@Space
Den Schuh muss ich mir aber nicht anziehen. Bist du der Meinung, dass es richtig ist nach ermahnenden Worten und Bitten die Hände in den Schoß zu legen?
@kronic
Eine belagerte Stadt mit vielen Flüchtlingen, stetig verschlechternder Versorgungslage und Kriegsverbrechen während der Kämpfe.
Nein, ich bin der Meinung, dass man sich als gewählter Vertreter einer Gruppe sich zuerst um diese Gruppe zu kümmern hat und erst dann verbleibende Ressourcen für das Wohlergehen anderer einsetzen kann. Und wenn das Wohlergehen der eigenen Gruppe mit der anderen im Gegensatz steht, dann haben die anderen eben Pech gehabt. Das sollten natürlich Langzeiterwägungen a la Tit for Tat mit reinspielen - aber eben auch nach dem Gesichtspunkt, wem eigentlich die eignen Verpflichtungen gelten.
Und das ist deiner Meinung nach hier der Fall?
Ja, vor allem wenn du nicht weißt wen du eigentlich unterstützt. Da ist dein Balkanbeispiel sehr passend. Jede Fraktion, dein einmal vom Westen unterstützt wurde, hat später ihre dadurch gewonnene Vormachtstellung genutzt, andere Fraktionen abzuschlachten. Ich bin mir nicht sicher ob ich als Entscheidungsträger meine Truppen einsetzen und opfern möchte, um später festzustellen, dass sie gestorben sind um - sagen wir mal - Juzifer durch den Teufel zu ersetzen.
Im Fall Libyen und den vielen anderen Bürgerkriegsszenarien ist das wohl so.
Außerdem ist das IMO inzwischen mehr als eine "Annahme" - Die NATO bombardiert einen Panzer der Rebellen - als ob das eine homogene, klar definierte Gruppe wäre - und tötet dabei sechs Kämpfer. Schon hört man Faschismusvorwürfe und "Tot der NATO"-Schreie. Ich würde mich da schon fragen, wen ich eigentlich unterstütze, bevor ich in einem Bodenkrieg das Leben meiner Soldaten auf's Spiel setze.
Gibt halt viel Öl in Lybien, ist nicht so dass das ohne Eigeninteressen ablaufen würde.
Die anderen Länder in denen Demonstranten niedergeschossen werden interessieren die NATO oder die EU eher peripher.
Um mal des Teufels Advokaten zu spielen: Wenn das die alles entscheidende Logik wäre, müssten sie Gaddafi unterstützen.