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Thema: Saphirs elf Schatzln. Eine Saison Kickers Offenbach

  1. #41
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    "Schalke! Schalke!"

    (Rufe des Fanblocks nach einem Foul.)

    Lasst es mich von hinten zusammenfassen: Wir sind unten raus. Selbst wenn die beiden Sonntagsspiele gegen uns ausfallen sollten, steht gegen Ende des Spieltags Offenbach doch über dem Strich. Das ist eine gute Nachricht.
    Sicherlich konnte man heute Dortmunds zweiter Mannschaft so unbesorgt begegnen wie selten sonst in der Saison, lässt sich doch davon ausgehen, dass die Zweitmannschaftsmitglieder das Spiel ihrer ersten Elf am Abend zuvor gegen Bremen (bei der Bundesliga-Eröffnung) verfolgten und damit Schlaf und vielleicht auch alkoholbedingt Frische ließen. Allerdings war auch die Gästekurve gefüllt wie selten bei einer Zweitmannschaft. Es ist nun einmal gerade leicht, Dortmunder zu sein.

    In diesem Sechs-Punkte-Spiel (Offenbach konnte bei einem Sieg Dortmund hinter sich lassen) standen sich beide Mannschaften zu Beginn auf Augenhöhe entgegen. Dortmund präsentierte sich laufstark und kombinationsfähig... und sich auch, das sei angemerkt, für einen gelegentlichen Bodycheck oder eine Trikotzupferei nicht zu schade..., doch musste man sagen: Offenbach war besser. Nach einer halben Stunde fällt das 1:0 auf den Konter eines Konters. Dabei blieb es dann.
    In der zweiten Halbzeit fiel das 2:0 aus einer Ecke (im zweiten Anlauf) heraus und trotz der Tatsache, dass ein Abwehrspieler den Ball noch auf der Linie klären wollte (das Tor war aber rechtmäßig, das konnte ich von meiner Seite her gut sehen) und das 3:0... ach, ich weiß schon gar nicht mehr wie. Ich glaube, es war ein verlängerter Freistoß. Dortmund schaffte es in dieser Zeit häufiger in Offenbachs Hälfte, musste aber auch in vier weiteren Großchancen sein Glück in Anspruch nehmen und wechselte leider auch von Zupfereien zu echten Fouls. Am Ende blieb es beim 3:0. Der Sieg war verdient, wenn auch nach keinem schönen Spiel, eher um eines zu niedrig als um eines zu hoch ausgefallen. Als Anekdote kann ich noch die Zahl der Ecken anfügen: 8:1 für Offenbach. Dortmund schoss seine einzige Ecke auch gleich ins Aus.

    Bald beginnt das Spiel in Frankfurt und einige der knapp über 7.000 Zuschauer werden auch dort zu finden sein; das Zusammenspiel zwischen Leverkusen und dem OFC wurde wieder einmal sehr betont. Am Dienstag beginnt bereits der nächste Spieltag, an dem alles wieder anders sein kann, dann geht es gegen Saarbrücken... ach. Das kann schwerer werden.

    Damit vertage ich mich. Ich fürchte, ich bin heute nicht in Schreiblaune.
    "Der Wogen Schlag im Herz, der Flammen Glanz im Haar."

  2. #42
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    "Hee, Herr Stadel!"

    (Ein Offenbacher Fan beschwert sich, dass ich ihm die Sicht nehme. Da er aber nicht weiß, wie er mich ansprechen soll, wählt er den Namen auf meinem Trikot.)

    Zwei Spiele vergingen seit dem letzten Eintrag und nun liegt es an mir, euch mitzuteilen, dass das Unwahrscheinliche eintrat und das Wahrscheinliche nicht: Ich war am Dienstag mit in Saarbrücken. Und: Ich war nicht am Samstag zuhause gegen Burghausen dabei. Einmal gab die Arbeit mich frei, einmal eben nicht. Im Nachhinein betrachtet hatte ich damit wohl Glück.

