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Thema: [Shadowrun: Hong Kong] Far away on the other side

  1. #181
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    Es ist heute Ardus' Geburtstag - und wenn ich wirklich fleißig bin, kann ich das Überarbeitungsprojekt heute abschließen. Inzwischen konnte ich schon einen Haken hinter die XI Files setzen (mein Hochladen hier scheiterte daran, dass ich den Text in drei Teile aufspalten muss, was am Handy...) und arbeite an dem Kommentierungsteil, bei dem tatsächlich nur noch ein Kommentar für die XI Files fehlt, und dann möchte ich für den Charakter noch einige "Zusatzfragen" beantworten, wie dies teilweise schon hier geschah.
    Vermutlich erreiche ich insgesamt die irrsinnigen Fünfzig Seiten. Womit ich mich anschließend beschäftige, steht noch offen.
    "Der Wogen Schlag im Herz, der Flammen Glanz im Haar."

  2. #182
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    ... Ich musste mich nicht sonderlich anstrengen. Leider landete ich bloß bei "Fünfzig Seiten mit Bildern". So würde ich gerne noch etwas hinzufügen, um die "echten" zu erreichen, doch ich fühle mich, als hätte ich alles gesagt, was ich sagen wollte.
    Nächster Schritt, der mich sicher nicht die übrige Woche beschäftigt: eine grafische Umsetzung des Logos der "Argo Solutions".
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  3. #183
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    Auch das erledigte ich (und kam auf die fünfzig Text-Seiten).
    Ich weiß jedoch noch nicht, wie es weitergeht. Mir läge noch ein "Fünfzig Fragen"-Bogen vor, der entsprechend stark in die Tiefe geht, doch nach allem fühlt er sich ziemlich redundant an und wäre wohl nur noch Beschäftigungstherapie.
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  4. #184
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    Tatsächlich entschloss ich mich gegen größere neue Schritte und beschränkte mich die letzten Tage über darauf, die "Zusatzfragen"-Liste mit weiteren Punkten zu füttern, die mir (auch beim Lesen der Quellenbücher) in den Sinn kamen...
    ... und tatsächlich schloss ich meinen hiesigen Vorrat an Shadowrun-Regelwerken soweit ab, wie es Sinn ergibt (soll heißen: Ich hätte noch DidS, aber das lasse ich außen vor). Nun könnte ich nur noch mit Grundregelwerken fortfahren...
    ... und tatsächlich stehe ich noch vor einer Grundsatzfrage: Caitlin besitzt einen Computer, und ich nahm an, dass sie Onlinespiele damit spielt und irgendwie auch Shadowland abrufen kann, doch nach dem Ende des klassischen Internets würde beides wohl nach einer Konsole verlangen - und das stellt mich vor der Frage, wie ich damit umgehe.
    Ich werde wohl ihren Ausrüstungsteil wohl leicht überarbeiten, da mir gerade auch ein 3er-GRW zur Verfügung steht (und ich mir nicht vorwerfen lassen möchte, Abkürzungen zu nehmen), aber wie das aussieht, muss ich noch entscheiden.
    "Der Wogen Schlag im Herz, der Flammen Glanz im Haar."

  5. #185
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    Ich kämpfe noch immer jedes Mal gegen den Drang an, sie mit "Begabung: Gewehre" aufzuwerten. Drei, wenn ich dafür zwei Stufe 2-Fähigkeiten streiche, dann könnte ich diese direkt für die acht Karmapunkte zurückkaufen, kein Ding...
    Wie dem auch sei: Ich ging und rechnete ihre Ausrüstungsliste noch einmal durch, auch wenn ich mich letztlich gegen die große Veränderung entschied (werde es hier nicht mehr aktualisieren, sofern niemand Interesse bekundet). Effektiv löste ich nur einen Monat Lebensstil-Kosten auf, um ihr einen Schalldämpfer und etwas mehr Elektronik zu verschaffen.
    ...aber dazu noch eine Anekdote: Ich kam schon in der Grundversion auf einen übrigen Nuyen - und grinste, weil ein Drucker im Ersteditions-Grundregelwerk - wahrscheinlich aufgrund eines Druckfehlers - nur einen Nuyen kostete. Nun verging mir dieses Grinsen, da er auf einmal teurer wurde und die Kosten für einen PC wider Erwarten gleich blieben. Für den nun wieder übrigen Nuyen schrieb ich erst "...und einen Soykaf" auf den Charakterbogen, löschte es wieder und ließ ihn verfallen.
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  6. #186
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    Habe keine echte Anekdote, deshalb nur Organisatorisches:
    Meine Internetlosigkeit wird noch bis zu meinem Urlaub andauern. Entsprechend werde ich die Texte noch aufspalten und hochladen, damit ihr etwas zu lesen habt.
    Ich werde diesmal keine Hausaufgaben mitnehmen, entsprechend wird es hier recht still sein.
    Ende Februar geht es dann (endlich) mit der Bonuskampagne weiter.
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  7. #187
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    Hollywood

    In meiner Twitter-Timeline schrieb jemand von einem "Gedankenspiel einer Geschichte aller OCs" - und das brachte auch mich zum Gedankenspielen: Da die meisten Figuren aus Caitlins Leben derselben Kampagne entstanden, wäre ein solcher Blick durch die Facetten der ODD nicht allzu schwer umzusetzen. Am Natürlichsten erschiene mir dazu eine Fünf-Missionen-Kampagne, doch auch eine Hollywoodfilm-Version a la einer MacGuffin-Jagd wäre möglich...
    ... und hier sei erwähnt, dass ich auf den Texten aufbaue, die ich wohl erst morgen hochlade. Ich empfehle also, anschließend erst hierher zurückzukehren.

    Alsooo, typischer Hollywood-Plot: Die ODD entwickelte eine "magische Atombombe", die sich Maximilian Lexheimer unter den Nagel krallt, bevor er komplett in den Untergrund abtaucht. Er hofft, diese Waffe dahingehend umrüsten zu können, dass sie den Astralraum vergiftet und damit effektiv die Magie tötet, um faktisch das Erwachen rückgängig zu machen und die Welt wieder in einen Ort zu verwandeln, der von heterosexuellen "Anglos" beherrscht wird. Dabei macht er auch Nova klar, dass er sie schlicht nicht mehr aussteigen lässt, und zwingt diese dazu, mit ihm abzutauchen.

    Shadowriders Archon Corporation stellt ein Team auf, um ihn aufzuhalten und die Bombe in die eigenen Hände zu bekommen. Dass sie die Leitung dieses Teams ausgerechnet Tara'chy überträgt, lässt es sehr schwach werden.

    Dessen heimlicher Herr, ein Drache, hält die Sache für zu wichtig, um nur auf einen geheimen Agenten zu setzen, und beauftragt Miral damit, ein eigenes Team zusammenzustellen. Dessen Wahl fällt auf Black Sheets Team "Black Ink", dem sich auch ihre Schwester Panther anschloss. Für die Jagd rekrutiert sie wieder einen mit dem Gegner vertrauten Helfer; sie entscheidet sich gegen Valkyrie, da sie ihr das nötige Powerniveau abspricht, und wendet sich stattdessen an Lexheimers langjährigen Untergebenen Ardus Darque.

