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Thema: Saphirs Schatzln 13/14 - Kick-Off im regionalen Wunderland

  1. #11
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    Mannschaften ohne O

    Als in Hoffenheims erster Bundesligasaison diese ihren beeindruckenden Lauf hinlegten und nicht Nicht-Hardcore-Fußballfans über die verschworene Gemeinschaft der Dauerkarteninhaber spotteten, sprang die Sendung Extra-3 auf diesen Zug auf und witzelte über das ungeschriebene Gesetz des Fußballs: "Die ersten zehn Plätze der Bundesligatabelle sind reserviert für Mannschaften ohne O... außer Dortmund natürlich." Tja, woran ich da wohl wieder denke...

    Irgendwo im Zettelstapel vor mir liegt mein Ticket für Hoffenheim. Ich hatte die Möglichkeit, hinzufahren, doch dann waren da die Bahn-Verbindungen und mein Kopf war nicht frei und auf die Idee, mir einen Bus zu suchen, kam ich nicht mal und... ach, was klage ich: Irgendwie werde ich gerade mit den Kickers nicht warm. Teile ich euch mit, dass ich das Spiel teilweise via Fanradio verfolgte, oftmals aber einfach keine Lust hatte, dann wiegt das wohl schwer, und erkläre ich euch, warum das so ist, dann ist das wohl aufschlussreicher als alles, was ich über das Spiel sagen könnte - unabhängig davon, wieviel das wäre.

    TSG Hoffenheim II - Kickers Offenbach: 0:2

    Tja, da spielt meine Mannschaft einen überzeugenden Saisonbeginn wie seit drei Jahren nicht mehr und es lässt mich kalt. Neben all den persönlichen Gründen und auch den nostalgischen (ach, ich suche immer noch unter den aufwärmenden Spielern nach meiner Nummer 23) sitzt wohl dieser im Zentrum: Ich bin einfach ein Randgruppenfan. Ich mag das "muss ja", ich mag die Atmosphäre zwischen Hoffnung und Zynismus und ich mag es, einem halb vergessenen Fußball-Götzen meine Opfer darzubringen. Jetzt hingegen... ach... ist Offenbach beliebt. Zwischen Fans und Mannschaft/Verein herrscht eine so innige Zuneigung wie seit langem nicht mehr und Letztere lassen sich auch keine Gelegenheit verstreichen, es Ersteren recht zu machen. Sie sprechen nicht nur bei jeder Gelegenheit Dankesworte aus, sondern sie spielen auch endlich so, wie sie es sich wünschen: Die Spieler sind junge Kerle, die sich mit Leib und Seele reinhängen, es sich "welche von ihnen" und das kommt an. Erschreckenderweise muss ich damit sagen: Der OFC gehört in die Regionalliga, wie so viele andere Traditionsvereine. Nur hier können sie den Fußball spielen, den sich die Anhänger wünschen. In der zweiten Liga würden sie mit nur Kampf und Leidenschaft keinen Blumentopf mehr gewinnen.
    Offenbach und seine Fans sind gerade eine Einheit. Ich bin allerdings kein typischer Fan, so befremdet es mich. So ist es mir der Verein gerade nicht wert, an einem Donnerstagabend über Stunden hinweg in der Weltgeschichte herumzureisen.

    Name:  Hoff-OFC2.png
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    Reden wir nun einmal über das Spiel: Es war eine Wiederholung der Koblenz-Partie. Viele mitgereiste Anhänger färbten das Dietmar-Hopp-Stadion (kein Witz) rot-weiß, die Startaufstellung blieb auch im dritten Spiel unverändert, der OFC ging früh in Führung und konnte dann den Sieg ungefährdet nach Hause fahren. Da können die Fans nur singen: Oh Schorsch, ist des schee.
    Die Karikatur des Mannschaftsfotos, die hier das Bild ziert, lässt sich inzwischen erwerben - ich könnte noch nicht alle Spieler benennen, doch manche. Der sechste von links in der zweiten Reihe ist etwa mein Trikotpate Denis Mangafic - Stammspieler bislang mit beeindruckenden Leistungen, also auch nicht randgruppig genug für mich.
    "Der Wogen Schlag im Herz, der Flammen Glanz im Haar."

  2. #12
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    ... sofern vorhanden...

    Also kam Baunatal... und wisst ihr was: Den Text für Hoffenheim hatte ich, obgleich eben erst abgetippt, schon lange vorher im Geiste durchstrukturiert. Ich wusste, welcher Eisberg den OFC erwarten konnte, noch bevor ich zu Biebers Höhen aufbrach... doch nein, die Metapher ist ganz falsch. Sagen wir lieber: Ich wusste, dass der Ballon platzen konnte. Nun kann ich es nicht beweisen... ach, was soll's, ein Prophet des Unheils zu sein macht so oder so keinen Spaß. Lasst mich euch also lieber mit einem Video einführen. Einen solchen Anheizer hatte es schon vor Koblenz gegeben, doch diesmal lief er sogar über die Stadionleinwand, während der anonyme Rapper GtW seine neue Single über die Anlage laufen ließ. Der Verein geht im Moment sehr stark auf die Fans zu, wie gesagt.



