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[Victoria II] Flamingoland
Anhang 22665
Servus Leute,
so stehe ich hier und suche nach Worten, da ich nur das Offensichtlichen zu sagen habe. Wie ihr wisst, wagte ich mich in den letzten Monaten in die Sphäre von Victoria II, sodass es für mich naheliegt, auch eine Story dazu zu schreiben. Da ihr mein EU4-Format kennt, könnt ihr annehmen, dass ich nicht bloß zu einem Staat aus der Dose greife, sondern etwas Neues einfügen möchte. Meine Wahl fällt dabei, weil ihr mit Rhenus so überhaupt nichts anfangen könnt, auf eine Wiedergeburt eines der burgundischen Staaten, des Königreichs Arelat. Das verriet schon meine Leseliste - ach, ich bin so gläsern...
Ich möchte euch also in eine Welt führen, in der der Zweite Pariser Frieden und Wiener Kongress zu einer Wiedergeburt dieses unspektakulärsten der burgunidischen Staaten führt und in eine Zeit versetzt, in der der junge Staat Belgien in den Valois-Herzögen geistige Ahnherren entdeckt und das Nibelungenlied Deutschland entzündet. Bei fehlendem 'Nation Designer' wird dies freilich über Modding geschehen.
Der Titel weist dabei nicht nur darauf hin, dass nahe der Stadt Arles, im Mündungsgebiet des Rhone namens Camargue, Flamingos brüten, sondern soll auch das Gefühl von Irrealität einfangen, dass das Projekt in jeder Faser zu begleiten scheint: Ein Jahrhunderte bestehendes mittelalterliches Königreich, dessen Existenz schließlich völlig vergessen wurde, erfährt im neunzehnten Jahrhundert eine künstliche Reanimation, ohne daraufhin daraufhin aber wie die schlechteren Ideen Wiens bei erster Gelegenheit wieder zu zerfallen, sondern zu irgendetwas zwischen einem "Französischen Österreich" oder einem burgunderroten "Purple Phoenix"-Fiebertraum heranzuwachsen.
Es wird also ein größeres Projekt, bestehend aus Worldbuilding, Modding und einer Partie, und ich bitte schon einmal um Entschuldigung für gelegentliche Langsamkeit, aber vielleicht möchte der eine oder andere von euch mich dabei begleiten.
Ich wünsche uns allen einen angenehmen Trip.
Christian / Saphir
ps: Für das Titelbild möchte ich mich bei meiner Mutter bedanken, die in diesem Jahr im Drôme weilte. Zwar gibt es dort keine Flamingos, doch liegt diese Region mitten im Arelat - im alten wie im neuen.
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Ein Überblick über die vielen burgundischen Staaten
Im Verlauf der Geschichte gab es eine Reihe von Entitäten, die den Namen Burgund trugen. Oft bestand zwischen ihnen nur eine leichte Kontinuität, also weder eine volle noch gar keine.
* Alles beginnt natürlich mit der germanischen Gruppe der Burgunden, die möglicherweise der Insel Bornholm entstammen, an der Weichsel greifbar wurden und von dort an den Main weiterzogen, ehe sie im Winter 406 n. Chr. zusammen mit anderen Germanen den Rhein überschritten. Sie schlossen mit einem Gegenkaiser einen Föderatenvertrag und siedelten sich am Rhein, wohl um Worms, an. Ihr Wunsch nach Expansion sorgte jedoch für neue Schwierigkeiten, sodass der römische Heermeister Flavius Aetius ihnen Hunnen auf den Hals hetzte und das Reich am Rhein zerstörte.
Diese Ereignisse fanden ihren Weg in die deutsche und skandinavische Sagentradition, sodass sich ihre Spuren noch im Nibelungenlied und der Edda finden lassen.
* Überlebende dieses Reiches wurden in Sapaudia/Savoyen angesiedelt, wo sie erneut expandierten, ehe sie sich zwischen den beiden germanischen Supermächten der katholischen Franken und arianischen Ostgoten eingeklemmt sahen. Es gelang ihnen eine Weile mehr oder weniger gut, den Balanceakt zwischen diesen und deren Konfessionen zu finden, doch als Theoderich starb und damit ein Beschützer wegfiel, griffen die Franken zu und annektierten es im Jahr 532.
Dieses Burgund zeichnete sich durch sein Gesetz aus, das Lex Burgundionum, das das Zusammenleben zwischen Germanen und Römern regeln sollte. Außerdem wurde einer seiner Könige, Sigismund, für sein Martyrium für den katholischen Glauben heilig gesprochen.
* Sowohl unter den Merowingern als auch unter den Karolingern entwickelte sich ein Burgund zu einem definitiven Reichsteil, zu einem Teil der Trias "Neustrien, Austrasien und Burgund". Bei den fränkischen Teilungen, die mit dem Vertrag von Verdun im Jahr 843 n. Chr., einsetzten, wurde darauf allerdings keine Rücksicht genommen; ein Teil des Gebiets fiel an das Westreich, der Rest zunächst an den Mittelteil.
Dieses Burgund dürfte Eingang in das Waltharilied gefunden haben, das abseits der Handlung um Walthari, Gunther und Hagen ein Burgund bei Saone und Rhone mit der Hauptstadt Chalons beschreibt.
* Als sich fünfzig Jahre und mehrere Verträge später der Staub um das Mittelreich legte, waren aus dem dortigen Burgundergebiet gleich zwei Burgunderreiche entstanden, 879 n. Chr. unter der lokalen Größe Bozo von Vienne das Königreich Niederburgund, 888 n. Chr. der Welfe Rudolf das Königreich Hochburgund. Beide wirkten im Chaos der damaligen Region, ehe Bozos zweiter Nachfolger dessen Königreich 930 n. Chr. an Rudolfs Sohn und Nachfolger übertrug, um im Gegenzug mit dessen Unterstützung König von Italien zu werden. Diese Fusion (oder feindliche Übernahme) sorgte wieder für ein geeintes Königreich Burgund, das nach der ideellen Hauptstadt Arles auch Arelat genannt wurde.
Die Könige verloren zunehmend ihre Macht an die Großen und gerieten unter den Einfluss des Ostfrankenreichs, bis im Jahr 1033 n. Chr. als Erbe an den römisch-deutschen Kaiser Konrad II fiel und von nun an eine der drei Kronen in der Trias "Deutschland, Reichsitalien und Burgund" bildete. In den darauffolgenden Jahren und Jahrhunderten waren die Könige und Kaiser allerdings meist mit Wichtigerem eingespannt, sodass nur wenige von ihnen sich um Burgund bemühten und noch weniger effektive Herrschaft ausübten. Das Gebiet zerfiel weiter in einzelne Regionen und öffnete sich zunehmend dem französischen Einfluss.
Dies fand im vierzehnten Jahrhundert mit Kaiser Karl IV. ein Ende, der sich 1365 n. Chr. noch einmal in Arles als König von Burgund krönen ließ, aber spürte, dass sich die Lage seit den Tagen Barbarossas gewandelt hatte: Das Lyonnais und andere Gebiete waren inzwischen direkt von Frankreich annektiert wurden und die Throne der Grafschaft Vienne (Dauphine), Freigrafschaft Burgund und Provence wiesen bereits eine erhebliche Franzosennähe auf, sodass fast nichts mehr übrig blieb. So löste er Savoyen aus dem Arelat und unterstellte es direkt dem Reich, ehe er den französischen Thronfolger im Januar 1378 sowohl mit dem Dauphine als auch der Statthalterschaft im Königreich Arelat einsetzte...
... und das war's. Von da an existierte dieses Reich nur noch auf dem Papier.
Das Arelat hinterließ nur wenige Spuren. Die beiden Kirchenkonzile von Lyon (1245 und 1274 n. Chr.) fanden auf seinem Boden statt, der damals schon frankreichnahes politisches Niemandsland geworden war. Außerdem kam die Heilige Lanze als Geschenk des burgundischen Königs Rudolf II. in den Besitz des deutschen Kaisers.
* Im Westen davon entstand nach dem Vertrag von Verdun ebenfalls ein neues Burgund innerhalb des westfränkischen Staats, das von lokalen Kräften zum Herzogtum geformt wurde und dann zunächst an die Kapetinger und (weitgehend gleichzeitig mit dem Dynastiewechsel in Frankreich) an die Valois fiel. Während der unter den ersten Kapetingern herrschenden Autonomie entwickelte sich dieser Burgunderteil stärker noch als der östliche zu einer Heimat der Kirchen und Klöster, aus der sowohl die Reformbewegung des Klosters Cluny als auch die Zisterzienser vom Kloster Cîteaux ihren Ausgang nahmen, ehe man sich zunehmend nach Frankreich orientierte. Die vier Valois-Herzoge schlugen derweil weit größere Wellen, indem sie im vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert sowohl den Hundertjährigen Krieg als auch die dynastischen Rivalitäten um die Kaiserkrone zum Aufbau eines Länderkomplexes zu beiden Seiten der Reichsgrenze zu nutzen verstanden, der sich auf Augenhöhe der anderen europäischen Mächte verstehen konnte. Gerade der letzte Herzog Karl bemühte sich eifrig darum, von Kaiser eine angemessene und "echte" Krone zu erhalten, doch seine Vision der neuen "Königreiche von Burgund und Friesland" scheiterte am Widerstand der Kurfürsten. Nach seinem Tod bei der Schlacht von Nancy wurde sein Reich zwischen Frankreich und Habsburg-Österreich aufgeteilt.
Dieses Burgund hinterließ... viele Spuren, uff.
* Von da an erlebte zwar das Haus Habsburg noch kurz eine Burgundisierung, doch erwies sich dies als Episode. Dafür entstand im sechzehnten Jahrhundert innerhalb des Reiches aus dem ererbten Gebiet der Burgundische Reichskreis, der diesen Namen selbst beibehielt, nachdem mit der Freigrafschaft Burgund der letzte Rhoneteil 1678 n. Chr. an Frankreich fiel. (Vielleicht assoziiert deshalb Friedrich Schiller in der "Jungfrau von Orleans" Herzog Philipp den Guten ausschließlich mit nördlichen und niederländischen Gebieten.) Dieser Reichskreis bestand bis zur französischen Revolution.
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Im magischen Kreis: Die Geburt eines Flamingoeinhorns (1/2)
An dieser Stelle verlassen wir die Realität und tauchen ab dem Jahr 1815 n. Chr. in die Welt des Paralleluniversums "Erde 2.01D" ein. Auch dort herrscht spürbare Frustration über die Schwäche der Bourbonen, Napoleons neue Rückkehr und den damit verbundenen Krieg. Nach dessen Niederlage beherrscht der Gedanke die Diskussionen, wie man genau dieses Szenario in Zukunft verhindern oder zumindest ein "drittes Mal Napoleon" abdämpfen könne. Man möchte Frankreich schwächen und bestraften, ohne aber den Geist des Wiener Kongresses gänzlich über Bord zu werfen, durch Eroberungen Krisenherde zu schaffen oder Rangeleien um die Beute zu entfachen.
* So entsteht die Idee, Arelat-Burgund als einen neuen Staat unter einer zu findenden oder neu zu kreierenden Seitenlinie des Hauses Bourbon zu erschaffen. Dies solle zuvorderst dazu dienen, durch Teilung der Masse den möglichen Schaden zu reduzieren, den ein Coup in Frankreich mit anschließendem aggressivem Verhalten anrichten könne.
* Diese Denkweise stände in gewisser Tradition mit dem Wiener Kongress, der etwa Italien mit kleineren Ablegern großer Herrscherhäuser zupflasterte. (Später sollte bei der Belgischen Revolution der erste Impuls aus „Neuer Staat mit einem König aus demselben Herrscherhaus“ bestehen.) Damit ginge auch die Hoffnung einher, dass Frankreich sich mit dieser Form des Gebietsverlusts, der mit einem befreundeten Staat einhergeht, besser anfreunden könnte als etwa mit einem abgetretenen Elsass oder Lothringen.
