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Thema: Euro-Endspiel

  1. #541
    The Fat of the Land Avatar von Hansi Zuchala
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    Zitat Zitat von kronic Beitrag anzeigen
    Und was haben wir davon? Achso ja, ein starkes Land geht raus. Haben wir wieder Platz für paar neue Länder aus der Dritten Welt.
    Wer braucht die pickligen Gingers schon?
    Für mich ist wichtig: gesundes Essen, frisches Essen, weil es gesund ist...Für meine Kinder kann es schon mal aus der Dose sein.

  2. #542
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    Ach, die sind mir lieber als die ganzen Staaten, die immer nur schön brav die Hände aufhalten und beledigt sind, wenn nicht noch mehr Honig fließt.
    Geändert von Ford (27.05.2014 um 23:02 Uhr)

  3. #543
    Erfahrener Benutzer Avatar von MΞSSIΛS
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    Es faellt mir schwer, aber da muss ich unserem Muschisucher mal zustimmen. Erstens ist England mittlerweile fern ab von dem, was man als solide finanzierten Staat bezeichnen kann. Zweitens torpedieren sie mit ihrem Vetorecht seit Jahren fast jede Entscheidung, die es auf EU-Ebene zu faellen gilt. Raus damit!
    Es gibt Leute, die haben einen Horizont in Form eines Kreises mit dem Radius Null,
    und diesen nennen sie dann ihren Standpunkt.

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  4. #544
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    An welche Entscheidungen, die auf EU-Ebene gefällt werden müssen, denkst Du?

    Bei den Staatsfinanzen mache ich mir wenig Sorgen, schließlich sind sie nicht in der Eurozone. Aber in den EU-Haushalt buttern sie fast so viel rein wie Deutschland - trotz Rabatt. Das ist so schlecht nicht.

  5. #545
    Erfahrener Benutzer Avatar von MΞSSIΛS
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    Waehrungsunion, Agrarpolitik und diverse EU-Gesetze, um nur mal ein Paar aufzuzaehlen.

    Fragt sich nur, wie lange dieser finanzielle Status noch anhaelt. Wir beide wissen doch wohl sehr genau, dass England schon heute ein massives, oekonomisches Problem hat. Warum meinst Du, dappen die seit Jahren in jeder militaerischen Auseinandersetzung mit? Aus demselben Grund, weshalb auch der Big Brother das tun muss.
    Es gibt Leute, die haben einen Horizont in Form eines Kreises mit dem Radius Null,
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  6. #546
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    Zitat Zitat von MΞSSIΛS Beitrag anzeigen
    Fragt sich nur, wie lange dieser finanzielle Status noch anhaelt. Wir beide wissen doch wohl sehr genau, dass England schon heute ein massives, oekonomisches Problem hat. Warum meinst Du, dappen die seit Jahren in jeder militaerischen Auseinandersetzung mit? Aus demselben Grund, weshalb auch der Big Brother das tun muss.
    Ich kann dieser Idee nichts abgewinnen. Warum sollten sie durch militärische "Investitionen" den Wert ihrer Währung steigern? Im Zeitraum 2005-2014 wird das UK voraussichtlich einen durchschnittlichen Leistungsbilanzsaldo von etwa -2,5% vom BIP gehabt haben. Derzeit liegt dieses Defizit etwas höher, das liegt aber vor allem daran, dass der Rest der Welt so langsam wächst, was die britischen Exporte hemmt.

    Im Zeitraum 2005-2014 werden die USA voraussichtlich einen durchschnittlichen Leistungsbilanzsaldo von etwa -3,7% vom BIP gehabt haben. Derzeit liegt dieses Defizit etwas niedriger. Die USA wollen nicht länger einen Nachfrageüberschuss für den Rest der Welt zur Verfügung stellen. Diese Aufgabe käme konsequenterweise der Eurozone und insbesondere Deutschland zu. Stattdessen sind Geld-, Fiskal- und vor allem Lohnpolitik in der EWU die entscheidenden Wachstumsbremsen der Weltwirtschaft.