    Lexheimers Wegbrechen legt die ganze Schwäche von Xerxes Industries (Philadelphia) offen, fehlen diese doch sämtliche vertrauenswürdige Kontakte in dieser Region. So wendet man sich an "alte Kanäle" und setzt die Schieberin Sylvia unter Druck, zu deren eilig zusammengestellten Team auch Caitlin gehört.
    Ein erstes Gespräch mit Brudi-Schörner findet über Video in Irland statt, das zweite in Real in Seattle: Beim ersten betont er, dass er schonungslose Selbstaufopferungsbereitschaft verlangt, beim zweiten offenbart er, dass er Caitlin kennt, unterstand ihm doch XIB während ihrer doppelten Zeit als Versuchsperson. Er zeigt sich von seiner widerlichen Seite und fährt gleichzeitig die "Du hast uns so viel zu verdanken, also zeige Dankbarkeit"- und die "Metamenschen sind die Versuchstiere von heute, mit demselben Zweck: Sie werden eingesetzt, um den Schaden bei echten Menschen zu reduzieren"-Schiene und lässt an dem Auftrag wirklich alles außer der Belohnung unangenehm erscheinen.

    In Seattle angekommen und während dieses zweiten Treffens mit dem Auftraggeber schlägt Black Ink zu, um direkt diese Konkurrenz zu eliminieren. Brudi-Schörner kann entkommen, der Großteil von Caitlins Team wird aufgerieben. Sie muss sich zurückziehen, ehe Valkyrie den Kontakt sucht, da sie Caitlin als eine Freundin Novas kennt. Sie führt Snowman mit sich, weiß jedoch nicht, dass es sich dabei um Caitlins Bruder-Klon handelt.

    ... Spätestens hier tritt eine andere große Frage in den Vordergrund, nämlich jener nach Chasers Rolle. Blieb diese in Irland zurück, so drängt sich Snowman als zweite Hauptrolle auf, doch die Zeiten könnten so bitter sein, dass sich diese bereit erklärt, noch einmal und im Ausland als Shadowrunnerin zu arbeiten. Sie gäbe dann als Nicht-ODD-Charakter einen herrlichen "audience surrogate character" ab, der Fokus läge dann auf Caitlins und ihrem gemeinsamen Abenteuer.
    Würde dieser Weg gewählt werden, würde bald nach diesem Punkt ein Besuch beim Straßendoc folgen, der Chasers Implantate reaktiviert. Ich fände es aber spannender, wenn dies nicht generell ihren Wiedereinstieg als Runnerin bedeutet, sondern sie bei dem Entschluss bleibt, zuhause wieder legal zu leben - dann aber mit Selbstbeschränkung ihrer Implantate statt mit Blocker.
    Irgendwann im zweiten Akt könnten auch Gizmo und Tracy bei Caitlin anklopfen: Er spürte ebenfalls die Gefahr der Bombe, misstraut aber dem Drachen, während Caitlin ja irgendwie noch zur Familie gehört.

    In dieser Konstellation fällt die Rolle der Hauptschurkin überraschenderweise Black Sheets zu; sie beginnt als professionelle, entschlossene, aber von ihrer Schwester gebremste Elite-Runnerin, ehe nach Panthers Tod bei ihr alle Dämme brechen und sie sich verbeißt und jenes blindwütige Werkzeugtum an den Tag legt, das Brudi-Schörner von Caitlin forderte. (Ardus spielt in seiner lethargischen gegenwärtigen Form eine untergeordnete Rolle und lässt sich von ihr unterbuttern.)

    Effektiv muss Caitlin die Lektion lernen, die grundsätzlich auf sie wartet, nämlich dass der ODD nichts Gutes entspringt, die Bombe keiner Seite in die Hände fallen darf und sie sich von allen distanzieren muss. So kann sie dann am Ende mit Chaser nach Irland zurückkehren.
    "Der Wogen Schlag im Herz, der Flammen Glanz im Haar."

  8. #188
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    Die Akte XI
    Von Nova

    <<<Vielleicht hörtet ihr schon einmal von Xerxes Industries, jenem kleineren Konzern mit einem größeren Werksgelände in Seattle, der das Herz (auch schattiger) Waffenliebhaber mit ihren Produkten erfreut und in letzter Zeit in die Schlagzeilen geriet. Er stammt aus der Feder unseren geschätzten Shadowland-Mitglieds Nova, die im echten Leben für diesen Konzern arbeitet (und genauer gesagt das Computersystem der Seattler Anlage betreut). Sie kam auf mich zu und wollte sich wohl in erster Linie den Frust von der Seele schreiben (auch wenn sie sich selbst edlere Motive zuschreibt), und wir waren uns strenggenommen noch nicht hinsichtlich der Veröffentlichung einig (sie bestand darauf, dass der seit 2058 inaktive Account „MaxLex“ gesperrt werden müsse, was unserer Politik der offenen Tür zuwiderläuft), doch nachdem sich die Ereignisse zu überschlagen scheinen und sich Nova seit einem Monat nicht mehr meldet, denke ich an euch und nehme ihr Schweigen als Zustimmung. Habt Spaß.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    <<<Du bist echt ein Widerling.>>>
    - Lucifer <07:01:00/12-23-61>

    Hallo Schattengemeinschaft,
    lasst mich dieses Dossier mit zwei persönlichen Anekdoten beginnen, die euch besser als aller Text die Natur meiner Voreingenommenheit verraten.
    Wir schreiben das Jahr 2052, und ich befinde mich auf einer Messe. Obgleich ich während meiner Schulzeit noch als Genie galt und gleich zweimal Jahrgangsstufen überspringen konnte, hielten mich gegen Ende meines Studiums meine Depressionen im festen Griff, und ich kann die Überzeugung nicht abschütteln, dass meine Prüfer mich nur deswegen noch bestehen ließen, um mich endlich loszuwerden. So schleppte ich mich mit meinem beschissenen Abschlusszeugnis im Gepäck von Ablehnung zu Ablehnung, mit der stetig nagenden Gewissheit, wie dringend ich einen Job benötigte, weil auch mein Bruder von mir abhängig war. Da sprach mich jemand an: „Man mag von Caitlin O’Connals Thesen halten, was man will, aber du wirkst wie ein Mensch, mit dem ich mich gerne verbinden würde…“ Da lachte er verlegen. „Also nicht zum Pudern, sondern… du weißt schon.“ Dies war meine erste Begegnung mit jener Person, die von da an mein Chef werden würde – von der Statur her ein Fass auf zwei dünnen Armen und Beinen, mit seinem damals schon schütteren blonden Haar schwerlich als attraktiv zu benennen, doch mit einer warmen Ausstrahlung, selbstbewusst klarer Stimme und dem Auftreten eines Unterhalters, der sich selbst nicht übermäßig wichtig nahm. „Ich bin Doktor Maximilian Lexheimer, aber meine Freunde nennen mich Maxi. Ich mache Scheine mit Waffen und ich suche nach einem Systemadministrator für eine meiner Anlagen: eine wichtige Aufgabe mit Freiheiten, einer Menge Eigenverantwortung in einem familiären Betriebsklima und einem Einstiegsgehalt am unteren Branchendurchschnitt. Hättest du Lust, es zu probieren?“
    Ich starrte ihn entgeistert an: „Meinen Sie dies ernst?“
    Er antwortete mit einem schelmischen Lächeln: „Wir können erst wissen, wohin es uns führt, wenn wir es probieren.“