* Für das Arelat spricht dabei ein anderer Umstand, den ich oben verschwieg: Der vom französischen Thronfolger getragene Titel „Dauphin“ geht unmittelbar auf die Grafschaft Vienne/das Dauphine zurück, seit der in deren Besitz gelangte Philipp VI. es an seinen Sohn und Thronfolger weitergab, weil er als französischer König kein Lehnsmann des Kaisers – für dieses Gebiet im Arelat – werden wollte und sich dies als Tradition verfestigte. Man könne so mit einer Fiktion arbeiten, dass die Krone Arelats nur aus der Verfilzung mit der französischen gelöst werde und damit eine Kontinuität besitze, die bei näherer Betrachtung nicht existiert.
* Unter pragmatischen Gesichtspunkten schneidet dieses Burgund Frankreich von Italien ab und verhindert, dass es sie erneut umgestaltet; es übernimmt den Großteil von dessen Grenze mit der zu Napoleons Zeiten übel zugerichteten Schweiz und schwächt spürbar Frankreichs Position im Mittelmeer.
Ich könnte mir die Errichtung dieses Burgunds als großbritannische, vielleicht großbritannisch-russische Initiative vorstellen, aber darüber hinaus sehe ich die Großmächte dieser Gründung recht lauwarm gegenüberstehen: Niemand (außer Frankreich natürlich) verliert etwas durch die Schaffung eines Frankreich nahen Staats auf Kosten Frankreichs, aber niemand ist auf dessen Bestehen zwingend angewiesen und niemand sollte sein Gewicht in den Ring werfen, um Frankreich irgendwann an dessen Wiederbeschaffung zu hindern. Der Zweck seiner Existenz besteht ja in erster Linie darin, Risiko zu minimieren, bis die allerchristlichsten Könige wieder fest im Sattel sitzen; alles danach erscheint optional.
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Im magischen Kreis: Die Geburt eines Flamingoeinhorns (2/2)
So beginnt die Suche nach einem passenden neuen König von Burgund:
* Der französische König Ludwig XVI., jener unselige „Bürger Louis Capet“, hatte mit Marie Antoinette vier Kinder, von denen im Jahr 1815 n. Chr. aber nur noch eines lebt, die damals sechsunddreißigjährige Marie Thérèse Charlotte.
* Der französische König Ludwig XVI. hatte sieben Geschwister, von denen 1815 n. Chr. noch zwei Brüder lebten, die ihm beide als französische Könige nachfolgen sollten, Ludwig XVIII. und Karl X.
* König Ludwig XV., Großvater König Ludwigs XVI., hatte neben dessen Vater und acht Töchtern noch einen jüngeren Sohn, Philippe Louis, der allerdings als Kind verstarb.
* Der Vater von König Ludwig XV. hatte drei Söhne, von denen die anderen beiden schon im Kindsalter verstarben.
* Der Großvater von König Ludwig XV. kam auf drei Söhne. Einer von ihnen wurde König von Spanien und fällt aus der Liste, der andere hieß Charles von Bourbon, dessen beiden Kinder allerdings schon zu früh starben.
* Der Urgroßvater von Ludwig XV., Ludwig XIV., hatte sechs Kinder, von denen nur eines älter als fünf Jahre wurde.
* Der Vater Ludwigs XIV., Ludwig XIII., hatte zwei Söhne, nämlich auch einen jüngeren Bruder namens Philipp. Von diesem Philipp, dessen Zweig sich bald „Haus Orléans“ nennt, führt der Weg direkt (und alternativlos) zum „Bürgerkönig“ Louis-Philippe.
Das führt mich zu einem Stopp, denn ich möchte die Welt möglichst wenig ändern und käme doch irgendwie nicht um ihn herum.
Gehe ich noch einmal schnell die andere Seite ab:
* König Ludwigs XVI. Bruder Ludwig XVIII. hatte keine Kinder.
* König Ludwigs XVI. Bruder Karl X. hatte zwei Söhne. Wenn man bedenkt, dass Ludwig XVIII. im Jahr 1815 n. Chr. seinen sechzigsten Geburtstag feierte und sein Bruder es gerade einmal auf zwei Jahre weniger brachte – es also wahrscheinlich schien, dass der französische Thron an Karls Kinder fallen würde –, wäre es möglich, aber sicher auch riskant, den jüngeren Bruder, Charles Ferdinand, für Burgund zu nutzen und damit für Frankreich aus der Gleichung zu nehmen.
Nehmen wir ansonsten einmal an, dass Louis-Philippes Vater, im Nationalkonvent für das Todesurteil für „Bürger Louis Capet“ zu stimmen, diesen und dessen Nachkommen (von denen außer Louis-Philippe keiner mehr lebte) für den Thron unmöglich machen. In diesem Fall…
* Der Vater von König Ludwig XIII., Heinrich IV., hatte sechs Kinder. Die Linie des einzigen infrage kommenden Bruders endet jedoch eine Generation später.
* Mit Heinrich IV. beginnt bereits die Herrschaft des Hauses Bourbon, weswegen ich nicht weiter zurückgehen möchte.
Das heißt:
* Ich könnte entweder Charles Ferdinand nehmen, auch wenn das in den Augen der Zeitgenossen wohl recht verwegen gewirkt hätte…
* … oder ich könnte die Verwandtschaft zu den Bourbonen über eine Tochter herleiten…
* … oder über einen Bastard…
* … oder mich in den bereits bestehenden Nebenlinien umsehen.
Über diese Entscheidung werde ich noch einmal schlafen.
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Einen Tag später scheint mir diese Frage auf eine Richtungsentscheidung herauszulaufen, wobei jede Entscheidung ihre Vor- und Nachteile mit sich brächte (wobei die Vorteile oft nur darin bestehen, die Nachteile anderer Optionen zu vermeiden).
* Nur einen Bastard würde ich ausschließen, weil die Situation dem völlig entgegensteht: Hier kommt es nicht darauf an, die Anbindung an eine Lichtgestalt um jeden Preis durchzusetzen, sondern eine neue Krone mit möglichst viel Prestige zu versehen - und da bringt eine Bastardlinie vermeidbare Einbußen mit sich.
* Charles Ferdinand würde als Neffe des amtierenden französischen Königs die Anbindung an Frankreich garantieren, doch bestände zu befürchten, dass jener Prinz, der im Namen seines Onkels unlängst Truppen gegen den zurückgekehrten Napoleon führte, für viel zuviel Nestwärme sorgen könnte, sollte er den neuen Titel als Plastikkrone behandeln und den neuen Staat von Anfang an auf Wiedervereinigung ausrichten. Dann würde die Trennung scheitern und die Distanz nie hergestellt werden, die sich die Alliierten von dieser Neugründung erhoffen.
* Eine Übernahme durch einen Kandidaten aus einer Nebenlinie, die eine Königskrone als Gewinn statt als Verlust ansehen würde, würde für mehr professionelle Distanz sorgen. Dafür läge die spanische Linie Bourbon-Anjou nahe (und würde mit ihrem Namen auch an die mittelalterliche Anjou-Herrschaft in der Provence erinnern, auch wenn es sich dabei um andere Anjou handelte). Allerdings stände bei der Wahl eines Spaniers das mittelalterliche Schreckbild einer "Einkreisung Frankreichs durch Spanien" im Raum, zumal mit dem Franche-Comté ein Teil des Gebiets bis 1678 n. Chr. zu Spanien gehörte.
* Deshalb könnte es sich anbieten, lieber auf einen geeigneten Kandidaten des Hauses Bourbon-Sizilien zurückzugreifen. Eine Verbindung mit diesem Königreich auf Augenhöhe mit verstärkter Integration in die Mittelmeerwelt wäre wohl eine bescheidenere und pragmatische Option.
* Eine Verwandschaft zu den Bourbonen über eine Tochter (in Verbindung mit einem französisch-adeligen Gatten) würde recht schnell in einer gänzlich neuen Dynastie resultieren, die sich nur noch mit ihrer Blutsverbindung zum Haus Bourbon legitimiert, diesem jedoch selbst nicht mehr angehört. Dies wäre die passende Wahl, wenn der Wunsch besteht, das Königreich Burgund dauerhaft als eine politische Einheit zu etablieren.
Wahrscheinlich argumentierten auch im Paralleluniversum "Erde 2.01D" im Jahr 1815 n. Chr. die Großen im neuen Burgund über den angemessenen neuen König. Ich werde einmal schauen, welche Kandidaten ihnen dabei zur Verfügung stehen könnten.
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Für das Haus Bourbon-Anjou möchte ich einmal sehr grob durchsieben:
* Der erste spanische Bourbone, ein Enkel Ludwigs XIV., hieß Philipp V. und hatte drei Söhne, die Nachkommen zeugten. Einer sorgte für weitere Könige von Spanien, der andere begründete die Linie Bourbon-Parma, der dritte heiratete unstandesgemäß.
* Dessen Sohn Karl III. entsprang... sehr viel, doch drei Söhne führten die Generationen fort, einer von ihnen in Spanien, der zweite begründete das Haus Bourbon-Sizilien, der dritte heiratete nach Portugal und stand dort mit seiner Linie in der Thronfolge...
... und das würde zu ersten Gesichtern führen, wäre der Zeitpunkt nicht denkbar ungünstig gewählt: Gabriels Sohn Pedro Carlos starb im Jahr 1812 n. Chr., dessen Sohn Sebastian wurde erst Ende 1811 n. Chr. geboren. Die Großen Burgunds würden damit 1815 n. Chr. ein Kind auf den Thron heben.
* Karls III. Sohn Karl IV. sorgte für drei im Jahr 1815 n. Chr. noch lebende Söhne, nämlich den aktuellen König Ferdinand VII, dazu Carlos und Francisco.
Zum Zeitpunkt der Entscheidung sorgten weder Ferdinand noch Carlos für Kinder, wobei sich beide erst um die Dreißig befanden. Hier würde in erster Linie also der dritte Sohn, der damals einundzwanzigjährige, ledige Francisco de Paula de Borbón übrig bleiben.
Ein Blick auf das Haus Bourbon-Sizilien zeigt:
* Karls III. Sohn Ferdinand begründete diese Linie und herrscht 1815 n. Chr. immer noch/wieder in Süditalien und Sizilien.
* Er sorgte für eine Menge Kinder, jedoch nur zwei zum Zeitpunkt der Entscheidung noch lebenden Söhne, seinen Nachfolger Francis (da schon mit reichlich Kindern gesegnet) und den damals fünfundzwanzig Jahre alten Leopold.
Für eine passende neue, mit den französischen Königen über einen weiblichen Vorfahr verwandte Dynastie gehe ich bis Ludwig XIV. zurück, ohne etwas zu finden - und diesen halte ich für unbedingt nötig. Die spanische Linie blende ich bewusst aus.
Zur Vollständigkeit möchte ich auch noch das Haus Bourbon-Parma abklopfen:
* Philipp, Sohn des spanischen Königs Philipp V., begründete die Linie der Herzöge von Parma und hinterließ nur einen Sohn.
* Dessen Sohn Ferdinand hatte einen Sohn.
* ... und dessen Sohn Ludwig hatte einen Sohn.
* ... und dieser Sohn hieß Karl Ludwig, zum Spielbeginn an der Spitze Luccas und damit eingebunden.
So existieren letztlich drei Kandidaten, ein spanischer, ein französischer und ein sizilianisch-neutraler. Auch hierüber werde ich eine Nacht schlafen (und mich für die nächsten Tage abmelden).
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So steht und fällt alles mit dem Inhalt des "Neuen Pariser Friedens", dem Äquivalent des Zweiten Pariser Friedens im Paralleluniversum "Erde 2.01D".
* Bei der ersten Bourbonenrestauration in Frankreich betrug es sich so, dass nach Napoleons Fall der französische Senat Ludwig XVIII. die Königskrone antrug und diesem damit die Verlegenheit ersparte, allein durch die Armeen der Besatzer wiederhergestellt zu werden.
