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Thema: Politisches Geschwafel - Der Stammtisch für Besserwisser und Unterhemdenoverlords

  1. #211
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    Nein, ich denke, DSK ist am Ende. Dafür wird man nun sorgen. Er hat auch den IWF Positionen einnehmen lassen, für die ihn Sarkozy nicht auf seinen Posten gehoben hat. So fordert er schon seit langem eine Umschuldung für Griechenland, wogegen sich Frankreich (und große Teile der Finanzwelt) mit aller Macht stemmt. Da gibt's jetzt sehr mächtige Interessen, die ihn entsorgen wollen. Man wird alles versuchen, sein Image zu zerstören.

    Abgesehen davon, wenn er sich das wirklich geleistet hat, kann man ihn eben auch nur schwer als Kandidaten unterstützen.
    Geändert von Ford (15.05.2011 um 14:20 Uhr)

  2. #212
    what is my purpose? Avatar von Spaceman
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    Was die Umschuldung angeht, fällt es mir wirklich schwer, mir eine Meinung zu bilden. Ich habe erst am Donnerstag Juncker zugehört, wie er dagegen gewettert hat.

  3. #213
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    Die Umschuldung ist unvermeidlich. Griechenland wird mit den derzeitigen Bestimmungen nie wieder auf die Beine kommen. Und Juncker...den fand ich früher gut, aber der hat bei mir massiv an Ansehen verloren. Den kann ich derzeit nicht mehr sehen.

  4. #214
    what is my purpose? Avatar von Spaceman
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    Zitat Zitat von kronic Beitrag anzeigen
    Die Umschuldung ist unvermeidlich.
    Das höre ich oft und versteh nicht warum. Letzten Endes sind alle möglichen Maßnahmen so krass, dass man auch einfach eine an eine bestimmte Strukturreform gekoppelte komplette Schuldenstreichung durchführen könnte. IMO hat Papa Europa mit Kind Griechenland an der Hand die Wahl zwischen einem Gang durch die Flammenwerfer oder einem Spaziergang durch den Säureregen. Illusorisch anzunehmen, man wüsste bei welcher Alternative Vater und Kind weniger Schaden entsteht...

    Und Juncker...den fand ich früher gut, aber der hat bei mir massiv an Ansehen verloren. Den kann ich derzeit nicht mehr sehen.
    Er ist live halt unglaublich überzeugend, das muss man ihm schon lassen.

  5. #215
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    Zitat Zitat von Spaceman Beitrag anzeigen
    Das höre ich oft und versteh nicht warum. Letzten Endes sind alle möglichen Maßnahmen so krass, dass man auch einfach eine an eine bestimmte Strukturreform gekoppelte komplette Schuldenstreichung durchführen könnte. IMO hat Papa Europa mit Kind Griechenland an der Hand die Wahl zwischen einem Gang durch die Flammenwerfer oder einem Spaziergang durch den Säureregen. Illusorisch anzunehmen, man wüsste bei welcher Alternative Vater und Kind weniger Schaden entsteht...
    Wenn von Umschuldung gesprochen wird, dann meint man damit auch, dass diese mit Strukturreformen einher gehen. Hab noch von niemandem gelesen, der meint, man müsse Griechenland die Schulden erlassen und das Land könne dann einfach so weiter machen. Obwohl es sicher ein Traum für die Griechen wäre...

    Zur Frage der Notwendigkeit: Du kannst Dich ja mal auf die Suche machen nach historischen Beispielen begeben, bei denen es Länder mit 150 % des BIP Staatsschulden und einer ebenso immensen privaten Verschuldung, geschafft haben, wieder auf die Beine zu kommen, ohne dass sie einen Schuldenschnitt hatten. Wird eine sehr kurze Liste.

    Mal ein paar Punkte, ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Das Hauptproblem liegt darin, dass die wachsende Verschuldung zu einer immer größeren Last wird (Stichwort Zinzeszins), da immer größere Teile der Wirtschaftsleistung darauf verwendet werden müssen, die Schulden zu bedienen. Gleichzeitig steigen die Zinsen für neue Kredite, sodass nicht nur bei neuen Schulden, sondern bei jeder Ablösung eines alten durch einen neuen Kredit die Zinslasten steigen. Leider Gottes kann man nun etwa Haushaltsdefizite der Größenordnung von >10 % des BIP nicht einfach wegsparen. Die dafür notwendigen Einsparungen sind so gewaltig, dass zu viel Geld aus dem Wirtschaftskreislauf gezogen wird und somit die Wirtschaftsleistung sinkt. Dadurch werden wiederum die Einsparziele nicht erreicht. Griechenland ist ein gutes Beispiel. Gerade hieß es doch noch, dass Griechenland mal wieder sein Sparziel nicht erreicht hat. Ist auch nicht verwunderlich, wenn der Wirtschaft so viel Kaufkraft entzogen wird, gehen Output und Steuereinnahmen zwangsläufig zurück. Da hinterher zu sparen, ist quasi aussichtlos und macht die Lage noch schlimmer. Mit Blick auf die Wirtschaftsdaten kann man wohl sagen, dass Griechenland schon lange die Rezession verlassen und in eine Depression eingetreten ist. Auf Jahresbasis fällt das BIP derzeit mit einer Rate von knapp 5 %. Die Arbeitslosigkeit liegt auch schon um die 15 %. Die Schuldenspirale wird weiter gehen.

