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Thema: US-Wahl: Obama oder Romney?

  1. #1
    Statler & Waldorf Avatar von BrainDamage
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    US-Wahl: Obama oder Romney?

    ich finde es schon ziemlich erstaunlich, welcher Hype um die Präsidenten-Wahl in den USA gemacht wird. Weder können wir das Ergebnis beeinflussen noch sollte man die Bedeutung überschätzen. Eine Welt, die 8 Jahre Bush überstanden hat, wird sowohl mit Obama als auch mit Romney leben können.

    Das hier bei SPON ist allerdings mit das treffendste, was ich seit langem über die Wahl gelesen habe. Wie es Obama geschafft hat, vom quasi Heiligen und Messias, der die großen Linien vorgibt, sich im täglichen Klein-Klein zu verlieren. Eine Art Guttenberg in erfolgreicher. Viel Fassade in Potemkin. Umso erstaunlicher, daß die Deutschen ihn mit einer SED-Gedächtnis-Quote von 90% wählen würden.

    Mal schauen, was die Ticker morgen hergeben. Heute abend gibt es, wen es interessiert, einen kleinen Aufgalopp zur Wahl bei Lanz. Unter anderem dabei der Steinhöfel, ein ausgewiesener Obama-Hasser und wegen seiner umgänglichen Art bekannt. Das dürfte weder drei Stunden dauern noch so langweilig werden.
    Damit haben allerdings alle Minderheitenanliegen zunächst einen schweren Stand - für Akteure, die sich bei der Mehrheitsgewinnung schwer tun, traditionell ein Riesenärgernis. (Fleischhauer)

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  2. #2
    Schaermt von Jim
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    Zitat Zitat von BrainDamage Beitrag anzeigen
    Umso erstaunlicher, daß die Deutschen ihn mit einer SED-Gedächtnis-Quote von 90% wählen würden.
    Auch hier nochmal: Jeder Europäer, der halbwegs bei Verstand ist, würde JEDEN Demokraten wählen, wenn die Alternative Republikaner sind.

  3. #3
    Statler & Waldorf Avatar von BrainDamage
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    Auch hier nochmal: Jeder Bürger der Deutschen Demokratischen Republik, der halbwegs bei Verstand ist, würde JEDEN Sozialisten wählen, wenn die Alternative Westdeutsche sind.
    Damit haben allerdings alle Minderheitenanliegen zunächst einen schweren Stand - für Akteure, die sich bei der Mehrheitsgewinnung schwer tun, traditionell ein Riesenärgernis. (Fleischhauer)

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  4. #4
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    Das schon, Sare, aber aus deutscher/europäischer Sicht schien es mir selten so egal, wer in den USA Präsident wird. Die außenpolitischen Unterschiede sehe ich als nicht besonders ausgeprägt an und Obama hat in der Euro-Frage nicht unbedingt eine besonders deutschfreundliche Position (was seine hohen Zustimmungswerte hierzulande schon etwas befremdlich macht). Ich selbst könnte mit Romney gut leben. Wenn ich Amerikaner wäre, sähe das natürlich aus. Gottseidank bin ich es nicht.

    Ich gehe heute Nacht von einem Sieg Obamas aus. Sein Vorsprung in Ohio als wichtigstem Swing State ist seit längerer Zeit deutlich und stabil. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das kippt. Und viel mehr braucht er dann auch gar nicht neben den ganzen demokratischen Bastionen. Romney hatte halt nur das kurze Momentum nach der ersten TV-Debatte. Das war's. Das ständige mediale Beharren darauf, wie eng doch alles sei, halte ich für Quatsch. Eng war's vielleicht vor einem Monat, aber jetzt eher nicht mehr.

  5. #5
    Statler & Waldorf Avatar von BrainDamage
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    Zitat Zitat von kronic Beitrag anzeigen
    Das schon, Sare, aber aus deutscher/europäischer Sicht schien es mir selten so egal, wer in den USA Präsident wird.
    Eben. Es ist ja nicht so, daß Deutschland in den letzten 4 Jahren massiv durch unseren Freund Barack profitiert hätte. Wie uns Romney schaden soll, sehe ich ebensowenig. Er ist genausowenig Teufel wie Obama heilig ist.