* Der Wiener Vertrag gab dabei seiner Neuschöpfung, der Republik Krakau, bereits ein politisches System mit.
Da für das neue Königreich Burgund allerdings eine stärkere Rolle eingeplant war als für das Kondominium Krakau, würde ich annehmen, dass dem neuen Staat die Wahl einer Versammlung aufgetragen wurde, der die Aufgabe zukommen sollte, den neuen König von Burgund aus dem Haus Bourbon zu küren.
Bei der Frage, ob von vorneherein (im Geiste des Vertrags von Utrecht) ein Verbot der Vereinigung der Kronen Frankreichs und Burgunds festgelegt werden sollte, tendiere ich zu "Ja" - weniger aus Furcht vor der näheren Zukunft als direkt vor der folgenden, denn sonst stände im Raum, dass sich die Abgeordneten der Versammlung direkt für den französischen König entscheiden. (Ein solcher vorauseilender Gehorsam war den Alliierten aus den napoleonischen Staaten wohlbekannt.) Um es jedoch nicht als unversöhnliche Härte herüberkommen zu lassen, könnte das Verbot auf zwanzig oder dreißig Jahre beschränkt sein. (Fünfundzwanzig Jahre als direkte Strafe für fünfundzwanzig Jahre Revolutionskrieg wäre möglich, aber unnötig gehässig.)
Innerhalb dieser Versammlung (deren Wahlmodalitäten durchaus an die französische Verfassung von 1814 n. Chr. angelehnt sein kann) wird der spanische Kandidat wohl wenig Land sehen, weil ein verstärkter spanischer Einfluss bis hin zur Drohung eines Absinkens zu einem Nebenland in einer Personalunion niemandem in die Karten spielt (der Wiener Kongress beschloss ja eine ganze Reihe von Personalunionen, sodass den Abgeordneten dieses Mittel zu der Zeit als modern und möglich erscheinen kann). So sollte sich die Wahl zu der Entscheidung polarisieren, ob man dem französischen Kandidaten entgegenkommen oder dessen Brüskierung riskieren wolle, mit all den daraus folgenden Konflikten und Konsequenzen...
... und offen gesagt sehe ich das nicht eintreten. Man wird in einem Streben nach Harmonie Karl Ferdinand die Krone antragen, und dieser wird im Gegenzug dem Königreich Burgund eine Verfassung gewähren, die verblüffend der französischen Verfassung von 1814 n. Chr. ähnelt.
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Das Königreich Burgund in den Jahren 1815 - 1820
So möchte ich mit einer Klarstellung einsteigen, da ich mich an einem Punkt irrte: Bei den Pairs handelte es sich bei Ausbruch der französischen Revolution um eine übersichtliche Gruppe hoher Herren, die entweder als geistliche Würdenträger während der Dauer ihrer Amtszeit oder erbliche Titel als Hochadelige in Verbindung mit Lehensgebieten führten - und just an dieser Stelle zeigt sich die Natur der Arelatgebiete als Eroberungen, dass entweder keine oder so gut wie keine Pairs direkt mit dem Territoriums des neuen Königreichs Burgund verbunden sind. Dies bedeutet, dass die logische Gruppe und erste Wahl für die Entscheidung über eine neue Dynastie ausfällt - und natürlich kann der König, den sie erst bestimmen sollen, noch keine weiteren Pairsstellen schaffen.
Da es aber auch dem Geist des Wiener Kongresses zuwiderlaufen würde, die Entscheidungsträger per Wahl zu bestimmen, und eine "Versammlung der Großen" in diesem Fall Tradition hätte, wird im Paralleluniversum "Erde 2.01D" wohl der Neue Pariser Frieden wohl provisorische Richtlinien festlegen und etwa Bischöfe, Erzbischöfe und einheimische Adelige ab einem gewissen Rang für diesen Kronträgerfindungskonvent zulassen - und nach ihrer Entscheidung wird der neue König Karl Ferdinand all jene, die dem Aufruf zur Versammlung folgten, zu neuen Pairs und damit zu einem Teil des Pairkammer genannten, von der französischen Verfassung von 1814 n. Chr. kopierten Oberhauses zu werden.
Dieser Umstand kommt dem neuen Staat entgegen, sorgt er doch direkt für Profiteure der neuen Ordnung. Ich würde aber annehmen, dass sich damit die in ihren Territorien und Strukturen klar definierten geistlichen Würdenträger leichter tun als die oftmals erst aus dem Exil zurückkehrenden und mit dem Chaos der Territorienabtrennung konfrontierten Adeligen. Schließlich tritt ja ein neuer Hof als möglicher Lebensmittelpunkt neben Paris.
Die Wahl für eine neue Hauptstadt sehe ich recht schnell auf Lyon fallen. Man wird mehr über das Ausmaß an Zentralisierung im neuen Königreich diskutieren, doch da dies allgemein als ein Quell von Frankreichs Stärke galt, wird man große Teile davon beibehalten. Dagegen tritt die Frage, in welchem Maße sich die Stadt Marseille vom etwa gleichgroßen Lyon steuern lässt. Deshalb nehme ich an, dass einige Kompromisse die Macht der Zentrale einschränken.
So steht ein guter Teil dieser ersten Jahre des Königreiches Burgund im Rahmen von Ankunft und Aufbau, sowohl hinsichtlich der Erschaffung eines Verwaltungszentrums als auch dem Aufbau eines Königshofs.
In der realen Welt...
* stimmte Frankreich mit dem Zweiten Pariser Frieden hohen Reparationszahlungen zu, die in den nächsten fünf Jahren geschehen sollen...
* ... und mit der Besetzung eines Großteils des Landes für diesen Zeitraum einhergehen.
* geschehen die ersten beiden Monarchenkongresse, in denen die Großmächte noch für eine Weile die Einheit der Koalitionen und des Wiener Kongresses zu bewahren suchen. Frankreich gelingt eine Rückkehr in den Kreis der Großmächte und eine Verkürzung der Besatzungszeit.
* In Frankreich regiert König Ludwig XVIII., der die Verfassung anerkennt und sich bemüht, nach innen und außen Ruhe einkehren zu lassen.
* Trotzdem brodelt es zwischen Monarchisten, Bonapartisten und Republikanern, und gerade der Süden Frankreichs erlebt im Jahr 1815 n. Chr. eine Welle der Gewalt der Monarchisten gegen ihre politischen Gegner.
Da ich möglichst wenig an der Restwelt verändern möchte, wird ein Großteil davon auch das Königreich Burgund betreffen.
* Ob das Königreich Burgund für die Sünden der Vergangenheit ebenfalls Besetzung und Strafzahlung erdulden muss, wird sicher innerhalb der Welt diskutiert werden. Ich würde annehmen, dass sich die Alliierten für eine Stationierung von Truppen entscheiden, dies allerdings mit der Sicherstellung einer Stabilisierung begründen, und das neue System die "Besatzungskosten" aufbringen muss. Wenn sich auch die realen Zonen übernehmen, dann sichern Schweizer und Piemontesen jeweils ein kleineres Fleckchen, während der Löwenanteil des Gebiets Österreich untersteht.
* Sicher begleiten auch Gewalt und Chaos die Einrichtung der neuen Herrschaft, bei der auch eine ähnliche Serie weißen Terrors wie in der Realität auftreten kann. Bis 1818 n. Chr. sollte aber eine Ordnung wiederhergestellt worden sein, sodass die fremden Truppen im Windschatten Frankreichs auch das Königreich Burgund verlassen.
Der historische Charles Ferdinand lebte während des Exils an mehreren Orten des Auslandes und wirkte in mehreren Armeen, ehe er nach Napoleons Niederlage auf das Festland zurückkehrte. Laut Wikipedia verschaffte er sich mit seiner aufrichtigen Art unter seinen Untergebenen Sympathien, außerdem betätigte er sich als Kunstsammler und zeugte mehrere uneheliche Kinder mit verschiedenen Geliebten.
Zwischen den Jahren 1815 und 1820 n. Chr. geschah in der Realität...
* seine Vermählung mit Marie Caroline von Bourbon-Sizilien, der ältesten Tochter des damaligen Kronprinzen von Sizilien.
* die Geburt zweier Kinder, die direkt verstarben.
* die Geburt einer überlebenden Tochter, Louise Marie Thérèse im Jahr 1819 n. Chr.
* sein Tod infolge eines Attentats durch den Bonapartisten Louis-Pierre Louvel im Jahr 1820 n. Chr.
* die Geburt seines Sohnes Henri Charles, sieben Monate nach seiner Ermordung.
All das tritt im Paralleluniversum "Erde 2.01D" ebenfalls ein.
Die Eheschließung dient hier sicher auch dazu, sämtliche möglichen Restspannungen mit dem unterlegenen Gegenkandidatenhaus aus der Königswahlfrage auszuräumen. Sie ergibt aber auch darüber hinaus zwischen den beiden Königreichen Sinn.
Darüber hinaus sehe ich König Karl Ferdinand keine größeren Akzente setzen. Nach seiner Krönung in Arles mit der umgangssprachlich-sogenannten Flamingokrone (wegen der Vögel und dem vorherrschenden Rot... nur versteht mich bitte nicht falsch: das echte Königreich Arelat besaß soweit ich weiß keine überdauernde oder Ideal-Krone, also ist das ein purer Jux) beschränkt er sich auf das Tagesgeschäft, Ehe sowie Hobbys und blickt ansonsten nach Frankreich, wobei er das Streben nach Ausgleich im Inneren verbunden mit Ruhe nach außen von seinem Onkel kopiert. Bei der außenpolitischen Nicht-Präsenz stört es ihn auch nicht, dass Frankreich implizit auch für Burgund mitspricht.
Zur Zusammenfassung:
In den fünf Jahren zwischen 1815 und 1820 n. Chr. kommt das Königreich Burgund nach einer Phase innerer Tumulte und äußerer Besatzung langsam zur Ruhe und findet sich in den Alltag einer konstitutionellen Monarchie mit starkem, aber inaktivem König ein, während die neue Hauptstadt Lyon zum Verwaltungszentrum und Sitz eines Königshofs heranwächst. Schließlich stirbt König Karl Ferdinand bei einem Attentat.
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Das Umbruchsjahr 1820 n. Chr.
In der Realität sorgt nicht nur die Ermordung des Prinzen Charles Ferdinand für schlechte Nachrichten bei den Bourbonen, denn...
* ... im Königreich Beider Sizilien geht König Ferdinand mit seinen absolutistischen Ambitionen zu weit und muss nach einem Militärputsch einer Verfassung zustimmen.
* ... im Königreich Spanien geht König Ferdinand mit seinen absolutistischen Ambitionen zu weit und muss nach einem Aufstand die bestehende Verfassung anerkennen.
* Anlässlich dessen (und liberalen Tendenzen in Portugal) versammeln sich die Großmächte zum Kongress von Troppau, der aber nur österreichisch-französische Rivalitäten um den Einfluss in Italien zutage treten lässt und sonst ohne Ergebnis endet. (Allerdings wird ein neuer Kongress im nächsten Jahr beschlossen.)
In genau dieser schwierigen Lage entsteht im Königreich Burgund mit der Ermordung seines Königs in ein Machtvakuum.
Derweil möchte ich zwei Dinge, die in der Realität geschahen, innerhalb des Paralleluniversums "Erde 2.01D" verändern:
* Der historische Charles Ferdinand bat kurz vor seinem Tod um die Begnadigung seines Mörders, die aber bei dessen Prozess ignoriert wurde. Im Königreich Burgund handelt es sich dabei allerdings um den Willen des Monarchen, der den Attentäter nun vor der Hinrichtung rettet.
* In der Realität mischte sich die Tochter König Ludwigs XVI. und Gattin von Charles Ferdinands Bruder, Marie Thérèse Charlotte, in die Erziehung ihrer Neffen ein. Hier handelt es sich aber nun um die königliche Familie Burgunds mit Wohnsitz in Lyon.
