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Thema: Trump - Müssen wir uns fürchten?

  1. #1
    Kaffeemaschinenbesitzer Avatar von lowcut
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    Frage Trump - Müssen wir uns fürchten?

    Am 20. Januar wird Donald Trump neuer Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Wird er Amerika in den nächsten vier (acht?) Jahren wieder groß machen oder wird er der letzte amerikanische Präsident? Viele Fragen sind noch unbeantwortet oder muss man sich stellen bei all den sinnlosen oder vielleicht doch sinnvollen Tweets von Donald.
    Wird die USA aus der NATO austreten? Würde Trump einen Krieg mit China wegen Taiwan riskieren? Wird es einen Handelskrieg zwischen EU und den USA geben? Wird der Rassismus in Trumps Amerika bald wieder en vogue? Ist der nächste amerikanische Präsident nur eine russische Marionette? Wird Kalifornien die Unabhängigkeit anstreben?

    Welche Folgen haben die Antworten für die Amerikaner und für uns?
    natura non facit saltus


  2. #2
    s̓̍̒͋̌l̎ow̐̔̉̉c̊͋̉ar̄͑ ͪͫ͛ ̓ Avatar von slowcar
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    Zitat Zitat von lowcut Beitrag anzeigen
    Wird er Amerika in den nächsten vier (acht?) Jahren wieder groß machen oder wird er der letzte amerikanische Präsident?
    Beides nicht. Durchaus für möglich halte ich eine Rezession und damit eine Weltwirtschaftskrise.

    Zitat Zitat von lowcut Beitrag anzeigen
    Wird die USA aus der NATO austreten?
    Nein, das halte ich nur für Aufbläherei.

    Zitat Zitat von lowcut Beitrag anzeigen
    Würde Trump einen Krieg mit China wegen Taiwan riskieren?
    Nein. Allerdings könnte er sicherlich allerlei andere Reaktionen von China provozieren mit der äusserst unsensiblen Art.

    Zitat Zitat von lowcut Beitrag anzeigen
    Wird es einen Handelskrieg zwischen EU und den USA geben?
    Eher zwischen den USA und China. Wobei das dann die ganze Weltwirtschaft ins Chaos stürzt. Wobei sich die Wirtschaftspolitik auch durchaus als reine heiße Luft entpuppen kann a la "1000 Jobs in den USA gehalten".

    Zitat Zitat von lowcut Beitrag anzeigen
    Wird der Rassismus in Trumps Amerika bald wieder en vogue?
    Nein, das ist er immer geblieben. Es ist wieder en vogue seine rassistischen Gedanken frei rauszuposaunen. U.a. durch viele kleine Zirkel in Sozialen Netzwerken ist die Kontrollfunktion der gesellschaftlichen Moral zusammengebrochen.

    Zitat Zitat von lowcut Beitrag anzeigen
    Ist der nächste amerikanische Präsident nur eine russische Marionette?
    Nö, das gehört in den Bereich der Verschwörungstheorien. Sicherlich hat der russische Hack die Wahl beeinflusst, verloren haben die Demokraten aber auch ganz aus eigener Kraft. Trump ist ein Buddy von Putin und zu doof seine Privatmeinung aus der Weltpolitik herauszuhalten. Dass er sich von russischen Prostituierten bepinkeln lässt ist ganz witzig aber nicht besonders relevant (selbst wenn es stimmt).

    Zitat Zitat von lowcut Beitrag anzeigen
    Wird Kalifornien die Unabhängigkeit anstreben?


    Zitat Zitat von lowcut Beitrag anzeigen
    Welche Folgen haben die Antworten für die Amerikaner und für uns?
    Für alle wohl eine große Gefahr einer weltweiten Wirtschaftskrise. Die hier in Europa durch den Brexit nicht gerade unwahrscheinlicher wird.
    Minderheiten im Generellen leiden jetzt schon unter dem geänderten Klima, in den USA natürlich noch viel konkreter. Und Stichwort Klima, da könnten die USA auch viel kaputt machen (wobei weltweit viel zu wenig getan wird).
    Als Superreicher kann man sich dagegen freuen, gibt noch mehr Geld.