    Vor dem Spiel gegen die Fußballgroßmacht (und Tabellenletzten) Baunatal, gegen die letzte Saison noch die zweite Mannschaft des OFC zwei Siege eingefahren hatte, hatte Rico Schmitt gewarnt. Es sei nun endlich Regionalliga-Alltag, meinte er, und die Presse stimmte ihm zu: Es sei nun das erste Spiel, in dem jeder mit einem Sieg des OFC rechnete, und damit eine ganz eigene Herausforderung. Die Fans ließen sich jedenfalls vom Namen nicht schocken: Sie kamen in Scharen (über 7.000 Zuschauer füllten die Ränge) und nahmen amüsiert zur Kenntnis, dass die Fanblöcke völlig leer blieben. Der Stadionsprecher brachte zur Begrüßung mein ausgewähltes Zitat: "Wir begrüßen die Verantwortlichen, die Mannschaft und die mitgereisten Fans des KSV Baunatal, sofern vorhanden." Was für ein schöner Tag für die OFC-Seele sollte es doch werden. Ach ja...

    OFC - Baunatal: 0:3

    Die Mannschaft von Trainer Rico Schmitt stand vor zwei Aufgaben, denen sie sich gewahr wurden. Erstens: Wie knackt man eine Mannschaft, die sich aller Wahrscheinlichkeit hinten verbarrikadiert? Die Antwort, die man fand und ausgab, lautete: Mit Umsicht und Ruhe. Kontrolle bewahren, die größere individuelle Klasse ausspielen und dann den Sack zumachen. Das führte dann zur zweiten Frage: Wie schafft man es, diese sicher unbeliebte Taktik durchzustehen, während die Fans ganz anderes wollten? Daran scheiterte man dann.
    Lasst mich noch einmal einen Haken schlagen: Es gab Baunataler Fans. Es waren vielleicht nur zwanzig oder dreißig und definitiv eher die ältere Generation, doch sie hatten sich auf einem Klump auf der Haupttribüne niedergelassen und zwei Banner ausgerollt. Man konnte sie auch einmal hören, als es in Offenbach still wurde, und mehrmals schimmerte ihr Trommler durch. Sieht man sie noch in ihrem schwarz-weißen Beinahe-Uniformen vor sich, die definitiv hübscher sind als ihre Heimtrikots, dann wird die Redensart noch gegenständlicher: Kickers Offenbach hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
    Das Spiel begann, wie es zu erwarten war und wie es beibehalten wurde: Kickers Offenbach besaß die größeren Spielanteile (ich würde von mindestens 80% Ballbesitz ausgehen) und mehr Chancen (das Eckballverhältnis lag am Ende bei irgendwas um die 14:3), doch während sie sich von den Fans nach vorne peitschen ließen, nutzte Baunatal seine Gelegenheiten. In der 8. Minute bereits brach ein Schwarz-Weißer durch, die Offenbacher Abwehr versagte kollektiv und die Situation endete in einem Handelfmeter: Klaus Nebe, einer der beiden Spielertrainer Baunatals, schoss und verwandelte sicher. Das war es dann mit dem Balsam für die Kickers-Seele.
    Das 0:2 fiel ähnlich, jedoch ohne Elfmeter: Wieder lief Offenbach in einen Konter, wieder versagte die Abwehr kollektiv und wieder rächte es sich, da schrieb man schon die 35. Minute. Es war wie in Alice im Wunderland (wenn ich das schon im Titel erwähne, muss ich langsam auch mal eine Anspielung bringen), wo alles, was sie tun musste, war, die Armee der Herzkönigin als Spielkarten zu erkennen. Das war auch Offenbachs Abwehr: Nach drei Spielen ohne Gegentor imposant scheinend, doch bei Belastung zusammenbrechend. Rico Schmitt sah es genauso: Er wechselte schon zweimal vor dem Halbzeitpfiff. Es sollte wenig bewirken.
    Ich kann nichts über Phasen des Spiels schreiben, da es sich nicht großartig entwickelte: Offenbach hatte seine Spielanteile, konnte jedoch nicht wirklich gefährlich werden. Das änderte sich erst in der 75. Minute - noch während mit einer Sirene die "Kickers-Viertelstunde" eingeleitet wurde, versuchte es einmal der eingewechselte Baris Yakut mit einem Distanzschuss aus 25 Metern und traf hämmernd die Latte. Als wäre das ein Signal, drehte nun die Mannschaft noch einmal richtig auf und das Spiel wurde hitziger. Der Dampf verpuffte allerdings und in der 87. Minute fiel das 0:3. Da verließen die ersten Fans das Stadion.
    Nichts änderte sich, was die Frage immer präsenter werden ließ: Wie konnte das geschehen? Die Fans, die sich im Verlauf des Spiels von einer immer schlimmeren Seite zeigten, konnten kaum dem Gegner die Schuld geben, denn wer ist schon Baunatal (die Verwünschung, die ich von einem weiblichen Fan hörte, war beinahe süß: "Ich hoffe, die bleiben mit ihrem Mannschaftsbus auf der A5 im Stau stecken!"), also war der Schiedsrichter der Sündenbock, der vor allem gegen Ende einige zweifelhafte Entscheidungen fällte (erst ließ er den nach einem Sturz in die Werbebanden behandelten Baris Yakut über Minuten lang am Rand stehen, dann stellte er ihn für ein Foul mit glatt Rot vom Platz, für das ich nicht einmal Gelb gegeben hätte), doch Trainer Rico Schmitt sperrte sich (überraschenderweise mit mir einer Meinung) gegen diese Verurteilung: Die Mannschaft verdiente die Niederlage, weil sie sich von den Fans aus dem Konzept reißen ließ, und da war es nur folgerichtig, dass sie trotz der Niederlage mit Beifall bedacht wurde. Sie ließ sich zu einem ewigen Angriff hinreißen und verlor gegen eine Mannschaft, die spielte, wie sie es in der letzten Saison unter van Lent hätten tun sollen, aber nur selten taten. Sie ließen sich auskontern.