    Vor zwei Wochen stand ich nach Feierabend im Büro meines Chefs, da ich mir schon wegen meines Bruders über Thanksgiving freinehmen wollte, und schon beim Eintreten schlug mir die Atmosphäre aus Gestank und Verzweiflung wie ein Vorschlaghammer entgegen. Maximilian Lexheimer saß dort im Halbdunkel, aufgebracht, unter Drogen stehend und mit der Trommel eines Revolvers herumspielend. „Willst du mich auch verlassen?“, heischte er mich an, „all die da draußen – die Drachen, die Finanzelfen, das Investorengeschmeiß –, sie wollen mir wegnehmen, was ich so mühevoll aufgebaut habe. Aber dies ist mein Werk, und das werden sie noch begreifen; sie werden noch verstehen, dass ich zu allem bereit bin. Ich würde mit ihnen Russisches Roulette spielen, nur um sie nicht gewinnen zu lassen, verdammt, ich habe es bereits getan. Ich bin bereit, sie alle umzubringen. Was ist mit dir, Susan? Ich habe dich aus der Gosse gefischt und deinem dreckigen Leben einen Sinn gegeben. Wärst du bereit, für mich eine Kugel einzufangen?“

    <<<Ehe ihr fragt, sie heißt wirklich Susan. Wenn ihr wollt, dass ich euch mehr über sie erzähle oder sie für euch aufspüre, dann schickt bitte eure Angebote in mein Postfach.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    Ich stand nur im Türrahmen, stocksteif, nach den passenden Worten suchend. Da schreit er mich an: „Bist du zu dumm, zu verstehen, Schlampe? Bitte mich darum, dich mit einer Runde zu beschenken, oder ich knall dich ab wie ein Schwein.“
    Unfähig zu denken, komme ich seiner Aufforderung nach – „Bitte beschenken Sie mich mit einer Runde“ – und sehe, wie er den Revolver hebt und direkt auf mein Gesicht zielt. Das Klacken durchschneidet die Stille.
    „Tja, kein Weihnachtsbonus für dich“, sagt er lachend, „aber dafür einen guten Rat: Spar dir die Bockereien, ich will sie nicht hören. Du wirst mir noch dankbar sein, dass ich dir diese Erfahrung verpasste, und das meine ich ernst.“

    Ich kann die Angst nicht mehr abschütteln. Sie begleitet mich, wann immer ich zur Arbeit werde, und ich fürchte, was er auf mich loslassen würde, wenn ich fernbleibe. Mein Arbeitgeber seit knapp einem Jahrzehnt, bei dem nicht immer alles schlecht war, mutierte zu einem Tollhaus der gefährlichsten Sorte.
    Ich weiß noch nicht, wie es für mich weitergeht, doch ich arbeite an einer neuen Zukunft. Derweil erinnere ich mich daran, wie ich vor einigen Jahren Schattenleben rettete, als ich hier eine Warnung ausstieß, und wenn mir dies erneut gelingt, dann soll dies das Risiko für mich durch diese Schreibarbeit wert sein.

    <<<Dafür gilt Dir mein untertänigster Dank. Ich stehe immer noch in Deiner Schuld.>>>
    - Whisper <08:00:53/12-23-61>


    Geschichte
    Ich musste (manchmal leidvoll) erfahren, dass Maximilian Lexheimer oft größeren Wert auf die Unterhaltung seines Gegenübers als auf die Weitergabe von Informationen legt – und er trägt dabei Fakten sowie gröbsten Unfug in demselben lockeren Stil vor. Ich gebe hier einfach wieder, was er mir erzählte; Miral versprach mir, die tiefere Recherche zu übernehmen.

    Doktor Maximilian Lexheimer gibt als seinen Geburtstag den 12. März 1992 an, als seinen Geburtsort die österreichische Stadt Linz. Seine Mutter habe als Urlaubstesterin für ein Reisebüro gearbeitet und habe beim beruflichen Skifahren im Südtiroler Rosengarten seinen Vater kennengelernt, einen Drachen.

    <<<Ich verstehe Novas Skepsis.>>>
    - Whisper <08:02:22/12-23-61>

    <<<Nicht nur deswegen. Bei diesem Geburtsdatum müsste er gerade auf seinen siebzigsten Geburtstag zugehen, doch so wirkt er einfach nicht. Ich würde ihn heute auf Ende vierzig oder Anfang fünfzig schätzen.>>>
    - Lucifer <08:05:01/12-23-61>

    Als junger Mann mit zuviel väterlichem Geld habe er in München durch die Gegend studiert und viel Zeit auf den verschiedensten Partys verbracht. Eines Nachts, als er sich berauscht von verschiedenen Substanzen auf dem Boden wälzte, sei ihm ein Engel erschienen, der ihm ein Schwert überreicht und das Versprechen ausgesprochen habe: „Ich bin gekommen, um dir das Schwert zu bringen. Verwandele Stahl zu Mammon, auf dass die Welt erstrahle und sich dir der Weg zu deinem ewigen Thron bereite.“ Damit wäre er umgehend nach Hause gedüst, doch er habe „ganz im Vertrauen“ nie den Verdacht abschütteln können, die Klinge bloß von seinem unglückseligen Gastgeber gemopst zu haben.

    <<<Mir erzählte er, dass er zweimal versuchte, die Klinge selbst zu verkaufen – einmal an „einen Kommilitonen beim Zusatzverdienst“, einmal an die Ghostwriterin seiner Hausarbeit –, ehe er beschlossen habe, die Aufforderung als weiter gefasst zu begreifen.>>>
    - Lucifer <07:45:17/12-23-61>

    Er habe daraufhin in Deutschland eine Firma gegründet, die jenseits ihrer offiziellen Fassade mit unlizenzierten Feuerwaffen-Kopien den Schwarzmarkt belieferte. Als Anfang der Dreißigerjahre die Eurokriege ausbrachen, habe er beide Seiten beliefert und außerdem das nach den Erschütterungen angewachsene Sicherheitsbedürfnis von Privatpersonen zu befriedigen bewusst. Diese „Goldenen Jahre“ hätten jedoch abrupt geendet, er habe 2036 nach Amerika fliehen müssen.

    <<<Er erklärte nur dazu, das Finanzamt habe „da etwas missverstanden“. Wir hielten und halten dies für unglaubwürdig.>>>
    - Lucifer <07:47:22/12-23-61>

    <<<Meinen Nachforschungen zufolge flog auf, dass Maximilian Lexheimer zusätzlich Kinderpornos vertrieb. Ich kann nicht mit letzter Sicherheit sagen, dass es sich bei ihm selbst ebenfalls um einen Pädophilen handelt, doch es bestehen einige verblüffende Ähnlichkeiten zwischen ihm und einem in Filmen auftauchenden Päderasten namens „MaxSex“.>>>
    - Gateway <22:51:00/12-30-61>

    <<<Das ist schön, dass ihr das glaubt. Einen „Maximilian Lexheimer, Doktor der Tiermedizin“ gab es vielleicht oder auch nicht, seine SIN ist jedenfalls gefälscht. Alles, was Nova bis hierhin schrieb, ist meiner Ansicht nach Bullshit.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    <<<Weißt du, wer er wirklich ist?>>>
    - Blaze <10:21:22/12-31-61>

    <<<Ich sage euch gratis, dass ich keine Ahnung habe. Irgendein Drekhead, der im Jahr 43 eine Fabrik öffnete.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    <<<Könnte an den Drachengerüchten etwas dran sein?>>>
    - Blaze <10:22:53/12-31-61>

    <<<Theoretisch schon, aber auf Basis derselben Ungewissheit, nach der es auch der Osterhase sein könnte. Rein vom Gefühl her glaube ich nicht daran.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    Im Jahr 2043 gründete Maximilian Lexheimer den Waffenkonzern Xerxes Industries und erwarb dafür am Rande von Seattle ein weitläufiges Grundstück als Sitz und Produktionsgelände, das den Namen „Athena Park“ annahm. Die folgenden Jahre waren von dem Versuch dominiert, eine eigene Produktpalette zu entwickeln und auf dem heimischen Waffenmarkt eine Nische zu finden.