    Und um die Titelfrage zu beantworten: Ja, wir müssen uns fürchten. Es reicht eventuell eine Beleidigung auf Twitter um einen Atomkrieg auszulösen, schon das ist für mich Anlass zur Sorge. Die USA sind die letzte Supermacht und alles was dort passiert hat auch auf unser Leben hier großen Einfluss.
    Oh what a day! What a lovely day!

  3. #3
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    Eine Wirtschaftskrise wird nicht wegen Trump kommen, sondern weil die kapitalistische Wirtschaft nun einmal in Zyklen verläuft. Nicht nur bei der öffentlichen, sondern auch bei der privaten Verschuldung wurde in den letzten Jahren ein ganz großes Rad gedreht. Nicht nur im Westen, China hat eine gewaltige und besorgniserregende Kreditexpansion in den letzten Jahren erlebt. Irgendwann werden die exzessiven Schulden konsolidiert, sei es, weil die Schuldner sie nicht mehr bedienen können oder weil die Gläubiger unruhig werden. Und dann kommt die Krise.

  4. #4
    Avatar von gubbel
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    Auf ganz simpler Geostrategischer Ebene gesehen kann Ich mir eigentlich nichts logischeres Vorstellen als sich Neuauszurichten und eine Annäherung mit Russland gegen China anzustreben :logisch
    Klingt jedenfalls besser als ständige Russophobie und sich dabei und damit bei China verschulden

    Übrigens würde Ich als Ami zwar Trump innenpolitisch fürchterlich finden aber als Ausländer finde Ich haben wir noch mal Glück gehabt. Obamas destabilisieren Säkularer Diktatoren und Bewaffnung aller möglichen Salafisten war schlimm genug aber Hillary ist der Ober-Hawk. Die hätte noch die US Luftwaffe in Konflikt mit den Russen in Syrien gebracht und dann ginge es los...
    Eine Nato Aussöhnung mit Russland ist auch und gerade für Deutschland gut.
    A sanity powered pizza vaporizer.

  5. #5
    Kaffeemaschinenbesitzer Avatar von lowcut
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    Ich hoffe mal das Slow recht hat. Es ist ja nicht so das in den USA alles mehrfach durchgekaut wird bevor es eine Entscheidung gibt. Es wird im Vorfeld ein Tweet mit dem Ergebnis erstellt und dann diskutiert

    @Ford Politische Gegebenheiten können die wirtschaftlichen Zyklen stärker oder schwächer in beide Richtungen ausschlagen lassen. Das es kommt wissen wir, aber wie es kommt weiß keiner.

    @Gubbel Es könnte darauf hinauslaufen, das sich die USA Russland annähert und Europa in die Arme der Chinesen treibt.

    Ich finde den Kommentar von Sonia Seymour Mikich vom WDR auf Tagesschau.de nicht schlecht. Eine Kreuzung aus Nero und Dagobert Duck
    natura non facit saltus


  6. #6
    Hear me roar! Avatar von Louis
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    Das Problem an Trump ist schlicht, dass wir einfach nicht genau wissen, welchen Trump wir bekommen werden. Er galt ja lange Zeit als ein wenn überhaupt dann eher liberaler, pragmatischer Kopf. Auf den Parteitagen der Republikaner musste er sich ja gegenüber dem Vorurteil verteidigen, viel zu wenig republikanisch zu sein. Im Wahlkampf hat er dann eben den Populisten ausgepackt, aber auch dahinter steckte ja wenig politisches Konzept, abgesehen von ein paar Schlagbegriffen wie "Mauer" oder "Obamacare weg!" oder "Folter ist gut!".