    Einige Fans, die es schon in der Mitte der zweiten Halbzeit durch Becherwürfe zur ersten Verwarnung zu einem Spielabbruch gebracht hatten (und mir damit eine Bierdusche bescherten), ließen es diesmal nicht damit genug sein. Ein Fan überwand die Absperrung und musste von den Ordnern überwältigt werden, andere drohten, ihm gleichzutun, und am Ende der Partie bildete sich ein Mob vor der Haupttribüne, der entweder mit dem Schiri oder mit den Baunataler Fans abrechnen wollte, woran ihn nur ein Polizeiaufgebot hinderte. Tja...
    ... Es gibt wohl ein bis zwei Spiele in der Saison, in denen ich mich meines Trikots schäme (was diesmal übrigens jenes von vorletztem Jahr war), doch dass es diesmal schon beim zweiten Heimspiel soweit ist... Es gefällt mir nicht. Ganz und gar nichts.

    Nächste Woche wartet ein Auswärtsspiel gegen Waldhof Mannheim, welches ich an mir vorbeiziehen lassen werde. Mal sehen, was dann geschieht.
    "Der Wogen Schlag im Herz, der Flammen Glanz im Haar."

  3. #13
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    Offenbacher Nebel



    Hier seht ihr eine Zusammenfassung des Baunatal-Spiels durch die Offenbach-Post. Nach dieser Niederlage steht der OFC auf Rang 7, während sich die zunächst als gefährlich gehandelten Saisonauftaktgegner als deutlich harmloser entpuppten: Koblenz und Hoffenheim II stehen unten drin, Worms grüßt von Rang 11. Dafür gewannen Mainz II und Großaspach alle ihre Spiele und führen das Feld an.

    Was also gab es in den letzten Wochen neben dem Sportlichen zu berichten? Da gab es Einiges - und leider wenig Gutes.
    a.) Noch am Tag des Hoffenheim-Spiels erschien die Polizei in der Geschäftsstelle und beschlagnahmte Akten zu der letzten Saison; eine Folge von Thomas Kalts Selbstanzeige. Es wird wegen Bilanzfälschung und Insolvenzverschleppung ermittelt.
    b.) Da dadurch dem Präsidium die Akten fehlen, wurde die Mitgliedervollversammlung um zwei Wochen nach hinten verschoben (auf Mitte September). Während schon lange feststand, dass dann das Präsidium geschlossen zurücktritt, scheinen sich neue Kandidatengruppen zu formen.
    c.) Der Verein braucht die Führung, gerät er nun (wie befürchtet) durch die Insolvenz in Finanznöte, da er für die Profi-GmbH bürgte. Nach Ansagen nach außen ist die Situation zwar hart, aber nicht lebensbedrohlich.
    d.) Vielleicht als Folge davon startete die U23 richtig schlecht in die Saison und kassierte drei Niederlagen, ehe sie heute mit einem Sieg die ersten Punkte einfuhr. Hatte ich geschrieben, dass ich eine Zweite Mannschaft gerade einmal eine Liga unter der Ersten als Trumpf ansehe? Ich wäre froh, wenn sie nicht wegbricht.