    <<<Im Foyer des Eingangsgebäudes des Athena Parks befindet sich ein Schwert in einer Vitrine. Auch wenn ich manchmal die Bezeichnung „Schwert des Engels“ dafür hörte, kann ich versichern, dass es sich um ein gänzlich mundanes Industrieprodukt handelt.>>>
    - Lucifer <07:51:44/12-23-61>

    <<<Das Schwert befindet sich nicht mehr dort.>>>
    - Black Sheets <05:03:42/12-26-61>

    Ab Ende der Vierzigerjahre bis etwa 2053 bemühte sich der Konzern um eine ambitionierte Expansion, die sich an drei Punkten zeigte: Xerxes Industries wechselte auf ein Franchisemodell, das es anderen Personen erlaubte, an anderen Orten mit festgesteckten Territorien in eigenen Produktionsstätten offizielle XI-Waffen nach XI-Bauplänen zu fertigen und zu vertreiben. Außerdem wechselte der Firmensitz in ein neu bezogenes Bürogebäude nach Philadelphia (UCAS), und Xerxes Industries übernahm eine Biotech-Firma namens New Nightingale, um diese unter dem Namen „Xerxes Industries Biotechnics“ in die Konzernstruktur einzugliedern. (Von da an hieß der Waffenzweig offiziell „Xerxes Industries Armory“, mit den Abkürzungen XIA und XIB.)
    In den folgenden Jahren zeigte sich, dass keine der Veränderungen goldene Früchte trug, aber die Struktur veränderte: Maximilian Lexheimer, obgleich Präsident des ganzen Xerxes Industries-Konzerns, wohnte in Seattle und arbeitete üblicherweise weiter von seinem Büro im Athena Park aus (der aufgrund der mit dem Franchisemodell zurückgegangenen Produktionsmodell zunehmend die Rolle des Produktentwicklungsgeländes ausfüllte), doch eine Menge Entscheidungen fielen nun in Philadelphia – und das wertete die Rolle des dort residierenden Vizepräsidenten spürbar auf. Während Maximilian Lexheimer in jener Zeit versuchte, Xerxes Industries in Seattle weiter als Rundumanbieter im Sicherheitsmarkt zu etablieren und dafür 2059 dort das Sicherheitstrainingszentrum eröffnete (das XISTC), verfolgte die Zentrale in Philadelphia eigene Ziele.

    <<<Das klingt vage, doch Nova saß in Seattle. Soweit ich weiß, kümmerte man sich in Philadelphia allein um das Tagesgeschäft.>>>
    - Lucifer <08:09:11/12-23-61>

    <<<Ganz sicher nicht.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    Ab dem Jahr 2060 zeigte sich offen, was Insider bereits 2054 befürchteten und 2058 wussten, nämlich dass Xerxes in eine finanzielle Schieflage geraten war. Als einer der großen Sargnagel erwies sich meinen Informationen zufolge Xerxes Industries Biotechnics, das nach investierten Unsummen nie wirklich viel vorweisen konnte. Nachdem sich schon die Jahre zuvor offiziell große Teile seines Lebens im Flugzeug zwischen Seattle und Philadelphia abspielten (und ihm inoffiziell einen Vorwand für private Vergnügungen boten), tat nun stärker als zuvor die Suche nach neuen Investoren Not – und soweit ich weiß, war es diesen ein Leichtes, die beiden Köpfe von Seattle und Philadelphia gegeneinander auszuspielen.
    Im Rückblick muss ich sagen, dass sich seit spätestens 2060 die Zeichen von Maximilian Lexheimers Verfall mehrten – wohl nicht zuletzt, nun, er gibt seine Hobbys selbst mit „Golf und Drogen“ an. Seine Aktionen als Präsident werden untragbar, doch je mehr sein Umfeld darauf reagiert, umso mehr fühlt er, dass andere ihm etwas wegnehmen wollen. Er schwadroniert über Übernatürlichen-/Metamenschen-Verschwörungen und nötiger Gewalt und versammelt dafür gewaltbereite Gleichgesinnte. Seit dem Mai 2060 befindet sich kein einziger Metamensch mehr unter den Angestellten Xerxes Industries in Seattle.
    So sehr ich hoffe, dass sich die Dinge noch zum Guten wenden – wenn man mich heute fragt, ob ich noch irgendwelche Unterschiede zwischen dem aktuellen XI und den Hands of Five im Januar 2039 zu sehen, dann muss ich zugeben, sie nicht zu kennen.

    <<<Hier fehlt die Meldung, die Nova noch nicht wissen konnte und die wohl viele von uns herführte: Am 22. Dezember 2061 stieß ein Shadowrunner-Team unter der XIA-Anlage in Denver auf ein Insektengeisternest.>>>
    - Lucifer <09:02:11/12-23-61>
    "Der Wogen Schlag im Herz, der Flammen Glanz im Haar."

  9. #189
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    Struktur und Aufstellung
    Xerxes Industries erhielt nach den an uns kommunizierten Informationen im Jahr 2059 den Rang eines A-Konzerns zugesprochen. Der Konzern geizt mit Informationen, nicht nur der Öffentlichkeit gegenüber, und die Auskunftsfreudigkeit von Philadelphia ließ sich schon vor den gegenwärtigen Querelen sehr zu wünschen übrig. In meiner exponierten Stellung kann ich das Wagnis eines virtuellen uneingeladenen Besuchs dort nicht eingehen, sodass wohl nur die UCAS-Behörden als Quelle verbleiben.
    [Miral, könntest Du diesen Teil übernehmen? Ich weiß gerade nicht, wo mir der Kopf bleibt.]

    <<<Nope. Dein Text, dein Einsatz, dein Risiko.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    <<<Echt jetzt?!
    Also gut. Nach den dort vorliegenden Daten befindet sich Xerxes Industries aktuell in Besitz von siebzehn Holdingfirmen, geradezu schreiend offensichtlichen Briefkastenfirmen mit Sitz in Ländern mit geringer Transparenz. Laut Satzung fällt den sieben größten Anteilshaltern das Recht ebenso wie die Pflicht zu, eine Person für den Aufsichtsrat zu benennen. Dieser Aufsichtsrat besteht gegenwärtig aus sieben Anwälten mit Sitz in Philadelphia.
    Es tut mir leid, doch ich werde nicht tiefer graben. Alles schreit gerade förmlich nach einer Konstellation, die mich als nicht-binäre Form von John/Jane Doe im örtlichen Gewässer Eurer Wahl enden ließe.
    Der Konzern steht auch offiziell unter dem Vorsitz von Doktor Maximilian Lexheimer und erwirtschaftete nach eigenen Angaben im Jahr 2060 NUZ einen Verlust von ungefähr 95 Millionen Dollar (23 Millionen Nuyen).>>>
    - Gateway <06:08:33/12-31-2061>

    Nach meinem Wissen wurden Aktien des Gesamtkonzerns bislang nie öffentlich gehandelt, während einzelne Franchisenehmer des XIA-Zweigs auf dieses Mittel zurückgriffen. Ich würde bezüglich der Gesamtbelegschaft auf eine vierstellige Zahl tippen, doch bei dem Gewühl aus kurzzeitigen Kooperationen, verdeckten Besitzungen und Töchtern von Töchtern fische ich im Trüben.