    Zu alldem kommt hinzu, dass Griechenland in der Eurozone sprichwörtlich gefangen ist. Es kann nicht abwerten, um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu erhöhen. Es kann aber auch die Kapitalflüsse nicht ansatzweise kontrollieren. Jeder Grieche, der nicht komplett blauäugig ist, wird sein Vermögen schon längst in Deutschland oder anderen "soliden" Euroländern geparkt haben. Die Löhne in Griechenland müssten um mindestens 20-30 % fallen um die Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen. Und selbst dann, ist noch nicht viel gewonnen. Griechenland hat derzeit nicht so viel im Angebot, was jemand im Ausland von den Griechen kaufen wollen würde. Industriestrukturen entstehen nicht über Nacht. Möglicherweise würden Industrien angesiedelt werden können, die eine geringe Technologieintensität haben, so wie das früher mal in Ländern wie Griechenland oder Portugal war. Aber dann muss man bedenken, dass die Konkurrenz dann in China und Vietnam sitzt. Und die kann man in der Produktion wohl kaum über den Preis schlagen. Ein riesiges Dilemma, was unterstreicht, dass das alleinige Insistieren der bisher durchgeführten Strukturreformen auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit zu kurz greift.

    Die depressive Spirale kann m.E. nur verlassen werden, wenn weniger gespart werden muss. Das ist ohne Schuldenschnitt nicht möglich. Außerdem ist der Verbleib in der Eurozone ein Klotz am griechischen Bein. Die Alternative ist die permanente anstelle einer temporären Alimentierung der Griechen und anderer Staaten. Diesen Weg halte ich für völlig inakzeptabel. Der böte auch ziemlich viel Potenzial für die Zerstörung der EU.

    Die Griechen sind echt dumm dran. Sie tragen natürlich auch Schuld an der Situation, aber die dürfen jetzt noch einmal durch eine richtig depressive Sohle gehen, aus der sie mit den derzeitigen Arrangements nie kommen werden. Und das Blöde daran ist, dass ich ohnehin damit rechne, dass in den nächsten Jahren auf die gesamte westliche Welt ein breiter Schuldenschnitt und ein neues Währungssystem zukommt, weil die Schuldenlasten in Verbindung mit dem Zineszinssystem zu hoch geworden sind. Aber die Griechen greifen vorher nochmal richtig in die Scheiße. Mit Frankreich oder den USA würde man sowas nicht machen.
    Geändert von Ford (15.05.2011 um 15:56 Uhr)

  6. #216
    Erfahrener Benutzer Avatar von MΞSSIΛS
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    Sucht Russland nicht noch ein paar Satellitenstaaten?
    Es gibt Leute, die haben einen Horizont in Form eines Kreises mit dem Radius Null,
    und diesen nennen sie dann ihren Standpunkt.

    White heat is screaming in the jungle
    Complete the motion if you stumble
    Go ask the dust for any answers
    Come back strong with fifty belly dancers




  7. #217
    s̓̍̒͋̌l̎ow̐̔̉̉c̊͋̉ar̄͑ ͪͫ͛ ̓ Avatar von slowcar
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    Über Griechenland, hört sich spannend an, allerdings etwas zu lang für im Büro:
    http://www.spiegelfechter.com/wordpr...-schuldenkrise

  8. #218
    Erfahrener Benutzer Avatar von gandhi
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    trumpp will doch nicht kandidieren. bleibt nur noch palin als peinlichkeit.

  9. #219
    Kaffeemaschinenbesitzer Avatar von lowcut
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    Und ein paar Aussenseiter. Palin könnte sogar echte Chancen haben.
    natura non facit saltus


  10. #220
    Erfahrener Benutzer Avatar von gandhi
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    ich glaube nicht, dass sie kandidatin oder gar präsidentin wird. einer der üblichen verdächtigen wird hoffentlich in den ring steigen. mitt romney... mike huckabee (aka kevin spacey).
    newt gringrich hat seine kandidatur schon angekündigt, aber der ist auch uralt und kandidaten sind eigentlich zumindest entweder mal governeur oder senator gewesen.

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