    Soviel an dieser Stelle. Bis zum nächsten Mal.
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  4. #14
    Hear me roar! Avatar von Louis
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    Zitat Zitat von Saphir Beitrag anzeigen
    Worms grüßt von Rang 11.
    Worms hat das Kunststück geschafft, 4 Unentschieden aneinander zu reihen. Allerdings alle gegen Gegner, die aktuell eher im oberen Tabellendrittel zu finden sind (ihr seid da sogar mit dem 7. Platz das schlechteste Team). Gegen die drittplatzierten, starken Freiburg gab es gestern auswärts unentschieden, und gegen Frankfurt II und Homburg leider zu Hause Unentschieden. In der Freiburger Mannschaft standen mit Kerk, Zuck, Krmas und Jullien gleich vier Leute aus dem Bundesliga-Kader.

    Keine Ahnung, in welche Richtung man das interpretieren soll. Ich hab jedenfalls noch Hoffnung, dass da mal ein schwächerer Gegner auftaucht, der mal für etwas Moral sorgt.

  5. #15
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    Vielleicht sollte ich noch die Besonderheit des diesjährigen Spielplans erwähnen: Offenbach muss immer gegen die Gegner ran, die am letzten Spieltag bei Frankfurts Zweiter zu Gast waren und gibt sie dann immer an Homburg weiter. So gesehen überraschen mich deine Nennungen nicht.

    Zu Worms: Ich bin ehrlich gesagt froh, dass wir sie erst einmal hinter uns haben. Sie waren ja noch nicht eingespielt und damit recht sicher noch nicht am Ende ihres Potentials.
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  6. #16
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    Tag mit Buch

    Reden wir zunächst einmal über einen Mann: Stefano Cincotta. Dieser Herr wechselte als Jugendnationalspieler aus der Region (wie das bei Jugendspielern oft ist) zum Kickers Offenbach unter Wolfgang Wolf und seinem "eigentlich Zweitligakader". In diesem ersten Jahr seines Zweijahresvertrages fiel er nicht auf, im zweiten unter Arie van Lent wurde er erst zu einem der hübschesten Auswechselbankwärmer (und Zweite-Halbzeit-Warmläufer) des Kaders und bekam dann seine Chance auf seiner Position als Linker Verteidiger oder im Linken Mittelfeld. Da bedeutete es dann... ach, lasst mich lieber einfach wiedergeben, was Ramon Berndroth auf der exklusiven Stadionführung sagte, nachdem man seinen Vertrag nicht verlängerte: Es täte in der Seele weh, ihn ziehen zu lassen, doch man habe einfach nie damit gerechnet, dass er sich so stark präsentieren würde. Nun sei es auch tragisch dem Spieler gegenüber, doch man brauche ihn einfach nicht, man habe immerhin zwei Linksverteidiger vor ihm mit Stein und Dziwniel. Letzteren sähe der Trainer stärker. (In der Saison sollte, wie ihr lesen konntet, einiges die Außenverteidigerpositionen betreffend passieren: Christopher Lamprecht erholte sich nicht von seiner Verletzung, weswegen Stein nach rechts rücken musste; Maximilian Ahlschwede schwächelte zeitweise und gelegentlich wurde sogar ein Innenverteidiger nach außen gezogen, da Daniel Dziwniel nicht mehr als ganz ordentliche Spiele ablieferte. Ob Stefano Cincotta da geholfen hätte, ist schwer zu sagen.)
    Herr Cincotta ließ sich Zeit, fand aber doch kurz vor Ende der Transferperiode einen Platz beim FC Lugano in der zweiten Schweizer Liga. In diesem Jahr ergab sich die Chance, dass er nach Deutschland zurückkehrte, doch auch wenn sein Wechsel zum Drittliga-Kader des MSV Duisburg schon als fix gemeldet wurde, platzte dieser Traum. Da erinnerte sich Stefano Cincotta an seine Zeit in Offenbach und klopfte nun an die Tür.
    Man wies ihn ab. Man habe, auch wenn man noch über weitere Spieler nachdenke, kein Interesse.

    Reden wir nun über das Spiel bei Waldhof Mannheim, welches ich als erstes in dieser Saison auf keinste Weise verfolgte und auch wenn mein geplanter Wien-Aufenthalt ins Wasser fiel (aus anderen Gründen als dem gleichzeitig einsetzenden Regen), zog ich ein Buch einer Auswärtsfahrt in das mir recht gut bekannte Mannheim vor (auch da habe ich schon einige Tage gearbeitet). Für Kickers Offenbach war das keine Option, vielmehr mussten sie sich überlegen, wie sie auf die verdiente 0:3-Heimschlappe gegen Baunatal und das Erwachen aus der Auftakteuphorie reagieren sollten. Trainer Rico Schmitt kündigte ein kritisches Nachdenken über die Positionen an und beließ es dann doch bei der gleichen Startaufstellung wie in den Spielen zuvor. Ich fasse mich einmal kurz.