    1. FC Saarbrücken - Offenbacher Kickers: 2:2
    Zum zweiten Mal überhaupt nehme ich an einer Auswärtsfahrt im Fanbus teil... und ich weiß nicht, ob es gut ist oder schlecht, doch es gefiel mir besser... was aber auch vielleicht daran lag, dass ich diesmal meinen Sitznachbar nicht nach fünf Minuten zutiefst verabscheute. Diesmal waren mir meine Mitreisenden insgesamt sympathischer und ich verbrachte deutlich weniger Zeit lesend... jaja, ich bin eine Stimmungskanone. Ehe ich aber Saarbrücken resümiere, muss ich einmal zu einem Thema abschweifen, welches ich bereits hier anschnitt, denn im Saarbrücker Kader standen zwei ehemalige Offenbacher Spieler: Marius Laux (10) und Markus Hayer (11).
    Da gab es Marius Laux. Er gehörte vorletzte Saison zum Kader, ohne groß aufzufallen, was aber bei dieser "eigentlich Zweitliga"-Mannschaft nicht verwundert.. und mir erging es da nicht anders als dem Rest der Fans, kann ich euch heute nicht einmal mehr sagen, von welchem Verein er zu den Kickers wechselte. Nun denn, zu Beginn der letzten Saison lief sein Vertrag aus, Offenbach ließ ihn ziehen, Saarbrücken erbarmte sich seiner... und er dankte es, indem er leistungsmäßig expoldierte, sich als einer der besten Mittelfeldspieler der Dritten Liga erwies und zu Saarbrückens Höhenflug zu Beginn der letzten Saison das Seinige beitrug. Irgendwann wurde doch auch an der Saar die Luft dünn, doch ob das für Laux auch galt, kann ich nicht sagen - er blieb immerhin stark genug, um am vorletzten Spieltag bei der 2:3-Niederlage der Kickers zuhause seinem Ex-Club ein Tor einzuschenken und damit deren letzte Aufstiegshoffnungen zu begraben. Das war der eine...
    Markus Hayer gehörte letzte Saison noch zum Kader der Kickers. Mit einem Zweijahresvertrag ausgestattet und von Germania Windeck kommend, galt er im ersten Jahr nichts und entwickelte sich im zweiten Jahr zum erfolglosen Joker: Wann immer er in der letzten Viertelstunde ins Spiel kam, seufzten die Fans auf und sahen es als Kapitulationsgeste... und tatsächlich, der Joker stach dann auch nicht. So blieb der blonde Schönling Hayer mit den rosa Schuhen vor allem beim Aufwärmlaufen in der zweiten Halbzeit im Gedächtnis... ehe dann gegen Ende der Saison mit dem Ausscheiden Testroets und der Verletzung Rathgebers seine Stunde schlug: Plötzlich stand er in der Startformation und plötzlich schoss er auch vier wichtige Tore (alle auswärts), die die Kickers im Aufstiegsrennen hielten. Wie die Offenbacher Fans so sind, wandelte sich sein Behandeln nun in (halb-ironische) Bewunderung; Hayer wurde gefeiert und sogar mit einem Pseudo-Dublo-Sticker ins deutsche EM-Team gewünscht. Er wusste es jedoch nicht zu würdigen, ließ sich ein Vertragsverlängerungs-angebot vorlegen, lachte einmal herzlich und wechselte zu seinem ehemaligen Mitspieler Laux nach Saarbrücken (und wurde damit zum einzigen Spieler, der von sich aus die Zusammenarbeit beendete, wie gesagt). Saarbrücken mochte nun hoffen, ebenfalls ein ungeschliffenes Juwel geborgen zu haben, doch bislang trog wohl die Hoffnung. Hayer schlug nicht ein.

