Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Bierhersteller und die DFL dahinter sind, das Gesamtprodukt weiter erfolgreich zu halten. Dazu verschwinden die Fußballfans ja nicht unbedingt - die wahren Fans bleiben ligaunabhängig bei ihrem Verein, die anderen wechseln eben. Trotzdem lässt sich der emotionale Aspekt natürlich nicht absprechen. Das ist auch ein langsamer Prozess, es ist ja nicht so, dass jedes Jahr ein neuer Dorfverein irgendwo auftauchen würde, daher denke ich, dass das durchaus passieren kann. Gleichzeitig steigt dadurch ja auch der Marktwert der zweiten Liga, in der sich jetzt schon einige "große Namen" tummeln. Oder anders ausgedrückt: wenn der HSV erst mal weg ist, wird eben über andere Spielerfrauen (und -mütter) berichtet und da gewöhnt man sich dann schon um. Zugegeben hat der HSV auch eine Ausnahmestellung darin, einen Rucksack voll bunter Geschichten zu präsentieren.
Umgekehrt finde ich aber auch, dass sich die alten Vereine nur deshalb auch nicht alles erlauben dürfen. Die nehmen in einem Zug böses, externes Geld, hauen auf die kleinen Vereine und Emporkömmlinge (nicht nur Hoffe und RBL, auch Mainz oder Freiburg) und wollen denen im "Team Marktwert" Geld stehlen, bestehen quasi nur aus Vetternwirtschaft und Klüngel und vernachlässigen Jugendarbeit für kurzfristige "Erfolge" (wobei ja Bestandswahrung aka Klassenerhalt schon als Erfolg zu werten ist). Man kann da ja verschiedene "Entwicklungs"stufen beobachten, einige treten noch Wasser, andere saufen schon langsam aber sicher ab (Lautern zB).
Andere haben wenigstens ihr Fremdkapital gut investiert, das sieht man u.a. bei bei Hertha oder den blauen und gelben Ruhrpottlern (ich weiß, gezeichnetes Kapital einer AG ist kein Fremdkapital, aber das ist auch kein durch tolle fußballerische Leistungen erspieltes Geld, im Sinne der ultimativen Fußballgerechtigkeit*). An diesen Beispielen sieht man auch, dass die Traditionsvereine ihr Schicksal durchaus selbst in der Hand haben/hatten. Viele haben sich nur dumm angestellt bzw. irgendwelche Vollpfeifen "mit Stallgeruch" auf Führungspositionen gesetzt. Von Selbstkritik hört man da aber nie was, lieber wird gegen Neulinge ausgeteilt, das finde ich einfach armselig. Nichtmal im Nachhinein, wie zB Bruchhagen hätte vormachen können. Scheinbar glaubt er tatsächlich alles, was er da so verzapft hat.
*nicht, dass es diese gäbe, wer sowas glaubt, dem ist eh nicht zu helfen.