    Im UK gibt es wirtschaftliche Probleme, insbesondere die primär konsumtiv statt produktive Verwendung der Kreditschöpfung ist ein Problem. Rchtig schwerwiegende Problem haben wir jedoch außerhalb des UK in der EWU.


    PS: Die Zahlen stammen aus AMECO, also im Wesentlichen von der EU-Kommision. Von Balance on current transactions with the rest of the world in percentage of GDP at market prices habe ich einen einfachen Zehnjahresdurchschnitt ermittelt.

  7. #547
    Erfahrener Benutzer Avatar von MΞSSIΛS
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    AMECO? Echt jetzt? Da koennte ich ebenso Frank Stegner nach dem Haushalt Griechenlands befragen und bekaeme eine aehnlich kompetente Antwort.
    Diese Daten basieren zum grossen Teil auf Berechnungen und Schaetzungen von Behoerden der EU-Kommission. Diese Kommission hat auch europaweit dafuer gesorgt, dass grosse Teile der Schattenwirtschaft, sprich illegaler Drogen- und Waffenhandel, Hehlerei und Schwarzarbeit etc., ins BIP und BNE einfliessen. Selbstredend unterliegen die AMECO-Daten einem Haftungsausschluss. Wie aussagekraeftig diese Daten nun sind, ueberlasse ich mal Deiner Phantasie.


    Dem Thema, warum diese beiden Laender Krieg fuehren muessen, hat Juergen Elsaesser vor ein paar Jahren mal einen Teil eines seiner Buecher gewidmet. Der Text ist zwar sehr allgemein gehalten, umschreibt das ganze Problem jedoch punktgenau in aller Kuerze.