    Waldhof Mannheim - Kickers Offenbach: 1:0

    Es soll eine unglückliche Niederlage gewesen sein. Sechzig Minuten lang habe man Mannheim dominiert, dann kassierte man ein dummes Freistoßtor und ließe sich davon brechen. Ein Tag zum Mäusemelken, nach dem niemand mit sich zufrieden sein kann.
    Was sich anschloss, das war der Grund für mich, nicht nach Mannheim zu fahren: Es gab Ausschreitungen und Krawalle und als Höhepunkt wurde Offenbachs Teambus angegriffen... und daraus kann man lesen: Die Vorfälle gingen so überwiegend auf Mannheimer Fans zurück (überraschend, wo man doch gewann), dass sich im Vorwort des Stadionheft des nächsten Heimspiels der Fanbeauftragte Matthias Schmitt bei den Fans dafür bedankte, nicht ebenfalls schlecht aufgefallen zu sein. Das war übrigens auch das erste Vorwort, welches ich von ihm las.

    ps: Das Buch war übrigens Patrick Lee's "Die Pforte", ein SciFi-Action-Roman. Ich erwarb ihn von der Resterampe und fand ihn so überzeugend, dass ich mir gleich darauf die nächsten beiden Bücher der Trilogie zulegte. Sie waren ihr Geld wert.
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  7. #17
    Hear me roar! Avatar von Louis
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    Entschuldige, dass ich deinen Thread kapere, aber Worms scheint offenbar diese Saison mehr Interesse zu haben, irgendwelche Weltrekorde zu knacken, und hat aktuell 7 Unentschieden nach 8 Spielen.

    Damit ist die Wormatia die einzige Mannschaft, die noch nicht in dieser Regionalliga-Spielzeit gewonnen hat. Selbst Tabellenschlusslicht Baunatal hat einen einzigen Sieg (und 7 Niederlagen).

    Komplett irre.

  8. #18
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    "Wie Freiburg"

    (Ein Fan kommentiert das aktuelle Heimtrikot. Inzwischen ist es soweit gekommen, dass wir auch bei diesem jede Originalität abgesprochen bekommen.)

    Am Freitag, den 30. August (ja, so weit hinke ich inzwischen hinterher), hatte ich die Wahl, denn Angela Merkel kam nach Frankfurt und überschnitt sich genau mit dem Kickers-Spiel. Da musste ich grübeln. Ich würde sie zwar höchstwahrscheinlich nicht wählen (das gilt auch heute), doch... es ist die Kanzlerin, es ist damit auch irgendwie meine Kanzlerin, und wenn ich nicht jetzt die Chance wahrnahm, sie live zu erleben, wann dann? Irgendwie ist es doch beschämend, wenn ich Vierliga-Fußballern nachreise, aber unser Staatsoberhaupt im Regen stehen lasse (symbolisch gesprochen, es war zwar an dem Tag bewölkt, regnete jedoch nicht... meine ich). Was sagt das über mich aus?
    Ich musste mich also fragen: Rotes Elend oder Schwarzes Elend? Ich entschied mich für das Heimspiel aus zwei Gründen: Einmal würde es auf dem Römerberg sicher gerammelt voll sein, was meines nicht ist, und zweitens würde ich so bald nicht wieder ins Stadion kommen. Auch das sollte sich bewahrheiten.

    Ich sollte es nicht bereuen. In Offenbach selbst war die Stimmung inzwischen besser, von der verkrampften, gewollten Positivheit war nichts mehr zu spüren, die 6.500 Zuschauer, die kamen, kamen trotz Mannheim und Baunatal, sie wussten, was sie erwarten konnten und namen es hin. Bezeichnenderweise sah es bei Ulm ganz anders aus, welches diesmal all die wohlbekannten Anzeichen von Ratlosigkeit einer kriselnden Traditionsmannschaft zeigte: Mit einem Aufstiegswunsch gestartet und aktuell unten drinhängend, sollte der Trainer mit frühen Wechseln reagieren, während die Fans (ich sollte sie unterschätzen, da ihr Block etwa so gut gefüllt war wie zu Drittligazeiten gegen Bremen II, aber das ist in der Regionalliga wohl nicht schlecht.) das Spiel völlig ignorierten, für den Erhalt ihres Mannschaftsnamens und Wappens (auch mit Choreo) eintraten, zur Halbzeit geschlossen auf oberkörperfrei wechselten und Rauchpulver zündeten, wofür sie verwarnt wurden. Offenbachs Reaktion? Keine, wenn man von den Einlaufjungen absieht, die IAA-Werbezettel zusammenknüllten und über die Brüstung warfen. Das störte aber bezeichnenderweise nicht einmal den Ordner unter ihnen.

