Politisches Geschwafel - Der Stammtisch für Besserwisser und Unterhemdenoverlords

[Louis]

Das haengt primaer immer davon ab, in wie weit man den Denkprozess der Abstraktion beherrscht.

Ich hab kein Problem damit, dass ein Fußballspieler, ein Popstar oder ein Maler eine hohe Summe an Geld verdient, weil seine Fähigkeiten einzigartig sind. Es fällt mir deutlich schwerer, bei einer Rede zu abstrahieren von einem Menschen, der vom Volk bereits dafür bezahlt wird, regelmäßig im Bundestag zu reden.

Insofern gehört zur Wahrheit wohl schon auch dazu, dass es hier nur zum Teil um "die Rede" geht, die er hält, und zum anderen Teil um "die Einladung" und "die Präsenz" an einem bestimmten Abend zeigt.

Es kann mir niemand erzählen, dass Steinbrück in diesen Reden so erhellende Dinge sagt, von denen die Anwesenden vorher nichts wussten, dass sie deswegen bereit sind, mehrere tausend Euro für diese Erkenntnis auszugeben.

Das zweite Problem ist, dass wir uns bei der von dir erwähnten "Normalität" in höheren Wirtschaftskreisen bewegen, wo Manager sechsstellige Gehälter plus Boni verdienen. Das Gehalt eines Bundestagsabgeordneten ist aber aus gutem Grund nicht so hoch angesiedelt.

[MΞSSIΛS]

Ich hab kein Problem damit, dass ein Fußballspieler, ein Popstar oder ein Maler eine hohe Summe an Geld verdient, weil seine Fähigkeiten einzigartig sind. Es fällt mir deutlich schwerer, bei einer Rede zu abstrahieren von einem Menschen, der vom Volk bereits dafür bezahlt wird, regelmäßig im Bundestag zu reden.

Insofern gehört zur Wahrheit wohl schon auch dazu, dass es hier nur zum Teil um "die Rede" geht, die er hält, und zum anderen Teil um "die Einladung" und "die Präsenz" an einem bestimmten Abend zeigt.

Ich halte Rhetorik fuer ebenso einzigartig. Deswegen wird auch Helmut Schmidt und nicht ein Dieter Bohlen als Redner fuer eine Weltethosrede "eingeladen". Ich glaube, da bist Du gerade nicht objektiv, Louis. Hier muss man eben auch die Nebentaetigkeit von der Haupttaetigkeit trennen koennen. Ich sage ja auch nicht jedem Minijobler, dass er mEn die Haelfte weniger verdienen muesste, weil er ja noch einen anderen Job hat. Brich diese Summe doch auch einfach mal auf die reine Arbeitszeit herunter.

Es kann mir niemand erzählen, dass Steinbrück in diesen Reden so erhellende Dinge sagt, von denen die Anwesenden vorher nichts wussten, dass sie deswegen bereit sind, mehrere tausend Euro für diese Erkenntnis auszugeben.

Das zweite Problem ist, dass wir uns bei der von dir erwähnten "Normalität" in höheren Wirtschaftskreisen bewegen, wo Manager sechsstellige Gehälter plus Boni verdienen. Das Gehalt eines Bundestagsabgeordneten ist aber aus gutem Grund nicht so hoch angesiedelt.

Das musst Du die Veranstalter fragen. Ich kenne deren Intentionen nicht.

Und natuerlich ist es eine Frage des Verhaeltnisses. Man darf nur die arbeitsrechtliche Souveraenitaet dieses Mannes nicht dadurch in Zweifel ziehen, indem man ihm die ueberzogenen Marktpreise um die Ohren haut. Er hat auch oft genug sein Gehalt freiwillig (und anonym!!) gespendet. Einfach mal Kirche im Dorf lassen.

[juelZ]

Das zweite Problem ist, dass wir uns bei der von dir erwähnten "Normalität" in höheren Wirtschaftskreisen bewegen, wo Manager sechsstellige Gehälter plus Boni verdienen. Das Gehalt eines Bundestagsabgeordneten ist aber aus gutem Grund nicht so hoch angesiedelt.

Und welcher ist dieser gute Grund? Äußerst fähige Menschen müssen doch dumm sein, in die Politik zu gehen.

