Nein, dürfte eigentlich nicht. Radioaktivität messen und gut ist, immer zur gleichen Zeit am gleichen Ort mit der gleichen Methode.
Die Schwierigkeiten sollten andere sein: Bürokratie, wie Slowcar es ansprach. Darf halt nicht jeder da rein.
Dann allerdings auch das, was mal berichtet wurde, dass man sich natürlich um die Strahlung zu messen, dieser aussetzen muss.
Soweit meine eher sinnvollen Vermutungen.
Wenn man spekuliert, gelangt man natürlich dann zu dem Schluss, dass da anscheinend jemand nicht dran interessiert ist, dass Messungen durchgeführt oder veröffentlicht werden.
Ich hätte jetzt gesagt, die Welle war etwa 7 - 9 Meter hoch. Nachdem ein Kubikmeter Wasser eine Tonne wiegt, sind "nur ein paar Meter" schon was.
Das kommt drauf an.
Die Strahlung, die direkt vom Kraftwerk ausgeht, kann man gut messen. Siehe Bild unten.
Bei Strahlung, die von Fallout ausgeht, ist das schwieriger. Klar kann man sich hinstellen und den Ort vermessen, auf dem man gerade steht. Aber wie sieht's ein paar dutzend Meter weiter aus? Ich denke, daß Fallout eher konzentriert und punktuell niedergeht, wenn er nur über 20 oder 30 Kilometer vertragen wurde. Das könnte man nur mit einem engmaschigen Meßgitter gut erfassen. Mindestens alle 500 m eine Messung. Und sogar dann könnte eine simple Durchschnitsberechnung a la Summe der Meßwerte/Zahl der Meßpunkte ein falsches Bild geben, und lokale "hotspots" unterschlagen.
Eine einzelne Zahl reicht nicht, um die Verseuchung zu beschreiben. Stattdessen müßte man eher diese Form verwenden:
- 60% der Sperrzone: Belastungen wie auch natürlich möglich in exponierten Gebieten.
- 30%: Belastung ähnlich oder höher als bei exponierten Berufsgruppen (Piloten)
- 10%: Belastung inakzeptabel.
Alle Zahlen geraten.
Hier ein eher langweiliges Video von Tetsuo Jimbo, einem japanischen Journalisten, der mit Auto und Strahlungsmesser in die Nähe der Anlage von Fukushima fährt. Das war am dritten April.
Die Werte des Strahlungsmessers schwanken meist zwischen 1 µSv/h und 20. Anderthalb Kilometer vom Kraftwerk entfernt steigen sie auf über 100 µSv/h.
Das deckt sich auch mit den offiziellen Zahlen. Die IEAE veröffentlich täglich Zustandsmeldungen, auf Deutsch gibts das bei der GRS. Da finden sich unter anderem auch Strahlungswerte.
Sehr schön anzusehen *hust* ist die überexponentielle Abklingkurve. Das kommt wohl von den Elementen mit ganz kurzer Halbwertszeit. Allerdings heißt das auch: in Zukunft geht's immer langsamer. Das Material aus den ganz groben Ausreißer ist wohl vertragen worden und liegt jetzt in der Nachbarschaft rum.
Siehe oben. Inzwischen aber scheint die Zone abgeriegelt zu sein.
Noch eine Aussage der GRS zum Abklingbecken in #4:http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp7/pict54.jpg (img)
Police officers man a checkpoint in Minamisoma, Fukushima Prefecture, Japan, about 20-kilometers (12-miles) from the tsunami-damaged Fukushima Dai-ichi nuclear power plant Monday, April 11, 2011. The signs read "No entry, Entry not allowed by the special nuclear disaster legislation," right, and "Security check in operation," left. (Kyodo News)
1.1.4 Unit 4
According to the NHK, TEPCO reported that on 12-04-2011 water sample was taken
from the fuel pool by means of an extension arm of the concrete pump. Temperature of
about 90 ° C for fuel pool was measured. The level in the fuel pool is 5 m lower than
the normal level, which is nevertheless 2 m above the fuel. There was injected about
195 t water. The level reportedly rose by 1 m.
http://www.grs.de/sites/default/file...0110414-EN.pdf
Geändert von smallie (14.04.2011 um 21:20 Uhr)
Ich kann mir schon vorstellen, dass das Messen insgesamt nicht so einfach ist. Klar bekommt man eine gute Uebersicht wenn man ein engmaschiges Messgitter hat, aber da gibt es doch noch unzaehlige Faktoren, die die zu dem Zeitpunkt gemessene Radioaktivitaet schnell wieder aendern koennen...wie schauts mit Erosion aus? Ist Wasser in der Naehe? Liegt da Beton oder Sand oder...?
