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Thema: Spacemans Zeitungsente - der Pressestammtisch

  1. #181
    Schaermt von Jim
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    Zitat Zitat von slowcar Beitrag anzeigen
    Wettbewerb entsteht aber nicht einfach so, und wenn man Grundversorgung privatisiert meistens eben gar nicht.
    Wenn es das Ziel ist dem Verbraucher/Kunden/Bürger etwas besseres zu bieten: Bei welchem jetzt privaten Staatsbetrieb soll das funktioniert haben?
    Telekom + Wettbewerber und zwar massiv.

    Zitat Zitat von slowcar Beitrag anzeigen
    Erst privatisieren und dann regulieren, so sieht freier Wettbewerb auch nicht aus
    Sind halt natürliche (regionale) Monopole, da gehts nicht ohne Regulierung. Die Stromnetze könnte man natürlich verstaatlichen und dort dann Wettbewerb zulassen, aber ich glaube nicht, dass das günstig für den Staat ausfiele.

    Zitat Zitat von slowcar Beitrag anzeigen
    und wenn die Lobbyisten der Energiebranche vorher Kanzler, Minister oder Parteibonze waren und die ihnen in der Politik nachfolgenden weiterfüttern wird es sicherlich auch keine effizienten Regulierungen geben können.
    Das ist ein großes Problem, aber warum sollte das bei staatlichen Betrieben anders sein?


    Muss los, später vielleicht ausführlicher.

  2. #182
    Zitat Zitat von Sare Beitrag anzeigen
    Bei Fernwärme sind die Länge der Wege natürlich entscheidend, lohnt sich aber in der Regel nur, wenn ein Kraftwerk in der nähe ist, das eine ernergiehungrige Firma 24/7 mit Strom versorgt.
    Kraftwerke hat es genügend in der Nähe (u.a. das AKW in Ph'burg), daran scheitert es sicher nicht. Die Kraftwerke haben ja auch selber Abwärme, die man nutzen kann. Ich finde es auch prinzipiell gut, dass die Abwärme genutzt wird, aber sowohl Strom als auch Heizöl wären doch viel leichter zu transportieren als Fernwärme, also könnte man das doch umwandeln?
    “Never assume malice when stupidity will suffice.”

  3. #183
    Schaermt von Jim
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    Keine Ahnung, da könnte vielleicht Kantel etwas zu sagen. Ich kann mir denken, dass bei AKWs das Problem ist, dass sie gekühlt werden müssen und die Restwärme nach der Kühlung nicht mehr ausreicht, um damit genügend Energie wie auch immer freizusetzen. Mir ist nur bei Gas und Dampf Kraftwerken bekannt, dass die Abwärme genutzt wird, um eine Turbine damit zwecks Stromgewinnung anzutreiben.

  4. #184
    s̓̍̒͋̌l̎ow̐̔̉̉c̊͋̉ar̄͑ ͪͫ͛ ̓ Avatar von slowcar
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    Zitat Zitat von Sare Beitrag anzeigen
    Mir ist nur bei Gas und Dampf Kraftwerken bekannt, dass die Abwärme genutzt wird, um eine Turbine damit zwecks Stromgewinnung anzutreiben.
    Das ist nicht die Abwärme, das ist die Nutzwärme. Die Kraftwerke verbrennen etwas (z.B. Gas) um eine Moderatorflüssigkeit, Wasser, zu erhitzen. Der Wasserdampf treibt die Turbine an.
    AKWs funktionieren quasi genauso, nur ist dort ein Wärmetauscher zwischengeschaltet um die Radioaktivität im ersten Kreislauf zu halten. Ausserdem müssen die Brennelemente gekühlt werden, also muss das Wasser zwischendurch abgekühlt werden.

    Die ersten AKWs hatten z.B. keine getrennten Kühlwasserkreisläufe, da wurde das Flusswasser direkt durch den Kern gepumpt, mit spannenden Folgen für die ansässigen Flussbewohner - aber waren meistens ja eh nur Indianer.
    Oh what a day! What a lovely day!

  5. #185
    Schaermt von Jim
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    Zitat Zitat von slowcar Beitrag anzeigen
    Das ist nicht die Abwärme, das ist die Nutzwärme. Die Kraftwerke verbrennen etwas (z.B. Gas) um eine Moderatorflüssigkeit, Wasser, zu erhitzen. Der Wasserdampf treibt die Turbine an.
    AKWs funktionieren quasi genauso, nur ist dort ein Wärmetauscher zwischengeschaltet um die Radioaktivität im ersten Kreislauf zu halten. Ausserdem müssen die Brennelemente gekühlt werden, also muss das Wasser zwischendurch abgekühlt werden.
    Ich sollte mich aus den technischen Diskussionen lieber raushalten. Ich meinte die Abgase, die die Gasturbine verlassen. Die eigentliche Abwärme kann am Ende für die Fernwärmeversorgung genutzt werden.