So steht die schwangere und zur Witwe gewordene Königin Maria Karolina, zu dem Zeitpunkt 21 Jahre alt, im Rampenlicht und sieht sich abseits der Frage, ob es sich bei ihrem werdenden Kind um einen lebensfähigen Jungen handelt, einem Parlament gegenüber, dem genauso wenig wie dem Herrscherhaus an einer Rückkehr chaotischer Zustände gelegen ist und dessen Pairskammer im Zweifelsfall den Anspruch anmelden kann, bei der Thronbesetzung mitzubestimmen...
... und ja, ich nehme an, dass da ein Kuhhandel eintritt: Die Krone fällt an eines ihrer Kinder (abhängig von der Geburt) und sie übernimmt die Regentschaft bis zur Volljährigkeit, dafür erfährt die Verfassung eine Korrektur zugunsten des Parlaments, die diesem eine größere Selbständigkeit bei der Erledigung der Staatsgeschäfte erlaubt.
Bei diesem Parlament handelt es sich derweil immer noch um ein aus Kirchenfürsten und Hochadel bestehendes Oberhaus und nach strengem Zensuswahlrecht bestimmten Unterhaus; diese Elite übernimmt mehr Verantwortung, um den Status Quo stabil zu halten.
Die politischen Gruppierungen innerhalb der burgundischen Gesellschaft sollten derweil den französischen entsprechen, allerdings mit abgefeilten Enden: Niemand sieht den König des Rhonelands in der Pflicht, ein neuer Sonnenkönig zu sein, und niemand erstrebt die Pracht eines Hofs von Versailles. Derweil fehlt auch Paris als progressives Zentrum. Wenn nun auch noch die Begnadigung des Königs für seinen Mörder als einen Aufruf zur Versöhnung verstanden wird und die neue Regierung sich bemüht, die Gräben zu glätten, dass könnte der neue Staat eine größere Ruhe und Harmonie erreichen.
Wikipedia beschreibt Maria Karolina als lebenslustig, mit Interesse an Mode, Theater und Reisen. Vermutlich verfolgt auch sie keine größere Agenda jenseits der Tagespolitik. Ihr politischer Blick richtet sich allerdings nicht mehr nur auf Frankreich, sondern auf die größere bourbonische Welt sowie (als Tochter einer Habsburgerin) auf Österreich.
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Anhang 22666
So sieht übrigens das Königreich Burgund aus.
Es handelt sich allein um exfranzösische Gebiete, sieht man von dem Umstand ab, dass das im Ersten Pariser noch bei Frankreich verbleibende Drittel Savoyens im Neuen Pariser Frieden nicht zurückgegeben wurde, sondern bei Frankreich verblieb. (Die Grenzen sind von Hand abgezeichnet und damit eher als ungefähre Orientierung zu nehmen.)
... Eigentlich wollte ich heute Abend noch etwas schreiben, aber nun bin ich zu platt dafür. So beschränke ich mich auf dieses Bild, dass ich zwar schon seit einer ganzen Weile besitze, aber noch nicht den rechten Zeitpunkt fand.
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Der Schatten der Kongresse von Laibach und Verona (1820/21)
Im Rahmen der Ereignisse steht eine Möglichkeit im Raum, die ganz unabhängig von der Frage, wie intensiv sie verfolgt wurde, in Form von Spekulationen und Diskussionen ihre Wellen schlagen könnte: Da sich diese Kongresse mit liberalen Bewegungen in bourbonischen Staaten befassten, könnten schnell auch der veränderte Status Quo im Königreich Burgund thematisiert werden. Dies könnte Frankreich dazu verleiten, auszuloten, ob die aus der Not heraus geborenen Verfassungsänderungen auch in den Augen der anderen Großmächten einen Eklat und einen Angriff auf die absolutistischen Rechte des Kinderkönigs darstellt. So könnte man anbieten, dort einzumarschieren, um sich mit der "schlecht beratenen" Königsmutter zu einem "klärenden Gespräch" auseinanderzusetzen, diese nötigenfalls durch einen "besser geeigneten" Vormund zu ersetzen und das Parlament von "Hochverrätern und Verbrechern" zu säubern. Dies hätte ziemlich direkt die junge burgundische Autonomie zertrampelt und den Weg zu einer kurz- oder mittelfristigen Annexion durch Frankreich eingeschlagen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es wirklich ernsthaft verfolgt wurde. Zum einen herrschte auf diesen Kongressen schon eine gehörige Menge Animosität und Chaos, zum anderen wären die Großmächte kaum gewillt, Frankreich gerade einmal sechs Jahre nach Ende des Krieges die Bestimmungen von Paris und Wien revidieren zu lassen, und letztlich bemühte sich das historische Frankreich zu diesem Zeitpunkt selbst nicht darum. (Das geschah erst unter Napoleon III.) Wenn sich aber die französische Presse dieses Themas annimmt und etwa mit dem Einmarsch nach Spanien auch einen nach Burgund fordert, dann könnte dies zu einem etwas gespannteren Verhältnis zwischen den beiden Staaten sorgen.
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Das Königreich Burgund in den Jahren 1821 bis 1830
Wenn die realen Ereignisse auch innerhalb des Paralleluniversums "Erde 2.01D" eintreten, dann steht Frankreich ein hektisches Jahrzehnt bevor:
* Im Jahr 1820 n. Chr. verstärkt die Ermordung des Prinzen Charles Ferdinand (hier König von Burgund) in Frankreich die restaurative Stimmung.
* Im Jahr 1821 n. Chr. marschiert Österreich als Folge des Kongresses von Laibach im Königreich beider Sizilien ein. Sie marschieren auch in Piemont ein, um dort einen Militärputsch niederzuschlagen.
* Im Jahr 1821 n. Chr. stirbt Napoleon auf St. Helena, sein Leichnam wird erst knappe 20 Jahre später nach Frankreich zurückkehren.
* Im Jahr 1823 n. Chr. marschiert Frankreich im Auftrag der Heiligen Allianz in Spanien ein, um den bourbonischen König wieder in seine absolutistische Stellung zu erheben. Sie setzen sich innerhalb eines halben Jahres durch, was die Erinnerung an Napoleons Spanien-Erlebnisse kontrastiert, und verbleiben dort fünf Jahre.
* Im Jahr 1824 n. Chr. stribt König Ludwig XVIII., woraufhin sein Bruder Karl X. die Krone übernimmt. Anders als sein weitgehend auf innere Ruhe bedachter Bruder strebt dieser entschiedener nach einer Rückkehr zu Absolutismus und Gottesgnadentum...
* ... und die daraus resultierenden Verwerfungen dominieren die nächsten Jahre.
* Im Jahr 1830 n. Chr. fällt Frankreich in Algerien ein - offiziell, um gegen Piraten vorzugehen, inoffiziell, um aus kolonialen Eroberungen innenpolitisches Prestige herauszuschlagen. Nach langen, verlustreichen Kämpfen und brutalem Vorgehen gelingt es, die Küste zu besetzen.
* Als Karl X. im gleichen Jahr versucht, in einem Schlag gegen Eckpfeiler der Verfassung vorzugehen, erhebt sich dagegen ein Aufstand, der ihn und seinen Sohn zum Abdanken zwingt. Trotzdem folgt ihm nicht sein Enkel Henri, sondern der liberale "Bürgerkönig" Louis-Philippe von Orléans nach.
Im Königreich Burgund des Paralleluniversums "Erde 2.01D" sehe ich derweil ein recht ruhiges Jahrzehnt anbrechen. Ein unmündiger König, eine Elite mit Furcht vor Rebellionen und eine Öffentlichkeit mit dem Wissen um die geringen Handlungsspielräume führt zu weitgehendem Stillstand. Ich nehme aber an, dass in dieser Zeit im neuen Staat die Fragen aufkommen, wie man mit den ererbten französischen Strukturen umgehen möchte, woraus eigene Antworten entstehen.
Dabei steht zunächst die Frage im Raum, welche Zahl sich der neue König Henri hinter seinen Namen klemmt. Folgt man der Fiktion, dass das Königreich Arelat 1378 n. Chr. an Frankreich übertragen wurde, so darf er sich Heinrich IX. nennen. Nimmt man die französischen Könige heraus, die ja offiziell nie diesen Titel führten, so käme immerhin noch ein Heinrich VI. heraus, und wenn nur die explizit gekrönten Herrscher zählen, dürfte es Heinrich II. sein (hier fehlt mir leider eine gute Liste)...
... und ich denke, da es sich bei den französischen Königen um eine Statthalterschaft handelt, wäre die zweite Zahl die passende. Im Vergleich zu "Ludwig XVIII." und den damals hypothetischen "Karl X." und "Ludwig XIX." wirkt das auch weniger verbraucht, wenn auch gleichzeitig noch mit einer guten Portion Tradition gesegnet. (Bei seinem Vater handelte es sich nach dieser Logik um "Karl II.", mit allein Karl IV. vor sich.)
Als eine zentrale Linie dieser Veränderungen nehme ich eine Rückkehr zu der Betonung des Lokalen an: Die Departementgrenzen mögen beibehalten werden, doch die Bezeichnungen der historischen Regionen treten erneut/stärker ins Licht. Da viele der Gebiete vor der Französischen Revolution eher zur Peripherie der absolutistischen Macht gehörten und noch ihre Provinzialstände und Parlamente aufwiesen, könnte deren Wiederherstellung als Teil einer Restauration in Angriff genommen werden und ein Gegengewicht gegen den Lyoner Zentralismus wirken. So würden dann die Freigrafschaft (mit Hauptstadt Besançon), das Dauphiné (mit Grenoble) und die Provence (mit Aix-en-Provence) als Verwaltungseinheiten neben das Hauptstadtgebiet treten.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass man sich in Lyon Dialekten und Sprachenvarianten gegenüber sympathischer zeigt als in Paris. Gerade das Okzitanische könnte als Merkmal der Provence - auch gegenüber der eigenen Hauptstadt - neue Wurzeln finden.
Gerade bei der Provence gehe ich davon aus, dass sie sich bemerkbar macht und auch eine eigene Partei oder Lobby bildet, um die für die fernen Mächtigen nicht immer naheliegenden Interessen der Küste im Zentrum der Macht zu vertreten.
Die im historischen Frankreich in jener Zeit erlebte das Christentum einen weiteren Frühling und traf dabei auf eine in der Französischen Revolution entchristianisierte Bevölkerung und enteignete, marode Kirche. König Karl X. setzte sich dabei besonders für eine Staatsreligion ein, was ihn in Konflikt mit der Verfassung brachte und für weitere Unruhe sorgte. Im fiktiven Königreich Burgund fehlt dieser entschlossene Monarch; Bischöfe nehmen eine stärkere Stellung in der Pairskammer ein, doch gerade dies kann diese neuen Gegenwind spüren lassen, sodass...
... nun, ich kann schlicht nicht sagen, ob ein Äquivalent zum Sakrilegsgesetz des Jahres 1825 n. Chr. auch in Burgund umgesetzt werden könnte. Hier würden die Wechselwirkungen mit Frankreich mit hereinspielen und zu der Frage führen, ob die burgundischen Großen dem König von Frankreich in dessen Vorreiterrolle als Kirchenfreund und absolutistischer Monarch in spe als deren Vorbild nachhecheln oder sie den burgundischen Weg mit Verfassung und bescheidenerer Kirche als Eigenes und Gutes ansehen. Da dessen Weg allerdings schon im Inneren von Aufschrei und Fehlschlag begleitet war, würde ich aber davon ausgehen, dass die burgundischen Eliten eher auf ihre Ruhe setzen und die Distanz zu Frankreich nur weiter wächst.
Das Königreich Burgund wird außerdem eine Entscheidung darüber treffen müssen, ob den von der Französischen Revolution enteigneten Adeligen und Kirchen eine Entschädigung zusteht. Hier bin ich skeptisch, da bei der Schwäche des Königs dies sehr schnell als "Die Pairs nutzen ihre Macht, um sich selbst an den Kassen zu bedienen" wahrgenommen werden könnte und dem neuen Staat wahrscheinlich die Mittel fehlen. Hier könnte das französisch-übernommene Modell staatlich besoldeter Geistlicher in Kombination mit 'angemessenen' Gehältern für die Pairs und Parlamentarier in den wieder neu entstehenden Provinzialparlamente als besserer Weg erweisen (und den Adel mehr in Richtung eines Amtsadels transformieren).
