Ich denke, die Entlassung sagt aus, dass Zinnbauer aktuell keinen Zugriff hatte, man sich in einer negativen Spirale befand, und man irgendwie händeringend ein Zeichen setzen wollte. Da bleibt dann nicht viel übrig, als den Trainer zu entlassen. Es sei denn, man entlässt vielleicht den Sportchef, und dazu hatte Knäbel wohl keine Lust.
Als Dortmund auf dem 17. Platz stand, hat man sich gesagt "Klopp macht das schon, außerdem gibt es keinen Besseren". Als Freiburg auf dem 17. Platz stand, hat man sich gesagt: "Streich macht das schon, außerdem sehen wir keinen Besseren." Der HSV schafft es jetzt schon seit 14 Jahren nicht, einen Trainer zu finden, dem das Präsidium auch in kritischen Situationen vertraut oder der dieses Selbstbewusstsein halt ausstrahlt. Das ist doch das eigentliche Drama. Vielleicht zieht auch dieses alberne "Dino-der-Liga" und "XY könnte der ERSTE werden, der mit dem HSV absteigt" so schwer am Verein, dass man nicht die Gelassenheit hat zu sagen: "Passt schon. Wir kommen da wieder raus. (Und im allerschlimmsten Fall steigen wir halt ab, ändern können wir jetzt sowieso nix mehr.)" Die Argumente "Traditionsverein" und "große Stadt" erklären das allein jedenfalls nicht, denn Köln und Nürnberg sind auch Tradition und große Städte.
Zinnbauer ist jemand, der eventuell ein Team entwickeln kann und Jugend heranholt, aber dazu bräuchte er Zeit, die er nicht bekommt. Knäbel ist... keine Ahnung, was der ist. Das erstaunliche ist doch weniger, dass er Jugendtrainer war, sondern eher, dass er seit 15 Jahren keinen Verein mehr gecoacht hat. Das ist dann in der Tat einzig und allein die Abteilung "Motivation!!" - falls das hinhaut.