sogar wegweisend. Genauso oft habe ich mich aber auch über unnötige Stolpersteine geärgert, von der hakeligen Steuerung über die teils unfairen Reaktionsspielchen bis zu den zahlreichen Bugs. Zwei Monate mehr Feinschliff hätten aus The Witcher 2 ein brillantes Programm gemacht. So ist es nur ein verdammt gutes Rollenspiel. Michael Graf: Wenn das Wörtchen »wenn« nicht wär’ … gäb’s immer noch das Wörtchen »falls«. Und falls der dritte Akt von The Witcher 2 genauso umfang- und temporeich ausfiele wie die ersten beiden, hätte der Hexer die 90er-Wertungshürde knapp übersprungen. Wie unendlich schade, dass das erzählerische Feuerwerk am Schluss zur Sparflamme schrumpft. Dennoch entfaltet The Witcher 2 ein einzigartiges Flair, es fühlt sich an wie ein Fantasy-Roman zum Mitspielen. So fehlt Geralts Comeback zwar die entdeckerische Freiheit eines Gothic oder Oblivion, dafür führt es mich durch eine packende Geschichte, deren Verlauf ich noch dazu selbst bestimme. Das ist mein Abenteuer, weil ich sage, wo’s langgeht. Deshalb werde ich The Witcher 2 gleich noch mal durchspielen, allen Schwächen zum Trotz.