    Sein Kabinett und das Regierugsumfeld hat er jetzt mit Leuten besetzt, die sich zum Teil deutlich widersprechen. Verteidigungsminister Mattis, Außenminister Tillerson und Stabschef Priebus liegen teilweise diametral gegenüber in ihren Ansichten zur Außen- und Sicherheitspolitik. Und konsequenterweise auch zu dem, was Trump von sich gegeben hat. Tillerson hat bei den jüngsten Anhörungen das Hohelied auf die Nato, Europa und den Kampf gegen den Klimawandel gesungen. War das jetzt alles nur Schall und Rauch und wird ein Präsident Trump solche Ansichten einkassieren, oder darf er das tatsächlich durchsetzen? Man weiß es nicht.

    Es heißt, Trump sei auch als Geschäftsmann jemand gewesen, der ohne eine übergeordnete Ideologie an die Dinge heranging. Ein einziger überzeugender Auftritt eines Beraters konnte seine Meinung in einer Sache ändern, wenn derjenige überzeugende, kluge Dinge gesagt hat. Aktuell wirkt es fast so, als wolle er genauso fortfahren, das würde die zum Teil recht unterschiedlichen Ansichten im Kabinett erklären. Er will möglichst viele Berater, und unter denen wählt er dann aus, je nach Situation. Streng genommen gibt es ja in der Politik auch relativ wenig Richtig und Falsch. Was falsch oder richtig wird, wird vor allem durch deine Weltanschauung, deine Ideologie oder deine Unterstützung für bestimmte Bevölkerungsgruppen bestimmt. Wenn all das dir völlig egal ist, dann kann man auch mal so, mal so Politik machen.

    Insofern glaube ich tatsächlich, welche Politik da am Ende herauskommt, wissen wir erst nach dem 20. Januar.

    Klar ist für mich, dass Trump eine in höchstem Maße narzisstische Persönlichkeit ist, und er völlig außerstande ist, Dinge zu interpretieren, ohne sie komplett auf sich selbst zu beziehen. Das ist in meinen Augen seine größte Schwäche. Auf jegliche Art von Kritik reagierte er bislang mit Kanonen auf Spatzen. Wie lächerlich er sich damit macht, als Präsident der USA Journalisten zu verhöhnen, Schauspieler zu beschimpfen oder Twitter-Gezänk vom Zaun zu brechen, ist ihm scheinbar bis heute nicht bewusst. Ich kann nicht glauben, dass das alles geplante Masche ist. Damit wird er sich aber sowohl innenpolitisch als auch außenpolitisch enorme Stolpersteine in den Weg legen.

    Was von den USA außenpolitisch letztlich zu erwarten ist... keine Ahnung. Tendenziell eine Nation, die vor allem auf ihren eigenen Vorteil schaut und Isolationismus gut findet. In jedem Fall eine Präsidentschaft, die Spaß darin hat, gewisse Dinge mal probeweise auf den Kopf zu stellen, um zu sehen, was herauskommt. Ich finde das, bis zu einem gewissen Maße, gar nicht so furchterregend. Wenn Europa mal damit konfrontiert wird, dass es sich nicht komplett auf die USA verlassen kann... warum nicht? Vielleicht hilft das Europa sogar, ein paar Dinge mehr selbst anzuschieben, und im besten Fall sogar an Profil zu gewinnen. Wenn die Chinesen plötzlich in "undenkbarer Weise" mit dem Thema Taiwan herausgefordert werden - warum nicht? Es schadet gar nichts, China mal zu zeigen, dass es auch anders geht, als immer nur Menschenrechte anmahnen und "Dialog" zu machen, aber dann doch die dicken Deals zu unterzeichnen. Wobei ich ja befürchte, dass Taiwan in diesem Fall ohnehin nur ein Casino-Chip für Trump ist. Es gehörte ja offenbar zu seiner Verhandlungsmasche, bereits geschlossene Deals nochmal komplett aufzudröseln, um dem Verhandlungspartner Schrecken einzujagen. Er könnte also jetzt denken, dass man genau das auch außenpolitisch machen kann: Einfach mal alles in Frage stellen, um am Ende das Beste für die USA herauszuholen. Und dann wäre Taiwan am Ende völlig egal.

