Ich find einfach, wenn es vereinzelte veraltete Worte gibt, dann kann man die auch erklären.
Letztlich ist jedes Buch immer noch ein Kunstwerk mit einem Urheberrecht. Da fingert man nicht einfach drin rum. Vielleicht hat ein bestimmter Autor ja auch ein Wort ausgesucht, weil es vom Klang her besonders gut in den Absatz passte, oder von der Silbenlänge, oder ähnliches. Ich merk das im Übrigen ja grad selbst, meine Lektorin wollte mir auch ein paar Worte umtauschen oder Satzbausteine verändern, und bei einigen hab ich intuitiv gedacht: Das passt nicht, das ist nicht meine Sprache oder nicht mein Duktus.
Meinetwegen kann man ja auch ne Fußnote machen, und halt schreiben "Wichsen - altertümliches Wort für putzen".
Gerade in dem Fall finde ich es gar nicht schlecht, wenn Kinder mal lernen, dass nicht alle Worte schmutzig sind.
Bei "Neger" bin ich ehrlich gesagt noch am ehesten zwiegespalten. Wenn halt nunmal der Begriff heutzutage eine Beleidigung ist, also auch der unbedachte Gebrauch eine Beleidigung eines anderen bedeutet, dann kann man sich schon fragen, ob man den Begriff Kindern überhaupt erst beibringen muss. Andererseits ist es im Deutschen ja gerade nicht dieselbe Art von Beleidigung, wie es möglicherweise im Englischen der Fall ist. Und auch da könnte man argumentieren, dass gerade das Lernen eines solchen Begriffes ja der Ansatz sein kann, die Kinder über die Entwicklung und heutige Verwendung aufzuklären.
Vielleicht bin ich da aber auch etwas naiv, weil ich daran glaube, dass Kinder Bücher zusammen mit Erwachsenen lesen, und dass diese Erwachsenen intelligent und gebildet genug sind, etwas über Wortursprünge zu erzählen. Das mag in der Tat nicht immer zwangsläufig der Fall sein. :ffft