    Der geopolitische Hauptwiderspruch

    Die USA, wie es in einem Kommentar der Financial Times hieß, ähneln als Volkswirtschaft insgesamt mittlerweile einer Heuschrecke.1 Die USA sind flächendeckend deindustrialisiert worden, seit Beginn der 70er Jahre. Die haben bei den Beschäftigten einen Industrieanteil unter 10 Prozent.2 Ähnlich sieht es in Großbritannien aus, dort haben wir einen Industrieanteil von 12 bis 13 Prozent3. Ganz anders in Deutschland, wo wir immer noch, trotz aller Deindustrialisierung in der Ex-DDR, einen Industrieanteil von 25 Prozent haben.4 Auch in Frankreich sind es noch 18 Prozent, dazu kommt die relativ große französische Landwirtschaft.
    Das heißt, im alten Europa wird immer noch produziert. Im Unterschied dazu sind die USA und Großbritannien im Grunde Spekulationsländer. Das ist der Widerspruch, den ich heute in der heutigen Welt sehe, und deswegen hab ich vorhin das Leninzitat mit den „zwei, drei weltbeherrschenden, bis an die Zähne bewaffneten Räubern“ vorgelesen: Wir bekommen eine Konfrontation zwischen den produzierenden Staaten auf der einen Seite, zu denen die großen kontinentaleuropäischen gehören, vor allem aber die BRIC-Länder Brasilien, Russland, Indien, China; und auf der anderen Seite den spekulierenden Staaten unter der Führung der USA und Großbritanniens.
    Die Spekulationsstaaten müssen Krieg führen, das erfordert ihre Ökonomie. Der Finanzsektor in USA hat Anfang der 80er Jahre drei bis vier Prozent der Gewinnsumme der Gesamtökonomie erwirtschaftet, bis zum Jahr 2007 stieg der Anteil auf 41 Prozent.5 Finanzsektor heißt: Da wird nichts hergestellt, da wird nur spekuliert. Aber da werden natürliche märchenhafte Gewinne erzielt, 41 Prozent der Gewinne der gesamten US-Wirtschaft.
    Hier sehen wir den Zusammenhang zum Krieg. Der Finanzsektor, der 41 Prozent aller Gewinne erwirtschaftet, ist mit ungefähr dem selben Anteil an der Steuerzahlung beteiligt. Ein großer Teil der Haushaltsmittel des US-Staates kommt also aus dem Finanzsektor. Und was macht der US-Staat mit diesen Haushaltsmitteln? Unter anderem führt er damit Kriege, wie etwa den 3-Billionen-Dollar-Krieg im Irak. Das heißt: Die Finanzindustrie nährt den Krieg, und zwar über ihre Steuerzahlungen.
    Aber es gibt noch einen weiteren Zusammenhang: Der US-Staat finanziert bekanntlich seine Kriege nicht nur über seine Steuereinnahmen, das würde gar nicht ausreichen, sondern er muss sich dafür auch in steigendem Maße verschulden. Zu diesem Zweck nimmt er Geld über Staatsanleihen auf, die er auf den internationalen Kapitalmärkten platziert. Diese Staatsanleihen, diese amerikanischen Schuldscheine, werden gekauft von China, Platz 1, von Japan, Platz 2, aber an der dritten Stelle der Käufer stehen schon die Hedgefonds, die in Großbritannien sitzen und in den genannten Steuerparadiesen.6 Auch darüber wird also die Kriegsmaschine durch die Finanzaristokratie geschmiert.
    Umgekehrt braucht es den Krieg aber auch, um die globale Windmaschine, das globale Casino am Laufen zu halten. Sie müssen überlegen: Seit dem 11. September 2001 bis zum Jahr 2005 sind mehr zusätzliche Dollars in den Umlauf gebracht worden wie in der gesamten 200jährigen US-Geschichte zuvor. Da wurde eine riesige Blase aus Papiergeld aufgepumpt, die nicht durch reale Werte gedeckt ist. Wie bringt man den Rest der Welt dazu, eigentlich wertlose Dollarschnipsel, auf denen nur „In God we trust“ steht, als Währung zu akzeptieren? Obwohl keine Golddeckung mehr da ist? Die heutige Deckung der US- Währung besteht in mi-litärischer Macht. Das heißt die gewaltige Überlegenheit der US- Amerikaner auf militärischem Gebiet (sie geben mehr für die Rüstung aus als die 18 folgenden Industriestaaten zusammen) ermöglicht es den US-Amerikanern, jederzeit und an jedem Ort der Welt mit vorgehaltener Maschinenpistole den Umtausch ihrer wertlosen Dollar-Papierschnitzel in Waren und Werte zu erzwingen.
    Zusammengefasst: Die Kriegsmaschine wird durch fiktives Kapital finanziert – und umgekehrt müssen Kriege geführt werden, um den eigentlich illusorischen Wert des fiktiven Kapitals zu garantieren. Das ist ein Kreislauf der sich immer schneller dreht und der die Welt immer tiefer in den Abgrund reißt.
    Geändert von MΞSSIΛS (28.05.2014 um 07:26 Uhr)
    Es gibt Leute, die haben einen Horizont in Form eines Kreises mit dem Radius Null,
    und diesen nennen sie dann ihren Standpunkt.

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  8. #548
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    Zitat Zitat von MΞSSIΛS Beitrag anzeigen
    AMECO? Echt jetzt?
    Dein Parteichef Lucke ist sich nicht zu schade AMECO zu nutzen. Letztlich werden andere verfügbare Quellen aber auch keine wesentlich anderen Zahlen haben. Alle Messungen sind mit Ungenauigkeiten belastet und bei bestimmten Teilgrößen sind Schätzungen notwendig. Diese Ungenauigkeiten saldieren sich aber zu einem Betrag, der vor allem längerfristig gegen Null tendiert.

