Und dann ist es vorbei. Ihr lasst den Abspann durchlaufen, aus Angst, etwas zu verpassen, aber eigentlich auch, weil ihr zu ausgelaugt seid, um nach der Aus-Taste zu greifen. In diesen Momenten ist man noch nicht fähig, zu begreifen, was da gerade passiert ist und wie klug die Geschichte eigentlich konstruiert war. Abends dann, mit der Zahnbürste im Mund, beginnen eure Gedanken und Erinnerungen an Columbia, Booker und Elizabeth Achterbahn in eurem Oberstübchen zu fahren. Und ihr ahnt, dass das hier eine lange Nacht wird. Wie schon for sechs Jahren, als ein gewisser Twist um drei kurze Worte - "would you kindly?" - euch jeden Schlaf raubte.
Es ist ein Erlebnis, wie man sie nicht alle Tage bekommt: Ein eingängiges, hochwertig produziertes Spektakel für die Massen mit einer Geschichte aus dem Arthouse-Kino. Obwohl die spielerische Seite nicht die gleichen Ambitionen in das Experiment mit einbringt, ist das ein Spagat, den man erst mal hinbekommen muss - und selbst wenn man ihn beherrscht, gehört noch einiges an gesunder Unvernunft dazu, ihn auch zu wagen. Gut, dass Levines Team die Unvernunft im Namen trägt.