Denen geht's nicht gut. Aber Rettung kommt ja. Ab Montag kauft die EZB italienische Anleihen auf...
Denen geht's nicht gut. Aber Rettung kommt ja. Ab Montag kauft die EZB italienische Anleihen auf...
Geändert von Ford (06.08.2011 um 15:52 Uhr)
Es gibt Leute, die haben einen Horizont in Form eines Kreises mit dem Radius Null,und diesen nennen sie dann ihren Standpunkt.
White heat is screaming in the jungle
Complete the motion if you stumble
Go ask the dust for any answers
Come back strong with fifty belly dancers
So wie's aussieht, stehen die Deutschen im EZB-Rat allein da. Von 23 Mitgliedern vertreten nur vier die deutsche Position. Darunter sind 2 Deutsche. Also dann, wird die Bilanz der EZB also unhaltbar ruiniert durch die ganzen italienischen und spanischen Anleihen. In der Zwischenzeit fallen die Zinsen für diese Anleihen erst einmal massiv, während unsere steigen. Die Spekulanten wissen eben, was das bedeutet...
Der EZB-Anleihenkauf hat nun die spanischen und italienischen Anleiherenditen knapp unter 5 % gedrückt. Für den Moment funktioniert's also, allerdings zu dem Preis, dass immer mehr dubiose Anleihen in die Bücher der EZB gelangen und das Insolvenzrisiko für die Zentralbank selbst erhöht.
Heute haben Merkel und Sarkozy sich auf drei Vorschläge verständigt, die sie auf europäischer Ebene durchsetzen wollen:
1. Schaffung einer "Wirtschaftsregierung"
Das ist ein langjähriger französischer Wunsch ("gouvernement economique"). Dahinter verbirgt sich allerdings nur ein halbjährliches Treffen der Staats- und Regierungschefs, auf denen man die Wirtschaftspolitik abstimmen will. Dem soll der derzeitige EU-Ratspräsidenten vorsitzen. Erwarten sollte man von dieser Runde nichts: eine weitere institutationalisierte Diskussionsrunde mit einem Clown an der Spitze.
Anhang 1954
2. Einführung einer EU-Finanzmarktsteuer
Steuersatz und konkrete Ausgestaltung bleiben unerwählt. Im Rahmen einer Reform der globalen Finanzordnung würde ich eine solche Steuer begrüßen. Der Beitrag zur Stabilisierung der Eurozone und Lösung ihrer Probleme ist allerdings gleich null. Allenfalls bekommt die Eurozone damit ihre erste eigene Steuer und könnte theoretisch auf die Überweisungen der Staaten verzichten. Das wird aber nicht passieren. Möglicherweise sind die Einnahmeerwartungen auch zu hoch, denn wenn die Steuer tatsächlich auch eine Lenkungswirkung entfaltet, wird das Hochfrequenzhandeln eben außerhalb der Eurozone betrieben. Damit fällt dann auch ein Großteil der Einnahmen weg.
3. Schuldenbremse für alle Eurozonenstaaten
Die Mitglieder der Eurozone sollen innerhalb eines Jahres eine Schuldenbremse einführen. Ich halte das für einen schweren Fehler. Wir haben in der Eurozone sehr unterschiedliche Volkswirtschaften ohne jede Flexibilität in der Geld- und Währungspolitik. Jetzt soll hinzukommen, dass auch jede Flexibilität in der Fiskalpolitik verloren geht. Bald gibt's (außer der extrem trägen Lohnpolitik) also überhaupt keinen nationalen Spielraum mehr, auf spezifische Wirtschaftslagen oder unpassende Geldpolitik zu reagieren. Unsere Politiker haben außerdem immer noch nicht verstanden, dass der Weg aus einer Schuldenkrise nicht darin bestehen kann, in die Rezession hineinzusparen, sondern die einzige Hoffnung darin besteht, die Wirtschaftsleistung schneller wachsen zu lassen als den Schuldenberg. Für einige Volkswirtschaften dürfte selbst dieser Zug aber schon heute abgefahren sein. Wahnsinn! Brüning'sche Deflationspolitik in Reinform. Da kann es nur ein Ende geben.
Normalerweise können die anderen 15 Euro-Länder nicht so dumm sein, diesen Vorschlag zu akzeptieren, aber falls sie tatsächlich alle Schuldenbremsen in ihre Verfassung einbauen und sich jeder Flexibilität berauben, ist die politische Implikation natürlich dramatisch. Spätestens dann werden die Eurobonds kommen. Merkel wird darauf verweisen, welche Anstrengungen die anderen Länder ja unternehmen würden. Das muss man dann mit Eurobonds unterstützen. Die anderen Länder werden zudem zurecht sagen: Wir haben uns diesem Diktat unterworfen und unsere Haushaltssouveränität aufgegeben, jetzt wollen wir auch eine Gegenleistung sehen.
Fazit: Für die Volkswirtschaften der Eurozone sind die Maßnahmen entweder bedeutungslos (1 und 2) oder aber massiv problemverschärfend (3). Die Eurozone kommt so dem Kollaps einen Schritt näher.
Sägen eigentlich schon irgendwo Ratingagenturen an Deutschlands Bonität?
Die Ähnlichkeit von Rompuy und Gollum ist echt frappierend . Rompertje heißt lustigerweise Strampelanzug .
If you see me running, I probably have your wallet.
Bei den Griechen hat das nur kurzfristigst gewirkt.
Im übrigen teile ich Deine Schlußfolgerung. Hier sind Krethi und Plethi am Werk und spielen Politik, ohne auch nur die geringste Ahnung oder Idee zu haben. Bezeichnend ist, daß der Weidmann die Merkel und den ganzen Haufen für deren Dilettantismus kritisiert. In der Krise werden große Politiker geboren. Schön, daß wir gerade jetzt Leute wie Merkel und Sarkozy am Ruder haben.
Damit haben allerdings alle Minderheitenanliegen zunächst einen schweren Stand - für Akteure, die sich bei der Mehrheitsgewinnung schwer tun, traditionell ein Riesenärgernis. (Fleischhauer)
Und auf leisen Pfoten ziehen die Wölfe in der Nacht
Doch keine Angst, denn die sind feige, blind und schreckhaft
Eben. Wenn es "der Markt" wagen sollte, gegen Italien zu wetten, kann der Schirm gar nicht groß genug sein, um den Laden zu retten.
Damit haben allerdings alle Minderheitenanliegen zunächst einen schweren Stand - für Akteure, die sich bei der Mehrheitsgewinnung schwer tun, traditionell ein Riesenärgernis. (Fleischhauer)
Und auf leisen Pfoten ziehen die Wölfe in der Nacht
Doch keine Angst, denn die sind feige, blind und schreckhaft
Wenn man das zu Ende denkt, bedeuten die Beschlüsse nichts anderes als das, was die Franzosen schon seit Jahren anprangern und Deutschland die Binnennachfrage ankurbeln muß. Das Land, dem es am besten geht, wird dann von den anderen runterreguliert. Halleluja.
Damit haben allerdings alle Minderheitenanliegen zunächst einen schweren Stand - für Akteure, die sich bei der Mehrheitsgewinnung schwer tun, traditionell ein Riesenärgernis. (Fleischhauer)
Und auf leisen Pfoten ziehen die Wölfe in der Nacht
Doch keine Angst, denn die sind feige, blind und schreckhaft