    <<<Innerhalb von XIA existiert laut den Verträgen auch ein „Gremium der Franchisenehmer“, in dem diese gemeinsam mit Athena Park den Kurs der Tochter bestimmen und insbesondere Entscheidungen über Produktentwicklungen fällen sollen. Zu meiner Zeit behandelte MaxLex diese Versammlung wie einen Witz und sorgte dafür, dass es nie zusammentrat (laut Satzung bedarf jede Tagung der Vollzähligkeit). Es kann sein, dass sich dies inzwischen änderte.>>>
    - Lucifer <09:18:44/12-23-61>


    Xerxes Industries in Seattle
    Ich besitze Zugang auf die Daten des Zentralcomputers von Athena Park und da mir die Einrichtung des Netzes des Sicherheitstrainingszentrums übertragen wurde (betrieben von XISTC, einer XIA-Tochter), steht auch dies mir offen. Da es abseits davon auch für mich sehr schnell dunkel wird, möchte ich mich hier auf jene Teile beschränken, zu denen ich etwas sagen – oder wenigstens spekulieren – kann.
    Maximilian Lexheimers Bestreben bestand darin, zumindest im Raum Seattle durch Kooperationen oder Expansionen Komplettpakete im Bereich Sicherheit anbieten zu können, was ihm unter dem Strich eher schlecht als recht gelang, und zumindest in einem Punkt kann ich mit ziemlicher Sicherheit auf ein Loch hinweisen: XI gelang es wenigstens in Seattle nie, im Bereich Schutzkleidung Strukturen zu schaffen. Als ich anfing, führte Maximilian Lexheimer Verhandlungen mit einer Firma aus Tir Tairngire namens Nebular, doch der Kontakt klang bis 2054 aus und weitere Versuche in diese Richtung sind mir nicht bekannt.

    <<<Nebular gehört heute zur Archon. Für mich klingt es danach, als ob sie damals ausgestochen wurden.>>>
    - Whisper <09:19:10/12-23-2061>


    Xerxes Industries Armory Seattle/Athena Park
    Das weitläufige Werksgelände, auf dem sich auch mein Arbeitsplatz befindet, liegt am Rande des Stadtteils Auburn und damit auch an der Außengrenze. Der Gebäudekomplex besteht vornehmlich aus einem Bürogebäude mit Empfang, zwei Fertigungshallen, einer Halle (mit verschärfter Zugangsbeschränkung) für die Produktentwicklung und nach hinten heraus aus einem Schießstand, der beinahe übergangslos ins Grün übergeht, das die knappe Hälfte des Geländes ausmacht. Jener bewaldete Bereich wurde unterschiedlich stark für Belegschaft und Besucher als Ort der Muße erschlossen. Ein kleineres Gebäude wird außerdem seit Jahren an Xerxes Industries Biotechnics untervermietet, wird aber wohl seit vier oder fünf Jahren nicht mehr genutzt.
    Es existieren keine Mitarbeiterwohnungen, weder auf dem Gelände noch außerhalb, und da die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln einem Alptraum gleicht, liefert sich der Großteil der Belegschaft allmorgendlich ein Wettrennen um die viel zu wenigen Firmenparkplätze. XIA vertreibt seine Produkte sowohl an Betriebe/Händler als auch an Privatpersonen, doch aus Sicherheitsgründen findet Handel mit Letzteren nur auf dem Matrix- beziehungsweise Postweg statt.
    Maximilian Lexheimer beklagt sich gerne, dass er aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht auf Sträflinge oder Resozialisierungsprojekte als (preiswerte) Quelle seiner Arbeiter zurückgreifen könne, doch die Anforderungen an die einfachen Fertigungsarbeiter fallen nicht sonderlich hoch aus; es gilt als offenes Geheimnis, dass Kandidaten bevorzugt würden, die mindestens einen Grundwehrdienst absolviert hätten, da dies mit einem grundlegenden Verständnis von Konzept und Umgang einer Feuerwaffe einhergehe.
    [Ich mag es nicht aussprechen. Bitte füge Du es an.]

    <<<Gerne. Metamenschen werden nicht mehr akzeptiert, Athena Park gilt als „genetisch gereinigte Zone“.>>>
    - Lucifer <09:22:40/12-23-61>

    Der physische Werksschutz wirkt auf den ersten Blick nicht sonderlich beeindruckend: Ein Stacheldrahtzaun umgibt das gesamte Gelände (und führt dabei auch durch den Wald). Die Wachleute erhalten ihre Bewaffnung aus eigener Produktion, obgleich ihnen die F&E gerne einmal Prototypen „für den Test“ in die Hand drückt, und besitzen meist nur ihr eigenes Chrom, da schon der Versuch, ihnen über XIB Smartguns anzubieten, nach der Erkenntnis abgebrochen wurde, dass diese schon damit überfordert waren.

    <<<Als Sicherheitschefin arbeitet schon seit Jahren Nora Ellis, ein früherer First Lieutenant der UCAS-Streitkräfte und eine ganz liebe Frau. Sie achtet einerseits sehr auf Disziplin und Auftreten, ist ein wahres Organisationstalent und hat ein offenes Ohr für ihre Kollegen und Untergebene, aber andererseits (sei mir nicht böse, Nova) stehen Spontaneität und Eigeninitiative nicht in ihrem Diensthandbuch, was den Werkschutz sehr berechenbar werden lässt. Außerdem beschäftigt sie sich meist erst mit neuen Trends, wenn sie ihr auf die Füße zu fallen drohen.
    Sie ist außerdem eine enge Freundin Novas. Wenn ihr dieser einen Gefallen erweisen wollt, dann lasst sie bei eurem Run gegen Xerxes Industries gegen Ehrenwort überleben – sie wird sich daran halten.>>>
    - Lucifer <09:31:02/12-23-61>

    <<<Das trifft nicht mehr zu. Nora Ellis tauchte Ende Oktober in die Schatten ab. Deiner Beurteilung schließe ich mich an: Sie ist eine wunderbare Person, sehr angenehme Zusammenarbeit.
    Die Position des Sicherheitschefs in Athena Park ist gegenwärtig noch vakant.>>>
    - Black Sheets <06:43:45/12-26-61>

    Das Herzstück der weltlichen Verteidigung besteht allerdings aus dem Sicherheitssystem: Kameras sollen Eindringlinge orten, Geschütztürme und Gasverteiler diese ausschalten.

    <<<Hier muss ich eine Lanze für Nova brechen. Als ihre Firma vor Jahren statt des üblichen Betäubungsgases mit ziemlich fiesen Nervengasen experimentierte und eigens Runner dafür bezahlte, zum Test dagegen anzurennen, schrieb sie hier eine Warnung. Das rettete meinem Team und mir das Leben.>>>
    - Whisper <10:11:09/12-23-61>

    <<<Soweit ich weiß, geht dieses System auf eine illustre Persönlichkeit zurück: Erinnert ihr euch an diesen Elfen, dessen Bilder davon, wie er eine junge Mutter und ihr kleines Kind während der Nacht des Zorns aus einem brennenden Auto zog, durch die Kanäle gingen? Genau. Diese Person erschien einige Jahre später auf der Gehaltsliste von Xerxes Industries und betrieb dieses Mistding in Festanstellung, bevor er sich '56 wieder in die Schatten zurückzog.>>>
    - Blaze <13:58:01/12-23-61>

    <<<Soweit ich weiß, funktionierte es damals noch per Konsolensteuerung. Auf den Elfen folgten aber wohl einige Rigger, die dessen Durchschlagskraft noch um einiges hochschraubten.>>>
    - Whisper <18:45:37/12-23-61>

    XIA unterhält offiziell (!) kein HTR-Team. Für den magischen Schutz bezahlen sie eine Organisation namens „call of the wind“, über deren Arbeit ich nichts zu sagen vermag und von denen mir meines Wissens noch kein Mitglied über den Weg lief.