  6. #186
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    Zitat Zitat von smallie Beitrag anzeigen
    Naja, die Franzosen haben eine Wiederaufbereitungsanlage und bauen wieder mal einen Brüter, nach dem der Phönix wegen Altersschwäche und der Superphönix wegen, ahhrm, Zwischenfällen abgeschaltet wurden.
    Da warten wir doch einfach mal ab, wie die Entwicklung sein wird. Soweit ich weiß, ist Brenstoffgewinnung durch Wiederaufbereitung wesentlich teurer als Abbau des natürlichen Urans. Da scheint mir langfristig einiges Steigerungspotenzial im Atomstrompreis zu liegen. Dabei ist der tolle Preis ja das mit größter Inbrunst vorgetragene Pluspunkt der Atomkraft - freilich unter Herausrechnung der staatlichen Subventionen.

    Bei den vielen Erdbeben und Tsunamis in Frankreich kann das natürlich eher heute als morgen passieren.
    Weiß nicht, warum Du davon ausgehst, dass es unbedingt eine Naturkatastrophe braucht, damit was passiert. Tschernobyl und Harrisburg hatten weder das eine noch das andere. Es reicht, ein AKW von der externen Stromzufuhr abzuschneiden, und schon wird's kritisch. Aber abgesehen davon, AKWs in Deutschland und Frankreich werden von vorne herein entsprechend anderer Bebenszenarien konstruiert sein als die jenigen Japans. Also gehe ich davon aus, dass es hier keines Bebens der Stufe 8 bräuchte. 5er und 6er Beben sind aber durchaus realistisch. Und da möchte ich mal sehen, wie sich ein 50 Jahre alter Meiler schlägt, wenn in näherer Umgebung so ein Beben loslegt. Bei genauerer Überlegung: nein, ich möchte es lieber nicht sehen.


    Ich wollte eigentlich nur sagen, daß grundlegende Infrastruktur in staatliche Hände gehört. Straßen, Wasserversorgung, etc. und eben auch Elektrizität.
    Da stimme ich Dir durchaus zu. Ich beobachte den Ausvekauf unserer Infrastruktur auch mit Argwohn. Auch Sares Einwand mit höherer Effizienz privater Unternehmungen möchte ich anzweifeln. Wie hoch ist der Effizienzgewinn eines regionalen Monopols ggü. dem staatlichen Monopol wirklich und wie wird er erreicht? Soweit ich das z.B. sehe, leidet z.B. das deutsche Stromnetz unter massivem Investitionsstau. Mal abgesehen von den Anforderungen, die der Ausbau erneuerbarer Energien stellt, gibt's schon seit Jahren Berichte über den maroden Zustand der Netze. Für die Unternehmen ist das total effizient. So lange nichts passiert, kann man so kurz- und mittelfristig gut den Gewinn maximieren. Und wenn dann langfristig Probleme auftreten, legt der Staat halt wieder ein Förderprogramm auf. Auf der Preisseite gibt's meines Wissens nach nicht einen einzigen Hinweis darauf, dass die Liberalisierung des Energiemarkts irgendetwas gebracht hat. Und noch eines: Sollte bei der Grundversorgung denn Effizienz wirklich das entscheidende Kriterium sein?
    Die Geschichten, die rund um die Wasserversorgung laufen, erzeugen Brechreiz.

    In Frankreich kommt man ohne den deutschen Privatisierungswahn aus, das ist löblich und gilt natürlich nicht nur für Atomstrom, sondern auch für andere Arten der Energieerzeugung.
    Allerdings ist das, was in den Nuklearanlagen abläuft, ein Staatsgeheimnis. Mangels kritischer Kräfte in Parlament und Regierung ist schon fraglich, ob es eine angemessene Kontrolle der Anlagen gibt. Dass Sarkozy sich hinstellt und meint, die französischen AKWs seien ja die besten, hat leider nichts zu sagen.

  7. #187
    Schaermt von Jim
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    Zitat Zitat von kronic Beitrag anzeigen
    Auch Sares Einwand mit höherer Effizienz privater Unternehmungen möchte ich anzweifeln. Wie hoch ist der Effizienzgewinn eines regionalen Monopols ggü. dem staatlichen Monopol wirklich und wie wird er erreicht?
    Du wirst die Theorie dahinter kennen. Bin vielleicht zusätzlich dadurch geprägt, dass ich zwangsläufig an die Telekom bzw. Deutsche Bundespost denken muss.