    Wie kann ich nun also die Szenerie beschreiben, die sich mir bot, als im Ludwigspark angepfiffen wurden? Ich würde sagen: Unwirklich. Das Station, dieses verfallende (!) Gebilde, gleicht einer Grube (!) und ist rund (!) gehalten und dabei (wohl nach drei Heimspielen hintereinander Ermüdungserscheinungen offenbarend) halb leer (!), einzig hinter dem Tor (!) tobte in Saarbrückens Block die Stimmung; Offenbrach spielte im Ordner- und Eckfahnen-Neongrün (!), während der FCS mit seiner Oldschool-Anzeigentafel (!) mit allein gelben LEDs im FSV-Blauschwarz auftrat... kurzum, alles war so ganz anders als zuhause auf dem Berg und auch die mitgereiste Block-2-Stimmung hinter mir, während neben mir der Stehplatzteil ausgestorben blieb, kannte ich so nicht. Und natürlich stand ich vorne: Sonst ergäbe der Titel-Aufruf keinen Sinn.
    Die erste Halbzeit verlief einseitig und unansehnlich. Saarbrücken strümte und die Kickers ließen sich hinten festnageln. Alles wirkte schlimm, doch auf einmal stand es 0:2 - da hatte der erste echte Angriff der Kickers im zweiten Versuch und im Gewühl getroffen und da versenkte Neuzugang Julius Reinhardt einen Freistoß aus 30 Metern zu einem da-Costa-Tor, also einem in der Art, wie es der Kapitän der letzten Saison häufig erzielte und um jene zu ersetzen er geholt wurde. Das war gut, wenn auch höllisch unverdient.
    In der zweiten Halbzeit drehte dann der Wind... oder besser, er drehte nicht, sondern er erzielte die erwartbaren Ergebnisse. Im Bus war man sich einig: Nach einer Stunde Spielzeit verließ er ackende und im Mittelfeld agierende Stürmer Thomas Rathgeber den Platz und wurde durch den eigentlich als Abwehrspieler tätigen Stefan Kleineheismann ersetzt; das war ein taktischer Fehler des Trainers, mit dem das schwache Mittelfeld noch mehr den Saarbrückern preisgegeben und nur Unruhe in die Kickers-Abwehr gebracht wurde. Hinzu kamen aber meiner Meinung nach noch zwei Dinge: Zum einen verließ nach etwa dieser Zeit auch Markus Hayer das Feld und wurde durch einen Spieler ersetzt, dessen Stil die Kickers-Abwehr nicht so gut kannte, und zum anderen wogte nun der Saarbrücken-Hardcore-Kurventeil hinter dem Kickers-Tor und übertönte zumindest Zuordnungsrufe. Kurz vor Schluss musste dann Torwart Robert Wulnikowski, der seine Mannschaft gut im Spiel hielt, sogar ein drittes Mal hinter sich greifen, doch das Tor zählte nicht, ich weiß nicht, warum. Es blieb bei einem glücklichen 2:2; 11:1 Ecken und vielleicht 80% Spielanteil in der Kickers-Hälfte sprechen wohl eine deutliche Sprache. Somit waren am Ende auch die mitgereisten Fans mehr oder weniger zufrieden.
    Das Ergebnis mochte schmeicheln, doch war es fahrlässig, eine 0:2-Führung aus der Hand zu geben. Es war wie ein Spiel der letzten Saison, in der das Mittelfeld versagte (doch lassen sie sich in Schutz nehmen: Das ebenfalls laufintensive Dortmund-Spiel lag gerade mal drei Tage zurück und dass kurzfristig mit André Hahn ein Mittelfeld-Stammspieler verletzungsbedingt ausfiel, sollte ebenfalls nicht helfen). Vergleiche mit dem Bielefeld-Heimspiel in dieser Saison taten sich auf, wenn auch mit vertauschten Rollen, nur dass die späteren Kickers-Konter nicht mehr zum Ziel führten und die Tore gelangen. Nun den... was soll man am Ende sagen? Letzte Saison gingen beide Saarbrücken-Spiele verloren, also rechnete ich nicht mit einem Sieg und wollte mit einem Unentschieden zufrieden sein. So kam es dann auch.