Die Aktion von Steinbrück find ich sehr gut, wobei das auch ne Vorlage von Union und FDP war.

[BrainDamage]

Politisch das einzig Sinnvolle, was er machen konnte. Jetzt macht er einmal reinen Tisch, dann ist das Thema durch und es kommt dann auch im Wahlkampf nicht mehr hoch, weil es dann nicht mehr "neu" ist. Bis dahin haben sich nämlich alle daran abgearbeitet. Von der CDU und der FDP wird er dann wegen des Themas auch kaum noch angegriffen werden, weil die bis dahin spätestens erkannt haben sollten, daß deren Spitzen ähnliches machen und nicht so transparent damit umgehen. Die Linken nimmt eh keiner Ernst und die Grünen werden wohl kaum ihre Machtoption anschießen. Bleiben noch die Heckenschützen aus der eigenen Partei; denen traue ich fast alles zu, mit dem Dolch im Gewande.

Auf jeden Fall ist Peer für mich wählbar. Nach der Aktion umso mehr. Habe ihn insoweit schon bei Jauch gesehen, wo er damit sehr souverän umgegangen ist. Nicht ohne Grund steht Helmut hinter ihm. Beides Hamburger. Leider ist er in der falschen Partei. Helmut. Und Peer.

[MΞSSIΛS]

Ich würde es aber auch für die Hälfte machen.

Die Frage ist dann aber auch, ob Du fuer die Haelfte auch die noetige Rhetorik aufweist.
Steinbrueck ist ein bekannter Verfechter der freien Rede und praktiziert das auch. Da gibt es sicherlich andere Politiker, die mit penetranter Beharrlichkeit Worthuelsen durch die Medien druecken und das Ganze dann als "alternativlos" propagieren und suggerieren.

[MΞSSIΛS]

Politisch das einzig Sinnvolle, was er machen konnte. Jetzt macht er einmal reinen Tisch, dann ist das Thema durch und es kommt dann auch im Wahlkampf nicht mehr hoch, weil es dann nicht mehr "neu" ist. Bis dahin haben sich nämlich alle daran abgearbeitet. Von der CDU und der FDP wird er dann wegen des Themas auch kaum noch angegriffen werden, weil die bis dahin spätestens erkannt haben sollten, daß deren Spitzen ähnliches machen und nicht so transparent damit umgehen. Die Linken nimmt eh keiner Ernst und die Grünen werden wohl kaum ihre Machtoption anschießen. Bleiben noch die Heckenschützen aus der eigenen Partei; denen traue ich fast alles zu, mit dem Dolch im Gewande.

Auf jeden Fall ist Peer für mich wählbar. Nach der Aktion umso mehr. Habe ihn insoweit schon bei Jauch gesehen, wo er damit sehr souverän umgegangen ist. Nicht ohne Grund steht Helmut hinter ihm. Beides Hamburger. Leider ist er in der falschen Partei. Helmut. Und Peer.

So sieht's mal aus. Da wurde der dilettantische Versuch unternommen einen Kanzlerkandidaten zu diskreditieren. Allerdings werden diese Geister nun die Beschwoerer aufsuchen.

[sucinum]

Die Frage ist dann aber auch, ob Du fuer die Haelfte auch die noetige Rhetorik aufweist.

Die Rhetorik ist meine kleinste Sorge, aber an so Details wie Fachwissen und Bekanntheitsgrad könnte es schon scheitern. Vielleicht sollte ich auf 1/3 runtergehen.

[MΞSSIΛS]

Die Rhetorik ist meine kleinste Sorge, aber an so Details wie Fachwissen und Bekanntheitsgrad könnte es schon scheitern. Vielleicht sollte ich auf 1/3 runtergehen.

Eben. Und ja, halte ich fuer zwingend notwendig.

[Ford]

Ich finde Steinbrücks Rhetorik jetzt nicht besonders gut. Wer dem so viel Kohle zahlt für sein Geseier, ist mir ein Rätsel. Aber gut. Was der Markt halt so zahlt.

[BrainDamage]

Über Steinbrücks Inhalte kann man streiten, aber der ist einer der wenigen in der Politik, die sich nicht nur durch die Reden phrasieren.