    An diesem sechsten Spieltag griff Rico Schmitt endlich die Gelegenheit beim Schopfe und veränderte seine zuvor immer konstante Startaufstellung. Er war dazu gezwungen, da Klaus Gjasula das Kunststück gelang, im fünften Spiel die fünfte Gelbe Karte gesammelt zu haben. Das Ergebnis seht ihr hier, von mir während des Spiels notiert. Auch das System sollte sich jedoch im Verlauf der Partie ändern.

    Name:  Aufstellung.png
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    Tor: Daniel Endres (16)
    Abwehr: Dennis Schulte (23), Giuliano Modica (5), Marcel Wilke (21), Kevin Wittke (7)
    Mittelfeld: Jan Biggel (13), Matthias Schwarz (6), Benjamin Pintol (9), Denis Mangafic (30)
    Sturm: Fabian Bäcker (11), Christian Cappek (14)

    Auf der Ersatzbank wartete eine Überraschung: Ersatztorwart Feim Statovci fehlte aus Gründen, die ich nicht kenne und da Yannic Horn immer noch verletzt ist, stand auf einmal die Nummer 1 der U23 (und damit faktisch deren Ersatztorwart), Jonas Iser, mit frischer Rückennummer im Kader - mit der 28, der Nummer des Stammtorwarts der letzten Jahre, Robert Wulnikowski. Das wäre ein humorvoller Schlussstrich unter diese in Ungnade gefallene Legende gewesen.

    Offenbacher Kickers - SSV Ulm: 1:0

    Das Spiel, das kann man nicht anders sagen, war toll. Beide Mannschaften spielten sehr offensiv und offen, hatten ihre Chancen und vergaben sie entweder, oder die starken Torhüter vereitelten sie. (Auf Transfermarkt.de sollte ich später lesen, ein 3:2 wäre das passendere Ergebnis gewesen. Dem stimme ich zu.) Kickers Offenbach dominierte den Großteil, hatte jedoch eine wirklich miese Chancenverwertung und konnte froh sein, dass sie nicht bestraft wurde - das Ergebnis war glücklich, aber verdient. Herausheben möchte ich zwei Spieler: Einmal Daniel Endres, an dem nicht vorbeizukommen war, und der trotz Karambolagen die Zähne zusammenbiss und bis zum Ende durchspielte (auch wenn ich Jonas Iser sein erstes Spiel gegönnt hätte, wäre dieses wohl falsch dafür gewesen.), und Benjamin Pintol, jenem Akteur zwischen OM und Mittelstürmer. Hätte ich ihn noch in der Woche zuvor gerne gegen Stefano Cincotta eingetauscht, überraschte er mich nun positiv und absolvierte eine beeindruckende Partie.
    ... Für die Statistik muss ich aber sagen, dass den Treffer keiner der zweieinhalb Spitzen erzielte, sondern der Innenverteidiger Giuliano Modica nach einer Ecke. So fiel es denn, das erste Heimtor der OFC.
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  9. #19
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    Aspach Uralt / Olympia

    Nach Ulm begann die Horrorwoche, die am Mittwoch zu Nummer 2 und am Samstag zuhause gegen Nummer 1 führte. Für mich begann damit die Phase der Abstinenz - weder war ich vor Ort, noch konnte ich die Spiele an Geräten verfolgen, dazu sollte sich die Arbeit (und einmal eine private Reise) als zu dominant erweisen. Die nächste Meldung schlug ein wie ein Paukenschlag: Nach Sascha Korb, Rico Schmider und Yannic Horn verletzte sich auch der unentbehrliche Sechser Matthias Schwarz und kehrte bis heute nicht in den Kader zurück. So war Trainer Rico Schmitt gezungen, erneut umzubauen, und er entschied sich für größere Veränderungen: Stefano Maier ersetzte Kevin Wittke (er verletzte sich vorher im Training, allerdings gehörte er in den letzten Wochen zu den Schwächsten, auch gegen Ulm wurde der zu Beginn der zweiten Halbzeit ausgewechselt), Klaus Gjasula bildete zusammen mit Jan Biggel die Doppel-Sechs, die Außen-Stürmer wurden zu äußeren Mittelfeldspielern und vorne im Sturm stand der eigentlich für die U23 verpflichtete Steven von der Burg. Für ihn musste Denis Mangafic vom Feld, er wurde wohl geschont.