    Offenbach - Burghausen: 1:0
    Da mir der Eindruck fehlte, möchte ich kurz wiedergeben, was ich heute in der Zeitung las: Das Spiel glich einer Tortur, das die Kickers durch einen geschenkten Elfmeter durch Thomas Rathgeber gewannen, doch gleich darauf durch einen unverdienten Platzverweis desselben bestraft wurden. Nun gut... gut. Sieg ist Sieg, nehmen wir ihn einfach hin, was anderes bleibt uns nicht übrig.

    Nach vier Punkten aus den letzten beiden Spielen stehen die Kickers nun auf Platz 11, ironischerweise punkt- und torgleich mit Saarbrücken. Am folgenden länderspielfreien Wochenende stehen wohl Tests gegen Bad Vilbel und RB Leipzig an (beide werden mir vermutlich fehlen, da ich höchstwahrscheinlich in Kassel auf Con bin), doch in der Woche darauf muss jede Sympathie zur Leserschaft schweigen, dann erscheint nämlich Karlsruhe und dann heißt es: "Auf geht's, Kickers, kämpfen und siegen!"
    Geändert von Saphir (06.09.2012 um 20:57 Uhr) Grund: Leipzig, nicht Salzburg
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  3. #43
    Dreckiger Flohteppich Avatar von wisthler
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    Im nächsten Spiel bekommt ihr leider auf den Sack, ich entschuldige mich im Voraus für die deftige Niederlage.
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  4. #44
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    Die Kickers lassen übrigens eine Aktion laufen, um das Stadion gegen euch ausverkauft zu bekommen. Für mich wird sich dadurch jedoch nichts ändern: Ich werde vor Ort sein, vermutlich aber allein.
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  5. #45
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    Leipzig: Nur echt mit Völkerschlacht

    Gestern, als ich von meinen Eltern per Rad zurückkehrend am Stadion vorbeifuhr, lief mir ein Geschäftsführer Jörg Hambückers über den Weg und da hab' ich... ach... den Blick geradeaus gehalten und meinen Weg fortgesetzt. Taugt das als Überleitung? Nein? Gibt Schlimmeres.

    Als ich im letzten Eintrag schrieb, dass der OFC die Länderspielpause, die ihn ja kaum betrifft (einzig Ersatzverteidiger Daniel Dziwniel wuchs in die polnische U21 herein), mit einer Partie gegen RB Leipzig füllt, geschah dies im besten Wissen - und war, als ich es schrieb, schon veraltet. Heute gilt: Der OFC sagte dieses Spiel kurz darauf wieder ab und wählte Dynamo Dresden als Ersatz, mit denen man nun irgendwo in den Tiefen der sächsischen Provinz die Bälle kreuzen wird. RB Leipzig muss den Ball im Rasen begraben, man habe auf Offenbacher Seite unterschätzt, welch ein rotes Tuch dieser vollendete sportliche Werbeträger ohne Vereinscharakter darstellte, und wolle seinen Anhängern entgegenkommen; Leipzig reagierte enttäuscht und fragte, was die Chose solle, Offenbach wäscht seine Hände in Unschuld, spricht von Agenturen und gewahrten Formen und sieht trotzdem nicht gut aus. Soweit die Fakten.
    In der Offenbach-Post (Name ist Programm) vermutete man einen Zusammenhang zu der Hauptversammlung am 20. September und der offenen Präsidentenfrage. Obgleich noch kein Gegenkandidat präsentiert wurde, würde Jörg Hambückers um die Fanclub-Unterstützungen buhlen, schon um seine eigene Position zu festigen. Auch die vor kurzem in Gang gesetzte Fanclub-Befragung, die einem der Anhänger-Vereinigungen ein Testspiel gegen die Profis bescheren wird, lässt sich in einem ähnlichen Kontext lesen.
    Ich erinnere mich jedenfalls auch an eine andere Begebenheit, an ein Testspiel gegen den FSV Frankfurt letzte oder vorletzte Saison: Auf dem Bieberer Berg stattfindend, wurde es von Boykottaufrufen der Fanclubs und anderen Scherereien (Feuerzeug-Würfe, meine ich mich zu erinnern) begleitet, und der Verein, der auf Einnahmen hoffte, konnte von diesem Ergebnis nur enttäuscht sein. Vielleicht hätte die Begegnung mit Leipzig an gleichem Ort stattgefunden (ganz wurde das nie veröffentlicht, aber der Kleinere scheint sich dem Größeren zu beugen) und hätte mehr Kosten als Nutzen bedeutet. Dann könnte man es als Ungeschicktheit werten, RB Leipzig so vor den Kopf zu stoßen.