    Die außenpolitische Gefahr sehe ich am ehesten darin, dass Trump so erratisch reagiert, und die Welt so sehr aus der Sicht des "gewieften Spielers" sieht, dass er am Ende in irgend eine Krise hineinstolpert, die er dann selbst noch durch große Töne und Zampano-Gehabe befeuert. Und am Ende fliegen doch noch Raketen, obwohl Trump doch eigentlich nur möglichst smart pokern wollte.

    Entgegen des Klischees hat der US-Präsident ja gar nicht so viel Macht, weil er in höchstem Maße vom Parlament abhängig ist. Innenpolitisch könnten also selbst überzeugte Republikaner so einiges einkassieren, wenn sie endlich mal wieder ihr Rückgrat finden. Außenpolitisch aber hat Trump natürlich im Kriegsfall das gesamte erschreckende Arsenal der USA zur Verfügung.

  7. #7
    s̓̍̒͋̌l̎ow̐̔̉̉c̊͋̉ar̄͑ ͪͫ͛ ̓ Avatar von slowcar
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    Zitat Zitat von Louis Beitrag anzeigen
    Ein einziger überzeugender Auftritt eines Beraters konnte seine Meinung in einer Sache ändern, wenn derjenige überzeugende, kluge Dinge gesagt hat. Aktuell wirkt es fast so, als wolle er genauso fortfahren, das würde die zum Teil recht unterschiedlichen Ansichten im Kabinett erklären. Er will möglichst viele Berater, und unter denen wählt er dann aus, je nach Situation.
    Das würde in einer Autokratie auch sicherlich so ablaufen. Wie Du unten schreibst, sooo viel Macht hat der Präsident dann doch nicht - zumindest wenn denn auch aus den eigenen Reihen mal Wiederstand käme.


    Zitat Zitat von Louis Beitrag anzeigen
    Streng genommen gibt es ja in der Politik auch relativ wenig Richtig und Falsch. Was falsch oder richtig wird, wird vor allem durch deine Weltanschauung, deine Ideologie oder deine Unterstützung für bestimmte Bevölkerungsgruppen bestimmt. Wenn all das dir völlig egal ist, dann kann man auch mal so, mal so Politik machen.
    Das hört sich für mich ziemlich zynisch an wenn es um Menschenrechte geht. Oder um 18mio Menschen denen die Krankenversicherung wieder entzogen werden soll, etwas das ich nur sehr schwer fassen kann als jemand der mit universeller Krankenversicherung aufgewachsen bin. Als unterste Grundlinie gibt es Verfassung und Menschenrechtscharta.

    Zitat Zitat von Louis Beitrag anzeigen
    Sein Kabinett und das Regierugsumfeld hat er jetzt mit Leuten besetzt, die sich zum Teil deutlich widersprechen.
    Nicht zu vergessen mit seinen grössten Spendern, egal wie öffentlich inkompetent. Betty DeVos z.B.
    Und es gibt auch einige Gemeinsamkeiten, z.B. dass es gerne sehr Reiche sind.

    Zitat Zitat von Louis Beitrag anzeigen
    Die außenpolitische Gefahr sehe ich am ehesten darin, dass Trump so erratisch reagiert, und die Welt so sehr aus der Sicht des "gewieften Spielers" sieht, dass er am Ende in irgend eine Krise hineinstolpert, die er dann selbst noch durch große Töne und Zampano-Gehabe befeuert. Und am Ende fliegen doch noch Raketen, obwohl Trump doch eigentlich nur möglichst smart pokern wollte.
    Sein "smartes Pokern" war in der Vergangenheit vor allem dadurch geprägt das Recht des Stärkeren durchzusetzen. Wenn ein Lieferant seine Rechnung nicht durchsetzen konnte wurde er eben nicht bezahlt, die Trump University war ein Scam der gezielt Dumme und Verzweifelte ausgenommen hat und nicht an Schwarze zu vermieten war auch so ein Grundsatz.