    Dennoch glaube ich schon, daß es eine knappe Kiste wird, wenn auch mit dem besseren Ausgang für Obama.
    Damit haben allerdings alle Minderheitenanliegen zunächst einen schweren Stand - für Akteure, die sich bei der Mehrheitsgewinnung schwer tun, traditionell ein Riesenärgernis. (Fleischhauer)

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  6. #6
    Ich hoffe, daß Obama gewinnt und würde ihn lieber wählen als Romney, einfach schon dehalb, weil Obama vermutlich einen Intelligenzquotienten über 65 hat im Vergleich zu Mitt...

    Ich denke aber auch, daß viele Deutsche Obama wählen würden, hat zumindest bei politisch halbwegs interessierten ein paar spezifische deutsche Hintergründe, die nichts mit deutschen Vorteilen der Wahl zu tun haben. In einem Land, wo die gesetzliche Krankenversicherung das normalste der Welt ist, kann man sich heutzutage z.B. schwer vorstellen, daß ein Präsident, der das einführen möchte in seinem Land als Nazi oder Faschist beschimpft wird. Zudem gibt es in Amerika bei jeder Wahl eine Alternative, die jedem Deutschen (zumindest wohl meiner Generation) von Kind auf im Politikunterricht ausgetrieben ("Wer nicht wählt, wählt rechts"): das Nicht-Wählen. In den USA gibt es kein Verhältniswahlrecht, sondern Mehrheitswahlrecht und daher heißt Nicht-Wählen etwas ganz anderes. Das Nicht-Wählen eine Wahl gegen die Demokratie ist, sieht man in den USA z.T. daher ganz anders. (netter Artikel dazu hier: USA erklärt

    achja und der vergleich mit der ddr hinkt... in den usa wirst du einfach vor der wahl aus ominösen gründen aus der wählerliste entfernt, zb. wegen parktickets ob sozialisten in der ddr wählen mehr mit gesundem menschenverstand oder angst zu tun hat, kommt wohl auf die definition von ersterem an...
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  7. #7
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    Ich glaube nicht, dass Romney einen niedrigen IQ hat. Vermute eher das Gegenteil.

    Zudem gibt es in Amerika bei jeder Wahl eine Alternative, die jedem Deutschen (zumindest wohl meiner Generation) von Kind auf im Politikunterricht ausgetrieben ("Wer nicht wählt, wählt rechts"): das Nicht-Wählen. In den USA gibt es kein Verhältniswahlrecht, sondern Mehrheitswahlrecht und daher heißt Nicht-Wählen etwas ganz anderes. Das Nicht-Wählen eine Wahl gegen die Demokratie ist, sieht man in den USA z.T. daher ganz anders. (netter Artikel dazu hier: USA erklärt
    Das hat sich in der Zwischenzeit ja auch schon stark relativiert. Bei der letzten Bundestagswahl lag die Wahlbeteiligung nur noch bei gut 70 %, bei den US-Präsidentschaftswahlen bei gut 61 %. 9 Prozent Unterschied sind schon noch beachtlich, aber mit Blick auf die langfristigen Trends nicht mehr viel. Gerade bei den Wählern unserer Generation scheint der Exorzismus wenig gefruchtet zu haben. Die Wahlbeteiligung bei den jungen Leuten lag nämlich hierzulande auch gerade einmal bei um die 60 %. Gut möglich, dass es bei der nächsten Wahl wieder etwas mehr Wähler sein werden, aber die Alternativlosigkeit bei den Angeboten der Parteien scheint der vermeintlichen Bürgerpflicht, wählen zu gehen, langsam das Wasser abzugraben. Trotz allem ist von 'radikalen' Parteien nichts zu sehen, selbst wenn unser Wahlsystem ihnen gegenüber freundlicher ist als das der USA. Die einzige radikale Partei, die in Deutschland eine Außenseiterchance hat, mal über die 5 % zu kommen, ist die NPD. Ehrlich gesagt, fällt es mir allerdings schwer, diese als ernsthaft radikal einzustufen, gerade mit Blick auf die USA. Es gibt Strömungen bei den Republikanern, deren Programm mir weitaus radikaler scheint als alles, was die NPD anzubieten hat.

    achja und der vergleich mit der ddr hinkt... in den usa wirst du einfach vor der wahl aus ominösen gründen aus der wählerliste entfernt, zb. wegen parktickets ob sozialisten in der ddr wählen mehr mit gesundem menschenverstand oder angst zu tun hat, kommt wohl auf die definition von ersterem an...
    Da es in der DDR nur eine Einheitsliste ohne Gegenkandidaten gab, ist diese Diskussion eher müßig.