    Was ist wahr? Vielleicht beides. Wir werden in zwei Wochen sehen, was herauskam, und aus fragen, wer davon profitiert.

  6. #46
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    "Kickers Offenbach? Die spielen doch fünfte Liga. (Pause) Oh."

    (Reaktion einer Kollegin, der Saphir von diesem Blog erzählte.)

    Eime Woche vergeht schnell, wenn man beschäftigt ist, und so möchte ich letztes Wochenende noch nachtragen, ehe ich morgen zum Spiel gegen Karlsruhe kommen kann. Letztes Wochenende ließ ich die Zweifel Wirklichkeit werden und blieb nach acht Jahren der Treue erstmals meiner Stamm-Convention fern... und würde euch damit nicht behelligen, hätte ich nicht einen der so plötzlich frei gewordenen Tage den Kickers gewechselt und mir zum ersten Mal ein Spiel der U23 in der Hessenliga (gegen Eddersheim, keine Ahnung, wo das liegt) angesehen. Denkt euch dieses nun als Fußball in seiner ursprünglichen Form ohne Stadien und Fans, die sich selbst feiern, stellt euch eine große, recht neue Anlage mit mehreren Sportplätzen vor, die auch von anderen ortsansässigen Vereinen genutzt wird, und lasst auf zweiundzwanzig Spieler auf dem Rasen vielleicht etwa einhundert Zuschauer kommen, neben fußballlos Verzweifelten wie mir und solchen, die sich besonders für die Familie Kickers Offenbach interessieren, die Kumpels, Familie und Freundinnen der Spieler (und sie haben hübsche) und die es nicht stört, wenn einer im FSV-Trikot dazutritt; ja, damit sind wir näher beim TSV Heusenstamm als beim Bieberer Berg... und dafür müsst ihr Ersteren nicht kennen.
    Ich möchte nun das Spiel mit den Worten abhandeln, dass die Kickers-Jungs eine starke erste Halbzeit und eine Führung herschenkten und am Ende mit einem 1:1 gegen einen Aufsteiger zufrieden sein mussten, und mich auf das Interessante daran konzentrieren: Zur gleichen Zeit fand das Freundschaftsspiel gegen Dresden statt. Die Mannen auf dem Feld ließen Rückschlüsse auf die erste zu... und aus jener standen ganze fünf auf dem Feld.
    Da wäre Daniel Endres, der Torwart, und überraschte mit seinem Erscheinen, steht doch sonst die Nummer 3, der 19jährige Yannic Horn, in der U23 im Kasten. Ich ging davon aus, dass Trainer van Lent seinem Nachwuchskeeper etwas Einsatzzeit gegen die Zweitligamannschaft aus Dresden verpassen und ihm die Angst vor den großen Namen nehmen wollte, sich aber dann dagegen entschied. Er stand nämlich auch nicht in Sachsen auf dem Feld.
    Die Nummer 17 des Kaders, Stefano Maier, kandidiert im Moment aussichtsreich um den Posten der ärmsten Sau im Kader. Ich hatte bei der Kaderzusammenstellung erwähnt, Offenbach besäße ein Luxusproblem in der Innenverteidigung, da Vizekapitän Markus Husterer gesetzt sei und von Stefan Kleineheismann und Marcel Stadel eigentlich einer zu schade für die Bank sei? Im Moment drehte der Wind und lässt meinen Trikotnamenspaten von der Startelf an durchspielen, während Kleineheismann trotzdem auf seine Einsätze kommt... doch bleibt da keine Luft für den Mann Nummer 4. Nun fand sich Stefano Maier in der zweiten Mannschaft wieder, wo er diese doch eigentlich verlassen haben und fest zum Kader der ersten gehören sollte. Sollte jedoch niemand sich verletzen oder einbrechen, bekommt er wohl keine Chance.
    Bleiben noch drei, darunter die beiden Talente, die ihre Zukunft in Offenbach wohl hinter sich haben (Jannik Sommer und Daniel Henrich) und die auch im Spiel der Hessenliga nicht großartig herausragten. Der dritte, der "Lehrling" Marcel Mosch, gefiel mir jedoch sehr. Der andere Lehrling, Sascha Korb, blieb beiden Plätzen fern, ich kann nicht sagen, warum.