    <<<“Hallo, wir sind call of the wind, eine schamanistische Initiatengruppe, die unter diesem Label die Dienste ihrer Mitglieder zum Wohle der Gesellschaft anbietet. Da Neuaufnahmen ausschließlich von uns ausgehen, bitten wir, von Bewerbungen abzusehen; für geschäftliche Anfragen melden Sie sich bitte unter cotw-business@NA/UCAS-NE.endspace.com.“ Daraus – und allein daraus – besteht ihr Matrix-Auftritt; keine Mitgliedernamen, keinen Ort, nicht einmal ein Impressum.>>>
    - Gateway <08:41:11/12-31-61>

    Im Umgang mit der örtlichen Unterwelt unterwarf sich Maximilian Lexheimer gezwungenermaßen der Mafia, auch wenn die Beziehung gespannt bleibt. Mir sagte er, dass das daran liegt, dass er seit seiner Zeit in Deutschland mit Vory v Zakone verbandelt sei.
    Was den Anlagen-Zentralrechner angeht, ringe ich offen gesagt noch mit mir: Wenn mit mir die Wut und die Verzweiflung durchgehen, sollte nun ein Paydata-Auktionsfaden offen stehen und mich hoffentlich mit ein wenig Startkapital für mein neues Leben ausstatten. Aber mich mit dem Verkauf von mir anvertrauter Geheimnisse zu bereichern ist dann doch etwas anderes, als die Welt vor einem gewaltbereiten, instabilen Präsidenten zu warnen, also muss ich das noch entscheiden.

    <<<Wie ihr seht, wurde ihr Gedankenspiel durch ihr Verschwinden hinfällig. Es gab nie einen solchen Paydata-Faden, und bevor jemand auch mich deswegen geeken will: Nein, auch ich erhielt sie nicht.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    <<<Weiß jemand von euch etwas zum System beizutragen?>>>
    - Whisper <18:54:11/12-23-63>

    <<<Ich weiß nur, dass sie eine Menge Arbeit hereinsteckte, sowohl hinsichtlich der Optimierung als auch der Behebung von Pannen – es handelte sich wohl teilweise um experimentelle Hardware, und sie klagte oft darüber, sich als ein Teil des Experiments zu fühlen –, doch ich habe ihr nie auf die Finger geschaut und bin selbst kein Decker.>>>
    - Lucifer <19:45:39/12-23-61>

    <<<Wenn ich euch helfe, denkt womöglich jemand, ich hätte oben gelogen.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    <<<Dann zu etwas anderem: Was meinte sie damit, dass XI “offiziell” keine HTR-Teams betreibe?>>>
    - Whisper <20:01:00/12-23-61>

    <<<Vielleicht möchte Black Sheets ja etwas dazu schreiben – oder ich erzähle euch mehr dazu, als sie vielleicht möchte.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    <<<Das wäre höchst unprofessionell.>>>
    - Black Sheets <07:01:03/12-26-61>

    <<<Spar’ dir den BS.
    Xerxes besaß enge Verbindungen zu einer Shadowrunner-Gruppe, die als “Black Sun Business Solutions” in ihren Abrechnungen auftaucht, und bezahlte sie unter anderem für die Bereitschaft, auf Abruf als Kavallerie zu agieren. Black Sheets und ihre Gruppe erfüllten vor zwei Monaten den Auftrag, diese zu beseitigen.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    <<<Beruhigend, zu wissen, dass sie tot sind. Ihr Anführer, Kurt-Otto Lanz, war ein hochvercyberter Widerling, der seine Gruppe zur „Schutzstaffel des Einundzwanzigsten Jahrhunderts und Speerspitze am Tag X“ formen wollte. Nova war in Sorge bei dem Gedanken, wozu das Duo Lexheimer-Lanz in der Lage wäre.
    Sheets, sie spielte dir nicht zufällig Informationen zu?>>>
    - Lucifer <07:00:58/12-27-61>

    <<<Zu Professionalität gehört Verschwiegenheit.>>>
    - Black Sheets <07:01:20/12-27-61>

    <<<Tatsächlich unternimmt die XIA unter Lexheimer gerade den Versuch, eine Gruppe in dieser Form neu aufzubauen, aber so weit ich es überblicken kam, kam noch nicht allzu viel Zählbares dabei herum. Wenig überraschend angesichts XIs Lage, und sehr angenehm für die lieben Black Sheets und Lucifer.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>


    Xerxes Industries Security Training Centre
    Herzstück dieser seit dem Jahr 2059 bestehenden XIA-Tochter bildet die gleichnamige Anlage in Renton, für welche die Firma ein Kongresszentrum übernahm, umbaute und erweiterte. Dem Gedanke nach ein „Stadtkampfsimulator in klein“ bietet es Seminars- und Konferenzräume, versucht aber vorwiegend mit seinen Räumlichkeiten für praktische Übungen zu überzeugen: Nahezu jedes bisschen Wand ist von einer Bildschirmfläche bedeckt, die je nach gewünschtem Programm die Teilnehmer davon überzeugen sollen, sich etwa in einer brennenden Stadt, auf einer Bohrinsel oder eine dunkle Ruine inmitten der zentralasiatischen Steppe. Ursprünglich sollten dazu Mannequins mit Drohnensteuerung die Rollen der Statistenbevölkerung ausfüllen, doch seit Problemen mit der Umsetzung verwarf man dieses Konzept und lässt sich nun von der örtlichen Mafia mit billigsten Leiharbeitern beliefern, die in ausgewaschenen Kostümen und falschen Hörnern wie Ohren mit leerem Blick darauf warten, endlich mit grünen Farbklecksern eingedeckt zu werden.
    Ursprünglich verfolgte die Gründung eine Dreifachstrategie – es sollten nicht nur eigene Wachkräfte weitergebildet, sondern auch andere Konzernsicherheitsdienste bedient und dabei gleich an die XIA-Produktpalette herangeführt werden –, doch seit dem Start gelang es nie, die ersehnte Kundenmasse für sich zu begeistern. Dies führte dazu, dass man unter der Hand die Plätze zu Schleuderpreisen anbot, um überhaupt irgendeine Auslastung zu erreichen. Dies veränderte auch das Klientel, die von einem auch um ihre Bedürfnisse erweiterten Programmkatalog abgeholt werden.

    <<<Kein Witz. Der Katalog führt Titel wie „Invasion des Tir Tairngire“, „Cascade Orks fallen ein“, „Dunkelzahns Beerdigung“. Aber hey, inzwischen bieten sie auch Escape Rooms an…>>>
    - Gateway <09:58:11/12-31-61>

