Bullen & Bären... oder der Ich, Investor, Shorter und Gott - Faden

[justanick]

Hatte die EZB da schon offiziell Staatspapiere gekauft?

Deswegen gibt es die "unbedeutende kanadische Ratingagentur" DBRS. Deren Zweck ist es die Staatsanleihenkäufe der EZB bzw. der ihr unterstehenden nationalen Notenbanken zu legitimieren. Insofern kauft die EZB Anleihen aller Eurostaaten außer Griechenland und vielleicht Zypern. Bei letzterem bin ich mir unsicher.

Seit Anfang der 2000er Jahre gibt es die kleine kanadische Agentur DBRS. Diese kleine Agentur darf derzeit regelmäßig das Zünglein an der Waage spielen. Die EZB hat sie in den Kreis der für ihre Politik relevanten Agenturen - den es eigentlich nicht mehr geben dürfte - aufgenommen. Und regelmäßig gibt sie in kritischen Fällen in Europa als Einziges ein besseres Urteil ab, als die großen Drei aus den USA, etwa derzeit im Fall Portugal und im Fall Italien. Man darf spekulieren, dass die DBRS einen Kompromiss zwischen Washington und Brüssel/Frankfurt darstellt, in Form einer nicht-US-Agentur auf die die Europäer im Tagesgeschäft einen gewissen Einfluss ausüben dürfen, die aber, wenn wichtige nordamerikanische Interessen tangiert werden, weiß, wo ihr Brot gebuttert ist. Alles unbewiesene Spekulation, selbstverständlich.

http://norberthaering.de/de/27-germa...ng#weiterlesen

[Sare]

http://norberthaering.de/de/27-germa...ng#weiterlesen
Seit Anfang der 2000er Jahre gibt es die kleine kanadische Agentur DBRS. Diese kleine Agentur darf derzeit regelmäßig das Zünglein an der Waage spielen. Die EZB hat sie in den Kreis der für ihre Politik relevanten Agenturen - den es eigentlich nicht mehr geben dürfte - aufgenommen. Und regelmäßig gibt sie in kritischen Fällen in Europa als Einziges ein besseres Urteil ab, als die großen Drei aus den USA, etwa derzeit im Fall Portugal und im Fall Italien.

Diesen Teil finde ich interessant.

Man darf spekulieren, dass die DBRS einen Kompromiss zwischen Washington und Brüssel/Frankfurt darstellt, in Form einer nicht-US-Agentur auf die die Europäer im Tagesgeschäft einen gewissen Einfluss ausüben dürfen, die aber, wenn wichtige nordamerikanische Interessen tangiert werden, weiß, wo ihr Brot gebuttert ist. Alles unbewiesene Spekulation, selbstverständlich.

Das klingt für mich zu sehr nach Verschwörungstheorie.
Vielleicht sind sie auch einfach nur finanziell oder reputationsmäßig auf die EZB als Kunde angewiesen.^^

[Ford]

Wie raten denn die Chinesen (Dagong) derzeit Portugal? Oder man gründet noch flugs eine weitere Agentur. Wettbewerb!

Ich würde nach wie vor auf die DB setzen. Sind erstmal alle Rechtstreitigkeiten beigelegt, sehe ich die Aktie locker bei über 25 Euro. Aber klar, aktuell wird auch gegen die Bank spekuliert, was es definitiv zu einem Endspiel für die DB macht.

Ich gebe zu, dass ich heute Morgen kurz überlegt habe, eine Position zu kaufen. Aber ich habe es mich getraut. Lehman hatte damals in den letzten Monaten auch Zwischenrallys von 10+ %. Das Problem heißt ja im Zweifelsfall auch Liquidität. Wenn der Interbankenmarkt wieder einfriert oder die Kunden massig Gelder abziehen, wird es eben brenzlig. Dieser, ausnahmsweise mal unaufgeregter, Artikel über die Liquiditätslage der DB ist interessant: http://www.zerohedge.com/news/2016-0...t-happens-next

Der aktuelle Rechtsstreit, bei dem die Strafe nun offenbar auf 5,4 Mrd. reduziert wird, ist ja nur einer von vielen. Es sind wohl noch dutzende anhängig. Was für mich wiederum die Frage aufwirft, was für ein Schweinestall die DB eigentlich unter Breuer, Ackermann, Jain und Fitschen war. Es ist doch wirklich unfassbar, wie viel Kohl die DB in den letzten Jahren schon an Strafen verballert hat. Die Leverage Ratio ist immer noch extrem mies, da scheint die Bank überhaupt nicht voranzukommen, obwohl die Probleme nun schon fast 10 Jahre offensichtlich sind. Warum ist unter Jain und Fitschen nichts vorangekommen. Und was macht Cryan (@Sare) überhaupt, dass sich was verändert? Wird die Postbank nun wieder verkloppt und zu welchem Preis? Was bringt das?

[Sare]

Was bringt das?

Eigenkapital!

Postbank steht lt. Cryan bereit für einen Verkauf, aber sie warten auf ein zufriedenstellendes Angebot, auch längerfristig.

[Ford]

Unter den gegebenen Bedingungen wird man die Postbank nur unter Wert los. Das ist ähnlich wie bei Privatisierungen in Griechenland. Das sind de facto fire sales, bei den die Werte für 'nen Appel und 'nen Ei verramscht werden. Gibt auch in Deutschland bei kommunalen Veräußerungen genügend, fast schon kriminelle Beispiele.

Vielleicht wäre die Lösung auch anders herum, die Postbank behalten und den Mist los? Dann ist man halt wieder langweiliger...
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaf...-14461287.html

Übrigens, weil da auch noch mal Bayer aufgeführt ist. Ich bin ja mal gespannt, ob in den USA Monsanto weiter mit sanfter Hand angefasst wird, wenn es zu Bayer gehört. Ich habe da meine Zweifel.

[Sare]

Übrigens, weil da auch noch mal Bayer aufgeführt ist. Ich bin ja mal gespannt, ob in den USA Monsanto weiter mit sanfter Hand angefasst wird, wenn es zu Bayer gehört. Ich habe da meine Zweifel.

Wenn in den USA weiterhin zehntausende Arbeitsplätze von Monsanto bestehen, mache ich mir da weniger Sorgen.

[Bendu]

Weiß jemand weshalb Gold heute so gefallen ist?

[Dellaway]

Gab eine Rede vom Präsident der regionalen Notenbank von Richmond, Jeffrey Lacker. Der meint der Leitzins könne um mind. 1,5% angehoben werden, weils der US-Wirtschaft gerade so gut geht.

[Ford]

Laut Bild gibt es vorerst keinen Deal zwischen der Deutschen Bank und den USA. Die Strafe bleibt bei 14 Mrd. Dollar.

[Sare]

Da mache ich mir wenig Sorgen, auch die Amis haben kein Interesse daran, dass die Deutsche Bank hops geht.

Stichwort "gefährlichste Bank der Welt" bzw. "Derivatehandel"