So wirkt das Königreich Burgund für ein Jahrzehnt als etwas liberaleres Gegenmodell zum Königreich Frankreich, ehe die dortige Revolution dieses Verhältnis plötzlich umkehrt.
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Das Königreich Burgund in den Jahren 1830 bis 1835
Unter dem neuen "Bürgerkönig" Louis-Philippe ändert sich die Titulatur von "König von Frankreich" hin zu "König der Franzosen" - und was in der Realität als Bekenntnis zu Volkssouveränität im Gegensatz zum Gottesgnadentum gemeint war, erhält im Paralleluniversum "Erde 2.01D" einen deutlich aggressiveren Klang, betrachten sich doch die meisten Einwohner des Königreichs Burgund von ihrer Volkszugehörigkeit her als Franzosen.
Ich gehe davon aus, dass diese Bezeichnung trotzdem fällt, handelt es sich bei dem Frankreich Louis-Philippes um ein spürbar aggressiveres: Sie mischte sich beinahe umgehend in der Hoffnung auf Gebietsgewinne in die belgische Revolution ein, schielte in der Orientkrise nach Ägypten, schockierte Deutschland mit Forderungen nach einer Rückkehr zur Rheingrenze und führte den Eroberungskrieg gegen Algerien fort.
Dies führt dazu, dass die beiden zuvor trotz mancher Misstöne und Entfremdungen als familär betrachtbaren, von Onkel und Neffe regierten Staaten plötzlich zu Erzfeinden werden: Neben dem neuen Anspruch auf Alleinvertretung entfernt die neue französische Verfassung die Erblichkeit der Pairsstellen und streicht die Stellung des Katholizismus als Staatsreligion, was dazu führt, dass die Großen Burgunds von einem Übergreifen der Julirevolution und mehr noch von einer Annexion durch Frankreich nur zu verlieren hätten. In diesen ersten Jahren, in der der französischen Julimonarchie noch die Stabilität abgeht, gehe ich davon aus, dass die schrillen Töne aus Paris mit ebenso schrillen Tönen aus Lyon erwidert werden.
Dazu gehört eine drastische Maßnahme: Am oder nach dem 29. September 1830 erklären sie, dass nach "mittelalterlichem Brauchtum" die Könige von Burgund schon mit 10 Jahren als mündig gelten können (Tatsächlich erklärte Karl IV. im Jahr 1378 n. Chr. den damals zehnjährigen französischen Prinzen Karl die Mündigkeit, ehe er ihn mit dem Dauphine und der Statthalterschaft für das Arelat belehnte), und schieben ihren König Heinrich VI. stärker in das Licht der Öffentlichkeit. Dessen Geburt nach dem Tod seines Vaters wurde in der Realität von Royalisten als "ein von Gott geschenktes Wunderkind" gefeiert, und so nehme ich an, dass er nun propagandistisch zum "Wunderkönig" aufgebaut wird, während die Macht weiterhin in den Händen von Parlament und Regierung verbleibt.
Da sich die aktualisierte Verfassung des Königreichs Burgund und die neue Verfassung des Königreichs Frankreich nicht allzu sehr voneinander unterscheiden, nehme ich an, dass die Regierung auch über Zugeständnisse die Lage zu entschärfen versucht und dabei primär ihr Zensuswahlrecht entschärft (vielleicht sogar noch weiter als in Frankreich), um damit das liberale Bürgertum mit dem Staat auszusöhnen. Das sollte besser funktionieren als das den Anspruch eines "Königs der Franzosen" erwidernde Gekeife von einem "König aller Burgunder" oder "König des gesamten Burgunds", das eben nicht nur Anspruch auf die französische Bourgogne erhebt, sondern auch die Nachbarn Schweiz und Sardinien-Piemont irritiert, die selbst französischsprachige, ehemals zum Königreich Arelat gehörende Gebiete umfassen.
Da der gestürzte König Karl X. in der Realität wie schon während der Französischen Revolution England als Ort seines Exils wählte und sich damit gegen bourbonische Staaten im Mittelmeerraum entschied, nehme ich an, dass er auch hier diesen Ort aufsucht. Trotzdem werden viele bourbonische Anhänger, die vor der Verfolgung fliehen, ihren Weg an die Rhone finden. Im Jahr 1831 n. Chr. entzündete sich in Paris eine Gedenkveranstaltung für den ermordeten Charles Ferdinand zu Unruhen (und bei diesem handelt es sich hier um König Karl II. von Burgund), in den folgenden Jahren gab es weitere Aufstandsversuche von Royalisten, Republikanern und Bonapartisten, ehe die Regierung des Bürgerkönigs seit der Mitte des Jahrzehnts schließlich einigermaßen sicher im Sattel saß.
Derweil leidet das Königreich Burgund unter zwei weiteren historischen Krisen:
* Eine Cholerapandemie fegte im Jahr 1832 n. Chr. durch Frankreich und wird sich auch von veränderten Grenzen nicht aufhalten.
* In den Jahren 1831 und 1834 n. Chr. kommt es in Lyon zu den ersten beiden Aufständen der Seidenweber, in denen erst Streiks über unerträgliche Löhne und dann Abstimmungen über ein Gesetz zum Versammlungsverbot von Arbeitern zu Revolten der Arbeiter führen, die von der Armee niedergeschlagen werden...
... und auch wenn diese Aufstände sicher das Königreich Burgund einer noch größeren Belastungsprobe aussetzen, sehe ich dieses nicht anders handeln.
Derweil sinkt auch der Stern einer anderen Person: Die historische Maria Karolina, Witwe des Charles Ferdinand, wurde im Jahr 1833 n. Chr erneut schwanger, weswegen in aller Eile ein halbwegs passender Ehemann gefunden und ein gefälschter Trauschein mit dem Jahr 1831 n. Chr. angefertigt wurde. Dies lässt sich auch für die Königin am Hof von Lyon vorstellen, wenn diese mit einem Geliebten zu sorglos umging, und wie in der Realität könnte sie dies trotz Vertuschungen Sympathie kosten. Ich nehme an, dass sie unauffällig ins Abseits gedrängt und aus dem Dunstkreis ihres Sohnes entfernt wird, der nun als "Wunderkönig" immer deutlicher ins Licht tritt...
... und dieser ist im fraglichen Zeitraum zehn bis fünfzehn Jahre alt.
So erlebt das Königreich Burgund in dieser turbulenten Zeit eine Belastungsprobe, in der sich die Spaltungen eher noch vertiefen, da nun die Fragen im Raum stehen, wie man bezüglich eines möglichen "Wunderkönigs" und der Beziehung zum Frankreich des "Bürgerkönigs" denkt. In diesem Zustand befindet es sich zu Beginn des Spiels.
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Frage an die Leserschaft
Servus Leute,
da nun das Modding beginnt, möchte ich fragen: Bestände unter euch Interesse an einem "call and response"? Soll heißen: Ich stelle euch einige offene Fragen und ein paar Möglichkeiten der Umsetzung vor, und ihr entscheidet über den Weg?
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Die Flaggen und Realität
Das historische Königreich Burgund/Arelat besaß weder Wappen noch Flagge, da es zu jener Zeit, als sie sich etablierten, schon zu theoretisch geworden war.
Allerdings schwebt eine andere burgundische Flagge im Raum:
Von der Burgundischen Erbschaft an und seit Maximilian I. erweiterten die Habsburger ihr Wappen um das rot umrandete Blau-Gelb des Herzogtums Burgund und verwendeten es quasi als Abkürzung für den gesamten Länderkomplex. Hier seht ihr das Wappen des Kaisers Maximilian II. aus dem Jahr 1606 n. Chr. - also zu einer Zeit nach der Teilung der habsburgischen Linien nach dem Tod Kaiser Karls V., nach dem die burgundischen Erbfolgekriege beendenden Vertrag von Senlis mit Preisgabe der Ansprüche auf das Herzogtum Burgund und vor dem spanischen Erbfolgekrieg:
https://upload.wikimedia.org/wikiped...B6m.kaiser.JPG
Unten rechts enthält es ein Burgund.
Ich kann mir vorstellen, dass dieses Wappen, das die Österreicher bis zur Aufgabe der Österreichischen Niederlande führten, zum neuen Königreich Burgund wandert. Es steht nun einmal für Burgund, auch wenn die historische Zuordnung falsch ist.
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Die Flaggen und Victoria II (1/5)
Victoria II verlangt von einer Nation fünf Flaggen: eine allgemeine, eine für Monarchie, eine für Republik, eine für Kommunismus und eine für Faschismus. Außerdem verwendet es häufig die Kombination "Flagge + Wappen".
Hierbei handelt es sich um das "allgemeine" Modell. Sie entspricht der Version direkt nach der Gründung und damit dem Burgund unter König Karl II.
Anhang 22667
Die Flagge besteht aus dem Übernommenen, drei gelbe und drei blaue Querbalken mit einem roten Rand, verbunden mit einem stark vereinfachten königlichen Wappen: der rote Adler auf weiß als ein "anderes altes Zeichen des Königreichs Burgund/Arelat" mit dem Zeichen der bourbonischen Nebenlinie als herrschender Dynastie im Herzschild...
... und ja, beides muss ich erklären:
* Tatsächlich verbirgt sich hinter dem Adler eine Anspielung auf das alte Wappen der Pfalzgrafschaft Burgund, die vor dem goldenen Löwen einen weißen Adler auf rot verwendete (vielleicht aus der Zeit der Stauferherrschaft). Ich drehte die Farben um, weil... nun, bin ich ehrlich... ich irgendwie einen "Flamingo" einbauen wollte.
* Die neue Seitenlinie "Bourbon-Burgund" verwendet nur eine einzige goldene Lilie (im Anklang an das alte Wappen der Provence), umgeben von einem roten gezinnten Rand, den Charles Ferdinand während des Ancien Regimes noch als "Herzog von Berry" auf dem Wappen führte.
ps: Bitte seht bei den Wappen nicht allzu genau hin. Sie tauchen nur in einem Hundertstel ihrer Größe im Spiel auf (also genau, sie sind 10x10 vergrößert), sodass ich nicht alle Feinheiten herausschliff.
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Die Flaggen und Victoria II (2/5)
Unter König Heinrich VI. kommt diese Flagge zum Einsatz. Sie ziert das Königreich Burgund zu Spielbeginn und gilt als die Monarchie-Option.
Anhang 22668
Offiziell änderte sich wenig. Inoffiziell übernimmt es die Anordnung des Wappens Karls des Kühnen von Burgund, das sich als Wappen der Bourgogne hielt, und lässt den "Wunderkönig" damit eine Nachfolge der Valois-Burgunder propagieren.
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Die Parteien zu Spielbeginn
In Victoria II herrschen in der Bevölkerung verschiedene Grund-Ideologien vor. Auf diesen Ideologien ruhen dann die Parteien, und jede Partei vertritt in fünf Themenfeldern gewisse Standpunkte, wobei diese Standpunkte der regierenden Partei in Form von Möglichkeiten oder Modifikatoren das Spiel und den Spieler erreichen. Im Verlauf des Spiel kommen neue Parteien hinzu, während alte verschwinden können.
Zu Beginn des Spiels existieren in Frankreich folgende Parteien. (Schwarz bedeutet Reaktionäre, Blau Konservative, Gelb Liberale.)
Anhang 22669
Im Königreich Burgund könnte es so aussehen:
(Das Spiel nutzt dabei Parteinamen in den jeweiligen Sprachen; ich weiß noch nicht, ob ich es genauso umsetze.)