    Klingt irrsinnig? War wohl recht lustig, besonders dem Ergebnis nach:

    Sonnenhof Großaspach - Offenbacher Kickers: 0:2

    Auswärtssieg in seltsamen grünen Trikots (scheinbar hob sich weder Rot-Weiß noch Orange-Rot genug vom reinen Rot ab), bei dem sich Offenbach auf das Kontern beschränkte, Steven von der Burg gleich sein erstes Tor schoss und der Sieg wohl auch insgesamt verdient war.


    Am Samstag darauf wartete dann mit Mainz der Tabellenführer. Seit Wochen hatte man im Stadion Werbung für ein anderes Event gemacht: Offenbach wollte "Sportstadt" werden und trat dabei gegen eine andere Stadt an, wozu auch Aktionen im Stadion gehörten. Ich kann da nicht genauer werden, da es zum ersten Heimspiel wurde, bei dem ich nicht vor Ort sein konnte. Wieder habe ich etwas verpasst.
    Gegen den Tabellen-Ersten veränderte sich die Aufstellung leicht: Denis Mangafic kehrte in die Startelf zurück, wofür Steven von der Burg draußen bleiben musste. Was das heißt... ach, sagen wir es so: Vor Großaspach war ich zuversichtlich, denn wann immer in Offenbach frische Kräfte aufs Feld gerufen werden, gleicht deren Motivation fehlende Erfahrung aus, schlimm wird es erst dann, wenn sich ein Dauerzustand einstellt: Großaspach nahm ich zuversichtlich, vor Mainz habe ich gezittert. Ich sollte mich irren.

    Kickers Offenbach - Mainz 05: 2:1

    Scheinbar trat die Mannschaft zuhause an wie drei Tage vorher auswärts: Man ließ Mainz das Spiel machen, beschränkte sich auf Konter und ging in der ersten halben Stunde damit mit 2:0 in Führung. Dann stand man, so gut man konnte, musste noch nach der Halbzeit das Gegentor hinnehmen, gab, was man hatte, und ließ sich anschließend feiern. So schön kann Kickers Offenbach sein.

    Nach neun Punkten aus den letzten drei Spielen stand man daraufhin auf dem 3. Platz, nur überragt von den letzten beiden Gegnern. Ein Offenbach-Anhänger mag sich denken: "So kann es weitergehen.", doch er weiß auch: "Wahrscheinlich geht es erst einmal wieder runter."
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  10. #20
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    Zwei Häuser

    Ein Wochenende drauf war ich auf Convention in Kassel. Es handelt sich um die Connichi, meine Stammcon, in der ich neunmal in den letzten zehn Jahren aufschlug, und dass ich mir dabei keine Zeit für die Kickers nehme, außer die hätten just in Kassel gespielt, ist klar. Auch ein Spiel des KSV hätte ich mir vielleicht angesehen - aber auch die spielten auswärts.
    Siebenmal von diesen neun Jahren übernachtete ich bei einer Freundin und tauschte Fahrdienste gegen Unterkunft, doch letztes Jahr brach deswegen die Serie: Eigentlich hatte sie mir schon zugesagt, doch dann hatte ich sie nicht mehr erreicht - da wurde es dieses Jahr Zeit, mich umzuorientieren. Ich suchte mir ein Hotel - und diese Geschichte hätte ich euch nicht erzählt, wenn sie keine Pointe haben würde: Dieses Hotel lag in Baunatal, direkt gegenüber vom Parkstadion.
    Baunatal, das ist mehr ein langgezogenes, durch Eingemeindungen groß gewordenes Dorf als eine Gegen-Stadt, mehr ein Neu-Isenburg als ein Offenbach oder Fürth. Es lebt von seiner Nähe zu Kassel ebenso wie von seinem großen VW-Werk, ist aber ansonsten ziemlich klein... und grün... und hügelig. Das Stadion selbst liegt am Rande der Altstadt (Altenbauna) und besitzt vier markante, schwer behangene und massive Flutlichtstrahler, an denen ich mich auf dem Weg zum Hotel orientierte. Sonst sieht man von draußen wenig bei all dem vielen Grün, nur eine der alten Tribünen im umgestülpten Schuhkarton-Format: Dunkelbraunes Dach, dunkelbrauner Boden, dunkelbraune Hinterwand. Es ist wohl ein Stadion, welches von außen mehr verspricht, als es innen hält. Von außen wirkt es neu.
    Mit dem Hotel, welches gegenüber lag (am Stadion grenzte auch ein Wohnwagen-Platz an), war ich sehr zufrieden, und meine Hoffnung, die öffentlichen Verkehrsmittel würden sich vor Ort entwirren, erfüllte sich - gerade dieser Punkt hatte mir im Vorfeld schlaflose Nächte bereitet. Das Spiel, welches am Samstag hier stattfand, verpasste ich allerdings - das ließ sich dann einfach nicht mehr mit meinen Con-Plänen vereinbaren.
    Auf dem Schienenweg vom südwestlich gelegenen Baunatal zur Kasseler Innenstadt stieg ich auch einmal am Auestadion um, doch diese Hoffnung sollte sich trügen: Eine andere Umstieg-Station erwies sich als passender. So kann ich über jenen Ort nicht mehr Neues sagen, als dass er sich mit den Kassel Huskies eine Auffahrt teilt. Ich war ja schon einmal innen drin, doch da reiste ich mit dem Fanbus an, da bekommt man wenig mit.