    Sämtliche Programme – sowohl Lehrvideos im Seminarbereich als auch die Szenarien der Feldtest-Phantasie – stammen von einem Konzern namens Silken Wells mit Sitz in Almaty, über den ich nichts weiter sagen kann. Die Korrespondenz, die Maximilian Lexheimer (als Präsident von XISTC, allein dem Präsidenten von XIA Seattle rechenschaftspflichtig) mit jenem Unternehmen auf Russisch führte (das er leidlich beherrscht), verraten das erklärte Ziel, das Leinwandmaterial zusätzlich mit unterschwelligen Botschaften zu durchtränken: Der Betrachter solle „Wärme und Respekt mit dem Konzern Xerxes Industries verbinden, auf dessen Produkte, insbesondere Feuerwaffen, Implantate und Meditech vertrauen, sich der plumpen, schmutzigen, bösartigen und verlogenen Natur des Mutantengesindels bewusst werden, einer Behebung dieses Menschheitsproblems wenigstens positiv gegenüberzustehen – und wenn Sie unbedingt die Wünsche Ihres Tourismusverbands einflechten wollen, dann meinetwegen auch das.“
    Die Programme, die sich in der nicht-öffentlichen Bibliothek befinden, folgen dieser Gangart und tragen Titel wie: „Tag X: Abholen, beseitigen, weitermachen“, „Tag X: Optimale Effizienz beim Massakrieren einer Menge“ oder „Tag X: Schließt Kinderaugen, ehe sie eure schließen“.
    XISTC besitzt einen eigenen Sicherheitschef, mietet allerdings für seinen Werkschutz Sicherheitspersonal von XIA Seattle – soviel ich hörte, wird da durchrotiert und dies gerne mit „Weiterbildungsmaßnahmen“ verbunden. Der Flurfunk lässt mich auch vermuten, dass ein Sicherheitssystem im Geiste Athena Parks bestenfalls in Grundzügen existiert, da viele der für den Betrieb der Statistenroboter angeheuerten Rigger zu XIA transferiert wurden, aber verlasst euch hier bitte nicht auf mein Wort.
    Informationen zum Computersystem befinden sich bei der XIA-Paydata (oder eben auch nicht).

    <<<Kein großes Interesse an diesem Teil? Ooooh, dann lasst mich euch ein Geheimnis verraten: Natürlich nutzte auch die Lanz-Gruppe die Programme der XISTC, offiziell als Teambuilding-Maßnahmen.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>
    "Der Wogen Schlag im Herz, der Flammen Glanz im Haar."

  10. #190
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    Xerxes Industries Biotechnics
    Die Übernahme von New Nightingale, dem späteren XIB, warf bereits ihre Schatten voraus, als ich bei XI anfing, doch inmitten der Akklimatisierung fehlte mir die Möglichkeit, das Geschehen einzuordnen oder auch nur in seiner Tiefe zu verstehen. NN war von unserer Perspektive aus groß – größer als Xerxes Industries damals und wahrscheinlich auch größer als der gesamte heutige XIA-Arm. Maximilian Lexheimer erzählte mir damals, dass er eigentlich nur nach einem Anbieter von Smartgun-Implantaten suche, um beide Seiten dieser Technologie anbieten und aufeinander abstimmen zu können, doch Xerxes führte die Übernahmegespräche auch dann noch fort, als sich bereits abzeichnete, dass deren Stärken in anderen Bereichen lagen. Ich traf auch die beiden Gründerinnen von New Nightingale, als diese in Seattle weilten – die Doktorinnen Schurawljow und Chapman –, doch im Nachhinein dienten beide wohl eher als Galionsfiguren, schon weil sich ihre kommunizierte Vision – man habe New Nightingale zur Forschung an Heilmitteln zum Wohle der Menschheit unter nachrangigem Profitmotiv und unter strikter Einbeziehung der metamenschlichen Perspektive gegründet – nicht mehr in den späteren Geschäftsgebaren, nämlich dem wilden Nachhecheln jeder neuen, glänzend erscheinenden Idee, wiederfindet. (Schurawljow arbeitet inzwischen für die AG Chemie, Chapman für einen Tír-Konzern, beides im Rahmen unfreiwilliger Abwerbungen.) Nach der Übernahme installierte Maximilian Lexheimer einen Studienfreund als Präsidenten, Reinhard Brudi-Schörner, der wenig später auch das Amt des Vizepräsidenten des Gesamtkonzerns übernahm und heute in Philadelphia residiert. Ich traf ihn tatsächlich nur zweimal, und anders als sein Vorgesetzter wirkt er gähnend unspektakulär: Wehrdienst bei der Bundesmarine, Studium im Heidelberg, gelernter Betriebswirt. Mit seinen schütteren grauen Haaren, Schmissen, Nickelbrille und grauem Sakko von Pyrochira wirkt er wie der ausstrahlungsarme Vorgesetzte aus dem Lehrbuch (und dass direkt meinte, mich angraben zu müssen, machte ihn mir auch nicht sympathischer).

    <<<Ich halte fest: Hättest du ihm einen geblasen, hätte dieser Text aus mehr als Geseier bestehen können. Super, Nova, bist echt ein Teamspieler.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    <<<Bitte, bitte, leg’ dir Niveau zu.>>>
    - Whisper <20:28:42/12-23-61>

    <<<Habe ich recht oder habe ich recht? Und du weißt schon, mein lieber Horny White Knight, dass sie dich abblitzen lassen würde? Aber vielleicht hast du ja Glück und sie ist tot und noch warm…>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    Für Xerxes Industries erwies sich XIB als Fass ohne Boden, und soweit ich weiß, herrscht dort in den letzten Jahren Agonie. Ich muss allerdings rundheraus eingestehen, dass ich es nicht verstehe: NN/XIB war nicht bloß Blendwerk, nach allem, was ich ausgrub, konnten sie in ihren einzelnen Gebieten teilweise beachtliche Erfolge erzielen, die sich jedoch nie in Produkten oder Nobelpreisen widerspiegelten. So sah ich zum Beispiel die Pläne für ein feinmaschiges, subkutanes Kevlar-Netz – weniger plump als Dermalpanzerung, effizienter als Orthoskin, zufriedenstellende Ergebnisse bei denen seit NN-Tagen traditionell rein metamenschlichen Testpersonen, nie auf dem Markt erschienen.
    [Bitte sagt mir, dass jemand von euch weiß, was hier gespielt wird. Ich verstehe es wirklich nicht.]

    <<<Ich fand die Pläne für das Dermalnetz jetzt nicht so überzeugend.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    XIB betreibt aktuell zwei Einrichtungen in Seattle – ein Labor in Auburn und eine Klinik in Seattle – sowie eine Stätte mir unbekannter Funktion in Vancouver.

    <<<Nova ließ eine Frage aus, und ich nehme an, das geschah absichtlich: jene nach dem genauen Tätigkeitsfeld.
    Vor fünf Jahren hätte ich gesagt: XIB beschäftigt sich recht weitläufig in den Gebieten Cybertechnologie, Biotechnologie und Medizin. Wie es heute um sie steht, weiß ich nicht genau; immenser Kapitalmangel sowie die daraus entstehenden Verfallserscheinungen lassen fraglich erscheinen, ob dort jenseits eines zusammengeholperten Tagesgeschäfts überhaupt noch etwas passiert. Ich weiß von massenhaft abgewandertem Personal und verkauften Gerätschaften, aber sie behalten ihre Gelände mit der damit einhergehenden Extraterritorialität – und das lässt mich Böses ahnen.>>>
    - Lucifer <11:21:37/12-23-61>

    <<<Wie enge Beziehungen bestehen denn zwischen XIA und XIB? Teilen auch sie Werkschutz und Verteidigungskonzept?>>>
    - Whisper <20:44:09/12-23-61>

    <<<Nein, die beiden Schwesterzweige funktionieren gänzlich unabhängig voneinander. Da XIB von Philadelphia aus gesteuert wird, sollten die Spannungen diese Gräben eher vertieft haben.>>>
    - Lucifer <20:58:28/12-23-61>

    <<<PS: Diese Verstimmungen bedeuten (oder entstanden aus) Spannungen zwischen Lexheimer und Brudi – wenn ich raten müsste, würde ich auf Kurswahlen und Machtinteressen tippen. Er ist nicht (mehr?) die Marionette, die sich MaxLex wünschte (aber immer noch ein Widerling).>>>
    - Lucifer <21:01:14/12-23-61>