Reaktionär: Wiedervereinigungspartei
Die Anhänger dieser Richtung ersehnen eine Auflösung des Königreiches Burgund im Zuge einer Wiedervereinigung mit Frankreich unter Beibehaltung einer gewissen Autonomie wie in den Tagen des Ancien Régimes. (Verglichen mit anderen (selbst belgischen) Reaktionären sind sie absichtlich nutzlos.) Sie stehen für...
* Protektionismus
* Interventionalismus
* Moralismus
* Residenz
* Pazifismus (im Sinne von: Sie sprechen diesem Staat das Recht ab, Waffen zu führen)
Konservativ: Wunderkönigspartei
Die Unterstützer des "Wunderkönigs" stehen vor eine Herrschaft der Oberschicht ohne Unterscheidung der Form gegen scharfe Abgrenzung nach unten, außenpolitisches Gepolter bei innenpolitischer Akzeptanz der Zustände und fast schon zu lockeren Zügeln. Sie stehen für...
* Protektionismus
* Laissez Faire
* Pluralismus
* Limitierte Staatsbürgerschaft
* Jingoismus
Konservativ (2): Parlamentspartei
Die Pairskammer wünscht vorwiegend Ruhe, damit einhergehende Stabilität und dadurch die Beibehaltung von Verfassung samt der Macht von Adel und Kirche im Oberhaus im Rahmen der Möglichkeiten. Sie stehen für...
* Protektionismus
* Interventionismus
* Pluralismus
* Residenz
* Pro-Militär
Liberal: Provence-Lobbygruppe
Diese zu Spielbeginn sicher nicht mehr rein provencalische Gruppierung vertritt die Interessen des Großbürgertums am Hof. Im Vergleich zu anderen liberaleren Bewegungen steckt ihnen noch der Schreck der Lyoner Weberaufstände in den Knochen, und sie mögen Subventionen. Sie steht für...
* Freihandel
* Interventionalismus
* Säkularismus
* Limitierte Staatsbürgerschaft
* Pro Militär
Im Vergleich zu den üblichen Parteien sind die Linien (wie auch in Frankreich) leicht verschoben. Als markanteste Besonderheit sei erwähnt, dass dem Spieler zu Beginn jede Chance auf "Staatskapitalismus" fehlt. Dieser wird erst mit dem nächsten Block erscheinen.
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Die allgemeinen Daten
Zitat:
Königreich Burgund
* Hauptstadt: Lyon
* Primärkultur: Französisch
* Akzeptierte Kultur: Keine
* Regierungsform: Regierung des Königs
* Pluralität: 25
* Nationalwert: Ordnung
* Alphabetisierung der Primärkultur: 60 Prozent
* Alphabetisierung der Nicht-Primärkultur: 45 Prozent
* Zivilisiert?: Ja
* Prestige: 10
Um diesen Block zu erklären:
Jeder Staat besitzt ein nationales Ideal, das entweder aus "Gleichheit", "Freiheit" oder "Ordnung" besteht. Dies beeinflusst die Effizienz von Mobilisierungen und die generelle politische Tendenz. Frankreich nutzt "Gleichheit", doch im Rhoneland halte ich "Ordnung" für passender.
Pluralisität und Alphabetisierung übernehme ich von Frankreich. Ich erhöhte lediglich den Nicht-Kultur-Alphabetisierungswert, da ja die Kolonien fehlen. (Stattdessen kopierte ich Savoyens Wert, da diese wohl voraussichtlich aus dieser Gegend stammen.)
Der Prestigewert entspricht einem üblichen für kleine Königreiche - und spezifisch dem des Königreichs Beider Sizilien.
Das Königreich Burgund beginnt außerdem mit denselben Technologien wie Frankreich und...
Zitat:
Bewusstsein: 3
Bewusstsein bei Fremden: 1
Techschule: Korporativer Industrialismus
... übernehme auch beim Bewusstsein französische Werte, die recht typisch zu sein scheinen.
Nur bei der Techschule sehe ich das französische nicht als passend und nehme deshalb die Verstrickungen, die sich normalerweise nur in Bayern, der Schweiz und Schweden finden lassen.
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Zu den Startreformen
Anhang 22670
Das sind Frankreichs Reformen...
... und sie liegen ziemlich nahe bei Burgund. Der einzige Unterschied besteht aus einer gänzlich freien Presse.
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Die offene Frage
So bleibt eine Frage im Raum, nämlich jene, ob Frankreich mit Kerngebieten auf den burgundischen Ländereien beginnt, und wie lange diese bestehen. Sowohl ein "Ja, bis..." als auch ein "Nein" würden nämlich darauf hindeuten, dass die Großmächte darauf hinwirken, dass Frankreich gegenüber Burgund eine Art "Londoner Protokoll" unterzeichnet, und unterscheiden sich darin, ob das bereits geschah...
... und das wäre ein Punkt, bei dem ich eure Meinungen aufnehmen würde, oder andernfalls frei entscheide.
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Zitat:
Zitat von
Saphir
Servus Leute,
da nun das Modding beginnt, möchte ich fragen: Bestände unter euch Interesse an einem "call and response"? Soll heißen: Ich stelle euch einige offene Fragen und ein paar Möglichkeiten der Umsetzung vor, und ihr entscheidet über den Weg?
Ich kann es mal versuchen.
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Gerne. :kuss
Die erste Frage lautet: Besitzt Frankreich noch Kernprovinzen auf den burgundischen Gebieten?
a.) Ja, durchgehend. (Die Folge wäre ein recht schweres Spiel, da ich immer darauf achten müsste, ja nicht diesen einen, jederzeit ausbrechen könnenden Krieg zu verlieren.)
b.) Ja, aber eine Entscheidung kann dies ändern. (Die Folgen lägen auf der Hand. Ich würde zu Beginn darauf hinwirken, dass diese Entscheidung eintritt.)
c.) Nein. (Dies würde wohl dafür sorgen, dass selbst eine scheiternde Partie wohl nicht mit Burgunds völliger Vernichtung endet.)
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Der Maschinengott aus London
Nach den Erlebnissen der belgischen Unruhen, in denen Frankreichs Armeen nach Norden marschierten und die Großmächte geschlossen dessen Machtwachstum blockierten, werden spätestens ab dem Jahr 1832 n. Chr. dieselben Großmächte beisammensitzen, um Frankreich deutlich zu machen, dass ein aus den französisch-burgundischen Spannungen erwachsender Überfall nicht hingenommen werden würde und auch Burgunds Wanken im Seidenweberaufstand keinen Anlass zu einer "proaktiven Nachbarschaftshilfe" gebe. Stattdessen würde man Frankreich dringend nahelegen, auf eine Entspannungs- und Ausgleichspolitik mit dem Nachbarn im Südosten umzuschwenken.
Diese Ereignisse sehe ich in London stattfinden, vielleicht auf eine Initiative des exilierten Königs Karl X. hin, aber ohne Miteinbeziehung Burgunds. Für diese mag es wie ein Wunder erscheinen, dass die Spannungen nicht über Grenzscharmützel herausreichen und "die hunderttausend Söhne des heiligen Chlodwig" fernbleiben.
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Das Königreich Burgund in den Jahren 1836 bis 1848
Unabhängig von der Frage, wie Frankreich den Londoner Druck aufnimmt und ob es mit dem Königreich Burgund noch zu einem offiziellen Ausgleich kommt, findet sich das Königreich Burgund nach der Stabilisierung der Herrschaft Louis-Philippes und dessen englischen Bündnissen in einem gespaltenen Europa wieder, das ihm kaum Handlungsfreiheit gewährt: Es kann entweder die Nähe zum liberalen Westen unter Frankreich und Großbritannien suchen, die den Ausgleich mit Frankreich und die Anerkennung der neuen Regierung erzwingt, oder es kann sich dem konserativeren Osten (und besonders Österreich) anbiedern, was diesem die Macht verleiht, innere Veränderungen zu fordern. Sie werden sich deshalb nach Westen wenden und außenpolitisch ein ruhiges Jahrzehnt erleben.
Bei dem jungen König Heinrich VI. nehme ich an, dass sein Leben und Verhalten an das eines klassischen Kinderstars erinnert: Als Kind weiß er zu funktionieren, ehe mit Pubertät und Volljährigkeit eine instabile, skandalbeladene Phase einsetzt, ehe als Erwachsener die Sehnsucht danach einsetzt, irgendwie dann doch ein völlig langweiliges und normales Leben zu führen. In diesem Fall würden die Provokationen und Schlagzeilen just zu einer Zeit einsetzen, in der außenpolitisch alles gesagt zu sein scheint.
Dabei wird der König einigen als Idol erscheinen: Mit ihm handelt es sich tatsächlich um den ersten selbstbewussten, vollburgundischen König, der Staat und Thron nicht nur als Provisorium betrachtet, sondern sich zu diesen bekennt und auch gegenüber dem König von Frankreich Selbstbewusstsein kommuniziert. Mit jugendlichem Elan wirkt er außerdem als frischer Wind gegenüber den "verknöcherten" Hochadeligen und Hochwürdigen und erzeugt Hoffnungen von Erneuerung und Modernisierung, zumal er vermutlich auch mit der neuen Zeit natürlich zu interagieren weiß, sich etwa mit Zeitungen einlässt. Außerdem besitzt er den natürlichen, entspannten Charme eines Menschen, dem von Kindesbeinen an erklärt wurde, der Mittelpunkt der Welt zu sein, und kann ein hervorragender Gastgeber und Unterhalter sein, wenn er denn will.
Natürlich wird es auch eine andere Wahrheit geben: Mit seinem Streben nach einer eigenen Handschrift wird der König der Regierung auf die Füße treten, und während man ihn schnell politisch entmachtet, werden viele seiner Spitzen gegen Amtsträger eher diesen Hintergrund haben. Er besitzt kein tiefes politisches Programm, nur die Überzeugung, König zu sein, und die Bereitschaft, manchmal wie einer aufzutreten und den Titel nicht bloß zu benutzen, um Frauen abzuschleppen... zumindest wenn es ihm passt. Sein Umfeld wird darin übereinkommen, dass es eine völlige Qual ist, mit ihm zu arbeiten.
Im Jahr 1841 n. Chr. verletzt sich König Heinrich beim Sturz vom Pferd so schwer, dass er für den Rest seines Lebens hinkt, was nicht nur seinem Bild, sondern auch seinem Selbstbild jugendlicher Unverwundbarkeit einen Kratzer zufügt. Im Jahr 1846 n. Chr. heiratet er die Maria Theresia von Österreich-Este, Prinzessin des Herzogtums Modena und Reggio. (Beide Fakten übernehme ich vom historischen Henri.) Der König dürfte sich in den Vierzigerjahren schon jenseits des Zenits seiner Beliebtheit befinden, nachdem sich viele seiner Anhänger enttäuscht von ihm abwandten, und seine Ehe könnte bereits der Sehnsucht nach Geborgenheit geschuldet sein.
Derweil entwickelt sich eine schlechte Ernte des Jahres 1846 n. Chr. zum Auslöser einer Krise, während wie auch in Frankreich die Regierung Burgunds unter Korruption und Skandalen leidet. Die Not und gärende Stimmung der Arbeiterklasse entläd sich im dritten Aufstand der Lyoner Seidenweber, denen sich der Staat nicht mehr gewachsen zeigt. König Heinrich VI., der sich erneut gegen den Aufstand positionierte und unter den Arbeitern längst als Symbol für alles Schlechte gilt, tritt zugunsten seiner Schwester Louise Marie zurück, während das Königreich Burgund den Aufständischen durch Reformen entgegenkommt.
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Die Flaggen und Victoria II (3/5)
Hierbei handelt es sich um die Flagge für eine burgundische Republik.
Anhang 22671
Sie entfernt neben dem monarchischen Wappen auch den roten Rand, der inzwischen mit dem Königtum assoziiert wird, und verpuppt sich damit in eine erstaunlich modern wirkende Fahne.