    Zitat Zitat von kronic Beitrag anzeigen
    Soweit ich das z.B. sehe, leidet z.B. das deutsche Stromnetz unter massivem Investitionsstau. Mal abgesehen von den Anforderungen, die der Ausbau erneuerbarer Energien stellt, gibt's schon seit Jahren Berichte über den maroden Zustand der Netze.
    Ersteres ist zum Teil das Problem, dass gegen die erforderlichen neuen Trassen massiv protestiert wird (hier muss ich einige Grünen Wähler schief angucken: Man kann nicht gleichzeitig gegen Atomkraft und gegen den Ausbau neuer Trassen, glaube im Schwarzwald war ein Fall, sein).

    Ich bin skeptisch, ob die Netze in staatlicher Hand in einem besseren Zustand wären.

    Zitat Zitat von kronic Beitrag anzeigen
    Für die Unternehmen ist das total effizient. So lange nichts passiert, kann man so kurz- und mittelfristig gut den Gewinn maximieren. Und wenn dann langfristig Probleme auftreten, legt der Staat halt wieder ein Förderprogramm auf.
    So lange nichts passiert, muss der Haushalt nicht mit Investitionen ins Netz belastet werden. Passiert dann doch etwas, wird halt notdürftig per Förderprogramm, oder wie es auch immer heißen würde, geflickt.


    Zitat Zitat von kronic Beitrag anzeigen
    Auf der Preisseite gibt's meines Wissens nach nicht einen einzigen Hinweis darauf, dass die Liberalisierung des Energiemarkts irgendetwas gebracht hat. Und noch eines: Sollte bei der Grundversorgung denn Effizienz wirklich das entscheidende Kriterium sein?
    Die Geschichten, die rund um die Wasserversorgung laufen, erzeugen Brechreiz.
    Ja, Effizienz spielt für mich die entscheidende Rolle, weil ich keinen Vorteil bei staatlicher Bereitstellung sehe, außer vielleicht ein gutes Gewissen, dass "uns" die Grundversorgung gehört. Das ist natürlich meine subjektive Ansicht, ich habe kein Vertrauen in unsere derzeitigen Politiker, egal welcher Partei sie angehören. Nicht einmal, weil ich alle für Vollidioten halte, sondern weil sie zusätzlich häufig Interessen verfolgen (müssen), die nicht dem Allgemeinwohl dienen. Zudem würden die wichtigen Posten im Staatsbetrieb politisch besetzt usw. Da ist mir einfach nicht wohl.

    Zitat Zitat von kronic Beitrag anzeigen
    Allerdings ist das, was in den Nuklearanlagen abläuft, ein Staatsgeheimnis. Mangels kritischer Kräfte in Parlament und Regierung ist schon fraglich, ob es eine angemessene Kontrolle der Anlagen gibt. Dass Sarkozy sich hinstellt und meint, die französischen AKWs seien ja die besten, hat leider nichts zu sagen.
    Warum sollte es hier, nicht speziell auf AKWs bezogen, bei einem staatlichen Betrieb anders sein?
    Geändert von Sare (29.06.2011 um 03:10 Uhr)

  8. #188
    Zitat Zitat von Sare Beitrag anzeigen
    Ja, Effizienz spielt für mich die entscheidende Rolle, weil ich keinen Vorteil bei staatlicher Bereitstellung sehe, außer vielleicht ein gutes Gewissen, dass "uns" die Grundversorgung gehört.
    Bei Privatunternehmen werden Milliarden an Gewinnen abgeschöpft und das Geld damit faktisch kaputt gemacht.
    “Never assume malice when stupidity will suffice.”

  9. #189
    Erfahrener Benutzer Avatar von MΞSSIΛS
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    Zitat Zitat von kronic Beitrag anzeigen
    Der Tag wird kommen, da werden die Franzosen wünschen, ihre Stromversorgung wäre nicht dermaßen einseitig auf eine einzige Technologie festgelegt. Schön blöd...

    Definitiv.

    Zitat Zitat von Skyreaver Beitrag anzeigen
    Was aber deine Argumente nicht stützt. Deswegen kann sich das Klima trotzdem erwärmen wenn ein Faktor in der Gleichung wächst.



    Die Aussage wäre nur richtig wenn das CO2 in der Gleichung gar ncht vorkäme.
    Judi, bist Du's?
    Es gibt Leute, die haben einen Horizont in Form eines Kreises mit dem Radius Null,
    und diesen nennen sie dann ihren Standpunkt.

    White heat is screaming in the jungle
    Complete the motion if you stumble
    Go ask the dust for any answers
    Come back strong with fifty belly dancers




  10. #190
    what is my purpose? Avatar von Spaceman
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