Hier noch eine ganz andere Variante: http://www.mediafon.net/meldung_voll...3020e61&lang=1
Spasseshalber noch der Artikel, den die anderen zitieren: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaf...hnet-1.1108053
Hier noch eine ganz andere Variante: http://www.mediafon.net/meldung_voll...3020e61&lang=1
Spasseshalber noch der Artikel, den die anderen zitieren: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaf...hnet-1.1108053
“Never assume malice when stupidity will suffice.”
Ich frage mich, warum ihr euch bei SpOn (vom Stern ganz zu schweigen) noch wundert. Der Auftritt rangiert schon seit langem auf besserem Bildzeitungs-Niveau, nur dass diese für ihre Unseriösität hinlänglich bekannt ist.
Ich wollte einfach nur mal eine Metadiskussion über Berichterstattung lostreten*, weil mir das anhand der Beispiele eben ins Auge gesprungen ist. Ich finde es auch interessant, wie man mit wenigen Worten und so dezent einen so großen Unterschied machen kann. Zugegeben ist der Expertentrick so alt wie die Presse selbst.
“Never assume malice when stupidity will suffice.”
Das Ding ist, dass der Mediafon-Text keinem journalistischen Standard gerecht wird. Das fängt schon damit an, dass es von der Textart am ehesten ein Kommentar ist, der eigentlich namentlich gekennzeichnet werden muss. Bei jedem regulären Medium würde es bei dem Ding Rügen des Presserats hageln.
Über den Titel müssen wir gar nicht erst reden...
Geändert von Spaceman (15.06.2011 um 11:04 Uhr)
I'm victim to my own purity of character."Is that a threat?"
"Well, yes! I thought that was obvious..."
Darum geht's doch nicht. Wichtig ist, dass es im Qualitätsjournalismus - vom kostenlosen Wochenblättchen über der lokale Tageszeitung bis zur FAZ oder den Tagesthemen - eben begründete Qualitätsstandard gibt die der Leser kennt und die es ihm ermöglichen, die Information einzuordnen und zu bewerten. Der Codex, der Rat und die Rügen sind nichts anderes als ein mehr oder weniger wirksames Mittel, dem nachzuhelfen.
I'm victim to my own purity of character."Is that a threat?"
"Well, yes! I thought that was obvious..."
Da fehlt die Option "gar nicht wirksam".
Und Qualitätsjournalismus müsstest Du schon in Anführungszeichen schreiben, die meisten Artikel sind, auch in den Offlineausgaben, nur noch leicht umgeschriebene Agenturmeldungen.
Selber schreiben kostet halt Geld, und Recherchieren erst...
Da es im Prinzip nicht möglich ist, die Effektivität solcher länger aktiven Instrumente zu messen, würde ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Aus meiner Sicht schafft dieses Agreement von Journalisten und Verlegern einen Aufhänger für die öffentliche Debatte, nicht mehr und nicht weniger.
Du musst bei der Bewertung solcher Instrumente oder der Qualitätsfrage insgesamt auch zwei andere Rahmenbedingungen berücksichtigen. Die "Wahrheit" die so oft von der Presse eingefordert wird gibt es einfach nicht oder es würde Monate und einen mächtigen Ressourceneinsatz verlangen, sie ans Licht zu bringen. Was schlicht bis zum Redaktionsschluss um 21:30 nicht möglich ist. Daher einigt man sich auf Qualitätsstandards wie die mehrmalige Überprüfung von Quellen (Agenturmeldungen bilden da in der Tat eine Ausnahme), die Definition und Trennung von Textformen und die Trennung von werblichen und redaktionellen Inhalten, um ein paar Beispiele zu nennen. Die andere Alternative, die du hättest, wäre eine staatliche Regelung journalistischer Standards die auch einklagbar wäre. Ob eine staatliche Aufsichtsbehörde für die Presse aber eine gute Idee wäre...Und Qualitätsjournalismus müsstest Du schon in Anführungszeichen schreiben, die meisten Artikel sind, auch in den Offlineausgaben, nur noch leicht umgeschriebene Agenturmeldungen.
I'm victim to my own purity of character."Is that a threat?"
"Well, yes! I thought that was obvious..."
Und wenn dann mal wieder eine taz rumgeht und redaktionelle Werbung kaufen will zeigt sich dann wie viel die selbstauferlegten Standards so wert sind.
Ich will Dir gar nicht an Deinen Journalistenkarren pissen, es ist nur die traurige Realität dass es wirtschaftliche Interessen sind die entscheidend sind.
I'm victim to my own purity of character."Is that a threat?"
"Well, yes! I thought that was obvious..."