Tepco kommt langsam mit den Fakten hinterher.
Kernschmelze in Reaktor 1, 2 und 3. Von einem Reaktor wird vermutet dass das Containment durchbrochen ist (100 Tonnen Wasser reingepumpt, alles verschwunden)
http://online.wsj.com/article/SB1000...776621604.html
Gab ja schon länger nix neues, aber grad hab ich n krasses Video gefunden:
Oh what a day! What a lovely day!
Gerade im Newsticker gelesen: Japan will nach Aussage des Premierministers aus der Atomkraft aussteigen. Einen Zeitplan gibt es noch nicht.
Neulich war übrigens zu lesen, dass in mind. einem der abgerauchten Reaktoren sehr wahrscheinlich eine Kernschmelze bereits nach dem Beben, aber vor dem Tsunami in Gang gekommen war. Der bisherige Spin war ja immer, dass es der Doppelkatastrophe Erdbeben+Tsunami bedurfte, um das Kraftwerk zu zerstören. Der Mythos kann dann wohl auch in die Ablage wandern.
Geändert von Ford (13.07.2011 um 13:34 Uhr)
Es gibt wieder etwas Neues.
QuelleTeile Tokios radioaktiv verseucht
Gut sieben Monate nach der Atomkatastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima haben die Behörden des Landes laut Medienberichten in der Hauptstadt Tokio radioaktive Strahlung knapp unter dem für Evakuierungen vorgesehenen Grenzwert gemessen. An einer Stelle am Straßenrand im Westen der Stadt betrage die Strahlung 3,35 Mikrosievert pro Stunde, berichtet der Fernsehsender NHK.
Bei einer Hochrechnung entsprechend den Vorgaben des japanischen Wissenschaftsministeriums ergebe dies einen Jahreswert von 17,6 Millisievert. Ab 20 Millisievert im Jahr wäre laut geltenden Regelungen eine Evakuierung des Gebiets erforderlich.
Nach Angaben des Fernsehsenders wurde die Strahlung einen Meter über dem Boden an einer Hecke gemessen. Andere Stellen auf dem Bürgersteig wiesen demnach niedrigere Werte auf. Die städtischen Behörden in Tokio bestätigten die Angaben nur indirekt.
Experten prüfen die Zahlen
Genaue Gründe für mögliche hohe Strahlungswerte seien nicht bekannt, sagte eine Sprecherin. Experten seien dabei, die Zahlen zu prüfen und das betroffene Gebiet zu dekontaminieren.
Bereits am Mittwoch hatten die Behörden des westlichen Stadtteils bekannt gegeben, in der vergangenen Woche an einer Stelle einen Radioaktivitätswert von 2,7 Mikrosievert pro Stunde gemessen zu haben. Sie wiesen Schulkinder an, den betroffenen Gehweg zu meiden.
Das havarierte Atomkraftwerk Fukushima liegt 220 Kilometer von Tokio entfernt. Es wurde am 11. März von einem Erdbeben und einem anschließenden Tsunami getroffen.
natura non facit saltus
Ich muss zugeben, ich bin selbst etwas überrascht, wie indifferent ich eine mögliche gesundheitliche Bedrohung für mich wahrnehme, durch Fische aus dem Meer oder ähnliches.
Damals bei Tschernobyl empfand ich die Gefahr irgendwie viel bedrohlicher. Lag das daran, dass ich jünger war?![]()
![]()
Ich las heute eine Schlagzeile, dass die japanische Regierung meint, die erhöhten Strahlungswerte in Tokio hätten nichts mit Fukushima zu tun. Ja dann.
@Louis
Tja, ich denke, dass das nicht nur eine Katastrophe für die Japaner, sondern auch für alle Pazifikanreiner. Die Gefahr kommt schleichend. Soweit ich weiß, ist das AKW immer noch nicht abgeschirmt. Es gelangt also munter weiter Radioaktivität in die Umwelt. Ich kaufe jedenfalls keinen Pazifikfisch mehr. Interessanterweise sind in Deutschland ständig Fischstäbchen bei den Discountern/Supermärkten im Angebot. Ich habe seit dem Unfall allerdings keine Fischstäbchen mehr gesehen, bei der der Fisch nicht aus dem Pazifik kommt.