    Dynamo Dresden - Kickers Offenbach: 0:1
    Hätte man mich vor dem Spiel gefragt, was ich tippen würde, hätte ich geantwortet: "Testspiele gehen meist nach Erwartungswert aus, da der besondere Ehrgeiz fehlt. Dynamo gewinnt mit ein oder zwei Toren Vorsprung." Nun gewannen die Kickers glücklich durch einen Elfmeter und einer über die Zeit gebrachten Führung. Das nahm sicher auch dem Trainer die Möglichkeit, noch wechselnd zu testen: Er wollte seinen Jungs lieber den Sieg gönnen als etwa Yannic Horn einige Spielminuten
    So naht nun Karlsruhe. Die Kickers präsentierten sich in den letzten Wichen von den Ergebnissen her stärker, als sie einzuschätzen waren: Glücklicher Elfmeter gegen Burghausen, Glückliche Tore in Saarbrücken, Elfmeter in Dresden und Elfmeter gegen Fürth. Gegen Karlsruhe wird nun ein neuer Zuschauerrekord erwartet... ich hoffe also, sie brechen unter dem Druck nicht ein. Mein Wunsch lautet: Ein solides 2:0, glanzlos, aber verdient.

    Wir sehen uns morgen.
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  7. #47
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    Morgen kommt die Entscheidung, möge der bessere gewinnen.
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  8. #48
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    "Gegen Karlsruhe? Schon? Da dürft ihr aber nicht gewinnen."

    (Zitat meines Mitbewohners, der aus dem Badischen stammt.)

    Da kam Karlsruhe... und da kommt es zu einer kuriosen Situation: Im DFB-Pokal schlugen sie Hamburg... und nun müssen sie gegen Offenbach ran, während sich der HSV an der Eintracht versuchen darf. Nicht lustig? Aus meinem Blick schon.
    Im Vorfeld des Spiels zwischen dem Zehnten gegen den Elfen ließ Offenbach eine Aktion namens "7.000, 14.000, Ausverkauft" laufen, die jedem, der drei (oder mehr) Karten orderte, die entsprechende Menge an Verzehrgutscheinen für Getränk und Bratwurst in Aussicht stellte (in einem Wert von etwas über 6 Euro... das sind Offenbacher Preise), und da auch Karlsruhe eine Rekordmenge an Zuschauern mitbrachte und den Block füllte wie nie zuvor, lässt sich festhalten: Es kamen etwas über 10.000 Zuschauer zusammen. In der augenblicklichen Situation ist das wohl das Höchste, was Offenbach erreichen kann.

