Nachdem in Frankreich Kaiser Napoleon III. stürzte, könnte wie in der Realität noch einmal bei Plänen nach der Restauration der Bourbonenmonarchie Henris Name fallen, doch unabhängig zum Standpunkt der wohl gespaltenen französischen Legalisten wird er sich ablehnen, weil er - schon um in seinem Glauben eines ungerecht Gestürzten zu verweilen - dem "Pöbel" das Recht abspricht, über das gekrönte Haupt zu bestimmen. Derweil gehen die burgundischen Bourbonen schnell wieder auf Abstand zu den Bonapartisten und lösen auch die Verlobung der Prinzessin Margaretha, noch ehe ihr Gatte in spe die Volljährigkeit erreicht. Ob sie daraufhin trotzdem noch ihren Carlos heiratet, bleibt letztlich ohne Belang.
Die Burgunder selbst nehmen gemischte Erinnerungen aus dem verlorenen Krieg mit: Die Soldaten erlebten die Waffenbrüderschaft mit den Franzosen trotz aller mit ihm einhergehenden Kommunikations- und Koordinationsschwierigkeiten als eine verbindende Erfahrung, während die Zivilgesellschaft über jenes dämliche Unterfangen klagt, an dem sich ihr Staat nur aufgrund französischen Drucks beteiligte und das nichts als Verluste, Kosten und Schande bedeutete. So wächst die Distanz zu Paris weiter an.
Derweil ändert sich auch die politische Lage, denn wenn das Deutsche Reich sich Elsaß-Lothringens bemächtigt und anders als in der Realität nicht auf das Belfort-Territorium verzichtet, dann gewinnt es eine Landgrenze zu Burgund - und dieser neue Nachbar passt ganz herrlich in Bismarcks Konzept einer Isolation und Kleinhaltung Frankreichs, sodass sich Berlin um wirtschaftliche Anbindung und gute Beziehungen bemühen dürfte. Ob sich das Königreich im Ersten Weltkrieg schließlich der Entente anschließt oder neutral bleibt und dann möglicherweise auch Deutschland als heiß begehrter Handelspartner zur Verfügung steht, lässt sich letztlich nicht voraussagen.
Der seit 1864 n. Chr. regierende König Robert I. erweist sich als Thronwärmer, der weder im Negativen wie im Positiven groß auffällt und nur mit seinen zwei Gattinnen (der schon 1869 n. Chr. getrauten Maria Pia von Neapel-Sizilien und der nach deren Tod 1884 n. Chr. vermälten Maria Antonia von Portugal) für eine Unzahl an Kindern sorgte. Er regiert bis zu seinem Tod im Jahr 1907 n. Chr.
Unter seinem Sohn und Nachfolger, dem zur Krönung siebenundzwanzigjährigen Elias, kehrt noch einmal frischer Wind ein, verdankt er doch seine Krone als drittältester Sohn allein dem Umstand, dass er mehrere seiner Geschwister von einem Gericht aufgrund von Behinderungen als unmündig erklärte. Soldatisch und draufgängerisch, träumt er laut von burgundischen Kolonien etwa auf dem Boden des zerbrechenden Osmanischen Reichs und sieht auch den Gedanken "unerlöster burgundischer Gebiete" neu aufleben. Daneben heiratet er im Jahr 1903 n. Chr. die Habsburgerin Maria Anna von Österreich-Teschen.
Er wird erleben, wie sein Land nach der Zeit des Ersten Weltkriegs zusammen mit dem übrigen Europa in einem Tief versinkt, bis die Faschisten den Zweiten Weltkrieg entfesseln - und das neutrale Burgund wie auch andere europäische Staaten kurzerhand überrennen. Erst nach der Befreiung, der Rückkehr zur Normalität und dem einsetzenden Kalten Krieg wird er im Jahr 1959 n. Chr. die Augen schließen. Da handelt es sich bei dem Königreich Burgund längst um einen etablierten Staat der Europäischen Staatengemeinschaft, eine weitere konstitutionelle Monarchie des westlichen Lagers. Dann fällt die Flamingokrone an seinen Sohn, Robert II., und die Geschichte schreibt sich weiter...