    Zitat Zitat von Louis Beitrag anzeigen
    Entgegen des Klischees hat der US-Präsident ja gar nicht so viel Macht, weil er in höchstem Maße vom Parlament abhängig ist. Innenpolitisch könnten also selbst überzeugte Republikaner so einiges einkassieren, wenn sie endlich mal wieder ihr Rückgrat finden. Außenpolitisch aber hat Trump natürlich im Kriegsfall das gesamte erschreckende Arsenal der USA zur Verfügung.
    Das ist ja eine Hoffnung die man an vielen Stellen liest. Und die übersieht dass ein nicht unbedeutender Teil der Republikanischen Abgeordneten während der Tea Party Revolution durch die ganz aussen Rechts ersetzt wurde. Das sind die Republikaner die jegliche Kompromisse mit Obama ablehnten und das Land lieber in den Staatsbankrott gingen liessen (wenn auch "nur" für eine Woche). Da war es ja völlig egal wenn ihre eigenen Ziele auf die Agenda gesetzt wurden. In diese Leute jetzt Hoffnung zu setzen ist doch seeeeehr verzweifelt.

    Edit:
    Zitat Zitat von America, America
    The fantasy that the Republican Congress might serve as a check on Trump’s power is just that — a fantasy. Congress does have considerable authority, but mostly regarding those things that they agree with Trump about: slashing taxes on the wealthy, gutting environmental regulations, pretending climate change doesn’t exist, overturning Obamacare, appointing very conservative judges. [...] Keep in mind that in those areas where Trump departs from traditional Republican positions, such as those regarding trade and international security, Congressional power is much weaker. Trump can start a trade war or provoke an international crisis just by tweeting executive orders from the White House.
    Aus einem Essay, America America
    Geändert von slowcar (20.01.2017 um 18:28 Uhr)
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  8. #8
    Schaermt von Jim
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    Trumps Narzissmus sehe ich als große Schwäche, ansonsten bin ich gespannt. Allein die Reaktionen aus Hollywood waren die Wahl aber wert.

    Zitat Zitat von slowcar Beitrag anzeigen
    Oder um 18mio Menschen denen die Krankenversicherung wieder entzogen werden soll, etwas das ich nur sehr schwer fassen kann als jemand der mit universeller Krankenversicherung aufgewachsen bin.
    So wird es in deutschen Medien gerne dargestellt. Genau wie "alle illegalen Mexikaner ausweisen". Die vollständigen "Zitate" finde ich bei diesen beiden Sachverhalten aber gar nicht so verkehrt:
    * Obamacare wird bestehen bleiben, bis ein besseres System (die Ausgestaltung von Obamacare muss wohl sehr ineffizient und teuer sein) installiert wurde. Danach wird es abgeschafft.
    * Er will alle "kriminellen" illegalen Mexikaner ausweisen. Für den Rest will er idealerweise eine Lösung finden, wie sie legal dort leben können.

    Mich nervt es ein wenig, dass ich ihn in solchen Punkten ständig verteidigen muss, aber die hiesige Berichterstattung ist halt mau.

    Zitat Zitat von slowcar Beitrag anzeigen
    egal wie öffentlich inkompetent.
    Wenn das ein Kriterium für Ministerposten wäre, müsste man auch in D einige streichen...


    Zitat Zitat von slowcar Beitrag anzeigen
    Und es gibt auch einige Gemeinsamkeiten, z.B. dass es gerne sehr Reiche sind.
    Bevorzugt mit Goldman Sachs im Lebenslauf.
    Bisschen sehr platt formuliert: Ne Horde Investmentbanker soll künftig Politik für die abgehängten Armen machen.