    Lasst mich nun schnell das Spiel abhandeln: Die erste Halbzeit war schwach. Offenbach lässt den Biss vermissen und puscht mit seinen Fehlpässen nur den Gegner, der wiederum daraus nichts Drückendes zustande bekommt. Tormann Robert Wulnukowski gehört glasklar zu den besten Spielern, nicht nur der ersten Hälfte, als er seinen Kasten sauber hielt, doch konnte man Karlsruhes Vorstöße auch nicht als wirklich drückend bezeichnen. So war es gut, als es rum war.
    Da beginnt die zweite Hälfte auch schon und Offenbach tritt wie verwandelt aus der Kabine. Auf einmal pressen sie und erspielen sich Chancen. Zweimal wird den KSC die Latte retten, allerdings verursacht ein Freistoß von vielleicht dreißig Metern ein Gerangel, bei dem es zum Foul kommt. Der Schiedsrichter gibt Elfmeter, Kapitän Mehic verwandelt wie gegen Dresden: 1:0.
    Vom Spiel her wäre nach der ersten Halbzeit ein Unentschieden verdient und einigermaßen glücklich zu nennen, nun hoffte ich auf die Erfüllung meines Tipps... und es sah gut aus. Vielleicht vier gute Chancen wurden gingen daneben. Da ging ganz plötzlich aus heiterem Himmel ein Angriff nach Hinten los, der Ball wanderte aus der gegnerischen Hälfte wie zufällig mit einem Mal verdammt nahe ans Tor, ein Offenbacher (laut Homepage Marc Stein, dessen bestes Spiel dieses sicher nicht war) ging hart rein, um diese so unverhofft gefährliche Situation zu entschärfen, und erreichte damit bloß einen Freistoß nahe des Sechzehners. Ein Karlsruher tritt an... und tritt rein. Ausgleich.
    Damit brach der Kampfgeist der Offenbacher. Zwar hatte die letzte "Kickers-Viertelstunde" gerade erst begonnen, doch statt eines noch stärkeren Aufbäumen klappten sie zusammen. Auf einmal wechseln sich die Chancen wieder ab... und plötzlich zeigt der Schiedsrichter auf den anderen Punkt. Karlsruhe bekommt zwei Minuten vor Schluss seine Chance, Robert Wulnikowski entscheidet sich für eine Ecke, die falsche, doch der Ball geht vorbei. Es bleibt beim Unentschieden.
    Die Homepage spricht von einem "sensationellen Duell", dem stimme ich nicht zu. Ich sah ein streckenweise lahmes Spiel, dessen Ergebnis die Ausgeglichenheit der Mannschaften widerspiegelt (Erste Halbzeit: Augenhöhe, dann pro KSC; Zweite Halbzeit: Pro OFC, dann Augenhöhe) und über das eher Karlsruhe glücklich sein sollte. Ich bin nur froh, keinen Zusammenbruch erlebt zu haben, sehe aber durch den Elfmeter das Kartenhaus weiter wachsen. Hoffentlich kommt es in der nächsten Woche gegen Erfurt zu einem echten Erfolg.

