Ich dachte, ich eröffne mal einen Thread zur Zukunft der Währungsunion. Anlass ist, dass "die Märkte" und auch die Medien, v.a. im angelsächsischen Raum, nun aber auch hierzulande, sich langsam auf den großen Koloss einschießen, vor dem alle Angst haben: Italien. Die Zinssätze für italienische Anleihen steigen jetzt, nach einem halben Jahr relativer Stabilität, stark an. Gleichzeitig hat Italien Anleihen in Höhe mehrerer hundert Milliarden Euro, die in nicht allzu ferner Zukunft fällig werden und ersetzt werden müssen. Dazu kommen noch einige dutzend Milliarden neuer Schulden pro Jahr. Mit weiter steigenden Zinsen steigen freilich auch die Zinskosten. Da die italienische Wirtschaft aber auch seit 10 Jahren schon nicht mehr wächst, wird's jetzt also Ernst. Der Rettungsschirm wird wohl bald weiter aufgeblasen werden müssen. Jedoch wird er, wie im Fall Griechenlands, keinen Beitrag dazu leisten, die Krisenländer wieder auf eigene Beine zu stellen.
Wir steuern auf's Endspiel für die Eurozone zu, an dessen Ende entweder hohe und permanente Transfers aus dem "reichen" Norden (Deutschland & Co.) in die Krisenländer stehen werden oder aber ein Auseinanderbrechen des Euro (Rückkehr zu nationalen Währungen oder Nord- und Süd-Euro).
http://www.spiegel.de/politik/auslan...773524,00.html