    ... muss ich mich denn jetzt unbedingt dem Spiel in der Heimat zuwenden? Kann ich nicht lieber noch ein wenig in Erinnerungen an einen der Höhepunkte meines Jahres verweilen? Kann ich nicht noch lieber ein paar Zeilen damit stopfen, dass Baunatal erst am letzten Spieltag mit einem zweiten Sieg auf sechs Punkte kam und bis dahin Offenbach der einzige Stolperer über Stein und Wurzel blieb? Kann ich erwähnen, dass Kassel an diesem Spieltag zuhause mit 0:4 gegen Hoffenheims Zweite unterging und daraufhin versprach, seinen Fans ihr Eintrittsgeld zurückzuzahlen?
    ... Ach Mist, das sind zwei schlechte Omen.

    Ich kenne auch das dritte Haus, auch wenn sich diese Begegnung auf das Jahr 2010 beziffert. Am Bornheimer Hang, dem Frankfurter Stadion auf der Nordseite des Mains, verweilte ich einmal an einem tristen Oktobertag, als mich die Neugier zu einem Verein, dessen Farben mir doch eigentlich viel näher liegen, in ein Flutlichtspiel des FSV gegen Bochum führte. Damals schlitterte der FSV nach einer starken Hinrunde gerade langsam in den Abstiegskampf herein, während die frisch abgestiegenen Bochumer hinter ihren Erwartungen zurückblieben. (Moment, dann kommt Oktober 2010 nicht hin. Ich sehe nach... 4. April 2011. Dann war es eben ein trüber Frühlingstag.) Ich sollte dieses Spiel mit einem deutlich gesunkenen Bild des FSV verlassen, und das lag nicht an der Niederlage (in meiner Erinnerung ging das Spiel 1:2 aus, transfermarkt.de sagt: 0:1), sondern an den Fans: Eventfans wie ich und zu viele Gestalten, von denen ich mich lieber distanzieren möchte. Wenn der einzige Gesang, der bei mir hängenblieb (und zwar schon nach dem Spiel), sich gegen Stadionverbote richtet, sagt das wohl einiges.
    Das Stadion selbst liegt in Bornheim, einem ehemaligen Vorposten der Freien Reichsstadt Frankfurt und nun ein Stadtteil mit eigener Identität und eigener Innenstadt, ein urtümlicher Rest des alten Frankfurts, beinahe ein Sachsenhausen ohne Touristen. Das Stadion selbst, das "Volksbank-Stadion am Bornheimer Hang", wurde vor dieser Saison als Schreckgespenst der Stadionbetreibergesellschaft Bieberer Berg vorgeführt und verursachte einen Schreckensaufschrei unter den Fans - mir kam es damals als nagelneuer, aber seelenloser Betonklotz vor. Das inoffizielle Stadionmagazin, der "Erwin", warnt vor der langen Wanderstrecke, über die ich jedoch nichts sagen kann: Ich war ja im Heimbereich...
    ... und damit wären wir auch schon beim Thema, denn das Bornheimer Stadion blieb nicht ohne Zweitnutzer. Die Zweitmannschaft der Eintracht spielt dort und empfing die Kickers aus Offenbach zum großen Derby. Es sollte zur (vorerst) dunkelsten Stunde der Saison werden.

    Eintracht Frankfurt II - Kickers Offenbach: 3:1

    Über das Spiel möchte ich wenig sagen, weil ich wenig weiß, nur soviel: Die Niederlage war verdient und das Anschlusstor fiel durch einen Elfmeter. Das war das eine, doch damit kann man leben - Offenbachs Derbyschwäche ist ja bekannt. Das Schlimmste war das Verhalten der Fans. Hatten sich diese in Mannheim noch vorbildlich gezeigt, kam nun der Dämon ans Licht: Nach einer Provokation durch den Frankfurter Torwart kam es zum Platzsturm und antisemitische Gesänge wurden so präsent vorgetragen, dass sich die Vereinsführung davon distanzieren musste und in den nächsten beiden Heimspielen zu Aktionen dagegen aufrief. Offenbachs Anhänger wühlten sich im Schlamm und präsentierten sich stolz... zu niemandes Vorteil, auch nicht zum eigenen.
    "Der Wogen Schlag im Herz, der Flammen Glanz im Haar."

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