    Ein Nachwort sollte der Mannschaft gelten. Da Trainer Arie van Lent recht konstant spielen lässt, glichen sich die letzten Aufstellungen sehr, während in den ersten Spielen durch die Suche nach der perfekten Elf eher noch Unruhe hereingekommen war. Einige Spieler fielen durchs Raster und bekamen nun erst wieder ihre Chance. Da wäre Maximilian Ahlschwede, der Außenverteidiger, der nun dem wohl noch von der Länderspielreise mit der U23 Polens ausgelaugten Daniel Dziwniel wieder seinen Platz abnahm und mir eigentlich ganz gut gefiel, da wäre Stefan Vogler, der so glücklose und bemühte Fürther Stürmer, der nun Thomas Rathgeber während seiner Gelbrotsperre vertrat und spielte, wie ich ihn charakterisierte: Bemüht, aber glücklos. Auch Marcel Avdic, der einzige nicht eingeschlagene Neuzugang (aus Unterhaching), bekam seine Chance... und nutzte sie so lala. Das Spiel wurde ja auf dem Feld nicht gewonnen und ging nicht verloren, an beidem hatte er ähnlich viel Anteil wie seine Mitspieler. Da wäre dann noch einer, den ich in den nächsten Post packe, und schließlich Steffen Haas mit einem weiteren Einsatz auf dem Bieberer Berg. Der zeigte in seinem weißen Trikot zumindest Gutwill, schoss kein Tor, trat niemanden kaputt und wurde dann ausgewechselt.
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  9. #49
    Blau schimmernd Avatar von Saphir
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    "He, Fabian! Warum hast du nicht das 2:1 geschossen?"

    Offenbach bekam noch einen Neuzugang. Am Tag vor Fürth gekommen, verschwieg ich ihn euch bisher, da ich nichts über ihn zu sagen hatte und er noch nichts Auffälliges tat, in vier Spielen stand er seitdem immer im Kader und kam zweimal für jeweils zwanzig Minuten. Heute ersetzte er wieder nach etwa einer Stunde den glücklosen Vogler und erwies sich als besser, er bekam auch seine Vorstellung in diesem Stadionheft, ein Tor gegen Bad Vilbel und... ach.
    Ich rede von Fabian Bäcker, der nun die Nummer 24 trägt, ein Gladbacher Talent von inzwischen 22 Jahren, erst hell aufleuchtend (mit einem Bundesligator im ersten Einsatz für Gladbach), dann durch Verletzungen und falsche Entscheidungen im Dunkel versinkend, in Aachen nichts bewirken könnend, zu Gladbach in die zweite Mannschaft zurückgekehrt und dort für gute Regionalligaleistungen sorgend. Mit seiner Verpflichtung trugen die Kickers der Langzeitverletzung von Kai Hesse Rechnung, der wohl den Rest diesen Jahres noch ausfallen wird, wie auch der Tatsache, dass drei Stürmer für zwei Plätze extrem eng werden könnten. Versagt davon nämlich einer, wie etwa Stefan Vogler bisher, lässt sich nämlich gar nicht mehr wechseln.
    Heute bemühte er sich redlich und wandte sich den Fanblocks zu, signierte einzelne Trikots, gab sein eigenes nicht her, klatschte dargebotene Hände ab (unter anderem meine) und hörte diesen im Titel stehenden, humorvoll vorgetragenen Rat. Ich wünsche ihm jedenfalls das Beste und denke, dass er seine Chance erhalten wird. So stark ist Offenbachs Sturm ja nicht besetzt.

    Lasst mich an dieser Stelle das Wort an ihn selbst übergeben und auf das gute Offenbacher Fanradio verweisen, welches inzwischen über das Ziel hinausgeht, nur von Auswärtsspielen den Daheimgebliebenen zu berichten, sondern auch Events besucht und Interviews führt, unter anderem mit neuen Spielern.



    Das Interview stammt noch von vor dem DFB-Pokalspiel in Fürth; sein Wechsel kam damals kurz vor Ende des Transferfensters so überraschend, dass er dann schon im Kader stand, aber im Stadionheft nicht erwähnt wurde.
    "Der Wogen Schlag im Herz, der Flammen Glanz im Haar."

  10. #50
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    Also bei aller liebe Saphir, Ihr wart im Spiel ganze 25 Minuten die bessere Mannschaft, den Rest hat der KSC dominiert.
    Verschenkte 2 Punkte von unserer Seite, den Elfer von Hennings hätte ich besser geschossen. Aber euer Fan Radio ist wirklich toll.
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