Ich überlegte auch, ob ich nicht stattdessen eine Tricolore mit blau-gelb-rot verwenden sollte - möglicherweise ergänzt um ein Wappen mit den vier Regionen, wie in Andorra, - doch entschied ich mich dagegen. Bei den bisherigen Königen würden die Republikaner des Rhone nicht bloß nach einem Weg suchen, Monarchie und Volk miteinander zu vereinen, sondern diese explizit entfernen wollen.
(Die vier Regionen hätten außerdem den Nachteil, dass ich nicht den im Spiel gegenwärtigen Grenzstand bedenken könnte.)
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Die Flaggen und Victoria II (4/5)
Hierbei handelt es sich um die Flagge eines kommunistischen Burgunderstaats.
Anhang 22672
Die Seidenweber der Lyoner Carnutenaufstände nutzten schwarze Flaggen. Da sich der burgundische Kommunismus sicher auf diese berufen wird, kommt es zu dieser ungewöhnlichen Farbwahl.
Der Stern meint derweil das übliche.
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Zitat:
Zitat von
lowcut
Ich wäre für c.
Danke dir. Ist notiert.
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So wird die Karte dann so aussehen:
Anhang 22673
Die dunkelroten Gebiete besitzt Burgund von Anfang an, die ockerfarbenen gelten als Kerngebiete - es handelt sich dabei um die ehemaligen Gebiete des Arelat sowie das Herzogtum Bourgogne.
In Savoyen konnte ich die Grenzen nicht ganz umsetzen, aber sie kommen von Verhältnis und Möglichkeiten an die erstrebten heran. (Lustigerweise liegen die beiden namensgebenden Städte, Annecy und Chambery, im französisch/burgundisch gebliebenen Drittel.)
Bei den Gebieten funktioniert die Mechanik übrigens auf folgende Weise: Ein Kerngebiet auf einem Teilstück genügt, um die gesamte Region per Rückeroberung einzusammeln, solange es sich nicht um die Hauptstadtregion handelt. Diese bekommt man erst zuletzt - und um die zurückerobern zu können, muss sie ganz aus Kerngebieten bestehen.
Das heißt:
... Die Bourgogne lässt sich in einem hapsen, dasselbe gilt für die Krümel Nizza und Rest-Savoyen.
... Das Aostatal kann ich erst nutzen, sobald Italien neu entstand und die Hauptstadt wechselte.*
... Die Schweiz muss erst den Osten abtreten, ehe ich mich um den Westen kümmern kann.*
*: Also hoffentlich. Ich führte zwar einige Tests aus, aber ich kann nicht versprechen, dass es auch sicher so funktioniert.
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Die Flaggen und Victoria II (5/5)
Dies ist die Flagge des faschistschen Burgund - und, ach, was investierte ich für eine Zeit herein.
Anhang 22674
Bei dem Symbol handelt es sich um eine schematische Darstellung der Heiligen Lanze (ohne Goldmantel), da ja über Burgund nach Deutschland kam und als Zeichen für burgundische, historische Kraft verwendet werden kann. Es war mir auch wichtig, sie so weit zu vereinfachen, dass sie sich schnell auf Häuserwände schmieren lässt.
Darüber hinaus orientierte ich mich an historischen französischen faschistischen Parteien wie etwa dem Rassemblement national populaire und deren Kantigkeit.
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Just for fun
Die Heilige Lanze war meine erste und dritte Wahl. Dazwischen versuchte ich mich an dem Symbol der "Helmkelche" und kam hier an.
Anhang 22675
Dieses faschistische Burgund hätte ich stärker auf die Nibelungen berufen und mit seinem Zeichen an jene Szene aus dem Nibelungenlied erinnert, in der die in der brennenden Halle eingeschlossenen Burgunder ihren Durst mit dem Blut der Gefallenen löschten. Als ihr Zeichen wünschte ich mir einen umgedrehten Ritterhelm, verbunden mit der unteren Hälfte eines Kelches...
... und ich finde, ich bekam genau das hin, was ich wollte. Nur wirkt dies zu sehr wie das Markenzeichen eines Weinanbaugebiets - oder höchstens wie eine Reversnadel einer rechtsnationalen Interessenvertretung. Dies schmiert man nicht auf Häuserwände, und man stürmt auch nicht dem Träger einer solchen Flagge in Straßenkämpfe herein. (Meine Alternative zur Heiligen Lanze wäre noch ein Wolf gewesen, der zwar ebenfalls den Anspruch plumper Kraft kommuniziert hätte, aber bei dem sich seine Anhänger bloß auf einen Vers in der Edda berufen hätte, in dem Kriemhild/Gudrun ihre Brüder mit einem Wolfshaar vor drohender Gefahr warnt.)
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Burgunds Truppen
Das Königreich Burgund erhält seine Mittel über Umverteilungen. Das bedeutet:
* Ich schustere ihm sämtliche Truppen zu, die das übliche Frankreich aus seinen Gebieten unterstützt. Das verschafft ihm ganze 5 Regimenter, darunter eine Artillerie und der Rest Infanterie.
* Es übernimmt ein Drittel der französischen Mittelmeerflotte, auch hinsichtlich der Schiffe: 6 Man-o-War, 5 Fregatten, 1 Transportschiff.
* Es heuert sämtliche Anführer ab, die historisch auf deren Gebiet geboren wurden. Das sind ganze vier Stück.
Nur die Flotte kann sich damit sehen zu lassen, zu Land ist man sämtlichen Nachbarn (also auch der Schweiz und Sardinien) deutlich unterlegen.
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Burgunds Startbeziehungen
* Burgund befindet sich von Anfang an in Frankreichs Sphäre (mit einem Beziehungswert von 50, da recht angespannt).
* Burgund besitzt herzliche Beziehungen zu Österreich und einen Beziehungswert von 25.
* Burgund besitzt herzliche Beziehungen zu Großbritannien und einen Beziehungswert von 25.
* Burgund besitzt herzliche Beziehungen zu Preußen und einen Beziehungswert von 0.
* Die burgundischen Startbeziehungen zum Königreich Sardinien belaufen sich auf -100.
* Die burgundischen Startbeziehungen zur Schweiz belaufen sich auf -100.
* Die Beziehungen zum Königreich beider Sizilien beginnen bei 50.
Ich möchte damit die Lage umsetzen, in der sich Burgund seit der schrillen Rhetorik des "Wunderkönigs" und der unsichtbaren Rettung durch die Großmächte befindet. Ansonsten sorgen Jahre außenpolitischer Unsichtbarkeit dafür, dass kaum jemand wie wirklich mag und kaum jemand sie wirklich hasst.
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Der Krisenmoment 1848/49
Bei der neuen Königin Louise Marie Thérèse handelt es sich um Heinrichs VI. um ein Jahr ältere Schwester, deren Leben sicher zu diesem Zeitpunkt im Schatten ihres Bruders stand. Zusammen mit diesem wurde sie seit dem Skandal um ihre Mutter und damit seit ihrem vierzehnten Lebensjahr von dieser isoliert, und gemäß ihrer Wikipedia-Beschreibung entwickelt sie sich zu einem geistreichen, gesprächigen und selbstbewussten Person, die Musik liebt, die Harfe spielt und ihren Bruder vergöttert. Wahrscheinlich bemühte sie sich in dessen selbstzerstörerischen Phase darum, ihm Stabilität zu geben, und die Sorge um sein Wohl könnte hier die Begründung dafür liefern, dass sie erst im Jahr 1845 n. Chr., mit 26 Jahren, den Erbprinzen von Parma, Ferdinand Karl, heiratet...
... und das führt sie in einen seit dem Wiener Kongress bestehenden Kuhhandel herein, da zu diesem Zeitpunkt noch Napoleons zweite Gattin, die Habsburgerin Marie-Louise, auf Lebenszeiten mit dem Herzogtum Parma abgefunden wurde, während das Haus Bourbon-Parma solange im Herzogtum Lucca gesparkt wurden, welches anschließend an das Großherzogtum Toskana zurückfallen sollte. Dieses Stühlerücken vollzieht sich im Jahr 1847 n. Chr., und sorgt dafür, dass das jungverheiratete Paar erneut umzieht. Aus der Ehe entspringen in kurzer Zeit vier Kinder; Louise Marie befindet sich am Ende der Schwangerschaft des zweiten, als die Revolution nach Burgund auch Italien einschließlich Parma erreichte.
Beide Ereignisse dürften, um den März herum, recht parallel ablaufen: Nach dem Rücktritt ihres Bruders werden Vertreter der burgundischen Regierung bei Louise auf der Matte stehen, um sie für ihren Plan zu gewinnen, durch ein Entgegenkommen die Revolution zu beenden und dadurch einen möglichst großen Teil ihrer Macht herüberzuretten. Sie werden die junge Frau drängen, noch einmal eine Rolle wie ihre damals ebenfalls schwangere Mutter auszufüllen, für die Kontinuität die Monarchie zu erhalten und einfach nur keine Dummheiten anzustellen. Sie wird zustimmen und mit ihrem Gatten, dem Kronprinzen von Parma, den Weg an den Rhone antreten. Dabei verlassen sie ein Parma, das vom Strudel der italienischen Einheitsbewegung und dem damit einhergehenden Krieg Sardiniens gegen Österreich erfasst wird. Sie treiben den Herzog ins Exil, während die Bevölkerung den Anschluss an Sardinien verkündet.
Daraufhin kehrt in den nächsten zwölf Monaten langsam Ruhe ein. In Burgund öffnet sich mit der neuen Verfassung vor allem das Wahlrecht, während die Pariskammer als Bastion der alten Führungsschicht erhalten bleibt und nur die Erblichkeit ihrer Sitze verschwindet. Neue Themen werden angesichts der Natur der Revolution als soziale in der öffentlichen Diskussion erscheinen, und das Königreich erlebt zum zweiten Mal in seiner jungen Geschichte eine echte Krönung in Arles, die nicht zugleich mit einer Taufe einhergeht. Obwohl die Möglichkeit besteht, dass die Königin angesichts des historischen Vorbild als "Königin Maria" auftritt, halte ich es für wahrscheinlicher, dass sie angesichts des Wunsches nach Vertrautheit und Kontinuität als "Louisa I., Königin von Burgund und der Burgunder" firmiert.
Derweil gelingt es Österreich, sich gegen Sardinien durchzusetzen und dabei auch Parma zu besetzen. Sie verwalten das Herzogtum, auch nachdem Herzog Karl II. zugunsten seines einzigen Sohnes abdankte - und bei diesem Sohn handelt es sich um Ferdinand Karl, Louisas Gatten.
Dies bedeutet neben der faktischen Personalunion den Beginn einer Krise, da sich Österreich sicher darüber Gedanken machen wird, ob es ein neues kleines Burgund direkt vor seiner Haustür dulden möchte. Zwar handelt es sich bei diesem nicht um einen Nationalstaat, aber um einen recht liberalen Verfassungsstaat, dessen Heimat gegenüber dem neuen Thron deutlich mehr Gewicht besitzt und die deshalb eher die Erwartungen der Heimat an einen Herrscher in die Ferne exportiert statt andersherum. Andererseits fehlt ein handfester Grund, die Herausgabe zu verweigern, da bei keiner Großmacht ernsthafte anti-burgundische Stimmung herrscht - und besonders die französische Republik in dem Fall eine Gelegenheit zur Profilierung entdeckt und ausdrücklich verhindern muss, dass andere Mächte in ihrem Hinterhof an dem Rhone auftauchen. Das Königreich Sardinien fühlt sich sicher nicht wohl damit, zwischen zwei Burgunds zu liegen, zumal es unter dem letzten König zu Spannungen kam und man sich glücklich schätzen musste, dass Burgund zu sehr mit sich selbst beschäftigt war, um Sardinien während des Österreicherkriegs in den Rücken zu fallen. Schließlich liegt in Burgund die Sache komplizierter, denn der Regierung fehlt nach der Krise so ziemlich jeder Anreiz, sich für rein dynastische Fragen auf Abenteuer einzulassen, aber man möchte die neue Ruhe nicht gleich wieder dadurch gefährden, dass man der Königin vor den Kopf stößt.