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von MΞSSIΛS
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    Die Krux an der Sache ist ja, dass die Stimmen der Bevoelkerung eher marginal sind. Wichtig sind die Stimmen der Wahlmaenner, dem Electoral College. Wenn Obama mehr als 270 Stimmen hat, ist das Ding in Sack und Tueten, auch, wenn Romney mehr Stimmen aus der Bevoelkerung inne hat. Ich favorisiere daher mal Obama.

    @ Brain

    Natuerlich ist der Mann kein Heiliger und diese Stilisierung zu einem solchen voellig abwegig. Obama, Amerika und auch der Rest der Welt haben sich einfach aneinander berauscht, was dann auch die Erwartungen in absurde Spaehren katapultierte. Der Mann ist in erster Linie Mensch und in zweiter Linie Politiker. Wer da mehr hineininterpretiert hat selbst Schuld, wenn er schlussendlich enttaeuscht wird. Und da sind wir wieder bei der eigenen Fahigkeit Dinge zu abstrahieren.
    Dennoch ist er ein verdammt guter Politiker und Oekonom. Letzteres wird zwar immer in Zweifel gezogen, aber ich halte mich da nun mal lieber an Fakten, als an Polemik.
    Es gibt Leute, die haben einen Horizont in Form eines Kreises mit dem Radius Null,
    und diesen nennen sie dann ihren Standpunkt.

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  9. #9
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    Zitat Zitat von kronic Beitrag anzeigen
    Ich glaube nicht, dass Romney einen niedrigen IQ hat. Vermute eher das Gegenteil.


    Echt jetzt?
    Es gibt Leute, die haben einen Horizont in Form eines Kreises mit dem Radius Null,
    und diesen nennen sie dann ihren Standpunkt.

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  10. #10
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    Zitat Zitat von weasel Beitrag anzeigen
    Ich hoffe, daß Obama gewinnt und würde ihn lieber wählen als Romney, einfach schon dehalb, weil Obama vermutlich einen Intelligenzquotienten über 65 hat im Vergleich zu Mitt...
    Abgesehen davon, daß ich es sehr bezweifle, daß Romney weniger intelligent sein soll als Obama, geschweige denn debil, finde ich es für die deutsche Auseinandersetzung mit dem Thema durchaus bezeichnend, wie diese geführt wird.

    Zum Thema Wahlbeteiligung verweise ich auf kronic. Auch wenn das allgemeine Dogma war, daß eine geringe Wahlbeteiligung die radikalen Ränder (rechts und links) stärken würde, die ihre Wählerschaft besser mobilisieren würden, ging die abnehmende Wahlbeteiligung nciht damit einher, daß die Ränder deswegen gestärkt worden wären. Soweit die NPD zum Teil in Landesparlamente einzog, hatte das ja nichts mit der Wahlbeteiligung zu tun. In den USA spitzt sich das halt mit einem "entweder-oder" zu, ob man wählt oder nicht.

    Und der DDR-Vergleich rührte aus den Zustimmungsraten in Deutschland zu Obama und nicht aus den Wahlpraktiken in den USA, wie die Wahlkreise zugeschnitten sind oder wie Wähler torpediert werden.

    Zitat Zitat von MΞSSIΛS Beitrag anzeigen
    Dennoch ist er ein verdammt guter Politiker und Oekonom. Letzteres wird zwar immer in Zweifel gezogen, aber ich halte mich da nun mal lieber an Fakten, als an Polemik.
    Woran sich das mit der guten Politik festmacht, sehe ich aber in der Konsequenz nicht. Er hat vieles angeschoben in seiner Amtszeit, hat aber auch vieles liegengelassen, zum Teil auch deswegen, weil ihm die Tea-Party-Radikalinskis mit einer Totalverweigerung haben auflaufen lassen. Aber seine Bilanz ist nun nicht gerade richtig fett. Ok, er hat Osama gekillt.

    Und seine Bilanz als Ökonom ist ja nun auch nicht so berauschend. Hätte er nicht die Lehman-Pleite mit all ihren Folgen als Erblast übernommen, wäre es sicher einfacher gewesen. Aber welches der Probleme, die damit einhergingen, hat er denn gelöst? Als ob die Finanzindustrie in irgendeiner Weise reguliert sei.
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