    Zitat Zitat von MΞSSIΛS Beitrag anzeigen
    Dem Thema, warum diese beiden Laender Krieg fuehren muessen, hat Juergen Elsaesser vor ein paar Jahren mal einen Teil eines seiner Buecher gewidmet. Der Text ist zwar sehr allgemein gehalten, umschreibt das ganze Problem jedoch punktgenau in aller Kuerze.
    Der Erklärungsgehalt geht aber auch gegen Null. Als Japan Ende der 1980er Jahre seine Geldmenge sehr viel schneller als als das reale BIP stiegen ließ wertete der Yen um 100% auf. Zur Inflation von Produktion oder Verbrauch kam es nicht, tatsächlich gab es dort sogar deflationäre Tendenzien. Stattdessen kam es zu erheblichen "Wertsteigerungen" diverser Assets, grob gesagt also eine klassische Blase. Ähnliches lässt sich heute an diversen Aktienmärkten weltweit beobachten. Trotzdem lassen sich für Yen, Dollar, Euro und anderen Währungen Waren und Dienstleistungen billig einkaufen, ohne dass irgendwo Maschinenpistolen sichtbar wären. Ist diese Verschwörung womöglich viel subtiler?

    Die USA und anderen Staaten haben es nicht nötig den Wert ihrer Währung durch Einsatz oder Androhung des Einsatzes von Waffen außerhalb ihrer Grenzen sichern. Ausreichend für die Akzeptanz als internationales Zahlungsmittel ist, dass die USA die Akzeptanz des Dollars als nationales Zahlungsmittel sicherstellen. Dadurch gibt es ein riesiges Angebot, dass sich für Dollar kaufen lässt. Ein wesentlicher Teil dieses Angebot ist international handelbar, und damit ist der Dollar auch als internationales Zahlungsmittel etabliert. Ob die USA ihr Militär außerhalb ihrer Grenzen einsetzen und ob Aktien für Fantastilliarden an Dollar den Besitzer wechseln ist dafür nur am Rande relevant.

    Tatsächlich spricht einiges dafür sich die Militäreinsätze zu sparen. Hätte man die Billionen an Dollar für Bildung und Infrastrukur ausgegeben, dann hätte sich dies positiv auf das reale Angebot ausgewirkt. Bei einem im Vergleich zur Istsituation gleichen Wachstum der nominalen Größen hätte es also einen Wertanstieg des Dollars geben. Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass es paranoide Politiker gibt, den den Wert einer Währung durch Militäreinsätze stärken wollen. Rational betrachtet spricht jedoch vieles dagegen.

  9. #549
    Avatar von gubbel
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  10. #550
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    Was Herr Lucke mit AMECO-Daten tut, hat rein gar nichts mit mir zu tun. Ich sehe den Zusammenhang leider nicht. Wenn jemand diesen Daten glauben moechte, oder dies nur zwangslaeufig unter Vorbehalt tut, da ihm keine anderen Daten zur Verfuegung stehen, dann soll er es tun. Ich werde weiterhin jede Berechnung oder Statistik, die aus Bruessel kommt oder von unserer Bundesregierung in Auftrag gegeben wurde, weiterhin aeusserst kritisch begutachten.


    Japan ist weder England, noch die USA, und schon gar nicht ist es Mitglied der EU. Soviel zum Thema Erklaerungsgehalt. Ausserdem habe ich wahrlich keine Lust mehr, Dinge zu diskutieren und schon gar nicht zu erklaeren, die fuer einige von vornherein niemals eine Realitaet darstellen koennen. Womit ich nicht sagen will, dass dies auch auf Dich zutrifft. Womoeglich werde ich schlussendlich noch als Verschwoerungstheoretiker gehandelt.

    Wir gehen in oekonomischen Sichtweisen ohnehin auseinander. Aber dennoch moechte ich kurz darauf hinweisen, dass bereits heute jeder Dollar mit 4 weiteren Dollar ungedecktem Kapital unterlegt ist. Die oekonomische, strategische Ausrichtung der USA sollte mittlerweile jedem einleuchten. Und wenn man sich dazu noch die Summe an Fremdkapital anschaut, auf die die USA monatlich angewiesen sind, um ueberhaupt ihre Rechnungen zu bezahlen, dann kann ich nur noch auf die Kombinatorik jedes einzelnen vertrauen, wenn es darum geht, eins und eins zu addieren.
    Geändert von MΞSSIΛS (30.05.2014 um 09:13 Uhr)
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