Ich möchte davon ausgehen, die Lösung letztlich aus einem neuen Kuhhandel und Stühlerücken besteht: Sardinien übernimmt das Herzogtum Parma, während dieses die Grafschaft Nizza an Ferdinand Karl übergibt. Unabhängig davon, wie dieser Tausch auf dem Papier zu bewerten ist (Sardinien erhält das kleinere Land mit der größeren Bevölkerung, das es im Falle eines erfolgreichen Waffengangs aber problemlos einsacken könnte), liegen die Implikationen aus der Hand: Burgund bleibt außerhalb von Italien und bemüht sich um einen halbherzigen Entspannungskurs mit dem Nachbarn, wobei die Krisenregion Restsavoyen/Aostatal auffällig ausgeklammert wird.
(Ich tendiere dazu, diese Frage als Event umzusetzen - mit direkter Annexion Nizzas statt noch einer eigenen Nation.)
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Das Königreich Burgund und das Herzogtum Nizza in den Jahren 1849 bis 1858
Wie in den meisten anderen Ländern Europas sollte auch in Burgund die Wiederherstellung der Ordnung auch mit einem halben Schritt zurück verbunden sein, indem man etwa das allgemeine Wahlrecht beibehält, aber das passive Wahlrecht an gewisse Bedingungen knüpft und durch Wahlkreiseinteilung zu tricksen versucht. Dazu versucht die Regierung, die in den Vordergrund gerückte Soziale Frage auf patriarchale Art durch gesetzliche Regelungen und eine eigene Version der Nationalwerkstätten zu lösen. Die durch Frankreichs Transformation von der Zweiten Republik zum Zweiten Kaiserreich unter Napoleon III. einhergehende Spannung hält sich derweil in Grenzen, da sich beide Staaten inzwischen ein ganzes Stück auseinanderlebten und der neue Staat zwar im Krimkrieg und in Übersee aktiv wird, aber gegenüber seinen Nachbarn recht ruhig agiert.
Stattdessen erlebt das Königreich Burgund die faktische Neuerwerbung, das eilig zum Herzogtum erhobene Nizza, als Unruheherd: Die vermutlich schon vorher in ihren Sympathien gespaltenen Einwohner müssen erleben, wie nicht nur der neue Herzog Karl I. eine absolutistische Herrschnaft nach dem Stil seiner Heimat durchsetzen will, sondern auch Scharen von Burgundern vorwiegend aus der Provence in das Land einfallen, die den Anschluss schon auszuleben scheinen. Dies zieht nahezu umgehend auch Königin Louisa in den Konflikt herein, die mit vier kleinen Kindern bereits reichlich Auslastung besitzt.
Als im Jahr 1854 n. Chr. Herzog Karl einem Anschlag zum Opfer fällt, übernimmt Louisa für den gemeinsamen sechsjährigen Sohn die Regentschaft, bricht mit dessen Kurs und fügt dort auch die burgundische Verfassung ein. Nach einigen Versuchen, die Personalunion lebensfähig zu gestalten, fällt in Lyon die Entscheidung, die Scharade zu beenden und das Herzogtum einzuverleiben, was eine Eingliedung in den Teil der Provence bedeutet, da die burgundischen Ansprüche auch als "Rückkehr zur Provence" verkauft wurden. Abseits von Sardinien sollte sich der Protest in Grenzen halten.
Ich nehme an, dass das Königreich Burgund im Krimkrieg neutral bleibt und höchstens durch Versorgung und Transport der alliierten Truppen wirtschaftlich zu profitieren weiß. Mit der Zusammenarbeit Frankreichs mit Sardinien ziehen allerdings dunkle Wolken auf.
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Die Parteien nach 1848 n. Chr.
Mit den Umwälzungen des Jahres 1848 n. Chr. treten neue Parteien ins Licht, während sich alte wandeln.
Reaktionär: Wiedervereinigungspartei
Sie ist die einzige, wie weiterbesteht. (Sie bleibt bis zum Spielende.)
Reaktionär (2): Henristenpartei
Hierbei handelt es sich um Anhänger des gestürzten "Wunderkönigs" Heinrich VI., die dessen Abdankung rückgängig machen und das Burgund der volksfernen Elitenherrschaft und aggressiven Töne wiederaufleben lassen wollen. (Diese Bewegung zerschlägt sich nach dem Tod Henris im Jahr 1883 n. Chr.)
Sie steht für...
* Protektionismus
* Laissez Faire
* Pluralismus
* Limitierte Staatsbürgerschaft
* Jingoismus
Konservativ (3): Reformierte Parlamentspartei
Die Parlamentspartei bleibt sich selbst treu, sieht allerdings die Notwendigkeit eines stärkeren staatlichen Einflusses auf die Wirtschaft. (Ihr Ende bleibt erst einmal offen.)
Sie steht für...
* Protektionismus
* Staatskapitalismus
* Pluralismus
* Residenz
* Pro-Militär
Konservativ (4): Königinnenpartei
Die Anhänger der Königin integrieren das Herzogtum Nizza in ihren Blick und bemühen sich darum, diesem den Übergang zu ermöglichen. Darüber hinaus bleibt sie auf dem Kurs des alten Burgunds. (Diese Bewegung besteht bis zum Tod der Königin im Jahr 1864 n. Chr.)
Sie steht für...
* Protektionismus
* Interventionismus
* Pluralismus
* Volle Staatsbürgerschaft
* Pro-Militär
Liberal (2): Großprovence-Lobbygruppe
Die provencalische Lobby orientiert sich ebenfalls stark nach Nizza und bemüht sich darum, dieser die Eingliederung zu erleichtern. (Ihr Ende bleibt vorerst offen.)
Sie steht für...
* Freihandel
* Interventionalismus
* Säkularismus
* Volle Staatsbürgerschaft
* Pro-Militär
Liberal (3): Vanilla-Liberale Partei
Im Zuge der Bewegung zu mehr staatlicher Planung entsteht auch in Burgund eine "echte" liberale Partei, die sich für die Freiheit des Marktes und der Menschen einsetzt. (Sie besteht bis zum Spielende.)
Sie steht für...
* Freihandel
* Laissez Faire
* Pluralismus
* Begrenzte Staatsburgerschaft
* Anti-Militär
Anarcholiberal: Republikanisch-demokratische Partei
Den burgundischen Anarcholiberalen geht es vorwiegend darum, Monarchie und Hofstaat hinter sich zu lassen und einen neuen Staat im Geiste der Französischen Revolution zu errichten. (Sie bestehen bis Spielende.)
Sie stehen für...
* Interventionismus
* Protektionismus
* Säkularisation
* Volle Staatsbürgerschaft
* Anti-Militär
Sozialistisch: Gemäßigter Sozialistenflügel
Innerhalb der Arbeiterbewegung sollte ebenfalls ein Streit darüber bestehen, wie sehr man sich auf einen grundsätzlich reformbereiten, aber von Eliten geführten Staat einlassen möchte. Die gemäßigte Gruppe ist weniger auf Krawall gebürstet. (Sie besteht bis zum Spielende.)
Sie steht für...
* Protektionismus
* Staatskapitalismus
* Pluralismus
* Begrenzte Staatsbürgerschaft
* Anti-Militär
Sozialistisch (2): Radikaler Sozialistenflügel
Der radikale Flügel blickt mehr in Richtung Weltrevolution und möchte den Staat grundlegender verändern. (Er besteht bis zum Spielende.)
Er steht für...
* Protektionismus
* Staatskapitalismus
* Säkularisation
* Volle Staatsbürgerschaft
* Pazifismus
Kommunistisch: Seidenspinnend-Kommunistische Vanilla-Partei
Die kommunistische Partei Burgunds folgt stark den üblichen Vorbildern (und besteht bis zum Spielende).
Sie steht für...
* Protektionismus
* Planwirtschaft
* Säkularisation
* Volle Staatsbürgerschaft
* Pro-Militär
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Das verlängerte Todesjahrzehnt 1858 - 1871 n. Chr.
Erschreckenderweise muss ich, als Betreiber des Flamingolands, festhalten: Selbst wenn es das Königreich Burgund bis hierher schaffte und sich entgegen der Wahrscheinlichkeit zu einem lebensfähigen Staatengebilde heranwuchs, nehme ich trotzdem an, dass bei beibehaltener Restwelt an dieser Stelle wohl seine Reise endete. Sowohl die italienische als auch die deutsche Vereinigung geben einfach viel zuviele Gelegenheiten für Kuhhändel, und anders als bei der Schweiz oder Belgien besteht hier kein kollektiver Konsens über dessen Unberührbarkeit - und noch nicht einmal ein zuverlässiger Nachtwächter. Ich müsste also extra verwinkelte Pfade finden, damit weder Sardinien noch Preußen Frankreich erlauben, sich zum Ausgleich für einen Machtgewinn an Burgund sattzufressen...
... und dass es sich nacheinander mit Österreich und Preußen gegen (Sardinien und?!) Frankreich verbündet und beide Kriege erfolgreich besteht, wäre dann doch sehr gewagt.
Ich möchte deshalb davon ausgehen, dass Napoleon III. in dem Gefühl, Burgund eigentlich schon sicher für sich gewonnen zu haben, dem Vorbild seines Onkels nach bonapartidischen Klientelstaaten nacheifert und das Königreich Burgund zwar ordentlich einschnürt, aber nie tranchiert.
In diesem Fall erweitert sich die Absprache des Jahres 1858 n. Chr. zwischen Frankreich und Sardinien zum Dreibund, in dem Frankreich nun die beiden kleinen Mächte gegeneinander ausspielen und sie in größerer Form ("Italien nördlich des Kirchenstaats") aufzieht, um mehr Kompensation einfordern zu können. Nach dem Sieg im Waffengang des folgenden Jahres übernimmt Sardinien-Piemont größere Gebiete und tritt im Gegenzug Rest-Savoyen mit dem Aostatal an Burgund als auch die Insel Sardinien an Frankreich ab.
In den folgenden Jahren kommt es zu halb-peinlichen Gesprächen darüber, Kaiser Napoleons III. Sohn, Napoléon Eugène (geboren 1856 n. Chr.), mit Königin Louisas ältester Tochter, Margaretha Maria (geboren 1847 n. Chr.), zu verloben, um Burgund eine ähnlich gute Partie zu erlauben wie Piemont. (Im Jahr 1859 n. Chr. wurde der französische Prinz Napoleon Josef mit der Tochter des italienischen Königs vermählt.) Ich möchte annehmen, dass sie zu einem Abschluss kommen, auch wenn ich damit zum ersten Mal historische Vermählungen überschreibe.
Das Königreich Burgund bleibt bei der mexikanischen Intervention außen vor, muss sich jedoch mit dem plötzlichen Tod der Königin Louisa am 1. Februar 1864 aufgrund einer Krankheit auseinandersetzen. Sie wird von ihrem fünfzehnjährigen Sohn Robert abgelöst, der als König Robert I. den Thron ersteigt. Mit ihm endet die Herrschaft des Zweigs Bourbon-Burgund und geht an Bourbon-Parma über.
In dem Gefühl, Burgund als sicheren Hinterhof bereits gewonnen zu haben, steht nun das Königreich als Kompensationsobjekt zwischen Napoleon III. und Bismarck außer Frage, wodurch die Spannungen mitsamt Luxemburgkrise und Emser Depesche auch hier eintreten. Am deutsch-französischen Krieg nimmt Burgund als Verbündeter Frankreichs teil und folgt diesem in die Niederlage.
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Habe die offizielle Cavour-Entscheidung dahingehend angepasst, dass nun Sardinien-Piemont Sardinien statt Savoyen und Nizza an Frankreich abtritt. Burgund spielt darin keinerlei Rolle.
Aus der Frage nach einer Bonaparten-Hochzeit werde ich wohl ebenfalls ein Event gestalten, aber noch nicht jetzt. Um Events kümmere ich mich, sobald ich weiß, dass mein Modding auch läuft, denn aktuell läuft alles noch auf Verdacht.