  9. #9
    Kaffeemaschinenbesitzer Avatar von lowcut
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    Zitat Zitat von Sare Beitrag anzeigen
    So wird es in deutschen Medien gerne dargestellt. Genau wie "alle illegalen Mexikaner ausweisen". Die vollständigen "Zitate" finde ich bei diesen beiden Sachverhalten aber gar nicht so verkehrt:
    * Obamacare wird bestehen bleiben, bis ein besseres System (die Ausgestaltung von Obamacare muss wohl sehr ineffizient und teuer sein) installiert wurde. Danach wird es abgeschafft.
    * Er will alle "kriminellen" illegalen Mexikaner ausweisen. Für den Rest will er idealerweise eine Lösung finden, wie sie legal dort leben können.

    Mich nervt es ein wenig, dass ich ihn in solchen Punkten ständig verteidigen muss, aber die hiesige Berichterstattung ist halt mau.
    Wobei er die Aussagen erst nach seiner Wahl relativiert hat um dann wieder um zu schwenken. Es hängt wohl eher davon ab wie er geschlafen hat oder welcher Berater ihn gerade bearbeitet hat.


    Zitat Zitat von Sare Beitrag anzeigen
    Bevorzugt mit Goldman Sachs im Lebenslauf.
    Bisschen sehr platt formuliert: Ne Horde Investmentbanker soll künftig Politik für die abgehängten Armen machen.
    Das ist eine interessante Kombi. Ob es was bringt bezweifle ich erst mal.
    natura non facit saltus


  10. #10
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    Ich habe vor Trump im Grunde keine Angst, weil ich ihn nicht für einen Ideologen halte. Das wäre vermutlich ein bisschen anders, wenn ich selbst Amerikaner wäre. Innenpolitisch steht ja einiges auf dem Spiel. Die neue Bildungsministerin z.B. verspricht nichts Gutes. Aber nach den internationalen Einmischungen der letzten Präsidenten mag etwas Isolationismus zur Abwechslung nicht verkehrt zu sein. Außenpolitisch müssen Deutschland und die EU-Staaten nun aber aufpassen. Entweder man hat Angst vor Putin und fährt weiter die harte Linie, dann wird man die USA brauchen, denn von ein paar Bundeswehrpanzern wird sich Putin nicht beeindrucken lassen. Oder man sucht den Ausgleich mit Putin, dann kann auch mehr Distanz zu Trump wagen. Ich weiß nicht, ob man in Berlin schon begriffen hat, dass Distanz zu beiden gleichzeitig große Gefahren birgt, wenn man so ein kleines Ländchen wie Deutschland ist.

    Vielleicht beginnt jetzt tatsächlich eine Postglobalisierungsära. Man sollte aber nicht vergessen, dass diese gewaltige ökonomische Umwälzungen verursacht hat - nicht nur gut. Die große Globalisierungskritik kam doch immer von links. Vielleicht findet man ja auch einen angemessenen deutschen/europäischen Weg, der z.B. endlich mal dafür sorgt, dass die Exzesse in der deutschen Leistungsbilanz/beim Kapitalexport angegangen werden. Dafür halte ich aber unsere Eliten leider zu verbohrt. Dann werden wir halt bestraft. Tja.

    Aber für alle Angsthasen gibt's ja noch eine versöhnliche Botschaft: Wenn Trump wirklich so katastrophal ist, wie alle prophezeien, dann werden die Demokraten schon 2018 Repräsentantenhaus und Senat erobern. Und dann ist Trump genau so eine lahme Ente wie Obama die letzten sechs Jahre. Überhaupt Obama. Ist nicht ein versöhnlicher Ausblick, dass Obama, der mächtigste Mann der Welt, in acht Jahren im Grunde nichts erreicht hat?

    Wovon ich jetzt schon erschöpft bin, ist die permanente mediale Befeuerung, Trump hier, Trump da, obwohl er ja erst jetzt im Amt ist. Ich frage mich, ob man sich irgendwann wieder einkriegen wird.

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