Wie sich einige evtl. erinnern, vertrete ich die Ansicht, dass das gesellschaftliche und wirtschaftliche Modell der westlichen Welt irgendwann in der Anarchie gipfeln muss. Die Ereignisse in Griechenland, Frankreich und aktuell auch in England geben schon mal eine erste Kostprobe, auf was wir uns in Zukunft einstellen müssen.
Auch, wenn man sich auf der Insel die größte Mühe gibt, dies nicht als kapitalistische Kritik zu verkaufen, kann man eigentlich nur zu diesem Schluss kommen. Wenn man sich vor Augen führt, dass mittlerweile ganze Bezirke in London zu "NoGo-Areas" erklärt wurden, kann man sich ein gutes Bild über die Hilflosigkeit der aktuellen Regierung machen.
Ich bin mir nicht sicher, ob die Zeit dafür wirklich schon reif ist, da es vielen Gesellschaften noch viel zu gut geht (gerade uns in Deutschland und den skandinavischen Ländern), aber die Ereignisse der letzten Monate sprechen eine andere Sprache. Ist dies schon der Startschuss zu einem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbruch? Ist das Prekariat wirklich schon bereit, um die Eliten zu entmachten? Meiner Meinung nach fehlt den Engländern dazu noch der offizielle politische Slogan. Zu gerne würde ich selbst kurz über den Kanal fliegen, um den Lemmingen die dringend benötigte, anarchistische Propaganda zu vermitteln. Was nützt der härteste Aufstand, wenn die Grundaussage fehlt? Dies bietet den Eliten nur Raum für Verklärungen. Man darf gespannt sein, welche politische Richtung sich diesen Aufstand zu Eigen machen wird - links o. rechts?