    „Tacoma Company“
    Das Verteidigungssystem des Athena Park setzt unter anderem auf Gas. Es wurde für die Nutzung einfachen Betäubungsgases ausgelegt, ehe vor fünf Jahren für eine Weile und augenscheinlich im Rahmen einer Zusammenarbeit andere Giftstoffen, darunter experimentelle und richtig hässliche Ware, erprobt wurden. Soweit ich sagen kann, wurden trotz der aktuellen Situation diese Experimente vor einigen Monaten wiederaufgenommen.
    Ich kann nicht viel dazu sagen, weil innerhalb des Systems von Athena Park alle Spuren verwischt wurden und mich erst die physischen Vorgänge zu dem Detailblick brachten, der mir verriet, dass etwas fehlte. (Wir reden hier über „mein“ System. Entweder entschied Maximilian Lexheimer, mich bewusst zu umgehen, oder es handelt sich um das Werk eines Deckers ein paar Level über mir – und mir graust vor beiden Optionen.) Es verschwanden auch sämtliche Aufzeichnungen über die Tests vor fünf Jahren.
    Ich konnte dem Fahrtenschreiber der Transportfahrzeuge entnehmen, dass sie ihre geheime Fracht von oder nahe Lagerhallen im Hafen von Tacoma aufluden – aus diesem Grund verwende ich die temporäre Bezeichnung –, aber dort endet die Spur für mich.

    <<<Ich muss sagen, dass ich mit mir rang, euch diesen Teil zu ersparen – und mir das Moderieren des folgenden Verschwörungs-Geschwurbels –, aber ich will mir nicht vorwerfen lassen, etwas zu unterdrücken. Deshalb noch einmal: Ich sah bislang keinerlei Beweise, dass es wirklich eine Manipulation gab und sie nicht bloß die Kaffeeflecken auf ihrem Bildschirm für den Geist der Maschine hält.
    Nehmt das um Himmels willen bitte nicht als Aufforderung, mich zu bedrängen oder zu bequatschen. Meine Geduld ist überschaubar, und mein Administrations-Finger zuckt bereits.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    <<<Die Experimente vor fünf Jahren existierten, das ist Fakt.>>>
    - Lucifer <gelöscht>

    <<<Das kann ich auch bestätigen. Kannst du Nova nicht in Ruhe lassen?>>>
    - Whisper <gelöscht>

    <<<Als hätte ich es geahnt, echt jetzt. Noch einmal für die ganz Langsamen: Ihr Fachfremde seht ihr Wirken mit leuchtenden Augen, haltet sie für novaheiß und kommt aus dem Sabbern nicht mehr heraus. Ich als Person vom Fach kann ihr Gestümper realistisch einschätzen und, sagen wir es einmal so: Wenn mir morgen jemand erzählt, sie hätte sich versehentlich an ihrem eigenen Tastaturkabel erhängt, würde ich dies glauben.
    Damit ist Schluss hier.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    <<<Ich bin ebenfalls vom Fach und schätze Nova als ausgesprochen freundliche und fachkompetente Kollegin.>>>
    - Gateway <gelöscht>


    Offener Bereich
    So präsentiert sich Xerxes Industries der Gegenwart: ein Konzern dritter Reihe mit Schlagseite, dessen Präsident in der Zentrale so sehr an Einfluss verlor, dass er sich eher wie der Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft verhält – und wie ein Terrorist mit großen Plänen. Er ist hier in Seattle, voller Hass, schwer bewaffnet, die Bajonette seiner Bataillone richten sich auf uns und/oder unsere Lieben – und ich fürchte, die Uhr tickt.
    Was also wollen und können wir tun, um die Katastrophe zu vermeiden?

    <<<Wie mit einem einstürzenden Gebäude, Nova, wie wäre es damit? Sorge dich dafür, dass es nicht auf dir landet, und leb’ dein Leben.
    Ich wette mit euch, Xerxes wird in einem Jahr kein Problem mehr darstellen. Entweder kümmert sich jemand um sie, oder sie klappen zusammen. Vielleicht machen sie vorher noch ein wenig Radau, aber wen kümmert’s? Bleibt einfach zuhause, wenn sie wild werden, und gegen den Lärm gibt’s Musik.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    <<<Soll das die Lehre sein – und löschst Du uns wieder, wenn wir widersprechen?>>>
    - Lucifer <21:04:57/12-23-61>

    <<<Kann ich gerne machen. Willst du?>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    <<<Es gab eine Zeit, da lebte die Schattengemeinschaft Werte.>>>
    - Lucifer <gelöscht>

    <<<Nova schnitt es nur an, doch da gibt es eine andere Seite, und diese erschreckt mich sogar noch mehr als die Aussicht auf einen zweiten Saito mit Saringas: Nichts an dieser ganzen Firma passt zusammen. Was Nova hier beschreibt, klingt nach einem nationalen Konzern mit Zehenspitzen in fremde Märkte, der sich mit einer seiner beiden Sparten mit seinem Franchisemodell in den Fuß schoss (ich prüfte es nicht nach, aber ich nehme nicht an, dass irgendein größerer Waffenkonzern mit Interesse an den Produkten den Weg über Philadelphia nimmt, statt diese im Hinterzimmer in Eigenregie selbst herzustellen) und dessen andere dahinkrebst, mit einer Zahl der Beschäftigten im vier- oder fünfstelligen Bereich, und das danach wirken auch die Zahlen bei der UCAS-Finanzbehörde.
    Nichts davon erklärt jedoch, woher der gigantische Berg Geld stammt, über den Xerxes verfügt haben muss, um New Nightingale nicht nur zu erwerben, sondern über Jahre durchzufüttern. Oder wie ich im XI-Waffenkatalog-Thread schon schrieb: XIA optimierte seine Produkte für das Sortiment eines koreanischen Munitionsherstellers namens Lee-Park-Moon (meist nur LPM genannt) und folgte auch dessen Fokus auf hülsenlose Munition. Wenig überraschend besitzt Xerxes LPM, bereits seit 2042, Finanzierung unbekannt.
    Ich forschte nicht weiter nach (der Puget Sound und ich werden einfach keine Freunde), stolperte aber über etwas höchst Sonderbares: Zu den Besitzern von Xerxes Industries gehört die „Zaster Capital Invest Holding 123“ mit Sitz in der Trans-Polar Aleut Nation und 11% der Anteilen (nicht zu verwechseln mit der „Zaster Capital Invest Holding 321“ mit Sitz auf Korsika und 6% Anteilen) – und bei ihnen handelt es sich um die treibende Kraft hinter der Saint Catherine’s-Stiftung, die im Ostküstensprawl eine Reihe wohltätiger Projekte zugunsten von Kindern in Not betreibt, von Waisenhäusern über Resozialisierungsmaßnahmen für Straßenkinder bis hin zu Therapieangebote für Missbrauchsopfer. Wenn ihr den Zusammenhang seht, seid ihr besser als ich.
    Nova leistete gute – und, wie ich finde, auch wichtige – Arbeit, doch überseht bitte nicht, worauf es ihr nicht ankam. Ich glaube Lexheimer und seinen Konsorten ihren plumpen, menschenverachtenden Hass einer selbsterklärten Elite, aber alles andere an dieser Schöpfung erscheint mir falsch.>>>
    - Gateway <13:56:11/12-31-61>


    [Xerxes in den Nachrichten]
    <<<Diesen Bereich schaffe ich eigens für das Thema, das uns hierherführt: Es gab Bereichte über ein Insektengeisternest unter der Denver-Filiale.>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>

    <<<Keine Meinungen? Niemand?>>>
    - Miral <I:SOLD:YOU/YOU-SOLD-ME>
    "Der Wogen Schlag im Herz, der Flammen Glanz im Haar."

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